Autor Thema: [Allg] Corona Zuschlag für Beamte in der PKV  (Read 13355 times)

BStromberg

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Antw:[Allg] Corona Zuschlag für Beamte in der PKV
« Antwort #15 am: 04.10.2021 10:12 »
Zum Glück habe ich einen Beihilfe-Ergänzungstarif... SPASS...

War absehbar, dass da wieder am Geldhahn gedreht wird.
Ich gehe sogar noch weiter:

Je nach Regierungsbeteiligung werden sich diese (sachlich nicht näher begründbaren) Knietritte gegen die PKV (insb. die öffentlichen Ergänzungstarife) in den nächsten Jahren noch massiv ausweiten.

Das ist wie mit der Impfpflicht... man braucht rechtlich keine! Wenn man den Menschen den Rahmen nur unattraktiv und teuer genug macht, kommt man auch an sein Ziel; ganz gleich ob Impfquote einerseits oder schleichender Exitus der PKV andererseits.
"Ich brauche Informationen.
Meine Meinung bilde ich mir selber."
(Charles Dickens)

mj23

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Antw:[Allg] Corona Zuschlag für Beamte in der PKV
« Antwort #16 am: 04.10.2021 12:03 »
Zitat
Pflegedienste und -einrichtungen erhalten einen Ausgleich für die Belastungen durch Corona. Denn sie mussten mit einem Rückgang ihrer Einnahmen fertig werden, weil aus Angst vor Infektionen Heime und vor allem ambulante Pflegedienste während der Pandemie weniger genutzt wurden.
[...]
Gleichzeitig wurden die Privatversicherer entlastet, weil ihre Kunden weniger Leistungen in Anspruch nahmen. Die PKV hat nach eigenen Angaben dafür in den Jahren 2020 und 2021 insgesamt 530 Millionen Euro gezahlt.
[...]
Das machte rund 50 Millionen Euro aus. Es bleibt eine zusätzliche Belastung von 480 Millionen Euro.

Also, die Pflegedienste wurden mit 530 Mio€ aus den PKV "gerettet", weil sie weniger Einnahmen in Corona hatten. Dafür haben die PKV 50 Mio€ gespart, weil weniger Leistungen in Anspruch genommen worden sind. Der Rest soll nur für zusätzliche Kosten angefallen sein. Respekt! Interessant wer sich da wieder bereichern konnte.

Ich hoffe auch auf eine Klage. Wenn die GKV für diese versicherungsferne Leistung einen Steuerzuschuss bekommt, müssten es die PKV ja auch. Aufgabe der PKV ist ja eigentlich nicht der finanzielle Erhalt der Pflegeanbieter in der Krise.

Ich weiß leider nicht, warum sie dann überhaupt Unterstützungsgelder gezahlt hatten.

7,30 € ist schon eine Hausnummer! 87,60 € von fast jedem Beamten im Jahr 2022.
 

Karsten

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Antw:[Allg] Corona Zuschlag für Beamte in der PKV
« Antwort #17 am: 04.10.2021 15:01 »
Zitat
Pflegedienste und -einrichtungen erhalten einen Ausgleich für die Belastungen durch Corona. Denn sie mussten mit einem Rückgang ihrer Einnahmen fertig werden, weil aus Angst vor Infektionen Heime und vor allem ambulante Pflegedienste während der Pandemie weniger genutzt wurden.
[...]
Gleichzeitig wurden die Privatversicherer entlastet, weil ihre Kunden weniger Leistungen in Anspruch nahmen. Die PKV hat nach eigenen Angaben dafür in den Jahren 2020 und 2021 insgesamt 530 Millionen Euro gezahlt.
[...]
Das machte rund 50 Millionen Euro aus. Es bleibt eine zusätzliche Belastung von 480 Millionen Euro.

Also, die Pflegedienste wurden mit 530 Mio€ aus den PKV "gerettet", weil sie weniger Einnahmen in Corona hatten. Dafür haben die PKV 50 Mio€ gespart, weil weniger Leistungen in Anspruch genommen worden sind. Der Rest soll nur für zusätzliche Kosten angefallen sein. Respekt! Interessant wer sich da wieder bereichern konnte.

Ich hoffe auch auf eine Klage. Wenn die GKV für diese versicherungsferne Leistung einen Steuerzuschuss bekommt, müssten es die PKV ja auch. Aufgabe der PKV ist ja eigentlich nicht der finanzielle Erhalt der Pflegeanbieter in der Krise.

Ich weiß leider nicht, warum sie dann überhaupt Unterstützungsgelder gezahlt hatten.

7,30 € ist schon eine Hausnummer! 87,60 € von fast jedem Beamten im Jahr 2022.
 

Die Leistungen der PPV (PrivatenPflegepflichtVersicherung) und der SPV (SozialenPflegepflichtVersicherung) sind identisch! Wenn die PPV bei 8,7Mio Versicherten 480 Mio Sonderausgaben hatte, dann hat die SPV bei 73,3 Mio Versicherten ca. 4 Milliarden Sonderausgaben gehabt.

Der Zuschuss von 1 Milliarde Steuergeld in die SPV ist da nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Der Fairniss halber sollte man erwähnen, dass zur Gründung der Pflegeversicherung 1995 alle laufenden Bestandspflegefälle in die SPV überführt wurden und die PPV "neu" beginnen konnte.

Der Altersschnitt in der PPV ist dadurch (noch) in geringer, wobei er sich zunehmend angleicht. Versicherte in der gesetzlichen Pflege zahlen seit Einführung der Pflegeversicherung deutlich höhere Beiträge als Privatversicherte, obwohl die Leistungen identisch sind. Wogegen sollte man da klagen?

Das wäre ein erstes Projekt, was die neue Bundesregierung angehen sollte. Eine gemeinsame Pflegeversicherung mit gleicher Beitragszahlung. Wettbewerb gibt es hier eh nicht.



mj23

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Antw:[Allg] Corona Zuschlag für Beamte in der PKV
« Antwort #18 am: 04.10.2021 15:12 »
Zitat
Die Leistungen der PPV (privaten Pflegepflichtversicherung) und der SPV (sozialenPflegepflichtversicherung) sind identisch! Wenn die PPV bei 8,7Mio Versicherten 480 Mio Sonderausgaben hatte, dann hat die SPV bei 73,3 Mio Versicherten ca. 4 Milliarden Sonderausgaben gehabt.

Das war wir mir so nicht bewusst. Dennoch bleibt es -dann auch für die SPV- bei der interessanten Zahl, dass die Pflegedienste für coronabedingte Einnahmeausfälle entschädigt werden sollten, anscheinend aber fast 89% der Gelder für zusätzliche Ausgaben genutzt worden sind.
Das ist weiterhin beachtlich.
Weiterhin ist auch dann nicht klar, warum die PPV nicht ebenfalls einen entsprechenden Steuerzuschuss erhalten.


Ytsejam

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Antw:[Allg] Corona Zuschlag für Beamte in der PKV
« Antwort #19 am: 05.10.2021 09:48 »
"Beamte und ihre Angehörigen müssen 7,30 Euro im Monat mehr bezahlen, die anderen Privatversicherten 3,40 Euro."

Heißt, 7,30€ pro beihilfeberechtigter Person?

newT

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Antw:[Allg] Corona Zuschlag für Beamte in der PKV
« Antwort #20 am: 05.10.2021 10:36 »
"Beamte und ihre Angehörigen müssen 7,30 Euro im Monat mehr bezahlen, die anderen Privatversicherten 3,40 Euro."

Heißt, 7,30€ pro beihilfeberechtigter Person?
Sollte für jeden sein, der einen Beitrag im PVB Tarif entrichtet. Ich gehe nicht davon aus, dass beitragsfreie Mitglieder wie Kinder den Zuschlag zu entrichten müssen.

BStromberg

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Antw:[Allg] Corona Zuschlag für Beamte in der PKV
« Antwort #21 am: 05.10.2021 11:31 »
"Beamte und ihre Angehörigen müssen 7,30 Euro im Monat mehr bezahlen, die anderen Privatversicherten 3,40 Euro."

Heißt, 7,30€ pro beihilfeberechtigter Person?
Sollte für jeden sein, der einen Beitrag im PVB Tarif entrichtet. Ich gehe nicht davon aus, dass beitragsfreie Mitglieder wie Kinder den Zuschlag zu entrichten müssen.

Wenn die beitragsfreien Kinder zur Kasse gebeten werden, reiche ich Klage ein!
"Ich brauche Informationen.
Meine Meinung bilde ich mir selber."
(Charles Dickens)

BüroLurchNRW

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Antw:[Allg] Corona Zuschlag für Beamte in der PKV
« Antwort #22 am: 05.10.2021 13:00 »
Kann man dagegen denn eigentlich gar nichts machen? Freunde von mir zahlen für 100% privat weniger als ich für 50%  :o
Wenn das so weiter geht mit der PKV, habe ich trotz steigender Stufen in den nächsten Jahren am Ende noch weniger über  ???

Karsten

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Antw:[Allg] Corona Zuschlag für Beamte in der PKV
« Antwort #23 am: 05.10.2021 15:12 »
"Beamte und ihre Angehörigen müssen 7,30 Euro im Monat mehr bezahlen, die anderen Privatversicherten 3,40 Euro."

Heißt, 7,30€ pro beihilfeberechtigter Person?
Sollte für jeden sein, der einen Beitrag im PVB Tarif entrichtet. Ich gehe nicht davon aus, dass beitragsfreie Mitglieder wie Kinder den Zuschlag zu entrichten müssen.

Wenn die beitragsfreien Kinder zur Kasse gebeten werden, reiche ich Klage ein!

Wen der Zuschlag betrifft
Die Beihilfe übernehme normalerweise 70 Prozent der Pflegekosten. Am Corona-Zuschlag sei die Beihilfe aber nicht beteiligt, so der Verband. Deshalb entfalle der Zuschlag vollständig auf die Versicherten.

Laut PKV-Verband sind vom Zuschlag betroffen:

- alle „Normalversicherten“ in der PPV sowohl mit als auch ohne Beihilfeanspruch,
- Studentinnen und Studenten ebenso wie Fach- und Berufsschülerinnen und -schüler sowie Praktikantinnen und
   Praktikanten, die nicht beitragsfrei mitversichert sind,
- Anwartschaften, in denen Alterungsrückstellungen gebildet werden (sogenannte große Anwartschaften),
- beitragspflichtige Kinder (mit eigenem Einkommen zum Beispiel aus Waisenrente).


Opa

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Antw:[Allg] Corona Zuschlag für Beamte in der PKV
« Antwort #24 am: 05.10.2021 17:36 »
Hat jemand verstanden, woher der feste einheitliche Betrag von 7,30 Euro kommt?
Ich lese aus §110a Abs. 2 SGB XI, dass der Zuschlag von jedem Versicherungsunternehmen anhand seiner Mehraufwendungen und abzüglich seiner Einsparungen individuell zu ermitteln und dann gleichmäßig auf seine Versicherten aufzuteilen ist.
Demnach sollte doch jede PKV auf einen anderen Betrag kommen, oder?

Mit Pflegeversicherungsrecht habe ich mich allerdings noch nie weitergehend beschäftigt…

Spid

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Antw:[Allg] Corona Zuschlag für Beamte in der PKV
« Antwort #25 am: 05.10.2021 17:47 »
Zitat
Pflegedienste und -einrichtungen erhalten einen Ausgleich für die Belastungen durch Corona. Denn sie mussten mit einem Rückgang ihrer Einnahmen fertig werden, weil aus Angst vor Infektionen Heime und vor allem ambulante Pflegedienste während der Pandemie weniger genutzt wurden.
[...]
Gleichzeitig wurden die Privatversicherer entlastet, weil ihre Kunden weniger Leistungen in Anspruch nahmen. Die PKV hat nach eigenen Angaben dafür in den Jahren 2020 und 2021 insgesamt 530 Millionen Euro gezahlt.
[...]
Das machte rund 50 Millionen Euro aus. Es bleibt eine zusätzliche Belastung von 480 Millionen Euro.

Also, die Pflegedienste wurden mit 530 Mio€ aus den PKV "gerettet", weil sie weniger Einnahmen in Corona hatten. Dafür haben die PKV 50 Mio€ gespart, weil weniger Leistungen in Anspruch genommen worden sind. Der Rest soll nur für zusätzliche Kosten angefallen sein. Respekt! Interessant wer sich da wieder bereichern konnte.

Ich hoffe auch auf eine Klage. Wenn die GKV für diese versicherungsferne Leistung einen Steuerzuschuss bekommt, müssten es die PKV ja auch. Aufgabe der PKV ist ja eigentlich nicht der finanzielle Erhalt der Pflegeanbieter in der Krise.

Ich weiß leider nicht, warum sie dann überhaupt Unterstützungsgelder gezahlt hatten.

7,30 € ist schon eine Hausnummer! 87,60 € von fast jedem Beamten im Jahr 2022.
 

Wozu bedarf es überhaupt solcher „Rettungsschirme“? Der Umstand, daß einem die vulnerable Klientel auch mal massenweise wegstirbt, was der tatsächliche Einnahmeneinbruch gewesen sein wird, ist doch das unternehmerische Risiko derer, die es durch ihre unternehmerische Tätigkeit eingehen - und jetzt auch kein unerwartbares.

Karsten

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Antw:[Allg] Corona Zuschlag für Beamte in der PKV
« Antwort #26 am: 05.10.2021 18:49 »
Hat jemand verstanden, woher der feste einheitliche Betrag von 7,30 Euro kommt?
Ich lese aus §110a Abs. 2 SGB XI, dass der Zuschlag von jedem Versicherungsunternehmen anhand seiner Mehraufwendungen und abzüglich seiner Einsparungen individuell zu ermitteln und dann gleichmäßig auf seine Versicherten aufzuteilen ist.
Demnach sollte doch jede PKV auf einen anderen Betrag kommen, oder?

Mit Pflegeversicherungsrecht habe ich mich allerdings noch nie weitergehend beschäftigt…

Bei der PPV handelt es sich um einen brancheneinheitlichen Tarif. Der PKV-Verband führt hier die grundsätzliche Berechnung durch.


Opa

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Antw:[Allg] Corona Zuschlag für Beamte in der PKV
« Antwort #27 am: 05.10.2021 18:58 »
Danke für die Erläuterung. Da hätte der Gesetzgeber den Absatz aber auch wirklich einfacher formulieren können ;)

newT

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Antw:[Allg] Corona Zuschlag für Beamte in der PKV
« Antwort #28 am: 05.10.2021 19:01 »
Ja, das hört sich alles für mich Schwer nach Gewinne mitnehmen, Verluste sozialisieren an. 40-45% der Pflegeheime sind mittlerweile in Privatbesitz.

semper fi

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Antw:[Allg] Corona Zuschlag für Beamte in der PKV
« Antwort #29 am: 27.10.2021 13:45 »
Ich habe gestern den Brief von der Debeka erhalten, die 7,30 € wurden offensichtlich zum Anlass genommen, um nochmal allgemein nachzuschärfen. Muss jetzt ab 01.01.2022 gleich ca. 14 € mehr zahlen. Nach den bereits erfolgten Erhöhungen zum 01.01.21 und vom Juli diesen Jahres, ist die Besoldungsanpassung für 2021 vollends aufgebraucht. Da wir ja außerdem eine ordentlich Inflation haben, habe ich unterm Strich wesentlich weniger übrig als die letzten Jahre.

Ich mache es jetzt einfach wie Boris Johnson und lebe nach dem Motto: "Raus mit dem Geld, es reicht eh nie!" 8)