Autor Thema: [Allg] Gegen PKV vorgehen - hat jmd hier Erfahrungen ?  (Read 4612 times)

BüroLurchNRW

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Hallo,

wie einige ja wissen, zahle ich einen sehr hohen PKV Beitrag, welcher durch einen Risikozuschlag noch weiter erhöht wird.
Nun hatte ich einige Tage Zwangspause Zuhause und Zeit mal einiges durchzugehen- dabei ist mir eine alte Rechnung in die Hände gefallen und nach Rücksprache mit dem Arzt ist die Diagnose, welche für den Risikozuschlag verantwortlich ist, offenbar falsch! Eigentlich müsste ich den Arzt von damals für den Mist auch noch zur Kasse bitten. Und jeden Arzt danach auch- denn niemand hat jemals eine Untersuchung gemacht, um diese "Diagnose" zu bestätigen. Es wurde einfach so übernommen.
Dies muss ich nun jedoch auf eigene Kosten konkret beweisen.

Hat hier jmd Erfahrungen / Tipps , denn ich rechne mit Abwehr und Gegenwind (der erste Antrag auf Streichung des Zuschlags wurde "nach sorgfältiger Prüfung" (ich lache noch immer) binnen 3 Stunden abgelehnt). Nachfragen unerwünscht - werden ignoriert. Ich überlege schon, ob ich besser direkt einen Anwalt einschalten soll, allerdings habe ich für diesen Bereich keine Rechtsschutz.

Danke im Voraus!
« Last Edit: 03.12.2021 01:03 von Admin2 »

Ozymandias

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Antw:Gegen PKV vorgehen - hat jmd hier Erfahrungen ?
« Antwort #1 am: 29.11.2021 11:12 »
Ich glaube da lässt sich eher nichts mehr machen, denn du hast den Vertrag so angenommen.
Für seine Diagnosen ist man eben selber verantwortlich.

Über den PKV Ombudsmann könnte man es kostenfrei probieren. Der gibt auch gute rechtliche Einschätzungen.

Muenchner82

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Antw:Gegen PKV vorgehen - hat jmd hier Erfahrungen ?
« Antwort #2 am: 29.11.2021 11:14 »
Um welche Gesellschaft handelt es sich?
Habe bei der Debeka bei einem Kollegen schon erlebt, dass die den Zuschlag gestrichen haben nachdem ein von denen beauftragter Arzt bestätigt hat dass das Risiko nicht vorliegt.

BüroLurchNRW

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Antw:Gegen PKV vorgehen - hat jmd hier Erfahrungen ?
« Antwort #3 am: 29.11.2021 11:56 »
Ich glaube da lässt sich eher nichts mehr machen, denn du hast den Vertrag so angenommen.
Für seine Diagnosen ist man eben selber verantwortlich.

Über den PKV Ombudsmann könnte man es kostenfrei probieren. Der gibt auch gute rechtliche Einschätzungen.

Wer ist denn der PKV Ombudsmann??? -> gerade google gefragt- da werde ich mal anrufen!

Und die Diagnose hat ja irgendwann während der GKV Zeit mal jmd gestellt. Wer und wann das war kann gar nicht mehr nachvollzogen werden...  Und ich bin nie auf die Idee gekommen das in Frage zu stellen - bis jetzt. Und m.E. muss ein Zuschlag für eine nicht bestehende Diagnose dann auch gestrichen werden?!

BüroLurchNRW

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Antw:Gegen PKV vorgehen - hat jmd hier Erfahrungen ?
« Antwort #4 am: 29.11.2021 11:57 »
Um welche Gesellschaft handelt es sich?
Habe bei der Debeka bei einem Kollegen schon erlebt, dass die den Zuschlag gestrichen haben nachdem ein von denen beauftragter Arzt bestätigt hat dass das Risiko nicht vorliegt.

Natürlich auch die debeka... und die wollen aber keinen Arzt beauftragen, sondern ich muss das beweisen und die Kosten dafür selbst zahlen. Werde ich auch machen, aber ich rechne eben mit Widerstand...

Ozymandias

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Antw:Gegen PKV vorgehen - hat jmd hier Erfahrungen ?
« Antwort #5 am: 29.11.2021 12:08 »
Die Versicherung kann ja nicht einfach jedem glauben, bei dem plötzlich Krankheiten wegfallen. So ein ein kleiner Arztbrief kostet ja nicht die Welt. Damit würde ich es noch mal probieren.
Dann auf schriftliche Ablehnung bestehen und über den Ombudsmann probieren.

BüroLurchNRW

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Antw:Gegen PKV vorgehen - hat jmd hier Erfahrungen ?
« Antwort #6 am: 29.11.2021 12:29 »
Die Versicherung kann ja nicht einfach jedem glauben, bei dem plötzlich Krankheiten wegfallen. So ein ein kleiner Arztbrief kostet ja nicht die Welt. Damit würde ich es noch mal probieren.
Dann auf schriftliche Ablehnung bestehen und über den Ombudsmann probieren.

Mit einem Brief ist es nicht getan leider. Ich bzw der Arzt muss dort Angaben machen, die eine Untersuchung erfordern mit Röntgen. Dies wurde damals aber nie gemacht. Die Diagnose kann man aber nur mittels Röntgenbild stellen. Die debeka hat bei Antragstellung auch nie nachgefragt, obwohl mir heute auch schleierhaft ist wie die so überhaupt eine % Zahl für einen Zuschlag berechnen konnten, ohne weitere Infos  ???
Ich wurde leider echt schlecht beraten, aber der Berater von damals ist inzwischen auch in Rente.

PyRoo

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Antw:Gegen PKV vorgehen - hat jmd hier Erfahrungen ?
« Antwort #7 am: 29.11.2021 14:09 »
Ich denke, der § 41 VVG dürfte hier zur Anwendung kommen...

"Ist wegen bestimmter gefahrerhöhender Umstände eine höhere Prämie vereinbart und sind diese Umstände nach Antragstellung des Versicherungsnehmers oder nach Vertragsschluss weggefallen oder bedeutungslos geworden, kann der Versicherungsnehmer verlangen, dass die Prämie ab Zugang des Verlangens beim Versicherer angemessen herabgesetzt wird. Dies gilt auch, wenn die Bemessung der höheren Prämie durch unrichtige, auf einem Irrtum des Versicherungsnehmers beruhende Angaben über einen solchen Umstand veranlasst worden ist."

Ein Wegfall der gefahrerhöhenden Umstände kommt somit auch in Betracht bei anfänglicher Fehldiagnose und bei nachträglichem Ausschluss eines Behandlungsrisikos... m.M.n.

Ich hatte damals bei meiner Berufsunfähigkeitsversicherung den Risikozuschlag rausnehmen lassen, da die "Krankheit" nicht mehr bestand...war aber nicht Debeka^^

Verwaltungsbetriebswirt

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Antw:Gegen PKV vorgehen - hat jmd hier Erfahrungen ?
« Antwort #8 am: 29.11.2021 14:58 »
Hallo,

ich hatte ein ähnliches Problem. Einen Risikozuschlag aufgrund einer Untersuchung, die ich wahrheitsgemäß bei Abschluss angegeben habe. Eine Diagnose oder ähnliches hatte ich aber nicht. Den Zuschlag habe ich insgesamt 10 Jahre bezahlt, war aber wegen der Problematik (Sodbrennen) nie in Behandlung oder hatte Folgeerkrankungen. Also habe ich bei der PKV angefragt und ein Formblatt bekommen. Damit zum Facharzt, er hat mich untersucht und bestätigt, dass keine Einschränkungen, Diagnosen etc. vorliegen. Das hat dann gereicht, um den Zuschlag zu streichen. Die Kosten musste ich selbst tragen.

VG

BüroLurchNRW

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Antw:Gegen PKV vorgehen - hat jmd hier Erfahrungen ?
« Antwort #9 am: 30.11.2021 12:06 »
Hallo,
ich hatte ein ähnliches Problem. Einen Risikozuschlag aufgrund einer Untersuchung, die ich wahrheitsgemäß bei Abschluss angegeben habe. Eine Diagnose oder ähnliches hatte ich aber nicht. Den Zuschlag habe ich insgesamt 10 Jahre bezahlt, war aber wegen der Problematik (Sodbrennen) nie in Behandlung oder hatte Folgeerkrankungen. Also habe ich bei der PKV angefragt und ein Formblatt bekommen. Damit zum Facharzt, er hat mich untersucht und bestätigt, dass keine Einschränkungen, Diagnosen etc. vorliegen. Das hat dann gereicht, um den Zuschlag zu streichen. Die Kosten musste ich selbst tragen.
VG

Gut zu wissen :D Mir wurde auch gesagt, dass man die Rechnung der Untersuchung nachträglich einreichen kann- wenn man bewiesen hat, dass man Recht hatte =) Aber selbst wenn nicht- das wäre traumhaft weil es fast 90€ jeden Monat sind. Und wenn es so kommt nur ärgerlich, dass ich nicht früher aktiv geworden bin. Aber man stellt ja idR auch keine Ärzte in Frage wenn mehrere das sagen. Als Laie wusste ich bis letzte Woche nicht mal, dass man dafür ein Röntgenbild braucht, um das diagnostizieren zu können. Also hat jeder Arzt "geraten"  :-\
Habe bald schon den Röntgentermin und bin gespannt wie ein Flitzebogen :D

BüroLurchNRW

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Antw:Gegen PKV vorgehen - hat jmd hier Erfahrungen ?
« Antwort #10 am: 30.11.2021 12:08 »
Ich denke, der § 41 VVG dürfte hier zur Anwendung kommen...

"Ist wegen bestimmter gefahrerhöhender Umstände eine höhere Prämie vereinbart und sind diese Umstände nach Antragstellung des Versicherungsnehmers oder nach Vertragsschluss weggefallen oder bedeutungslos geworden, kann der Versicherungsnehmer verlangen, dass die Prämie ab Zugang des Verlangens beim Versicherer angemessen herabgesetzt wird. Dies gilt auch, wenn die Bemessung der höheren Prämie durch unrichtige, auf einem Irrtum des Versicherungsnehmers beruhende Angaben über einen solchen Umstand veranlasst worden ist."

Ein Wegfall der gefahrerhöhenden Umstände kommt somit auch in Betracht bei anfänglicher Fehldiagnose und bei nachträglichem Ausschluss eines Behandlungsrisikos... m.M.n.

Ich hatte damals bei meiner Berufsunfähigkeitsversicherung den Risikozuschlag rausnehmen lassen, da die "Krankheit" nicht mehr bestand...war aber nicht Debeka^^

Danke dir. Den § kenne ich bereits. In der Theorie bin ich mir auch sehr sicher, dass sie streichen müssen, in der Praxis werden sie sich vermutlich mit Händen und Füßen wehren weil die  weiter die Kohle einstreichen wollen :D

BüroLurchNRW

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Antw:[Allg] Gegen PKV vorgehen - hat jmd hier Erfahrungen ?
« Antwort #11 am: 03.12.2021 18:00 »
Nabend!

Wollte nur eben berichten, dass es am Ende super einfach war :D ich habe ja eine alte Rechnung gefunden und den Arzt hierzu um einen Bericht gebeten und das hat gereicht. Ich war heute total aus dem Häuschen als ich die Mail von der PKV gelesen habe  ;D ;D ;D Dumm nur, dass mir das nicht schon vor 4 Jahren eingefallen ist. Aber egal. Ab jetzt wird es deutlich günstiger!
Also an alle die auch einen Zuschlag zahlen- schaut genau hin und lasst es im Zweifel prüfen =)
Schönes WE !