Autor Thema: Tarifverhandlungen und die Inflation  (Read 723479 times)

Kaiser80

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #930 am: 28.06.2022 14:13 »
...
Liquidität vor Rentabilität  8)
...
Jep, kommt halt drauf wann man die Liquiditätwofür will. Ich mach so lang Sondertilgung, wie wir uns nicht einschränken müssen, rd. 10% jährlich, mehr war halt nicht vereinbart. Dann ist mit 47 alles bezahlt und mit den zusätlichen (stand heute) rd. 800€/mtl Liquidität kann ich dann... investieren, konsumieren, sparen... Jeder wie er kann und will.


Kryne

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #931 am: 28.06.2022 14:15 »
Ist doch ganz einfach. Die Regierung sagt 7,9%. Ist wie bei den ungeimpften. Es kann nicht sein, was nicht sein darf ;)

Das ist ja das schöne :)

Ich muss ja nur den Warenkorb entsprechend anpassen und kann mir die offizielle Inflationsrate genau so rechnen wie ich möchte :D
Beispiel vom Kumpel: Gaspreise? Egal: habe Wärmepumpe und E Auto
Schon rast die Inflationsrate in den Keller.
Ich habe ab 1.8. einen Anstieg der Inflation: Neuer Gasvertrag, bis dahin noch der Alte.
Der eine kaufte letztes Jahr sein Heizöl, der andere zahlt halt jetzt ne Menge druff.

Wärmepumpe und E-Auto klingen jetzt gut. Hier gab es von einem regionalen Versorger sogar bis vor kurzem noch einen Sonderstromtarif für Wärmepumpen. Ist schon mal gestrichen worden, die Werbeanzeigen dazu findet man trotzdem noch :D

Bei vielen dürften die Verträge mit Preisgarantie dann aber auch bald auslaufen und da schlagen die Preise dann halt auch mit etwas Verspätung ein.

Ich hab auch ne Strompreisgarantie bis 2023. Bisher hat mein Versorger auch nicht gemuckt und hält die aktuellen sehr günstigen Preise. Ab 2023 rechne ich aber schon mit nem Anstieg von ca. 100%.

WasDennNun

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #932 am: 28.06.2022 14:17 »
Jipp,
und immer schön umschichten, der tueren Hausbank den FFinger zeigen und so weiter ....
bei meinen derzeitigen Darlehenszinsätzen lohnt allerdings die Sondertilgung nicht mehr
investieren, konsumieren, sparen... Jeder wie er kann und will.
jeder konnte, wenn er wollte.

Kryne

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #933 am: 28.06.2022 14:24 »


Bis vor einem halben Jahr war es auf Grund der quasi nicht vorhandenen Zinsen vielen möglich eine Immobilie zu erwerben. Stand heute sieht das schon etwas sportlicher aus.

Du gehst bei deiner Rechnung von einem Single aus, der alleine 2.500 Euro netto verdient und eine 75 m2 Wohnung finanzieren möchte. Da sag ich ganz platt: Dann kauf als Single nur eine Wohnung mit 50 m2 und du kannst dir das leisten. Ansonsten konntest du bis vor kurzem als Paar auch mit einem in Teilzeit doch bequem 500.000 Euro finanzieren, wenn du nicht gerade für Mindestlohn arbeiten gehst.

Zu deinen anderen Aussagen: Ich halte jetzt 4.000 Brutto nicht für viel oder besonders exotisch, vor allem nicht in München. Würde ich den selben Job in München machen und dort wohnen, dann hätte ich durch diverse Zulagen (z.B. Ballungsraumzulage, Ministerialzulage) auf einen Schlag gut 15 % Gehalt als hier auf dem platten Land.

Ergo: Vergleiche keine Landgehälter mit denen in der Stadt.

Ansonsten: Bei uns um die Ecke hat Varta eine neue Fabrik aufgezogen. Hier kommen die Produktionsmitarbeiter im Schichtdienst mit 4.000 brutto heim und das ohne Personalverantwortung oder Studium.

Naja mit 2 Personen biste bei 75m² auch schon wieder knapp dran (meiner Meinung nach). Wenn man langfristig noch mit einem Kind plant, biste schon wieder ne ganze Preisklasse höher.

Ja klar kannste sagen, dann nimm halt ne 50m² Wohnung. Oder lass es ganz bleiben. Kannst dich auch mitm Wohnmobil in Frankfurt unter die Brücke stellen. Geht auch alles theoretisch, wenn man wil :)


Das Medianeinkommen lag 2020 (neuere Zahlen hab ich auf Anhieb nicht gefunden) in Deutschland bei etwa 3200€ brutto. Also sind wir da schon mal ganz weit weg von den 4100 brutto und bewegen uns weitaus realistischer, wenn ich mich umgucke im Bekannten und Verwandten Kreis.

Wenn natürlich ein Anwalt mit seinen ganzen Akademiker Freunden auf Sylt in der Sansibar hockt und Cocktails trinkt, wird der einen anderen Eindruck vom Durchschnittseinkommen haben, als der Maurer der nach der Arbeit mit seinen zwei Kumpels noch ne Currywurst an der Pommesbude isst ;)

Organisator

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #934 am: 28.06.2022 14:25 »
Ich hab auch ne Strompreisgarantie bis 2023. Bisher hat mein Versorger auch nicht gemuckt und hält die aktuellen sehr günstigen Preise. Ab 2023 rechne ich aber schon mit nem Anstieg von ca. 100%.

Und mein Versorger schrieb mir gerade, dass der Strompreis um 15 % sinkt, da ab dem 01.07. die EEG-Umlage entfällt. Und je höher die Stromkosten sind, desto schneller rentiert sich die Photovoltaikanlage auf dem Dach.

Wenn natürlich ein Anwalt mit seinen ganzen Akademiker Freunden auf Sylt in der Sansibar hockt und Cocktails trinkt, wird der einen anderen Eindruck vom Durchschnittseinkommen haben, als der Maurer der nach der Arbeit mit seinen zwei Kumpels noch ne Currywurst an der Pommesbude isst ;)

Und letzterer wird sich wohl auch keine 75qm Mietwohnung leisten können, sondern wohl eher 40 qm. Was dann auch als Eigentum finanzierbar wäre:
40qm im Plattenbau x 4.000,-- € = 160.000 €. x 3% Zins und Tilgung macht 400,-- € Nettokaltmiete im Monat.

Romsen

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #935 am: 28.06.2022 15:05 »

MalZu

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #936 am: 28.06.2022 16:04 »

Eben: Die Erben freuen sich und danken es dir. 8)
Als knapp 20jähriger in der Ausbildung hab ich mal die Steuererklärung für einen damals 80-82 Jährigen gemacht, der sich seinerzeit 1999/2000 den neuen 500SL für um die 150k DM (heute etwa 100.000€). Ich sagte ihm: "Das hast du dir aber was Kosten lassen". Antwort: "Jung, dat kostet mich gar nix. Das kostet nur meine Erben..."

btw: am "Ende" sind wir Steinzeitmenschen schon wieder bei der Höhle (Haus) mit warmen Feuer(scheiße, das Gas ist teuer) angekommenn...

Nein, eine offene Feuerstelle ist lt EU und unserern GRünIINNEENN nicht erlaubt!  Zudem muss die Höhle  DIN- 2056/ gt-N-16  gedämmt sein! Sonst, ....
« Last Edit: 28.06.2022 16:11 von MalZu »

Johann

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #937 am: 28.06.2022 16:17 »
Beitragsstabilität hat ja schonmal gut geklappt.

https://www.sueddeutsche.de/politik/krankenkassen-zusatzbeitrag-karl-lauterbach-1.5610890

Irgendwie muss es schließlich finanziert werden, dass Betreiber von Corona Teststationen die in 15qm großen Kiosken und Shishabars bis zu 1.000 Tests pro Stunde durchführen, jetzt mit dem Bentley herumdüsen können. ::)

Romsen

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #938 am: 28.06.2022 16:22 »
Beitragsstabilität hat ja schonmal gut geklappt.

https://www.sueddeutsche.de/politik/krankenkassen-zusatzbeitrag-karl-lauterbach-1.5610890

Irgendwie muss es schließlich finanziert werden, dass Betreiber von Corona Teststationen die in 15qm großen Kiosken und Shishabars bis zu 1.000 Tests pro Stunde durchführen, jetzt mit dem Bentley herumdüsen können. ::)

da hat einer die spiegel reportagen gesehen

Johann

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #939 am: 28.06.2022 16:23 »
Beitragsstabilität hat ja schonmal gut geklappt.

https://www.sueddeutsche.de/politik/krankenkassen-zusatzbeitrag-karl-lauterbach-1.5610890

Irgendwie muss es schließlich finanziert werden, dass Betreiber von Corona Teststationen die in 15qm großen Kiosken und Shishabars bis zu 1.000 Tests pro Stunde durchführen, jetzt mit dem Bentley herumdüsen können. ::)

da hat einer die spiegel reportagen gesehen
;D

WasDennNun

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #940 am: 28.06.2022 17:34 »
Das Medianeinkommen lag 2020 (neuere Zahlen hab ich auf Anhieb nicht gefunden) in Deutschland bei etwa 3200€ brutto. Also sind wir da schon mal ganz weit weg von den 4100 brutto und bewegen uns weitaus realistischer, wenn ich mich umgucke im Bekannten und Verwandten Kreis.
Und was willst du damit sagen?
Wer in den letzten 5 Jahren einen Mietvertrag unterschrieben hat, der konnte von der monatlichen Belastung her gesehen davon eine entsprechende Wohnung kaufen.

Habe mal meine alte Kalkulation rausgekramt:
In Berlin hatte ich zuletzt einige schnuckelige Wohnungen gefunden (war da gerade für einen Freund am suchen) 55-75 qm / 2-3 Zimmer / <300T€
Da ploppen immer mal wieder welche auf.
Monatliche Kosten letztes Jahr: 100% Finanzierung (also Nebenkosten selbst bezahlt) Zins inkl. Hausgeld, also das was futsch ist wie die Miete.
560€ monatlich (10 Jahre Bindung) 740€ (20 Jahre)
zzgl. Tilgung (255€)

Stimmt, einem Single mit 3200€ Brutto ist es nicht zuzumuten 39% seinen Einkommens für das Eigenheim inkl. Tilgung aufzuwenden!

Ich verstehe, dass das einen Überfordert.
Das sind reale Daten aus dem letztem Jahr, also wer sich da kein Eigenheim leisten wollte der hat sich halt entsprechend entschieden und muss jetzt in den Sauren Apfel beissen, da es jetzt nicht mehr geht.

(Aktuell bei 3% Zinssatz müsste er 61% seinen Gehaltes aufwenden, da bin ich voll bei dir: Das ist zuviel!, da kann er sich jetzt nur eine 200T€ Bude leisten zu obigen Konditionen, und das ist derzeit in B Wohnklo)

Abteilung007

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #941 am: 28.06.2022 20:09 »
Ich klinke mich mal ein in die Runde, da das Thema gerade sehr spannend ist. Mich interessiert mal eure/Ihre Erfahrung dazu.

Ein kleiner Abwägungsprozess:
Würdet ihr folgenden Wechsel in Erwägung ziehen?

Aktuell:
- EG 12, TV-L, oberste Landesbehörde, SB, unbefristet
- Stadt (Miete 700 €)
- Eigentumswohnung utopisch mit einem Einkommen von aktuell 3800 € brutto, auch später definitiv unrealistisch... 3 Zimmer Eigentumswohnung ab 250.000 €
- einige Vorteile da keine Führungsverantwortung, fortschrittliche Arbeitsbedingungen
- Möglichkeit der Verbeamtung (jedoch Frage der Beförderung, bekannte Problematik, da kein Anspruch darauf...)
- ggf Aufstieg E13? mit zusätzlichem Studium? zumindest denkbar
- Aufgaben aktuell machbar

Neu?:
- EG 10, TVöD-V, kleine Kommunalverwaltung, Führungsverantwortung, unbefristet
- sehr ländlich
- Kauf Eigentumswohnung realistisch: z.B. 3 Zimmer 65 qm, mit Balkon, 80.000 € Kaufpreis
- Einkommen ist Stand heute identisch, da höhere Stufe in EG
- Nachteile: mehr Arbeit/Stress durch Führungsaufgabe, breitere Aufgabenfelder zu bewältigen (Mädchen für alles??), Ungewissheit da man die Verwaltung nicht kennt

Klar die finanziellen Unterschiede zw. E12 und E10 sind in den höheren Stufen dann enorm: in Stufe 4 300 € netto bzw. Stufe 5 sogar 450 € netto (zw. EG 12 und EG 10).

Ich rechne mit einem Einkommen, da ich mich nicht auf eine Partnerschaft langfristig verlassen kann, dafür ist meine Generation (möchte mich da nicht ausklammern :D) zu sprunghaft (90er Jahre).

Mal eine offene und ehrliche Meinung eurerseits? Würdet ihr wechseln?

Gerade unter dem Aspekt, dass allgemein zurzeit die Preise explodieren und man auf dem Land durch eine preiswerte Eigentumswohnung schon einen guten Anreiz hätte, um irgendwann unabhängig zu sein...

Danke!


Britta2

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #942 am: 28.06.2022 20:18 »
Ich hab auch ne Strompreisgarantie bis 2023. Bisher hat mein Versorger auch nicht gemuckt und hält die aktuellen sehr günstigen Preise. Ab 2023 rechne ich aber schon mit nem Anstieg von ca. 100%.

Und mein Versorger schrieb mir gerade, dass der Strompreis um 15 % sinkt, da ab dem 01.07. die EEG-Umlage entfällt. Und je höher die Stromkosten sind, desto schneller rentiert sich die Photovoltaikanlage auf dem Dach.

Wenn natürlich ein Anwalt mit seinen ganzen Akademiker Freunden auf Sylt in der Sansibar hockt und Cocktails trinkt, wird der einen anderen Eindruck vom Durchschnittseinkommen haben, als der Maurer der nach der Arbeit mit seinen zwei Kumpels noch ne Currywurst an der Pommesbude isst ;)

Und letzterer wird sich wohl auch keine 75qm Mietwohnung leisten können, sondern wohl eher 40 qm. Was dann auch als Eigentum finanzierbar wäre:
40qm im Plattenbau x 4.000,-- € = 160.000 €. x 3% Zins und Tilgung macht 400,-- € Nettokaltmiete im Monat.

Habe gestern einen neuen Stromversorger bis Ende 2023 mit Preisgarantie abgeschlossen.

Man sollte nicht drüber lachen, aber ... Nachrichten gestern:  ein privates E-Auto ist in der Garage in Brand geraten, der Brand griff aufs Haus über, auf dem Dach war nagelneue groß Photovoltaikanlage  =  seit gestern hat die Familie kein Auto mehr und auch kein Haus.  Lt Feuerwehr:  weil sie auf E-Auto und Photovoltaik umgestiegen waren :-) Es hat alles manchmal doch einen Pferdefuß.

Schokobon

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #943 am: 28.06.2022 21:11 »
Lt. Feuerwehr...aha

Silentgalaxy

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #944 am: 28.06.2022 21:20 »
Kannste nicht vergleichen. Habe 2017 neu mit Gas gebaut. 15k weniger kosten Anschaffung als WP. Jährlich habe ich 400€ Heizkosten gehabt. Die WP Leute zahlen die ganze Zeit aber schon 1000€ jährlich. Und die nächste Stromerhöhung steht an. Selbst bei dreifachen Preisen bereue ich die Gasheizung nicht. WP ist ein Trugschluss für grüne Saubermänner.