Autor Thema: Tarifrunde TV-L 2021 - Diskussion  (Read 508886 times)

Isi

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Antw:Tarifrunde TV-L 2021 - Diskussion
« Antwort #1545 am: 02.12.2021 19:32 »
Achtung!

Die Löhne sind im letzten Jahr 2020 gesunken.
Durchschnittsentgelt 2019: 39 301 EUR
Durchschnittsentgelt 2020: 39 167 EUR  (statt der vor Corona noch prognostizierten 40 551 EUR)

(Dafür gibts übrigens exakt 1,00 Rentenpunkte)

Dennoch gab es 2020 im TV-L eine Erhöhung um 3% !


( https://dserver.bundestag.de/brd/2021/0769-21.pdf
https://de.wikipedia.org/wiki/Durchschnittsentgelt  )

Statistik war nicht so dein Leistungsfach hm? :)

TVWaldschrat

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Antw:Tarifrunde TV-L 2021 - Diskussion
« Antwort #1546 am: 02.12.2021 20:15 »
Achtung!

Die Löhne sind im letzten Jahr 2020 gesunken.
Durchschnittsentgelt 2019: 39 301 EUR
Durchschnittsentgelt 2020: 39 167 EUR  (statt der vor Corona noch prognostizierten 40 551 EUR)

(Dafür gibts übrigens exakt 1,00 Rentenpunkte)

Dennoch gab es 2020 im TV-L eine Erhöhung um 3% !


( https://dserver.bundestag.de/brd/2021/0769-21.pdf
https://de.wikipedia.org/wiki/Durchschnittsentgelt  )

Statistik war nicht so dein Leistungsfach hm? :)

Wir reden hier von einem AN des öD

Jockel

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Antw:Tarifrunde TV-L 2021 - Diskussion
« Antwort #1547 am: 02.12.2021 20:17 »
Im ÖD klar… Geld ist prinzipiell unendlich viel da. Due Finanzminister sitzen drauf wie der Lepricorn auf seinem Topf… erwartet jemand ernsthaft hohe Sprünge ? Unwahrscheinlich. Nicht mal eine Urwahl würde klappen, weil die paar Pfleger nicht ins Gewicht fallen.

Isi

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Antw:Tarifrunde TV-L 2021 - Diskussion
« Antwort #1548 am: 03.12.2021 00:18 »
Achtung!

Die Löhne sind im letzten Jahr 2020 gesunken.
Durchschnittsentgelt 2019: 39 301 EUR
Durchschnittsentgelt 2020: 39 167 EUR  (statt der vor Corona noch prognostizierten 40 551 EUR)

(Dafür gibts übrigens exakt 1,00 Rentenpunkte)

Dennoch gab es 2020 im TV-L eine Erhöhung um 3% !


( https://dserver.bundestag.de/brd/2021/0769-21.pdf
https://de.wikipedia.org/wiki/Durchschnittsentgelt  )

Statistik war nicht so dein Leistungsfach hm? :)

Wir reden hier von einem AN des öD

Ich habe sehr gelacht, danke dafür :D

BTSV1

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Antw:Tarifrunde TV-L 2021 - Diskussion
« Antwort #1549 am: 03.12.2021 07:23 »
Mit der steuerfreien Einmalzahlung von 1.300 Euro, der bereits für Januar 2021 vereinbarten Lohnerhöhung von 1,4 Prozent und den weiteren 2,8 Prozent ab 1. Dezember 2022 wird die Inflation in 2021 und 2022 ausgeglichen werden. Das statistische Bundesamt prognostiziert sie derzeit auf 2,5 Prozent."

So wäre das Ergebnis wenigstens halbwegs erträglich gewesen. Was dabei wirklich rausgekommen ist, ist eine absolute Lachnummer.

Und die 2,8% zum 01.01.2022

Das ist das tatsächliche Ergebnis. Erträglich wäre es eventuell, wenn zusätzlich nochmals 1,4% zum Jahresende 2021 vereinbart worden wären. (Und auch das wäre alles andere als ein annähernd "gutes" Ergebnis gewesen)

wossen

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Antw:Tarifrunde TV-L 2021 - Diskussion
« Antwort #1550 am: 03.12.2021 08:00 »
Beamtenbund in Baden-Württemberg verlangt übrigens bei der Übertragung auf Beamte 'Baden-Württemberg-Zuschlag' als "Zeichen der Wertschätzung" für aktive Beamte und "gebeutelte Pensionäre"

https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.tarifergebnis-im-oeffentlichen-dienst-beamtenbund-fordert-baden-wuerttemberg-zuschlag.f23b7373-08c0-42a1-8f4c-9703f8db1dc9.html

Eine Übertragung des geforderten Zuschlags auf die dortigen Tarifbeschäftigten wird nicht gefordert...

teclis22

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Antw:Tarifrunde TV-L 2021 - Diskussion
« Antwort #1551 am: 03.12.2021 09:23 »
Wenn die noch was rausholen müsste Verdi vor scham im boden versinken.

sapere aude

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Antw:Tarifrunde TV-L 2021 - Diskussion
« Antwort #1552 am: 03.12.2021 09:34 »
Die Hoffnung ist nicht groß. Es könnte aber in wengien Bundesländern klappen. TV-L muss 15 Länderinteressen berücksichtigen. Der jeweilige Besoldungsgesetzgeber kann - besser vielleicht könnte - die individuellen (Nicht)Möglichkeiten berücksichtigen.

öfföff

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« Antwort #1553 am: 03.12.2021 09:53 »
Ich verstehe nicht, warum hier einige meinen, ein Abschluss, der zumindest die Inflationsrate ausgleicht, wäre gut. Das machen anderen Tarifpartner so auch nicht. Wenn man nur den Inflationsausgleich möchte, dann sollen die Tarifpartner das festlegen und die Laufzeit auf 99 Jahre setzen und dann sparen wir uns die „alljährliche“ Aufregung.

Naja die Tarifverhandlungen haben doch nunmal primär den Zweck den Kaufkraftverlust auszugleichen. NICHT, dass man für die gleiche Tätigkeit jedes Jahr signifikant mehr Kaufkraft hat.

Gedankenspiel:
Eine Tätigkeit in EG X reicht um den Lebensunterhalt zu bestreiten und sich eine Eigentumswohnung im Berufsleben zu leisten.
Warum sollte man sich von der selben Tätigkeit in einem Berufsleben 30 Jahre später 2 Eigentumswohnungen leisten können? Woher dieser Forderungsgedanke? Die Person 30 Jahre später leistet doch von sich aus auch nicht doppelt so gut.

HansGeorg

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Antw:Tarifrunde TV-L 2021 - Diskussion
« Antwort #1554 am: 03.12.2021 10:30 »
Ich verstehe nicht, warum hier einige meinen, ein Abschluss, der zumindest die Inflationsrate ausgleicht, wäre gut. Das machen anderen Tarifpartner so auch nicht. Wenn man nur den Inflationsausgleich möchte, dann sollen die Tarifpartner das festlegen und die Laufzeit auf 99 Jahre setzen und dann sparen wir uns die „alljährliche“ Aufregung.

Naja die Tarifverhandlungen haben doch nunmal primär den Zweck den Kaufkraftverlust auszugleichen. NICHT, dass man für die gleiche Tätigkeit jedes Jahr signifikant mehr Kaufkraft hat.

Gedankenspiel:
Eine Tätigkeit in EG X reicht um den Lebensunterhalt zu bestreiten und sich eine Eigentumswohnung im Berufsleben zu leisten.
Warum sollte man sich von der selben Tätigkeit in einem Berufsleben 30 Jahre später 2 Eigentumswohnungen leisten können? Woher dieser Forderungsgedanke? Die Person 30 Jahre später leistet doch von sich aus auch nicht doppelt so gut.

Naja es geht ja auch darum, dass ich es leid bin ständig Hohlbratzen einarbeiten zu müssen, die nach einem Jahr wieder raus sind. Während die guten dorthin gehen, wo es besser bezahlt wird.

öfföff

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Antw:Tarifrunde TV-L 2021 - Diskussion
« Antwort #1555 am: 03.12.2021 10:35 »
Verständlich, aber das ist eine ganz andere Fragestellung.
Da muss man am grundsätzlichen Lohngefüge arbeiten, je nach Beruf/Tätigkeit. Über Eingruppierungsvorschriften zB.

teclis22

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« Antwort #1556 am: 03.12.2021 10:49 »
*snip*

Naja die Tarifverhandlungen haben doch nunmal primär den Zweck den Kaufkraftverlust auszugleichen. NICHT, dass man für die gleiche Tätigkeit jedes Jahr signifikant mehr Kaufkraft hat.
*snip*

Da liegt m. E. n. ein Gedankenfehler. Das wäre nur so, wenn die Tätigkeit die gleiche bleibt. Die Arbeit und damit verbunden die Anforderungen ändern sich. Und wenn mehr Wissen, Leistung, etc. abgerufen wird, muss auch besser bezahlt werden.

Beispiel was mir hierzu einfällt:
Die von Spid viel aufgeführten "Postwagenschubser" verteilen eben nicht mehr nur die Post, sondern digitalisieren diese nun direkt nach Posteingang.  Dafür sind weiterfhrende Qualifikationen notwendig als lediglich zur Verteilung. Das muss bezahlt werden. Und da sehe ich klar die Tarifrunde in der Pflicht.

Jockel

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« Antwort #1557 am: 03.12.2021 11:05 »
Da liegt m. E. n. ein Gedankenfehler. Das wäre nur so, wenn die Tätigkeit die gleiche bleibt. Die Arbeit und damit verbunden die Anforderungen ändern sich. Und wenn mehr Wissen, Leistung, etc. abgerufen wird, muss auch besser bezahlt werden.

Beispiel was mir hierzu einfällt:
Die von Spid viel aufgeführten "Postwagenschubser" verteilen eben nicht mehr nur die Post, sondern digitalisieren diese nun direkt nach Posteingang.  Dafür sind weiterfhrende Qualifikationen notwendig als lediglich zur Verteilung. Das muss bezahlt werden. Und da sehe ich klar die Tarifrunde in der Pflicht.
Völlig falsch. Grundsätzlich missverstanden. Das Beispiel hinkt, weil die "Arbeit als solche" eine andere ist. Das Scannen ist  ohnehin eine andere Tätigkeit (und mutmaßlich höher eingruppiert). Dafür muss es in der alten EG nicht mehr Geld geben, weil eine neue einschlägig ist.
Besseres Beispiel: Einführung der E-Akte. (kommende Digitalisierung). Da ändert sich nicht die "Arbeit als solche". Genau wie bei der damaligen Einführung von PCs im öffentlichen Dienst. Das mag für Bestandsbeschäftigte eine Umbruchphase sein, wo viel neues Wissen erworben werden muss, allerdings kommen die nächsten Generationen mit diesem Wissen aus der Ausbildung. Und das ist der entscheidende Punkt. Wenn ich jedes Mal, wenn neue Technologie eingeführt wird, über die Eingruppierungssystematik rede, sind am Ende alle in der EG 15. Die Systematik sieht aber als Basis EG5/6 für Tätigkeiten vor, auf die abgeschlossene Berufe vorbereiten. Peer-Group ist immer der aktuelle Ausbildungsjahrgang und nicht die Alten, die vor 20 Jahren ausgebildet wurden. Es gehört zur Pflicht eines Beschäftigten, sein Wissen und Können dem aktuellen Stand anzupassen. Das wird nicht extra bezahlt.

TZSteinbock

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Antw:Tarifrunde TV-L 2021 - Diskussion
« Antwort #1558 am: 03.12.2021 12:16 »
Hier eine offizielle Info der Gewerkschaft
Zitat:
Wird mit dem Ergebnis der Inflationsausgleich erreicht?
Hier muss der Gesamtabschluss (Corona-Sonderzahlung und Tabellenentgelt) betrachtet werden. Um
einen solchen Nettowert wie die Corona-Sonderzahlung zu erreichen, müsste die Vergütung in der EG 6
Stufe 6 um 5,1 % erhöht werden. Auch in allen anderen Entgeltgruppen ist die Wirkung höher als eine
Tabellenerhöhung um 2,8 % und kommt damit dem Ausgleich der Inflation sehr nahe bzw. geht darüber
hinaus
Zitat Ende

Welch ein mathematisches Wunderwerk der Berechnung..... Da kommt man sich echt veräppelt vor....

WasDennNun

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« Antwort #1559 am: 03.12.2021 12:25 »
Welch ein mathematisches Wunderwerk der Berechnung..... Da kommt man sich echt veräppelt vor....
Wieso, für das Jahr mag das doch sogar stimmen.
DAs es für nächstes Jahr, dann eine Reallohnverlust ist, wird da ja nicht mehr diskutiert, weil Schnee von Gestern und nicht folgen von Einmalzahlung.


Und wenn wir jedes Jahr eine solch schöne Einmalzahlung hätten, dann wäre es ja auch Jahr für Jahr ein Infausgleich für das Jahr.
Das ist doch Toll!! :o