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Tarifverhandlungen und die Inflation
Bastel:
--- Zitat von: Philipp am 18.11.2022 08:50 ---Wieso Beamter?
Wir reden über VKA - welche Kommune verbeamtet denn noch Quereinsteiger?
Das hab ich zuletzt vor rund 10 Jahren bei einem Ministerium erlebt, wo Juristen noch vor Erreichen der Altersgrenze verbeamtet wurden. Aber Fachleute im ÖD?
Mein ehemaliger Vorgesetzter war Beamter und gleichzeitig Dipl.-Ing. - ein Dino aus früherer Zeit der StUAs in NRW. Heute gibt's sowas doch nicht mehr
--- End quote ---
Ist beim Bund immer noch gang und gäbe um Fachkräfte zu binden.
Tagelöhner:
--- Zitat von: Beamtenmichel am 18.11.2022 08:50 ---... und dieses dann wirkungsgleich auf die Beamten übertragen werden sollte. SIMPLE AS THAT?
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Genau hier liegt doch eines der größten Probleme. In der Privatwirtschaft gibt es kein "ungeschriebenes Gesetz", dass Tarifergebnisse auf unsolidarische Nebengrüppchen wie aktive Beamte und Pensionäre übertragen werden sollten.
Aber genau dieses "ungeschriebene Gesetz" führt im Öffentlichen Dienst eher dazu, dass die Ergebnisse für die Arbeitnehmerschaft schlechter ausfallen müssen, damit sie für die öffentlichen Arbeitgeber, die zugleich auch Dienstherr sind finanzierbarer bleiben.
Hier müsste ein erster Hebel angesetzt werden, jede Interessenvertretung hat eigenständig für das jeweilige Klientel zu verhandeln. Besonders absurd und damit lustig wird es immer dann, wenn Beamtenvertreter die Aufrechterhaltung oder sogar den Ausbau der Beamtenprivilegien mit dem Streikverbot begründen, aber dann gerne auch mit Hilfe von arbeitnehmerseitigem Streik oder Streikdrohungen erzeugtem Druck auf die Arbeitgeberseite, die erstrittenen Lorbeeren einfach für sich beanspruchen möchten.
Beamtenmichel:
--- Zitat von: Neipotz am 18.11.2022 09:32 ---
--- Zitat von: Beamtenmichel am 18.11.2022 08:23 ---
--- Zitat von: thesisko am 18.11.2022 07:47 ---
--- Zitat von: Kühlschrank am 18.11.2022 05:40 ---Abschluss IG Metall BaWü heute Nacht:
https://www.igmetall.de/tarif/tarifrunden/metall-und-elektro/abschluss-ergebnis-erklaert-metall-tarifrunde-2022
Verhandlungsergebnis: 8,5 Prozent, plus 3000 Euro - in zwei Stufen (24 Monate Laufzeit)
Mehr Geld in der Metall- und Elektroindustrie: plus 5,2 Prozent ab Juni 2023, weitere 3,3 Prozent ab Mai 2024. Dazu kommen 1500 Euro Inflationsausgleichsprämie bis Februar 2023 und weitere 1500 Euro bis Februar 2024. Dieses Verhandlungsergebnis hat die IG Metall in Baden-Württemberg erzielt.
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Halbiere dieses Ergebnis und man kommt dem nächsten Abschluss im öffentlichen Dienst sehr nah. Könnten sie sich wenigsten das übliche Theaterstück mit den 3 Verhandlungsrunden sparen.
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Halbieren des Ergebnisses? d.h. 2,7 % für 2023 und 1,7 % für 2024 und 1500 € Inflationsprämie gesamt? HAHA, dass wären bei 24 Monaten 4,4%!!!!!!. Zur Erinnerung Verdi fordert 10,5 % bei 12 Monaten!!!
Vereinfacht 2,2 % auf 12 Monaten bei geforderten 10,5%??? Wenn dass rauskommt kann mich mein Dienstherr sowas von am Ar**** lecken und ich bereue es wirklich in den ÖD gewechselt zu sein. Leider ist es nicht mehr ganz einfach aus diesem System zurück in die Wirtschaft zu wechseln :(. Ich bin damals (vor 4 Jahren) in den ÖD gegangen weil ich den sicheren Job und die niedrigere Arbeitsbelastung zu schätzen wusst. Aber mittlerweile ist dieser ÖD Haufen nur noch traurig. Ich hoffe der Weg zurück ist mir noch nicht versperrt (sollte ich wieder zurück wechseln). Es geht mir primär nicht einmal darum 100% der Inflationskosten vom DH ausgeglichen zu bekommen aber zumindest das IGM Ergebnis sollte rumspringen. Hier geht es um Wertschätzung und sonst nichts.
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Leider ist das genau, dass was bisher fast immer passiert ist. Bei einer Forderung von Prozent X auf 12 Monate wurde der Prozentsatz halbiert und dieser dann auf 24 statt 12 Monate aufgeteilt.
Ehrlich gesagt, erwarte ich auch ein geringerer Abschluss als die Metaller.
Das lustige ist ja wenn die AG-Verbände sagen, es wären keine 10 Prozent Inflation, da ja 23 die Strompreisbremse greift. Da lang ich mir an den Kopf wie studierte Menschen so etwas sagen können, wir haben ja dieses Jahr durch die geringe Tarif-Erhöhung schon einen Reallohnverlust von fast 9 Prozent. Für 23 wird ja dann mit nochmals über min. über 5 Prozent Inflation gerechnet. Wir können gespannt sein, ich vermute jedoch nicht, dass die Tarifeinigung der Produktivität im ÖD zu gute kommt. Ein Fachkräftemangel wird auch nicht behoben werden.
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Ist soweit richtig. Nur haben wir diesmal eine Inflation wie schon seit x Jahren nicht mehr. Die Leute wissen nicht mehr wie sie ihr tägliches Leben finanzieren müssen und die Dienstherren feilschen rum als ob es ihr Geld wäre? Die Mitarbeiter brauchen eine erhebliche Gehaltserhöhung. Und keine Peanuts. Schämen sollten sie sich. Und diese "Gewerkschaft" kann man ja mittlerweile nur noch in der Pfeife rauchen.
Yasper:
--- Zitat von: Tagelöhner am 18.11.2022 09:41 ---
--- Zitat von: Beamtenmichel am 18.11.2022 08:50 ---... und dieses dann wirkungsgleich auf die Beamten übertragen werden sollte. SIMPLE AS THAT?
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Genau hier liegt doch eines der größten Probleme. In der Privatwirtschaft gibt es kein "ungeschriebenes Gesetz", dass Tarifergebnisse auf unsolidarische Nebengrüppchen wie aktive Beamte und Pensionäre übertragen werden sollten.
Aber genau dieses "ungeschriebene Gesetz" führt im Öffentlichen Dienst eher dazu, dass die Ergebnisse für die Arbeitnehmerschaft schlechter ausfallen müssen, damit sie für die öffentlichen Arbeitgeber, die zugleich auch Dienstherr sind finanzierbarer bleiben.
Hier müsste ein erster Hebel angesetzt werden, jede Interessenvertretung hat eigenständig für das jeweilige Klientel zu verhandeln. Besonders absurd und damit lustig wird es immer dann, wenn Beamtenvertreter die Aufrechterhaltung oder sogar den Ausbau der Beamtenprivilegien mit dem Streikverbot begründen, aber dann gerne auch mit Hilfe von arbeitnehmerseitigem Streik oder Streikdrohungen erzeugtem Druck auf die Arbeitgeberseite, die erstrittenen Lorbeeren einfach für sich beanspruchen möchten.
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Also sollten deiner Ansicht nach Arbeitnehmer, die nicht in der Gewerkschaft sind und nicht streiken, bei den Tariferhöhungen nicht berücksichtigt werden?
TheHax0r:
--- Zitat von: Tagelöhner am 18.11.2022 09:41 ---
--- Zitat von: Beamtenmichel am 18.11.2022 08:50 ---... und dieses dann wirkungsgleich auf die Beamten übertragen werden sollte. SIMPLE AS THAT?
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Genau hier liegt doch eines der größten Probleme. In der Privatwirtschaft gibt es kein "ungeschriebenes Gesetz", dass Tarifergebnisse auf unsolidarische Nebengrüppchen wie aktive Beamte und Pensionäre übertragen werden sollten.
Aber genau dieses "ungeschriebene Gesetz" führt im Öffentlichen Dienst eher dazu, dass die Ergebnisse für die Arbeitnehmerschaft schlechter ausfallen müssen, damit sie für die öffentlichen Arbeitgeber, die zugleich auch Dienstherr sind finanzierbarer bleiben.
Hier müsste ein erster Hebel angesetzt werden, jede Interessenvertretung hat eigenständig für das jeweilige Klientel zu verhandeln. Besonders absurd und damit lustig wird es immer dann, wenn Beamtenvertreter die Aufrechterhaltung oder sogar den Ausbau der Beamtenprivilegien mit dem Streikverbot begründen, aber dann gerne auch mit Hilfe von arbeitnehmerseitigem Streik oder Streikdrohungen erzeugtem Druck auf die Arbeitgeberseite, die erstrittenen Lorbeeren einfach für sich beanspruchen möchten.
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Sehr gut und auch richtig! Alternativ könnte man diverse Privilegien auch auf Tarifbeschäftigte übertragen!
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