Autor Thema: Tarifrunde TV-L 2021 - Diskussion  (Read 513504 times)

öfföff

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andreg

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Antw:Tarifrunde TV-L 2021 - Diskussion
« Antwort #886 am: 22.11.2021 09:41 »

Zu den Lehrern: das Problem bei Ü15 Stellen ist schlicht und ergreifend: Es gibt im System keine andere Entsprechung. Sollte ein Bundesland einem angestellten Lehrer mehr Geld zahlen, als einem verbeamteten Lehrer in ähnlicher Position...


Auch einem verbeamteten Lehrer, der zum Schulleiter befördert wird, steht es doch frei, seinen Beamtenstatus aufzugeben und ein außertarifliches Gehalt zu verhandeln?

wossen

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Antw:Tarifrunde TV-L 2021 - Diskussion
« Antwort #887 am: 22.11.2021 10:57 »
Ein solches selbstschädigendes Verhalten wird noch nie vorgekommen sein....So richtige Vorteile sehe ich durch die Einführung einer Stufe TVL 16 nicht - dann wird halt die gängige Praxis, auf einer A16-Stelle TVL-Ü 15 anzubieten (das wird doch sogar in Stellenaussschreibungen erwähnt), halt abgelöst - und TVL-Ü 15 wird TVL 16 genannt.

Die Unterschiede zu A 16 bleiben weiterhin riesig, auch stufengleiche Höhergruppierung würde das nur minimal ausgleichen.

So eine Strukturveränderung würde letztendlich nur Beamten nutzen - da dann natürlich überlegt werden wird, wie man die (vorgebliche) Besserstellung im Tarifvertrag der wenigen betroffenen Tarifbeschäftigten auf Beamte 'übertragen' könnte.

Kernproblem ist wirklich - es gibt keinerlei Probleme im Schulbereich, für Jobs im A15 oder A 16 Bereich auch irgendeinen Beamten zu finden (da ist Karriere auch schon richtig lukrativ, anders als im TB-Bereich), was hat der TB da für einen Verhandlungsspielraum? Dem wird ein Angebot gemacht - fertig, ja oder nein...

EDV Sachverständiger

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Antw:Tarifrunde TV-L 2021 - Diskussion
« Antwort #888 am: 22.11.2021 11:13 »
Man wird ja sehen für wen was nach den Verhandlungen raus springt. Wegen der aktuellen Inflation und Preissteigerungen muss jedoch mit jährlicher Steigerung von 3,x% gerechnet werden. Selbst diese 3, irgendwas bilden ja nicht die reale Inflation ab.

Auch sollte man die Stufe 6 in jeder Entgeltgruppe massiv erhöhen. In Gegensatz zu Stufe 5 ist hier die Steigerung beinahe schon lächerlich.

Die Jahressonderzahlung sollte auf 95 - 85 - 75% festgelegt und nicht mehr verändert werden oder man einigt sich für volles 13. Monatsgehalt für jeden.

Der öD wird in einigen Jahren, spätestens Anfang der 2030er Jahre, massive Personalprobleme durch Verrentung und Pensionierung bekommen. Wenn man da nicht nur noch größtenteils "Resterampe" mit einigen guten Mitarbeitern, die es durchaus zum Glück an vielen Stellen noch gibt, haben will sollte man nicht nur in der Bezahlung umdenken.

Alle reden immer von "Verwaltung 4.0" und Digitalisierung, nur will dafür niemand Mittel und Posten schaffen. Merke ich ja selbst bei mir "auf der Behörde". Die IT wird als lästiger Kostenfaktor angesehen und die meisten älteren Mitarbeiter mauern und behindert bzw. verhindern echten Fortschritt, da man es ja "schon die letzten 25 Jahre so gemacht hat". Bezahlt wird man dann als angeblich händeringend gesuchter Fachkraft unterdurchschnittlich und das Überstundenkonto wird gerne mal in der gesamten Abteilung dreistellig. Ansonsten könnten wir unser Arbeitspensum nicht bewältigen. "Warum tun wir das?" hatten wir uns mal neulich intern in der Abteilung gefragt. Jeder mag halt den anderen recht gern und man macht es für die Kollegen gerne. Man müsste jedoch vieles liegen lassen bzw. vor die Wand fahren lassen, damit es die Damen und Herren weiter oben mal merken dass sie nicht der Mittelpunkt des Universums sind...

Bastel

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« Antwort #889 am: 22.11.2021 11:15 »
Warum tut man sich so viel Mehrarbeit freiwillig an? Sind die Überstunden angeordnet? Wenn nein, sind es auch keine. Einfach nach 8h nach Hause gehen.

öfföff

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« Antwort #890 am: 22.11.2021 11:27 »
Alle reden immer von "Verwaltung 4.0" und Digitalisierung, nur will dafür niemand Mittel und Posten schaffen.

Naja das ist doch auch logisch.
Aus Sicht der Politik und auch aus Sicht des Wahlvolkes soll Verwaltung 4.0 ja auch Mittel und Posten EINSPAREN!

TVLer

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« Antwort #891 am: 22.11.2021 11:27 »
Warum tut man sich so viel Mehrarbeit freiwillig an? Sind die Überstunden angeordnet? Wenn nein, sind es auch keine. Einfach nach 8h nach Hause gehen.

Also in meinem Arbeitsvertrag steht in etwa: "Der Beschäftigte ist im Rahmen begründeter dienstlicher Notwendigkeiten zur Leistung von  Bereitschaftsdienst, Rufbereitschaft, Überstunden und Mehrarbeit verpflichtet."

Daher kann man nicht immer nur sagen, "ich hab jetzt 8 Stunden erfüllt und lasse den Stift fallen".


EDV Sachverständiger

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« Antwort #892 am: 22.11.2021 11:36 »
Warum tut man sich so viel Mehrarbeit freiwillig an? Sind die Überstunden angeordnet? Wenn nein, sind es auch keine. Einfach nach 8h nach Hause gehen.
Die Mehrarbeit ergibt sich aus Personalmangel und dass wir alle innerhalb der Abteilung ja auch ein Privatleben haben. Jeder muss mal irgendwann aus privaten Gründen weg, hat mal Urlaub und muss auch bis zum Stichtag die Überstunden wieder abbauen, ansonsten werden diese gestrichen. Wir machen es halt einfach, weil wir uns alle sehr mögen und schätzen (klingt vielleicht im ersten Moment etwas "doof"). Wir sind uns auch bewusst, dass oben nur ankommt "Ja reicht doch. Geht doch irgendwie". Wir haben jedoch beschlossen ab dem neuen Jahr vorwiegend Überstunden abzubauen und auch den Jahresurlaub zu nehmen. Dann bleibt halt mal was liegen und vielleicht kommt dann irgendwann oben an, dass wir doch zu wenige sind. Jeder lässt isch halt so gut ausnutzen wie er kann...

Bastel

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« Antwort #893 am: 22.11.2021 11:52 »
Warum tut man sich so viel Mehrarbeit freiwillig an? Sind die Überstunden angeordnet? Wenn nein, sind es auch keine. Einfach nach 8h nach Hause gehen.

Also in meinem Arbeitsvertrag steht in etwa: "Der Beschäftigte ist im Rahmen begründeter dienstlicher Notwendigkeiten zur Leistung von  Bereitschaftsdienst, Rufbereitschaft, Überstunden und Mehrarbeit verpflichtet."

Daher kann man nicht immer nur sagen, "ich hab jetzt 8 Stunden erfüllt und lasse den Stift fallen".

Begründete dienstliche Notwendigkeit ist für mich angeordnet -> Überstundenzuschläge.

Highwaystar

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« Antwort #894 am: 22.11.2021 12:28 »
Man wird ja sehen für wen was nach den Verhandlungen raus springt. Wegen der aktuellen Inflation und Preissteigerungen muss jedoch mit jährlicher Steigerung von 3,x% gerechnet werden. Selbst diese 3, irgendwas bilden ja nicht die reale Inflation ab.

Auch sollte man die Stufe 6 in jeder Entgeltgruppe massiv erhöhen. In Gegensatz zu Stufe 5 ist hier die Steigerung beinahe schon lächerlich.

Die Jahressonderzahlung sollte auf 95 - 85 - 75% festgelegt und nicht mehr verändert werden oder man einigt sich für volles 13. Monatsgehalt für jeden.


Volle Zustimmung!

Sockelbetrag für die unteren EG, mehr JSZ für die "oberen"!
Von mir aus kann die JSZ auch anteilig auf die monatliche Überweisung umgelegt werden. 

öfföff

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« Antwort #895 am: 22.11.2021 12:37 »
Den Forderungen kann ich mich anschließen. Aufgeben könnte man im Gegenzug die Forderung nach stufengleicher Höhergruppierung und die Gelder für besagtes verwenden.

Highwaystar

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« Antwort #896 am: 22.11.2021 12:41 »
Aufgeben könnte man im Gegenzug die Forderung nach stufengleicher Höhergruppierung und die Gelder für besagtes verwenden.

Damit stehst du aber ziemlich alleine.
Zum Beispiel für die tarifangestellten Lehrerinnen und Lehrer ist die stufengleiche Höhergruppierung megawichtig!!!

öfföff

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« Antwort #897 am: 22.11.2021 12:53 »
Lehrer sind wohl eher überbezahlt, eine stufengleiche HG würde das Problem ja verschärfen. Die aktuelle HG Rückstufung fungiert als Korrektiv. Es sollte eine Deckelung greifen, auch bei Beamten. Hier müsste bei maximal A12 gedeckelt werden.
Die Lehrergehälter sind ja nur aus politischen Gründen so hoch wie sie es derzeit sind.

Bastel

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« Antwort #898 am: 22.11.2021 12:57 »
Aufgeben könnte man im Gegenzug die Forderung nach stufengleicher Höhergruppierung und die Gelder für besagtes verwenden.

Damit stehst du aber ziemlich alleine.
Zum Beispiel für die tarifangestellten Lehrerinnen und Lehrer ist die stufengleiche Höhergruppierung megawichtig!!!

Für die scheint sich nur niemand zu interessieren...

Highwaystar

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« Antwort #899 am: 22.11.2021 13:05 »
Lehrer sind wohl eher überbezahlt, eine stufengleiche HG würde das Problem ja verschärfen. Die aktuelle HG Rückstufung fungiert als Korrektiv. Es sollte eine Deckelung greifen, auch bei Beamten. Hier müsste bei maximal A12 gedeckelt werden.
Die Lehrergehälter sind ja nur aus politischen Gründen so hoch wie sie es derzeit sind.

Neiddebatte?
Es gilt die freie Berufswahl...