Hallo, ich bin normalerweise kein Forumgänger, aber dies interessiert mich. Immer wieder wird über die Höhe von Abschlüssen diskutiert. Als Staatsdiener in NRW mit über 40 Jahren im Beruf sehe ich mich jedes Jahr den gleichen Argumenten ausgesetzt. Die Gewerkschaften fordern, bekommen nichts und verkaufen dann dies auch noch als Erfolg.
So haben sich die Besoldungen in NRW stetig nach unten verschlechtert. Im Jahr 2021 bekamen wir eine sogenannte Corona Sonderzahlung von 1300 Euro. Einmalzahlungen finden keine Einarbeitung in die Besoldungstabelle und sind somit für die Zukunft nutzlos. Die Inflation 2021 lag bei über 7% so dass man von einem Reallohnverlust in dieser Höhe ausgehen muss. 2022 erhalten wir 2,8% ab 12/22bei einer Inflationsrate von ca. 8%.
Auf der anderen Seite gibt es in meinem Beruf ( Polizei) immer wieder die eigenen Leute mit der Argumentation: Soviel wie wir verdienen die draußen nicht. Dieses Argument ist so alt wie falsch. Die Erhöhungen in 2022 lagen bei ca. 10 %, IG Chemie 8,5 Prozent, die Rentenerhöhungen im Westen bei 5.6% ( Osten 6,3), Beispiele lassen sich beliebig fortsetzen.
Und dann wundern sich die Politiker, dass man keine Nachersatz bekommt.
Gewerkschaften traditionsgemäß dem DGB und somit mehr der linken Seite der Gesellschaft verpflichtet verkaufen ihr Versagen immer wieder als Erfolg.
In dieser besonderen Situation täten die Gewerkschaften gut daran nachzuverhandeln, aber Pustekuchen. In Kürze finden die Besoldungsverhandlungen beim Bund statt. Ich bin mal gespannt wie weit man sich hier wieder von den Ländern entfernt, ich gehe mal so von 5% aus, Entfernung wohlgemerkt, also ca. 8% ( was lediglich dem Inflationsgleich entspricht, aber das wäre ja in Ordnung)