Autor Thema: Tarifrunde TV-L 2021 - Diskussion  (Read 508531 times)

XTinaG

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Antw:Tarifrunde TV-L 2021 - Diskussion
« Antwort #645 am: 14.11.2021 18:59 »
Ich habe die absurde Forderung nach gleichem Lohn für gleiche Arbeit nicht erhoben. Sie ist und bleibt absurd.

Das kann doch wirklich nur Satire sein!!!

Die allermeisten Frauen sind jedenfalls anderer Meinung zu diesem Thema. Und nicht nur die...

Unterstellst Du jetzt also uns, wir würden weit überwiegend absurde Meinungen vertreten? Und warum sollte eine denkende Frau derlei wollen? Oder ein ausnahmsweise denkender Mann?

XTinaG

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Antw:Tarifrunde TV-L 2021 - Diskussion
« Antwort #646 am: 14.11.2021 19:01 »
Was für "Spitzfindigkeiten"? Ich habe die absurde Forderung nach gleichem Lohn für gleiche Arbeit nicht erhoben. Sie ist und bleibt absurd.

Warum sollte der "Schutz" vor unterwertiger Beschäftigung bei Tarifbeschäftigten "eingeschränkt" sein? Zudem fehlt u.a., daß bei Beamten die Arbeitsbedingungen einseitig festgelegt werden.

Danke an XTinaG für das outen als Spid 2.0.

Nein, lediglich als "Spid 2.0", also Deiner viellciht sogar schmeichelhaften Setzung. Und was ist nun mit Deiner mangelhaften Tabelle?

EDV Sachverständiger

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Antw:Tarifrunde TV-L 2021 - Diskussion
« Antwort #647 am: 14.11.2021 19:06 »
@Lothar57:

"... Unkündbar nach 15 Jahren und Mindestalter 40 Jahre."

Aus wichtigem Grund (§ 626 BGB) kann einem immer gekündigt werden, auch nach > 15 Jahren Dienstzeit beim selben Arbeitgeber.

Isi

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Antw:Tarifrunde TV-L 2021 - Diskussion
« Antwort #648 am: 14.11.2021 19:32 »
Was für "Spitzfindigkeiten"? Ich habe die absurde Forderung nach gleichem Lohn für gleiche Arbeit nicht erhoben. Sie ist und bleibt absurd.

Warum sollte der "Schutz" vor unterwertiger Beschäftigung bei Tarifbeschäftigten "eingeschränkt" sein? Zudem fehlt u.a., daß bei Beamten die Arbeitsbedingungen einseitig festgelegt werden.

Danke an XTinaG für das outen als Spid 2.0.

Tja, sie haben uns halt wieder einen rechten Troll zugeteilt - musste ja schnell gehen, also isser in desolat- dümmlichem Zustand geliefert worden 😀

Im Ernst: diese Diskussion führt zu nichts, ignoriert das geblubber (Achtung jetzt kommt gleich: selber selber...)

Beamte und Tarifbeschäftigte in einen Topf zu werfen ist wie Erdbeeren und Himbeeren in einen Topf zu werfen und sie "Früchtchen" zu nennen....

Lothar57

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Antw:Tarifrunde TV-L 2021 - Diskussion
« Antwort #649 am: 14.11.2021 19:49 »
Beamte und Tarifbeschäftigte in einen Topf zu werfen ist wie Erdbeeren und Himbeeren in einen Topf zu werfen und sie "Früchtchen" zu nennen....

Solange Verbeamtete und Tarifbeschäfitgte im selben Raum die gleichen Tätigkeiten erledigen und ver.di die jetzigen Verhandlungen mit der TDL als "Tarif- und Besoldungsrunde" deklariert, steht der Vergleich leider unweigerlich im öffentlichen Raum.
Ceterum censeo paralleltabellum esse einzufuehrendam.

Lothar57

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Antw:Tarifrunde TV-L 2021 - Diskussion
« Antwort #650 am: 14.11.2021 19:51 »
@Lothar57:

"... Unkündbar nach 15 Jahren und Mindestalter 40 Jahre."

Aus wichtigem Grund (§ 626 BGB) kann einem immer gekündigt werden, auch nach > 15 Jahren Dienstzeit beim selben Arbeitgeber.


Das hast du natürlich recht. Eine solche Übersicht ist immer plakativ und kurz gehalten. Theoretisch kann auch eine Verbeamtung rückgängig gemacht werden, z.B. nach Straftaten.

Ceterum censeo paralleltabellum esse einzufuehrendam.

Isi

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Antw:Tarifrunde TV-L 2021 - Diskussion
« Antwort #651 am: 14.11.2021 20:40 »
Auch Funktionsstellen können aberkannt und die Besoldung angepasst werden.

öfföff

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Antw:Tarifrunde TV-L 2021 - Diskussion
« Antwort #652 am: 14.11.2021 23:11 »
Kaum ist Spid wieder da wird der Thread durch unnsinnige Posts aufgebläht. Statt ums Thema gehts um Spitzfindigkeiten weil er jedes Wort auf die Goldwaage legt... Schade..

Schnarchnase81

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Antw:Tarifrunde TV-L 2021 - Diskussion
« Antwort #653 am: 15.11.2021 06:25 »
Weil hier immer wieder die Diskussion über die Vor- und Nachteile von TB und Beamten aufpoppt, hier mal eine tabellarische Übersicht über die wichtigsten Fakten.
@"spid 2.0" Bitte keine sprachlichen Spitzfindigkeiten

BeamteTarifbeschäftigte
keine SozialabgabenSozialabgaben
Privat Krankenversichert plus BeihilfeGesetzlich versichert plus Arbeitgeberanteil zur GKV
Volles Gehalt im KrankheitsfallReduziertes Krankengeld nach 6 Wochen, später schlimmstenfalls Hartz IV
Zuschläge für Familien bzw. KinderKeine Zuschläge für Familien oder Kinder
Prozentual höhere RuhestandsbezügeProzentual niedrigere Ruhestandsbezüge
Ruhestandsbezüge werden berechnet nach der Höhe der Bezüge in den letzten zwei JahrenRente wird berechnet quasi nach dem Durchschnitt der Entgelte während des Berufslebens (Punktesystem).
Acht bis zehn Erfahrungsstufen, durchlaufbar in (meist) 25 JahrenSechs (Erfahrungs)Stufen, durchlaufbar meist in 15 Jahren, vorausgesetzt man erleidet keinen Stufenverlust bei Höhergruppierung
stufengleiche Beförderung ohne LaufzeitverlusteStufenungleiche Höhergruppierung, oft mit Verlust von Stufen und Stufenlaufzeiten verbunden.
Verbot der SprungbeförderungEingruppierung richtet sich nach der Tätigkeit. Auf- und Abstiege über mehrere Gruppen sind möglich. Ausnahme TB-Lehrkräfte.
Kein StreikrechtStreikrecht (Ergebnis wird regelmäßig auf Beamte übertragen)
Drei Jahre Probezeit, Kündigung aber nur in begründeten FällenSechs Monate Probezeit, Kündigung ohne Angabe von Gründen möglich.
Ab dem vierten Jahr (Beamter auf Lebenszeit) unkündbarUnkündbar nach 15 Jahren und Mindestalter 40 Jahre
Kann jederzeit in den Status eines Tarifbeschäftigen WechselnKann nur verbeamtet werden, wenn die Stelle dafür vorgesehen ist und bestimmte körperliche Voraussetzungen erfüllt sind.
Günstigere Kredite bei vielen GeldinstitutenMeist keine Vergünstigungen bei Krediten
Gehalt wird am Monatsanfang überwiesenGehalt kommt am Monatsende.
Schutz vor unterwertiger Beschäftigung, keine Rücksetzung in niedrigere Besoldungsgruppe.Eingeschränkter Schutz vor unterwertiger Beschäftigung, Herabgruppierung grundsätzlich möglich.

Guten Morgen, ich habe nun lange mitgelesen und muss nun auch mal meinen Senf dabei geben:

Zuerst möchte ich hier mal anmerken, dass diese Tabelle anscheinend mit einem sehr einseitigen Ziel aufgestellt worden ist. Der Ersteller scheint sich aber in der Materie schlicht nicht auszukennen und fördert mit dieser Tabelle schlicht nur weiteres Beamten-Bashing und die Neiddebatte.
Zunächst wurde direkt mal die doch bei Beamten durchaus verbreitete 41-Stunden-Woche irgendwie vergessen, wohingegen die Wochenarbeitszeit sonst bei 38,5 Stunden liegt.

Darüber hinaus ist es schlicht falsch zu sagen, Beamte hätten keine Sozialabgaben. Es sind nicht die Beamten, sondern die Dienstherren, die sich die Abgaben sparen. Man kann doch nicht ernsthaft verlangen, dass die Beamten von ihrer Bruttobesoldung noch volle Abgabenlast leisten sollen! Dann wäre die Beamtenbesoldung verbreitetet bis in den gehobenen Dienst (i.d.Regel Studierte!) auf Hartz4-Niveau, zumindest in den unteren Erfahrungsstufen. Wenn ein Beamter volle Abgabenlast hätte, dann müsste dies allein durch den Dienstherren getragen werden. Der sparrt sich das aber. Dass ein Beamter keine Krankenversicherung zahlt, ist ja auch Quatsch, denn die private gibt es nicht kostenlos und die Beihilfe deckt den Arbeitgeberanteil ab, den jeder andere sozialversicherungspflichtige Arbeitnehmer auch bekommt.

Der Hinweis zum Familienzuschlag ist insofern als unrichtig darzustellen, als dass der Tarifbeschäftigte seine Familie (Frau/Kinder) kostenlos in der GKV mitversichern kann (so lange der Ehegatte nicht selbst sozialversicherungspflichtig Arbeitet oder Beamter ist), der Beamte muss dafür bei der PKV zahlen. Dass die Familienzuschläge nun teilweise  exorbitant steigen, hat andere Gründe und da stellt sich die Frage, ob dieser Weg nicht verfassungswidrig ist.

Dass Beamte nicht für ihre Altersvorsorge bezahlen ist auch ein Märchen, das sich hartnäckig hält.
Wer sich mit der Geschichte der Rente beschäftigt, wird feststellen, dass den Beamten bei Einführung/ Reformierung des Rentensystems die Besoldung um 7% gekürzt wurde. Dies sollte deren Beitrag für deren Altersvorsorge sein, allerdings hat der Staat sich gedacht, das Geld könne man woanders besser ausgeben, als es in irgendeine Kasse abzuführen. Nun liegt der Rentenbeitrag eines AN zwar mit aktuell 9,3% höher, aber es wurde bei den Beamten „nachgebessert“, indem mehrfach 0,2% von Besoldungsanpassungen für die Pension abgezweigt wurden. So groß dürfte da der Unterschied mittlerweile nicht mehr sein.

Dass eine Arbeitslosenversicherung bei Beamten wenig Sinn macht, sollte jedem klar sein. Wenn doch ein Beamter aus dem Dienst ausscheidet, dann wird er durch den Dienstherren nachversichert.

Insgesamt, spart sich der Dienstherr die Sozialabgaben, nicht der Beamte.

Kommentare zum Vergleich Pension/Rente spare ich mir mal, da ist auch immer so viel Populismus dabei.

Jedenfalls sollte man sich erst informieren, bevor man hier von den überprivilegierten Beamten spricht. Die Unkündbarkeit ist ein wirkliches Privileg, aber diese Sau ist mittlerweile genug durchs Dorf getrieben worden.
Das Bild, dass jeder Beamte den dicken Porsche vor seiner Villa stehen hat, ist jedenfalls völlig falsch. Irgendwie wird hier immer der einfache, mittlere und gehobene Dienst ausgeblendet (und der gehobene Dienst ist schon i.d.R. mit Studium verbunden, mit der Ausnahme der übergeleiteten Beamten) und da befindet sich die Masse der Beamtenschaft.

Das wichtigste hier: die Arbeitgeber reiben sich doch die Hände, dass sie Arbeitnehmer und Beamte so leicht gegeneinander ausspielen können, daher räumt man auch nicht mit Vorurteilen gegen Beamte auf. Ohne diese Neiddebatte müsste man ja vielleicht den Beamten nachher doch Amtsangemessen alimentieren oder den Angestellten Lehrer so bezahlen, wie den verbeamteten. Der einzige, der von dieser Neiddebatte profitiert ist der Arbeitgeber! Dabei gilt doch auch der Grundsatz, dass das eine Unrecht nicht zu einem anderen führen sollte. Nicht der verbeamtete Lehrer soll weniger verdienen, sondern der angestellte Lehrer soll genauso viel bekommen und zwar netto!
Die Neiddebatte geht aber in die Richtung, dass Beamte weniger bekommen sollen, statt der Angestellte mehr. Das freut die Arbeitnehmer und sonst niemanden. Das kann es nicht sein. Beamte und Angestellte müssen zusammenhalten, nur so kann es gehen!

Highwaystar

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Antw:Tarifrunde TV-L 2021 - Diskussion
« Antwort #654 am: 15.11.2021 07:54 »
Okay!
In zwei Wochen sind die Verhandlungen vermutlich abgeschlossen und wir haben einen neuen, veränderten Tarifvertrag.

Vielleicht sollten wir nun rechtzeitig vorher nochmals kurz und knapp unsere wesentlichen Forderungen formulieren.

Bastel

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Antw:Tarifrunde TV-L 2021 - Diskussion
« Antwort #655 am: 15.11.2021 07:57 »
Was sollte das bringen? Bist du Verdi?

Highwaystar

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« Antwort #656 am: 15.11.2021 08:33 »
Nein, aber es wird wohl manchmal mitgelesen...

Organisator

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« Antwort #657 am: 15.11.2021 08:42 »
tabellarische Übersicht über die wichtigsten Fakten.

Das sind zum einen keine Fakten sondern teilweise Behauptungen und zudem auch nicht die wichtigsten, sondern nur einige die sich aufs Einkommen beziehen.

Edit: @ Nase: Danke fürs ausfürliche Darstellen.

andreg

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Antw:Tarifrunde TV-L 2021 - Diskussion
« Antwort #658 am: 15.11.2021 08:46 »
Vielleicht sollten wir nun rechtzeitig vorher nochmals kurz und knapp unsere wesentlichen Forderungen formulieren.

Forderungen sind doch formuliert? Für mich wesentlich sind eigentlich nur zwei:
- Erhöhung der Tabellenentgelte um 5 Prozent
- Laufzeit 12 Monate

Wegen mir können Verdi und Konsorten dann auch den Wünschen der Arbeitgeber beim "Arbeitsvorgang" nachkommen - ich fühle mich davon nicht wirklich persönlich betroffen und finde die Forderung der Arbeitgeber vor dem Hintergrund der BAG-Entscheidung nachvollziehbar (wenngleich ich die Sorge vor Herabgruppierungen insb. bei den einstelligen Entgeltgruppen verstehen kann).

Tatsächlich wäre ich in der aktuellen Situation wohl auch mit effektiven 2% Lohnsteigerung durchaus zufrieden - was mit der eingefrohrenen Sonderzahlung dann so grob 5% über zwei Jahre Laufzeit entsprechen dürfte. Wenn man die Inflation um Sondereffekte durch die Mehrwertsteuersenkung-/erhöhung und Öl-/Gaspreise (die vor dem Hintergrund des Klimawandel steigen müssen) bereinigt, läuft das für den Reallohn auf eine Nullrunde heraus.
Mit einer Bonuszahlung und sonst Nullrunde für 2021 kann ich auch leben. Wenn es für 2022 unter 1.5% werden, bin ich aber wohl eher etwas sauer auf Arbeitgeber und Gewerkschaften, weil das dann definitiv einen Reallohnverlust bedeuten würde.

öfföff

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Antw:Tarifrunde TV-L 2021 - Diskussion
« Antwort #659 am: 15.11.2021 08:52 »
Für mich wesentlich:

- Möglichste hohe Prozente in den Tabellenwerten
- Jahressonderzahlung 80% für alle EG
- Möglichst kleiner, oder kein Sockelbetrag
- Wenn Erhöhung nicht schon ab 1.10.2021 dann zusätzliche Einmalzahlung!
- keine stufengleiche Höhergruppierung! Verbrät unnötig Geld, welches dann für obiges fehlt.
- Änderungen am Arbeitsvorgang immer nur für künftige Neueinstellungen, also Bestandsschutz
« Last Edit: 15.11.2021 08:58 von öfföff »