Autor Thema: Tarifrunde TV-L 2021 - Diskussion  (Read 508849 times)

Otto1

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Antw:Tarifrunde TV-L 2021 - Diskussion
« Antwort #1530 am: 02.12.2021 12:17 »
Seid mal nicht so undankbar. In anderen Branchen gibts minus!

Rentner z. B.?

Johann

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Antw:Tarifrunde TV-L 2021 - Diskussion
« Antwort #1531 am: 02.12.2021 12:46 »
Seid mal nicht so undankbar. In anderen Branchen gibts minus!

In anderen Branchen gibts in guten Zeiten aber auch wesentlich bessere Verhandlungsergebnisse. Bei uns wird immer argumentiert, dass die Erhöhungen in guten Zeiten nicht so exorbitant steigen können, unsere Arbeitsplätze dafür aber sicher sind und man auch in schlechten Zeiten ähnliche Ergebnisse bekommt. Dann kommen die schlechten Zeiten und man merkt wieder hervorragend, dass es wie immer gelogen war.

DiVO

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Antw:Tarifrunde TV-L 2021 - Diskussion
« Antwort #1532 am: 02.12.2021 13:01 »
Der Abschluss ist schlecht, da brauchen wir nicht drüber diskutieren. Ich persönlich hätte mir auch mehr erwartet.

Aber: Unterm Strich gibt es zumindest eine Erhöhung. Ich war zwischendurch bei einem Mittelständler ohne Tarifbindung, da gab es nur Gehaltserhöhungen, wenn man aktiv danach gefragt hatte und der Chef dann auch noch gut drauf war. Manche Sachbearbeiter bekamen da zehn Jahre lang keine Erhöhung, also zehn Jahre in Folge Reallohnverluste. Von daher finde ich es entspannt, dass hier mein Gehalt jedes Jahr mehr wird ohne dass ich was machen muss.

Zudem ist doch jeder seines eigenen Glückes Schmied. Ich habe schon vor zwei Jahren eine individuelle Zulage mit meinem Arbeitgeber ausgehandelt und auch so ist das Gesamtpaket inzwischen gut. Ich habe die Zusage für drei Tage HomeOffice pro Woche und befinde mich effektiv seit Beginn der Pandemie im Dauerhomeoffice - das schont den Geldbeutel so richtig. Dazu Vertrauensarbeitszeit und jedes Jahr bezahlte Weiterbildungen, die bei Anbietern außerhalb des öD stattfinden.

Lange Rede, kurzer Sinn: Wer das Gefühl hat zu wenig zu verdienen, soll selbst aktiv werden.

ProfTii

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Antw:Tarifrunde TV-L 2021 - Diskussion
« Antwort #1533 am: 02.12.2021 13:02 »
Seid mal nicht so undankbar. In anderen Branchen gibts minus!

Wieso sollte jemand dankbar für Reallohnverluste sein?
Und zu sagen, guck mal andern geht's noch schlechter ist Whataboutism - Und das wird in der Gesellschaft doch grade nicht gern gesehen ;)

öfföff

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Antw:Tarifrunde TV-L 2021 - Diskussion
« Antwort #1534 am: 02.12.2021 13:05 »
Achtung!

Die Löhne sind im letzten Jahr 2020 gesunken.
Durchschnittsentgelt 2019: 39 301 EUR
Durchschnittsentgelt 2020: 39 167 EUR  (statt der vor Corona noch prognostizierten 40 551 EUR)

(Dafür gibts übrigens exakt 1,00 Rentenpunkte)

Dennoch gab es 2020 im TV-L eine Erhöhung um 3% !


( https://dserver.bundestag.de/brd/2021/0769-21.pdf
https://de.wikipedia.org/wiki/Durchschnittsentgelt  )

« Last Edit: 02.12.2021 13:12 von öfföff »

was_guckst_du

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Antw:Tarifrunde TV-L 2021 - Diskussion
« Antwort #1535 am: 02.12.2021 13:29 »
...wieso Achtung?

...ein anderes Ergebnis hätte mich auch sehr gewundert...oder glaubt jemand ernsthaft, dass in Pandemie-zeiten und der damit einhergehenden Auswirkungen (Kurzarbeitergeld etc) das Durchschnittseinkommen steigt? 8)
Gruß aus "Tief im Westen"

Meine Beiträge geben grundsätzlich meine persönliche Meinung zum Thema wieder und beinhalten keine Rechtsberatung. Meistens sind sie ernster Natur, manchmal aber auch nicht. Bei einer obskuren Einzelfallpersönlichkeit antworte ich auch aus therapeutischen Gründen

Albeles

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Antw:Tarifrunde TV-L 2021 - Diskussion
« Antwort #1536 am: 02.12.2021 13:53 »
Achtung!

Die Löhne sind im letzten Jahr 2020 gesunken.
Durchschnittsentgelt 2019: 39 301 EUR
Durchschnittsentgelt 2020: 39 167 EUR  (statt der vor Corona noch prognostizierten 40 551 EUR)

(Dafür gibts übrigens exakt 1,00 Rentenpunkte)

Dennoch gab es 2020 im TV-L eine Erhöhung um 3% !


( https://dserver.bundestag.de/brd/2021/0769-21.pdf
https://de.wikipedia.org/wiki/Durchschnittsentgelt  )

Wo hast Du die Quelle mit 2020 her? Ich finde überall nur die 40.551€ Vorläufig

öfföff

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Antw:Tarifrunde TV-L 2021 - Diskussion
« Antwort #1537 am: 02.12.2021 14:00 »
Achtung!

Die Löhne sind im letzten Jahr 2020 gesunken.
Durchschnittsentgelt 2019: 39 301 EUR
Durchschnittsentgelt 2020: 39 167 EUR  (statt der vor Corona noch prognostizierten 40 551 EUR)

(Dafür gibts übrigens exakt 1,00 Rentenpunkte)

Dennoch gab es 2020 im TV-L eine Erhöhung um 3% !


( https://dserver.bundestag.de/brd/2021/0769-21.pdf
https://de.wikipedia.org/wiki/Durchschnittsentgelt  )

Wo hast Du die Quelle mit 2020 her? Ich finde überall nur die 40.551€ Vorläufig

In meiner ersten Quellenangabe. Da ist der abschließend für 2020 festgelegte Wert unter § 1 zu finden.

ProfTii

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Antw:Tarifrunde TV-L 2021 - Diskussion
« Antwort #1538 am: 02.12.2021 14:07 »
Ich frage mich jetzt aber auch, was hier die weltbewegende Erkenntniss sein soll?

öfföff

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« Antwort #1539 am: 02.12.2021 14:10 »
Nichts weltbewegendes.

Albeles

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Antw:Tarifrunde TV-L 2021 - Diskussion
« Antwort #1540 am: 02.12.2021 14:33 »


In meiner ersten Quellenangabe. Da ist der abschließend für 2020 festgelegte Wert unter § 1 zu finden.

Danke....hatte den ersten Link übersehen  ;D

TZSteinbock

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Antw:Tarifrunde TV-L 2021 - Diskussion
« Antwort #1541 am: 02.12.2021 14:40 »
Nichts weltbewegendes.

Die Löhne sind vor allem wegen Kurzarbeit gesunken... und nicht wegen irgend welcher Tarifabschlüsse... insofern kein gutes Argument!

andreg

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Antw:Tarifrunde TV-L 2021 - Diskussion
« Antwort #1542 am: 02.12.2021 15:07 »
Wie kann die Einmalzahlung da etwas ausgleichen.

Vereinfachte Rechnung. Die 1300,- € ergeben verteilt auf die Monate bis zur Erhöhung 100,- € im Monat mehr.
Danach greift die Erhöhung, die vielleicht auch 100,- € brutto im Monat mehr ausmacht.

Alternative wäre eine rückwirkende Erhöhung jetzt und die am 1.12.2022.

1. Erhöhung 100,- € brutto mehr.
Ab 2. Erhöhung 100,- plus 100,- € mehr. Zinseszins und Co lassen wir mal weg. Also ab 1.12.2022 200,- € mehr im Monat.
Das ist ja ein ganz toller Ausgleich und ein spitzen Ergebnis.......

Nun ja, die Erhöhung sind eben 2,8% über die 24-monatige Laufzeit. Alternativ hätte es nach den 1,4% im Jan 21 eben nochmal je 1,4% ab Januar 22 und Januar 23 gegeben. Die Einmalzahlung gleicht die verspätete Erhöhung der Tabellenentgelte aus.

Was an Wernekes Kommentar unsinnig ist, ist das die prognostizierte Inflation von 2,5% m.W. das jährliche Mittel ist. D.h. der Tarifabschluss bedeutet einen Reallohnverlust von 1,1% jährlich für 2 Jahre.

Wenn man den (als herausragend gefeierten) vorigen Tarifabschluss mit einbezieht, gab es von 2018 bis 2023 eine durchschnittliche jährliche Erhöhung um 2% bei einer durchschnittlichen (prognostizierten) Inflationsrate von 1.8%. Unterm Strich haben wir 2023 also ein saftiges Reallohnplus von 0.2% jährlich oder 1% insgesamt seit 2018.

Das Argument, man habe eine kurze Laufzeit gewollt (und für einen geringeren Abschluss erkauft), da die Inflation derzeit so unberechenbar ist, finde ich zur Abwechslung aber tatsächlich mal ein sinnvolles. Mal gespannt, was dann 2023 rausspringt.

teclis22

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« Antwort #1543 am: 02.12.2021 17:35 »
*snip* Die Einmalzahlung gleicht die verspätete Erhöhung der Tabellenentgelte aus.

*snip
Das Argument, man habe eine kurze Laufzeit gewollt (und für einen geringeren Abschluss erkauft), da die Inflation derzeit so unberechenbar ist, finde ich zur Abwechslung aber tatsächlich mal ein sinnvolles. Mal gespannt, was dann 2023 rausspringt.

Eine Einmalzahlung gleicht eben keine Tabellenerhöhung aus, bzw. deren Nichtvorandensein. Das dürfte nur für die Personen gelten die 1 Tag nach Stichdatum für den Erhalt der Einmalzahlung in Rente gegangen sind.

Für alle anderen: ist das ein ganz mieser Deal.

Und eine kurze Laufzeit ist das in meinen Augen auch nicht. 12 Monate wäre eine kurze Laufzeit gewesen. Wenn das hier kurz ist, was ist dann lang ?

Muschebubu

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Antw:Tarifrunde TV-L 2021 - Diskussion
« Antwort #1544 am: 02.12.2021 17:58 »
Ich verstehe nicht, warum hier einige meinen, ein Abschluss, der zumindest die Inflationsrate ausgleicht, wäre gut. Das machen anderen Tarifpartner so auch nicht. Wenn man nur den Inflationsausgleich möchte, dann sollen die Tarifpartner das festlegen und die Laufzeit auf 99 Jahre setzen und dann sparen wir uns die „alljährliche“ Aufregung.