Autor Thema: Tarifrunde TV-L 2021 - Diskussion  (Read 508817 times)

XTinaG

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Antw:Tarifrunde TV-L 2021 - Diskussion
« Antwort #1740 am: 20.12.2021 06:30 »
Oh, aber bitte, bitte, Mr. Gewerkschaftstroll, wir wollen doch noch mehr Geschichten aus dem Paulanergarten!

Romsen

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« Antwort #1741 am: 20.12.2021 10:02 »
Isi macht weiter Arbeitgeber Probleme zu Ihren Problemen. Wo drin ist Isi denn spezialistin? So gut wie nichts von dem, was sie hier im laufe der Verhandlungen geschrieben hatte, stimmte auch nur im Ansatz. Ach nee, außer das das Ergebnis uns nicht gefallen wird (sehr gefährliche Behauptung...). Ich bleibe dabei: Wenn man schon Troll ist, dann bitte mit einem halbwegs glaubwürdigen CV.

Ich erinnere mich z.B. das angeblich darüber diskutiert wurde, alle Pflegekräfte auf KR9 zu heben. Davon ist man ja soweit entfernt, dass dies ja unmöglich stimmen konnte.

Und nun wieder irgendwelche "rechten Spinnervereine" ins Feld zu führen, zeigt nur die eigene Hilflosigkeit. Niemand spricht die Belastungen des Krankenhauspersonals ab (ich bin je selbst einer). Aber diese Geschichten die hier Aufmerksamkeit erregen sollen, sind nicht mehr wie irgendwelche Storys und vor allem bieten diese keinen Mehrwert für diesen Thread.

Darüber hinaus. Wenn den Kliniken die Qualität oder allgemein die Patientenversorgung wichtig sein sollte, steht es Ihnen frei von sich aus die entsprechenden Zulagen etc. zu zahlen. Habe da 0 Mitleid


Jockel

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« Antwort #1742 am: 20.12.2021 11:10 »
Bayern hat eine Bunderatsinitiativ gestartet, das (Netto-)Gehalt von ICU-Pflegern (und ähnlichen) für 12 Monate zu verdoppeln. Mit Steuermitteln.

Isi: glaubst du, es ist an den Arbeitgebern/Gewerkschaften die "Bedingungen" in der Pflege zu verbessern ? Dann irrst du. Die Quoten, Anreize und Erstattungen regeln Gesetzgeber und Krankenkassen. Also völlig umsonst Frust auf die Falschen geschoben.

Die genannten sind ganz sicher gefragt, die Pflege neu zu organisieren. Mit dem Physician Assistant (wie in USA) passieren ja schon Ansätze.

Die Pflege braucht mehr Leute und nicht mehr Geld. Auch für 15.000€ brutto wäre es immer noch ein Scheißjob, weil zu viele Patienten auf zu wenig Pfleger kommen.

Die Arbeitgeber wären ja schön blöd, wenn sie die absehbaren "Mehrkosten" durch mehr Personal auch noch mit "mehr Kosten pro Personal" vorab gesteigert hätten.

Übrigens bezahlen wir alle das über künftige KV-Beiträge. Schon von daher ist eine erhebliche Lohnsteigerung für Pflegekräfte als quasi Vertrag zu Lasten Dritter (Versicherte) moralisch schwierig. 

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« Antwort #1743 am: 20.12.2021 11:17 »
Isi: glaubst du, es ist an den Arbeitgebern/Gewerkschaften die "Bedingungen" in der Pflege zu verbessern ? Dann irrst du. Die Quoten, Anreize und Erstattungen regeln Gesetzgeber und Krankenkassen. Also völlig umsonst Frust auf die Falschen geschoben.
(...)
Übrigens bezahlen wir alle das über künftige KV-Beiträge. Schon von daher ist eine erhebliche Lohnsteigerung für Pflegekräfte als quasi Vertrag zu Lasten Dritter (Versicherte) moralisch schwierig.

Aber auch da sollte man sich die Probleme des Arbeitgebers sich nicht zu eigen machen. Wie der AG ein für den AN passendes Arbeitsumfeld schafft kann dem AN völlig egal sein.

Romsen

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« Antwort #1744 am: 20.12.2021 11:31 »
Bayern hat eine Bunderatsinitiativ gestartet, das (Netto-)Gehalt von ICU-Pflegern (und ähnlichen) für 12 Monate zu verdoppeln. Mit Steuermitteln.

Isi: glaubst du, es ist an den Arbeitgebern/Gewerkschaften die "Bedingungen" in der Pflege zu verbessern ? Dann irrst du. Die Quoten, Anreize und Erstattungen regeln Gesetzgeber und Krankenkassen. Also völlig umsonst Frust auf die Falschen geschoben.

Die genannten sind ganz sicher gefragt, die Pflege neu zu organisieren. Mit dem Physician Assistant (wie in USA) passieren ja schon Ansätze.

Die Pflege braucht mehr Leute und nicht mehr Geld. Auch für 15.000€ brutto wäre es immer noch ein Scheißjob, weil zu viele Patienten auf zu wenig Pfleger kommen.

Die Arbeitgeber wären ja schön blöd, wenn sie die absehbaren "Mehrkosten" durch mehr Personal auch noch mit "mehr Kosten pro Personal" vorab gesteigert hätten.

Übrigens bezahlen wir alle das über künftige KV-Beiträge. Schon von daher ist eine erhebliche Lohnsteigerung für Pflegekräfte als quasi Vertrag zu Lasten Dritter (Versicherte) moralisch schwierig.

Bayern ist und bleibt Bayern. Solche Forderungen sind gänzlich ungefährlich, wer saß denn Jahrelang mit in der Regierung? In hinblick auf die Unikliniken: Wer kommt denn seiner Investitionspflicht nicht nach und es müssen DRG Erträge für die Infrastruktur aufgewendet werden, die dafür nicht vorgesehen sind?
Die Physican Assistants sind auch mit die dümmste Idee. Eine Sackgassen Qualifikation. Ich soll einen Bachelor machen um dann Arzt Assistent zu sein. Arztbriefe zu schreiben, hin und wieder mal nen EKG oder ne Sono zu machen. Sorry, dafür bin ich als Pflegekraft schon zu gut ausgebildet.

Und was mache ich als Master? Wo ist die Anschlussqualifikation? Der Physican Assistant ist dafür da, Arztstellen zu streichen und die die dort sind etwas zu entlasten.

Wiederrum die Idee des Koalitionsvertrages die Community Health Nurse endlich einzuführen, begrüße ich sehr und würde zumindest die Versorgung auf dem Land stärken.

Jockel

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« Antwort #1745 am: 20.12.2021 13:51 »
Die PA sollen den Schreibkram machen. Dazu noch eine Entlastung für die Pflege, indem wieder besser strukturiert wird. Keine hochqualifizierte eierlegende Wollmilchsau, die auch noch Rasen mäht, sondern Entkopplung und Bessere Strukturierung von Entscheidung und Durchführung. Von den 6 Leuten die es auf der ICU braucht um eine 100-Kilo-Person umzulagern, muss keine oder maximal eine den Sinn und Zweck hinter der Aktion verstehen. Vorlesen oder sich Lebensgeschichten anhören oder Gesellschaft leisten muss auch keine "qualifizierte Pflegekraft". Dito für Windeln, Umlagern, Waschen.

Gemeindekrankenschwestern gab es in der DDR und gibt es in vielen anderen Ländern.

Mindestens eine Krankenschwester gehört auch in jede Schule. Aber was weiß ich schon. :-) 

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« Antwort #1746 am: 20.12.2021 14:17 »
Mindestens eine Krankenschwester gehört auch in jede Schule. Aber was weiß ich schon. :-)

Was sollen denn eine oder mehrere Krankenschwestern in einer Schule leisten, was nicht auch eine mit einer passenden Fortbildung versehene Lehrkraft könnte?

Jockel

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« Antwort #1747 am: 20.12.2021 14:25 »
Du meinst in der Pause ? ;-) Die Frage ist doch nicht ernst gemeint, oder ?

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« Antwort #1748 am: 20.12.2021 14:29 »
Doch, selbstverständlich. Wozu braucht man eine Krankenschwester in der Schule?
Ich kann mich nicht erinnern, wozu in meiner Schulzeit eine Krankenschwester gebraucht worden wäre. Vielleicht hat sich in der Zwischenzeit etwas geändert?

Jockel

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« Antwort #1749 am: 20.12.2021 14:32 »
600-800 Kinder brauchen jemanden, der Wunden versorgt, Spritzen setzt, Ersthilfe macht, Impfpässe checkt, Zuwendung gibt, Ernährungsberatung (ok, etwas fachfremd) usw... Das ist weder ein Lehrer noch jemand aus dem Büro... der Informatik-Lehrer macht ja auch nicht die Installation der Windows PCs... ach, sorry... 

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« Antwort #1750 am: 20.12.2021 14:35 »
Das sehe ich aber nicht als tagfüllend an. Wie viele Kinder müssen denn jeden Tag ihre Wunden versorgt bekommen oder gespritzt werden?
Ersthelfer können auch andere sein, für das Prüfen von Impfpässen und für Zuwendung braucht es auch keine Krankenschwester. Dafür wäre auch Büropersonal qualifiziert, bzw. qualifizierbar.

Romsen

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« Antwort #1751 am: 20.12.2021 15:39 »
600-800 Kinder brauchen jemanden, der Wunden versorgt, Spritzen setzt, Ersthilfe macht, Impfpässe checkt, Zuwendung gibt, Ernährungsberatung (ok, etwas fachfremd) usw... Das ist weder ein Lehrer noch jemand aus dem Büro... der Informatik-Lehrer macht ja auch nicht die Installation der Windows PCs... ach, sorry...

Das was der Jockel mal wieder versucht darzustellen (die Umlagerung eines ICU Patienten ist nicht so banal, dass dies minderqualifiziertes Personal übernehmen könnte), ist die Idee der "School Nurse".

Diese übernimmt bei weitem nicht nur die dort dargestellten Tätigkeiten. Sie ist auch für die, in Deutschland kaum vorhandene da nicht ausgebildete, Gesundheitsbildung zuständig. Diese verfügen, durch entsprechende weiterqualifikation, auch über pädagogische Fähigkeiten.

Romsen

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« Antwort #1752 am: 20.12.2021 15:45 »
600-800 Kinder brauchen jemanden, der Wunden versorgt, Spritzen setzt, Ersthilfe macht, Impfpässe checkt, Zuwendung gibt, Ernährungsberatung (ok, etwas fachfremd) usw... Das ist weder ein Lehrer noch jemand aus dem Büro... der Informatik-Lehrer macht ja auch nicht die Installation der Windows PCs... ach, sorry...

Das was der Jockel mal wieder versucht darzustellen (die Umlagerung eines ICU Patienten ist nicht so banal, dass dies minderqualifiziertes Personal übernehmen könnte), ist die Idee der "School Nurse".

Diese übernimmt bei weitem nicht nur die dort dargestellten Tätigkeiten. Sie ist auch für die, in Deutschland kaum vorhandene da nicht ausgebildete, Gesundheitsbildung zuständig. Diese verfügen, durch entsprechende weiterqualifikation, auch über pädagogische Fähigkeiten.

Aber grundsätzlich bin ich für einen zunehmenden Mix verschiedener Qualifikationsstufen. Nicht für alles braucht es eine dreijährige Ausbildung. Aber ich bleibe dabei, bei der PA sehe ich wenig Potential. Klar gibt es genügend Leute die das machen werden. Aber irgendwann wird sich die Frage stellen "Was dann?"

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« Antwort #1753 am: 20.12.2021 15:49 »
Diese übernimmt bei weitem nicht nur die dort dargestellten Tätigkeiten. Sie ist auch für die, in Deutschland kaum vorhandene da nicht ausgebildete, Gesundheitsbildung zuständig. Diese verfügen, durch entsprechende weiterqualifikation, auch über pädagogische Fähigkeiten.

Das klingt schon eher nachvollziehbar.

Isi

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« Antwort #1754 am: 20.12.2021 21:47 »
Isi macht weiter Arbeitgeber Probleme zu Ihren Problemen. Wo drin ist Isi denn spezialistin? So gut wie nichts von dem, was sie hier im laufe der Verhandlungen geschrieben hatte, stimmte auch nur im Ansatz. Ach nee, außer das das Ergebnis uns nicht gefallen wird (sehr gefährliche Behauptung...). Ich bleibe dabei: Wenn man schon Troll ist, dann bitte mit einem halbwegs glaubwürdigen CV.

Ich erinnere mich z.B. das angeblich darüber diskutiert wurde, alle Pflegekräfte auf KR9 zu heben. Davon ist man ja soweit entfernt, dass dies ja unmöglich stimmen konnte.

Und nun wieder irgendwelche "rechten Spinnervereine" ins Feld zu führen, zeigt nur die eigene Hilflosigkeit. Niemand spricht die Belastungen des Krankenhauspersonals ab (ich bin je selbst einer). Aber diese Geschichten die hier Aufmerksamkeit erregen sollen, sind nicht mehr wie irgendwelche Storys und vor allem bieten diese keinen Mehrwert für diesen Thread.

Darüber hinaus. Wenn den Kliniken die Qualität oder allgemein die Patientenversorgung wichtig sein sollte, steht es Ihnen frei von sich aus die entsprechenden Zulagen etc. zu zahlen. Habe da 0 Mitleid

Es "war" nicht nur in dieser Runde im Gespräch - bei den Notfallsanitätern, ehem. Retungsassistenten ist dies in der Vergangenheit auch gelungen. Das es im Gespräch war (also dort wo ICH beteiligt war) bedeutet nicht einmal, dass die Idee in die letzten Verhandlungsrunden kommt - und ich habe auch nie behauptet selbst in den Verhandlungen zu sitzen.

Und wenn ich vergleiche welche hohen Reden dort geschwungen wurden - ja ich hab sie hierher weitergereicht, das mag dir gefallen oder nicht, was aber nichts zu Sache tut - dann ist das Ergebnis nunja, schlecht. Ich habe weitergereicht was mit bekannt war - nicht mehr und nicht weniger. Ob dir das gefällt oder nicht, ob es viel mit dem Verhandlungsergebnis zu tun hat, darauf habe ich letztlich keinen Einfluss.

Auch bin ich keine Spezialistin... aber das sei dir gegönnt: ich mache die Probleme meiner Kollegen tatsächlich zu oft zu meinem Problem. Seit 2001 war ich 16 Jahre lang zumeist in leitender Funktion an der Uniklinik tätig. Selbst in meiner Elternzeit war ich im Notdienst an den Wochenenden in der Klinik.
Ja - du hast Recht; warum mache ich mir eigentlich die Probleme anderer zu eigen?

Hätte halt mal was ordentliches lernen sollen - Augen auf bei der Berufswahl!

Und doch! Ich bin der Ansicht es liegt auch in den Händen der Gewerkschaften und in ihrer Verantwortung die Krankenhäuser und den Rettungsdienst besser zu vertreten!