Autor Thema: Tarifverhandlungen und die Inflation  (Read 733134 times)

JahrhundertwerkTVÖD

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #3585 am: 18.10.2022 12:27 »
Gerade im kommunalen Bereich gibt es durchaus die Problematik der E12 und E13 Stellen.
Da tummeln sich viele Sachgebiets- und Amtsleiter.

Also auch deutliche Unterschiede in Verantwortung und Führung für 25€/Monat.

TVWaldschrat

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #3586 am: 18.10.2022 13:09 »
In der Chemie ist das Ergebnis da:
6,5% in zwei Stufen.
3,25% zum 1.1.2023
3,25% zum 1.1.2024
+
3000€ Netto Einmalzahlung in zwei Stufen jeweils 2023 und 2024

Laufzeit 20 Monate zum 30.06.2024

itseme

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #3587 am: 18.10.2022 13:23 »
In der Chemie ist das Ergebnis da:
6,5% in zwei Stufen.
3,25% zum 1.1.2023
3,25% zum 1.1.2024
+
3000€ Netto Einmalzahlung in zwei Stufen jeweils 2023 und 2024

Laufzeit 20 Monate zum 30.06.2024

Das ist leider in der aktuellen Situation auch ein Witz.....

Bastel

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #3588 am: 18.10.2022 13:46 »
Mein alter Herr geht in wenigen Jahren in Rente, der freut sich.

Britta2

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #3589 am: 18.10.2022 13:47 »
In der Chemie ist das Ergebnis da:
6,5% in zwei Stufen.
3,25% zum 1.1.2023
3,25% zum 1.1.2024
+
3000€ Netto Einmalzahlung in zwei Stufen jeweils 2023 und 2024

Laufzeit 20 Monate zum 30.06.2024

Das nenne ich nicht Witz sondern Ohrfeige. Und bei uns wird es nicht anders laufen.
Alle ahnen es, alle meckern, keiner hat die Macht es zu verhindern ... "Wir sind das Volk!" - leere Worte auf Papir

Das ist leider in der aktuellen Situation auch ein Witz.....

Insider2

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #3590 am: 18.10.2022 13:48 »
Tarifabschluss in der Chemie - Beschäftigte erhalten mehr Lohn
 
Frankfurt, 18. Okt (Reuters) - Gewerkschaft und Arbeitgeber haben sich mitten in der Energiekrise auf ein neues Tarifpaket für die Chemieindustrie geeinigt. Die Beschäftigten der Branche sollen danach Sonderzahlungen von insgesamt 3000 Euro erhalten, jeweils zum Januar 2023 und 2024 greifen zudem tabellenwirksame Entgelterhöhungen von je 3,25 Prozent, wie die Gewerkschaft IG BCE und der Bundesarbeitgeberverband BAVC am Dienstag in Wiesbaden nach der dritten Verhandlungsrunde auf Bundesebene mitteilten. Die Bundesregierung hatte in der Energie-Krise Sonderzahlungen von insgesamt 3000 Euro steuerfrei gestellt. "Wir haben ein Paket, das sich mit Blick auf das Umfeld sehen lassen kann", sagte IG-BCE-Verhandlungsleiter Ralf Sikorski.

Im April hatten sich Arbeitgeber und Gewerkschaft wegen der wachsenden Unsicherheiten infolge des Ukraine-Kriegs zunächst auf eine siebenmonatige Brückenlösung mit einer einmaligen Zahlung von 1400 Euro geeinigt. Unternehmen in Schwierigkeiten hatten die Möglichkeit, die Zahlung auf 1000 Euro zu verringern. (Bericht von Patricia Weiß und Matthias Inverardi, redigiert von Ralf Banser.

BAT

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #3591 am: 18.10.2022 13:57 »
Der Abschluss ist in Ordnung. Man muss bedenken, dass die Branche wegen der Gaslastigkeit besonders betroffen ist.

Leider sinken die Steuereinnahmen ja massiv und Aufgabenzuwächse im öD gibt es kaum..., oder war das doch anders...? ;)

TVWaldschrat

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #3592 am: 18.10.2022 14:12 »
In Anbetracht der Umstände ist es ein recht solides Ergebnis... Die Inflation frisst das allerdings recht schnell wieder auf, wenn wir 2023/2024 von 8-9% Inflation ausgehen.

Man muss auch bedenken, dass die IG BCE recht Arbeitgeberfreundlich agiert, da die Gewerkschaft Angst hat, dass Aktionen wie von BASF sich durch die ganze Branche ziehen und für einen Industrie-Exitus der deutschen Chemie-und Pharma-Industrie sorgen. Das dürften die Mitglieder nicht unbedingt verstehen.

Herbert Meyer

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #3593 am: 18.10.2022 14:15 »
Dafür, dass die Branche derzeit wirklich gebeutelt ist und auch auf Fünfjahressicht keine Besserung in Sicht ist, ist der Abschluss passabel. Auch wenn der Reallohnverlust natürlich bitter für die Mitarbeiter ist. Aber ein weiteres frustrierendes Vorzeichen, da Verdi die IG-Abschlüsse ja generell zu unterbieten vermag.

Philipp

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #3594 am: 18.10.2022 14:43 »
Vielleicht bin ich ja die einzige hier für die 525 € oder 450 € monatlich eigentlich viel Geld ist.

Bin selber von EG 6 auf EG 9b gesprungen. Von 1000 Brutto mehr, bleiben mir 500 € netto monatlich. Bei gleich bleibenden Lebensumständen freut sich mein ETF gerade sehr

"Viel" ist immer relativ, aber es gibt genug Jobs wo man mit harter körperlicher Arbeit deutlich mehr Geld im Monat verdient. Montagedienste im Ausland, Bohrinseln, WEA zusammenstecken auf Hochsee usw.
Ob es einem das Wert ist "viel" mehr Netto im Monat zu haben ist genauso relativ.

Auch wenn ich 500€ Netto im Monat auch für eine respektable Differenz halte, mache ich für mich persönlich immer die Rechnung auf, ob diese Differenz noch gerechtfertigt ist.

Ich käme aktuell auch mit 500€ Netto weniger klar. Hauskredit ist auf rund 1% fest bis zum Ende der Laufzeit, bin recht sparsam was alltägliche Ausgaben angeht... also machbar.
Aktuell macht mir der Job als Führungskraft Spaß, aber ich kenne so einige Personen in Leitungsfunktionen, die durch üble Vorgesetzte, schlechte Politik oder eine launige Oberbürgermeisterin einmal ihren Spaß am Job, und auch ihren Enthusiasmus verloren haben. Da tut dann die Führungskraft auch nur noch was sie mindestens muss.

Wenn ich mich aktuell auf eine E11-Stelle Sachbearbeitung bewerbe, sind das auch nur 293€ netto "weniger" im Monat. (EG13 S4 gegen EG11 S4). Das ist schon verlockend, wenn ich dafür wieder im Schlabberpulli zur Arbeit kann statt jeden Tag Hemd und Krawatte tragen zu müssen.

JahrhundertwerkTVÖD

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #3595 am: 18.10.2022 14:51 »
Um die geschätzt 20% Mehrsteigerung der letzten Jahren (Vergleich IGM zu TVÖD) jetzt wieder anzugleichen, müsste ja Verdi minus 14% verhandeln.

Das kriegen die hin, bin da voller Zuversicht

Opa

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #3596 am: 18.10.2022 15:17 »
Wenn ich mich aktuell auf eine E11-Stelle Sachbearbeitung bewerbe, sind das auch nur 293€ netto "weniger" im Monat. (EG13 S4 gegen EG11 S4). Das ist schon verlockend, wenn ich dafür wieder im Schlabberpulli zur Arbeit kann statt jeden Tag Hemd und Krawatte tragen zu müssen.

Individuelle Geschichte, auch abhängig davon, ob du weitere berufliche Entwicklung planst oder da bleiben willst.
Gerade die untere Führungsebene finde ich mega uninteressant als dauerhafte Beschäftigung. Alle 3 Tage den Schlabberpulli in die Wäsche geben ist sicher auch billiger, als Hemd und Anzug regelmäßig zu reinigen ;-)

Aber wesentlicher finde ich die Sandwich-Position auf dieser Ebene oder den trotz Führungsverantwortung recht überschaubaren tatsächlichen Gestaltungsraum. Je nachdem auch weniger Möglichkeiten, zu Hause zu arbeiten und in einigen Bereichen bereits mit Schnittchen-Terminen außerhalb der üblichen Bürozeiten verbunden.

Kann alles natürlich Spaß machen, wenn man der Typ dafür ist. Kann genauso aber auch nerven und die 293 Euro im Vergleich zum Sachbearbeiter nicht wert sein. Als Sachbearbeiter würde ich nur dann eine erstmalige Führungsaufgabe übernehmen, wenn sich daraus ein realistischer Karriereweg über mindestens 3 VergGr innerhalb von 6 Jahren ergibt.

Saggse

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #3597 am: 18.10.2022 16:51 »
Jahresbrutto E13, 6 = 76.227,39 €
Jahresbrutto E12, 6 = 75.924,64 €

Differenz = 302,75 €
d.h pro Monat 302,75/12 = 25,23 €


Danke Verdi!!!
Reduzierung zu Gunsten der unteren Stufen. Wie auch bei E9
Es lebe die Partei.
Da kann man froh sein, dass die "soziale Komponente" bei den zweistelligen Entgeltgruppen regelmäßig keine Wirkung entfaltet und hier entsprechend niedrig prozentual erhöht wird, sonst wäre es wohl nur eine Frage der Zeit, bis man in 'ner EG12 beim Jahresbrutto irgendwann mal mehr rauskriegt als in EG13... ;-)

BAT

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #3598 am: 18.10.2022 17:25 »
Keine Ahnung, ob das von der Eingruppierung einwandfrei ist, aber früher hatten wir in der Kreisverwaltung fast nur Beamte als Fachbereichsleitung mit regelmäßig A13. Nunmehr auch Beschäftigte es Öfteren. Und da war halt immer E12 Schluss für die "Verwaltungs" Beschäftigten. Nunmehr werden aber die größeren Fachbereiche mit mehr als 50 Untergebenen mit A14 besoldet und in E13 eingruppiert bei Beschäftigten.

Kaiser80

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #3599 am: 18.10.2022 17:32 »

Da kann man froh sein, dass die "soziale Komponente" bei den zweistelligen Entgeltgruppen regelmäßig keine Wirkung entfaltet und hier entsprechend niedrig prozentual erhöht wird, sonst wäre es wohl nur eine Frage der Zeit, bis man in 'ner EG12 beim Jahresbrutto irgendwann mal mehr rauskriegt als in EG13... ;-)
Was anhand der TM für die jeweilige EG allerdings (so meine bescheidene Meinung) allerdings richtig wäre