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Tarifverhandlungen und die Inflation

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Bastel:

--- Zitat von: Yasper am 18.11.2022 10:45 ---
--- Zitat von: Tagelöhner am 18.11.2022 09:41 ---
--- Zitat von: Beamtenmichel am 18.11.2022 08:50 ---... und dieses dann wirkungsgleich auf die Beamten übertragen werden sollte. SIMPLE AS THAT?

--- End quote ---

Genau hier liegt doch eines der größten Probleme. In der Privatwirtschaft gibt es kein "ungeschriebenes Gesetz", dass Tarifergebnisse auf unsolidarische Nebengrüppchen wie aktive Beamte und Pensionäre übertragen werden sollten.

Aber genau dieses "ungeschriebene Gesetz" führt im Öffentlichen Dienst eher dazu, dass die Ergebnisse für die Arbeitnehmerschaft schlechter ausfallen müssen, damit sie für die öffentlichen Arbeitgeber, die zugleich auch Dienstherr sind finanzierbarer bleiben.

Hier müsste ein erster Hebel angesetzt werden, jede Interessenvertretung hat eigenständig für das jeweilige Klientel zu verhandeln. Besonders absurd und damit lustig wird es immer dann, wenn Beamtenvertreter die Aufrechterhaltung oder sogar den Ausbau der Beamtenprivilegien mit dem Streikverbot begründen, aber dann gerne auch mit Hilfe von arbeitnehmerseitigem Streik oder Streikdrohungen erzeugtem Druck auf die Arbeitgeberseite, die erstrittenen Lorbeeren einfach für sich beanspruchen möchten.

--- End quote ---

Also sollten deiner Ansicht nach Arbeitnehmer, die nicht in der Gewerkschaft sind und nicht streiken, bei den Tariferhöhungen nicht berücksichtigt werden?

--- End quote ---

Was geht die Gewerkschaft Nichtmitglieder an?

Tagelöhner:

--- Zitat von: Yasper am 18.11.2022 10:45 ---Also sollten deiner Ansicht nach Arbeitnehmer, die nicht in der Gewerkschaft sind und nicht streiken, bei den Tariferhöhungen nicht berücksichtigt werden?

--- End quote ---

Ich wüsste nicht, wie sich diese Schlussfolgerung aus meinen Ausführungen explizit ableiten lässt. Die Schlagkraft der Verhandlungsführer für die Arbeitnehmer wäre ja noch geringer, wenn sie für eine kleinere Masse verhandeln. Sie können das aber gerne tun, ich glaube nach wie vor an die bereinigenden Kräfte des freien Arbeitsmarktes. Wenn öffentliche Arbeitgeber den Bogen noch weiter überspannen müssen, löst sich das Problem irgendwann durch kreative Zerstörung von selber.

Ich vertrete die Auffassung, dass aufgestaute und sich in der Zukunft noch weiter verschärfende Finanzlasten durch die Alimentationspflicht und Ansprüche von Versorgungsempfängern der Beamtenschaft (aktiv sowie sowie Pensionäre) für die Dienstherren nicht zum Problem bei Forderungen von Arbeitnehmern werden dürfen.

WasDennNun:

--- Zitat von: Tagelöhner am 18.11.2022 09:41 ---Hier müsste ein erster Hebel angesetzt werden, jede Interessenvertretung hat eigenständig für das jeweilige Klientel zu verhandeln. Besonders absurd und damit lustig wird es immer dann, wenn Beamtenvertreter die Aufrechterhaltung oder sogar den Ausbau der Beamtenprivilegien mit dem Streikverbot begründen, aber dann gerne auch mit Hilfe von arbeitnehmerseitigem Streik oder Streikdrohungen erzeugtem Druck auf die Arbeitgeberseite, die erstrittenen Lorbeeren einfach für sich beanspruchen möchten.

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Vielleicht nicht bekannt, aber ein Beamter hat nichts zu verhandeln, der kann bei nicht amtsangemessener Alimentation nur den Klageweg gehen.
Und das die Lorbeeren der Tariflichen Ergebnisse auf den Beamten übertragen werden "müssen, ist ein Ergebnis was vom BVerG vorgegeben ist.
Der korrekte Hebel den du ansprichst ist Kaffee und Schnittchen Verbot für Beamtenvertretungen bei Tarifverhandlungen, die sitzen ja auch bei IG Metall nicht mit am Tisch, obwohl deren Ergebnisse auch maßgeblich für die Berechnung der Alimentation verantwortlich sind.

Tagelöhner:
Ich denke eher Du unterschätzt gewaltig die Schlagkraft und Einflussmöglichkeiten der Beamtenlobby...auch wenn diese zutreffend keine Alimentationsverhandlungen wie bei Tarifverhandlungen führen. Gerade ranghohe Entscheidungsträger in Justiz und Politik entstammen ja der Beamtenschaft oder sind noch im selbigen Dienstverhältnis.

WasDennNun:

--- Zitat von: Tagelöhner am 18.11.2022 11:26 ---Ich denke eher Du unterschätzt gewaltig die Schlagkraft und Einflussmöglichkeiten der Beamtenlobby...auch wenn diese zutreffend keine Alimentationsverhandlungen wie bei Tarifverhandlungen führen. Gerade ranghohe Entscheidungsträger in Justiz und Politik entstammen ja der Beamtenschaft oder sind noch im selbigen Dienstverhältnis.

--- End quote ---
Also willst du sie jetzt doch am Tische mit verhandeln und sitzen sehe, weil sie so schlagkräftig sind?

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