Autor Thema: Tarifverhandlungen und die Inflation  (Read 733194 times)

DiVO

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #1350 am: 26.07.2022 10:11 »
Nunja. Es gibt Leute die sagen, die Deutschen bekommen endlich das, was sie verdienen. In diesem Winter und in den nächsten Jahren werden hier alle sehen, dass sie Moral und Haltung nicht essen und nicht heizen können ;)

Ah ja. Was ist deine Alternative? Putin gewähren lassen? Lies dir mal seinen Essay "Zur historischen Einheit von Russen und Ukrainern"  durch und setze das Ganze in den Kontext seines Angriffskrieges gegen die Ukraine. Ich persönlich sehe da gewisse Parallelen zur Anexion des Sudetenlandes 1938. Was danach passiert wissen wir alle und ich stehe daher ganz klar dafür ein, dass Putin gestoppt werden muss und nicht seine Großmachtphantasien mit Landgewinnen auslebt.

Wahrscheinlich wird dieser Winter für alle eine Herausforderung darstellen. Aber mal ganz ehrlich:
Ich sehe seit dem Angriff auf die Ukraine auch eine noch nie da gewesene Motivation bei den Leuten Energie zu sparen.
Ich sehe wie in meinem Umfeld einer nach dem anderen eine kleine PV-Anlage kauft (geht auch bei Wohnungen, Stichwort Balkonkraftwerk), wie Solarthermie nachgerüstet wird und die Leute plörtzlich auch mal die 1000 Meter zum Bäcker laufen und das Auto stehen lassen.
Ich erlebe wie Firmen Produktionen aus dem Ausland wieder zuückholen und vor Ort produzieren.
Ich sehe wie Biogasanlagen das produzierte Gas in das öffentliche Netz einspeisen.
Ich sehe wie die Leute mehr und bewusster regional einkaufen, um Transportwerge zu vermeiden.
Ich sehe wie weniger Lebensmittel weggeworfen werden, weil die Supermärkte "Rette mich Tüten" anbieten und die Leute das mitnehmen.

Alles in allem glaube ich, dass wir in ein bis zwei Jahren deutlich besser als heute da stehen werden und einen geringeren Energiebedarf und deutlich mehr Energie aus erneuerbaren Quellen haben werden.

Danke! Sehe ich ganz ähnlich. Wenn es Putin gebraucht haben soll, damit die Energiewende zwangsläufig endlich in die Gänge kommt, dann bitte schön. Wird halt mal ein Winter ein Pullover mehr angezogen. Oder eben eine höhere Rechnung bezahlt. Muss jeder selbst wissen. Unabhängig davon darf Russland da drüben nicht gewinnen. Ja, Putin böse, ums mal mit den einfachen Worten eines Forumsmitglieds zu sagen.

Putin hat bereits gewonnen. Der Rubel ist stärker denn je. Im übrigen ist das ein Kampf USA vs Russland. Wie sich doch die Meinung ändern kann.  Übrigens: Von 2010 bis 2021 war die Ukraine ein korrupter Schurkenstaat in den Medien. Und da haben wir es wieder: Die ÖD Blase. Die Leute passen ihren Konsum an die Massiv steigenden Preise an, nicht weil Sie putin oder sonstwem die Stirn bieten wollen. Es geht hier schlicht um Armut für viele.

Kritik an den letzten 15 Jahren Steuer und Energiepolitik ist wohl auch schon rechts. Ninja, wie gesagt: ich freue mich auf die nächsten Jahre :)

Ich persönlich glaube nicht, dass Putin gewonnen hat. Einfach mal abwarten wie sich in den kommenden beiden Jahren die russische Wirtschaft entwickeln wird. Für manche seiner Produkte wird er mit Sicherheit neue Absatzmärkte finden, für andere definitiv nicht. Ich persönlich hoffe, dass diese Krise die Energiewende in Europa voranbringt und wir auf diese Art künftig weniger Energie importieren müssen.

Aus meiner Sicht zerstört Putin gerade seine eigene Wirtschaft. Schau dir nur mal die dortige Automobil-Industrie an. Lada hat die letzten Jahre ein paar schöne Modelle herausgebracht, die auch exportiert wurden. Diese sind inzwischen eingestampt und können mangels Teile nicht mehr gebaut werden. Technisch sind die aktuellen Autos dort wieder auf dem Stand des Lada 2106 und damit irgendwo in den 90ern angelant in Bezug auf Technik, Komfort, Sicherheit und Verbrauch. Ich bezweifle, dass die Russen in Zeiten von Social Media diese Karren immer noch geil finden und damit glücklich rumfahren. Auch in Russland hat sich der Bezinpreis in den vergangenen 12 Monaten verdoppelt, was den Wunsch nach Spritschluckern reduziert.

Was macht Putin denn mit seinem Gas und Öl, wenn er seinem Hauptabnehmer Europa nichts mehr gibt und Europa perspektivisch keins mehr abnimmt? Neue Pipelines und Distributionsnetze muss er auch erstmal aufbauen und das kann dauern.

Rumo1895

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #1351 am: 26.07.2022 10:16 »
Ich erkenne zwar keinen Bezug der Debatte über Holz- oder Kohlebefeuerung eines privaten Ofens zu Thema "Tarifverhandlungen im ÖD" - aber wage einzuwenden:  es ist noch gar nicht sooo lange her, da wurde in sämtlichen Medien laut angepriesen, wie toll und innovativ es sei, sich jetzt einen Kamin oder Ofen für Holzbefeuerung anzuschaffen. Finde den Fehler im System ...  Ja, Kontergan war auch einst ein super Zaubermittel ...

Ist vielleicht arg OT aber Contergan ist (in der richtigen Chiralität) ein sichere Schlafmittel. Und der Wirkstoff ist bei einigen schweren Erkrankungen wohl gut wirksam (wenn man nicht gerade schwanger ist). 

was_guckst_du

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #1352 am: 26.07.2022 10:27 »
Durfte er das?
...meine Erfahrung ist, dass der gemeine Verdianer entweder eine ambivalente Einstellung zum geltenden Recht hat oder in diesem Zusammenhang völlig ahnungslos ist...es wird halt oft ohne Sinn und Verstand gemacht und getan... 8)
Gruß aus "Tief im Westen"

Meine Beiträge geben grundsätzlich meine persönliche Meinung zum Thema wieder und beinhalten keine Rechtsberatung. Meistens sind sie ernster Natur, manchmal aber auch nicht. Bei einer obskuren Einzelfallpersönlichkeit antworte ich auch aus therapeutischen Gründen

Queen of Spades

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #1353 am: 26.07.2022 10:28 »
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verdi-lufthansa-101.html

9,5% für 12 Monate als Forderung. Mal sehen was am Ende dabei herumkommt.

yamato

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #1354 am: 26.07.2022 11:01 »
Ich wäre schon mit den 6,5 % aus 18 Monate der Eisen- und Stahlindustrie zufrieden.
Vor allem wo das ganze recht lautlos ablief ohne Gewerkschafts- und Arbeitgeberfolklore

Kaiser80

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #1355 am: 26.07.2022 12:09 »
Danke! Sehe ich ganz ähnlich. Wenn es Putin gebraucht haben soll, damit die Energiewende zwangsläufig endlich in die Gänge kommt, dann bitte schön. Wird halt mal ein Winter ein Pullover mehr angezogen. Oder eben eine höhere Rechnung bezahlt. Muss jeder selbst wissen.
Sehe das auch ähnlich.
Allerdings verkennst du, dass nicht unwenige Menschen in D keine Wahl haben oder gar keine treffen müssen.
Den unteren Teil des Mittelstands wird es hart treffen, der hat keine Wahl.
Der H4 kriegt die Heizkosten ja bezahlt, der muss keine Wahl treffen. Ich erlaube mir da auch nochmal den Verweis aufs Sanktionsmoratorium.
Will sagen: ich sehe schon eine Gewisse "soziale" Sprengkraft. Hoffe ich täusche mich..

Opa

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #1356 am: 26.07.2022 12:29 »
Durfte er das?
Ja, vgl. u.a. 19 Sa 1835/09 des hessischen LAG.

Halte ich nicht für einschlägig, da es ja, wie auch das referenzierte BAG, Urteil vom 20.01.2009 - 1 AZR 515/08 davon ausgeht, dass die Beeinträchtigung der Arbeitszeit und damit der berechtigten Belange des Arbeitgebers gering sei, da nicht mehr zeitlicher Aufwand für die Rezeption erforderlich sei als für andere Werbe- und Informations-E-Emails. Hier wird aber zur Teilnahme an einer Umfrage aufgerufen, was derlei Annahmen nicht zuließe.
Also ging es dir mit deiner Frage nicht um die Benutzung der dienstlichen Kommunikationsmittel, sondern um die mit der Umfrage verbundene Arbeitszeit? Ich hatte nämlich in erster Linie darauf abgestellt, weil es hierzu schon häufig zu Streitigkeiten kam und die Gerichte regelmäßig feststellen, dass der durch Art. 9 (3) GG gewährleistete Schutz gewerkschaftlicher Tätigkeit die Arbeitgeberregelungen zur Nutzung dienstlicher Kommunikationsmittel sticht.

Zur Arbeitszeit dürfte die Rechtslage ebenfalls klar sein: Sowohl das verfassen und versenden einer gewerkschaftlichen Mail als auch die Beantwortung einer Umfrage im beschriebenen Kontext sind Privatvergnügen und damit Freizeit. Als Gewerkschafter würde ich bei dieser Aufforderung darauf hinweisen. Eine rechtliche Verpflichtung zu einem solchen Hinweis im Sinne von „Durfte er das?“ sehe ich allerdings nicht, da die Einhaltung dienstlicher Vorschriften in der Verantwortungssphäre der Adressaten lag. Arbeitsrechtliches Vergehen läge allenfalls dann vor, wenn das Gewerkschaftsmitglied auffordert, die Fragen während der Arbeitszeit zu beantworten oder zumindes suggeriert, das sei okay.

BATKFMaui

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #1357 am: 26.07.2022 12:32 »

Ich dachte, die Zeiten, dass ein  andersdenkender, für die Menschen, welche eine moralische Meinungshoheit generieren, unbequemer Mensch  "entfernt" , sozial und ökonomisch vernichtet wurde, haben wir längst überwunden!

Wo eignet man sich derlei Wortwahl eigentlich an? Bei der wöchentlich Montagsdemo, auf der laut gegen Corona-Diktatur (wahlweise auch Asylanten, Impffaschismus oÄ.) geschimpft wird? Niemand wird vernichtet, wenn er (womöglich zu recht) seinen Job verliert. Dann sucht man sich halt einen neuen. Gibt sicher Arbeitgeber, die Verständnis für gewisse Geisteshaltungen haben.

Vielen Dank für Ihre prototypische Bestätigung der Verhältnisse!

SVA

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #1358 am: 26.07.2022 12:44 »
Durfte er das?
Ja, vgl. u.a. 19 Sa 1835/09 des hessischen LAG.

Halte ich nicht für einschlägig, da es ja, wie auch das referenzierte BAG, Urteil vom 20.01.2009 - 1 AZR 515/08 davon ausgeht, dass die Beeinträchtigung der Arbeitszeit und damit der berechtigten Belange des Arbeitgebers gering sei, da nicht mehr zeitlicher Aufwand für die Rezeption erforderlich sei als für andere Werbe- und Informations-E-Emails. Hier wird aber zur Teilnahme an einer Umfrage aufgerufen, was derlei Annahmen nicht zuließe.
Also ging es dir mit deiner Frage nicht um die Benutzung der dienstlichen Kommunikationsmittel, sondern um die mit der Umfrage verbundene Arbeitszeit? Ich hatte nämlich in erster Linie darauf abgestellt, weil es hierzu schon häufig zu Streitigkeiten kam und die Gerichte regelmäßig feststellen, dass der durch Art. 9 (3) GG gewährleistete Schutz gewerkschaftlicher Tätigkeit die Arbeitgeberregelungen zur Nutzung dienstlicher Kommunikationsmittel sticht.

Zur Arbeitszeit dürfte die Rechtslage ebenfalls klar sein: Sowohl das verfassen und versenden einer gewerkschaftlichen Mail als auch die Beantwortung einer Umfrage im beschriebenen Kontext sind Privatvergnügen und damit Freizeit. Als Gewerkschafter würde ich bei dieser Aufforderung darauf hinweisen. Eine rechtliche Verpflichtung zu einem solchen Hinweis im Sinne von „Durfte er das?“ sehe ich allerdings nicht, da die Einhaltung dienstlicher Vorschriften in der Verantwortungssphäre der Adressaten lag. Arbeitsrechtliches Vergehen läge allenfalls dann vor, wenn das Gewerkschaftsmitglied auffordert, die Fragen während der Arbeitszeit zu beantworten oder zumindes suggeriert, das sei okay.

Mir geht es nicht um Teilaspekte. Mir geht es um "Durfte er das?" im Hinblick auf alle Umstände.

Auch das Lesen der Gewerkschafts-E-Mail ist nach der von mir genannten Rechtsprechung Privatvergnügen, es wird in den Urteilsbegründungen lediglich die Annahme getätigt, dass die Beeinträchtigung der Arbeitszeit und damit der berechtigten Belange des Arbeitgebers gering sei, da nicht mehr zeitlicher Aufwand für die Rezeption erforderlich sei als für andere Werbe- und Informations-E-Emails. Diese Annahme trifft nicht zu, wenn zur Teilnahme an einer Umfrage aufgefordert wird. Anders als im Hinblick auf das Ausdrucken der E-Mail geurteilt, wird die Teilnahme ja von der Gewerkschaft verablasst. Sie schreibt ja nicht "Durcken Sie diese E-Mail aus und hängen Sie sie sich an die Wand", wohl aber "Nimm an der Umfrage teil". Die Teilnahme an der Umfrage wird sich die Gewerkschaft zurechnen lassen müssen, somit auch den damit verbundenen Zeitaufwand und damit die deutlich erheblichere Beeinträchtigung der Arbeitgeberinteressen.

Johann

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #1359 am: 26.07.2022 12:54 »
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verdi-lufthansa-101.html

9,5% für 12 Monate als Forderung. Mal sehen was am Ende dabei herumkommt.

Ich finde ja den Teil gut:
Zitat
Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände hält den angekündigten Warnstreik für unverhältnismäßig. "Hier wird der nachvollziehbare Urlaubswunsch der Menschen schamlos ausgenutzt, um einen Vorteil zu erlangen", erklärte Hauptgeschäftsführer Steffen Kampeter.

So ganz verstanden, wieso überhaupt gestreikt wird, hat er glaub ich nicht. ;D

Alien1973

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #1360 am: 26.07.2022 13:08 »
Warum wird immer davon gesprochen, dass Europa den Russen kein Gas mehr abnimmt?
Spanien hat so viel russisches Gas abgenommen wie noch nie! Soviel zur hochgepriesenen Solidarität in Europa. Nur die Spanier sind halt nicht so blöd und fahren ihr eigenes Land an die Wand (völlig losgelöst von den Problemen die Spanien seit Jahren bereits hat).

Wir haben uns einen gewissen Wohlstand aufgebaut und erarbeitet, da ist es doch ganz normal, dass man davon nicht wieder runter will. Man nennt das wohl ein rein menschliches Verhalten. Und dazu gehört auch schlicht und ergreifend, im Winter nicht frieren zu müssen. Keiner hockt sich freiwillig mit Zipfelmütze und Angorapulli in seine Bude wenn er nicht muss.

Die Grünen freuen sich ein Loch in den Bauch, schaffen sie es doch viel schneller als erwartet unser Land an die Wand zu fahren. Was ist los mit der SPD??? Von denen höre ich gar nix. Aber so ist das halt wenn man sich um des Regierens willen verkauft und alle wichtigen Resorts an seine Partner abgibt. Der Scholz spielt den Clown und der Rest ist in der Versenkung verschwunden.
Was nicht heißen soll, dass die Vorgängerregierung keine Fehler gemacht hat. Das hat sie sehr wohl und zwar ganz gravierende! Nur die jetzige Regierung tut nix dagegen und tritt sogar noch auf's Gaspedal wenn es darum geht dem eigenen Volk zu schaden...

DiVO

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #1361 am: 26.07.2022 13:25 »
Wir haben uns einen gewissen Wohlstand aufgebaut und erarbeitet, da ist es doch ganz normal, dass man davon nicht wieder runter will. Man nennt das wohl ein rein menschliches Verhalten. Und dazu gehört auch schlicht und ergreifend, im Winter nicht frieren zu müssen. Keiner hockt sich freiwillig mit Zipfelmütze und Angorapulli in seine Bude wenn er nicht muss.

Ganz ehrlich: man hat es in den letzten Jahren schlicht und ergreifend verpennt effizienter und von Fossilen Brennstoffen unabhängiger zu werden. In diesem Thread haben zwei Foristen geschrieben, von denen der eine 10.000 kWh und der andere 30.000 kWh pro Jahr an Gas benötigt. Dieser Verbrauch ist tatsächlich Luxus, den man sich leisten können muss und will. Wenn man es nicht kann, dann eben Zipfelmütze und Angorapulli oder etwas am persönlichen Verbrauch verändern.

Wie hat sich denn der Spritverbrauch beim Verbrennerauto entwickelt? Der Verbrauch hat sich doch hier in den letzten 30 Jahren praktisch nicht verändert oder ist z.T. sogar noch gestiegen.

Es war in den letzten Jahren schlicht und ergreifend sehr bequem nichts zu ändern, weil weder Kosten- noch Innovationsdruck herrschte. Derjenige, der in den vergangenen Jahren für sich selbst die Verbräuche optimiert hat, der hat jetzt keine Probleme. Derjenige, der alles hat laufen lassen, der hat jetzt eben das Nachsehen und sieht sich mit deutlichen Mehrkosten konfrontiert.

Nochmal zu dem Thema frieren: Einfach die persönlichen Prioritäten entsprechend setzen und es muss keiner frieren. Ich denke da an Kostenfressen wie teure Handyverträge, überdimensionierte DSL-Bandbreiten, Streaming-Abos, Amazon-Prime, etc. Erstmal an diesen Luxusgütern den Gürtel enger schnallen und wenn es dann immer noch nicht reicht, dann darf gejammert werden.

yamato

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #1362 am: 26.07.2022 13:43 »
Warum wird immer davon gesprochen, dass Europa den Russen kein Gas mehr abnimmt?
Spanien hat so viel russisches Gas abgenommen wie noch nie! Soviel zur hochgepriesenen Solidarität in Europa. Nur die Spanier sind halt nicht so blöd und fahren ihr eigenes Land an die Wand (völlig losgelöst von den Problemen die Spanien seit Jahren bereits hat).

Deutschland hat seinen Gasimport aus Russland nicht verringert, wir würden weiter alles vertragsgemäß abnehmen was Russland liefert. Allerdings hat Russland seine Lieferungen verringert, dafür kann die deutsche Regierung mal Ausnahmsweise nichts. Glaub mir den Grünen wäre eslieber es würde genug Gas aus Russland kommen dann bräuchten sie nicht über eine Verlängerung der Kernenergie diskutieren.

WasDennNun

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #1363 am: 26.07.2022 13:48 »
Warum wird immer davon gesprochen, dass Europa den Russen kein Gas mehr abnimmt?
Spanien hat so viel russisches Gas abgenommen wie noch nie!
Krass, haste da mal ne Quelle.

Herbert Meyer

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #1364 am: 26.07.2022 13:49 »
Zitat
Nochmal zu dem Thema frieren: Einfach die persönlichen Prioritäten entsprechend setzen und es muss keiner frieren. Ich denke da an Kostenfressen wie teure Handyverträge, überdimensionierte DSL-Bandbreiten, Streaming-Abos, Amazon-Prime, etc. Erstmal an diesen Luxusgütern den Gürtel enger schnallen und wenn es dann immer noch nicht reicht, dann darf gejammert werden.

Wenn ein 15 Euro Streaming-Dienst bereits als Luxusgut gilt, ist es um den Wohlstand in diesem Land wohl ohnehin nicht gut bestellt.

Das Thema "Kosten- und Innovationsdruck" kann ich aber sehr gut bei den Immobilienkäufern aus meinem Freundes- und Bekanntenkreis sehen. Aufgrund der Kostenexplosion(en) reichen die veranschlagten Renovierungs- und Modernisierungsbudgets vorne und hinten nicht. Wenn auf einmal für 100.000 statt 50.000 Euro ein neues Dach mit dem von der Politik gewünschten U-Wert von 0,14 W/(m²K) gesetzt werden musste, dann rückt die Außendämmung für weitere 100.000 Euro erstmal in weite Ferne. Das ist der Teufelskreis. Keine Sparfähigkeit mehr = keine Innovations- bzw. Investitionsfähigkeit. Da ist die Einflussnahme auf den Verbrauch auch irgendwann begrenzt.