Und schon wieder ist die Zwietracht da.
Die sähst Du doch mit deiner Neiddebatte hier.
Das aktuelle Besoldungsgesetz hinkt gewaltig.
Das BVerfG hat den Ländern genau diese Option nunmal an die Hand gegeben. Es geht ja um die Versorgung der Beamten. Da kannst Du nur beim Wohnort und den dortigen Mieten ansetzen, wenn Du Beamte mit hohen Mieten bzw. Eigentumspreisen angemessen alimentieren willst. Mit dem Dienstort wäre der Ansatz ja ausgehebelt.
Ich habe mich damals nicht bewusst für das Land entschieden. Als ich mich zu entscheiden hatte war ich in A06, verheiratet mit einem Kind und eins in Produktion. Ich konnte mir weder in Köln, noch Bonn eine Wohnung mit 90 bzw 100 m leisten weil es damals schon 1200 Euro kalt gekostet hat. Deshalb habe ich in Richtung Eifel was gefunden und Pendel jenden Tag knapp 110 km mit einem kleinen sparsamen Diesel. Ich beklage mich nicht sondern möchte nur sensibilisieren.
Das Jahr 2022 hat in NRW 252 Arbeitstage. Ziehen wir hier 30 Urlaubstage ab, landen wir bei 222 Arbeitstagen. Das macht bei deinem Pendeln inkl. der neuen Pendlerpauschalsätze 4 .284,60 € absetzbare Pendlerpauschale. Dazu kommen Einsparungen durch günstigere Mieten/Kaufpreise. Geht es jetzt darum, dass Du ernsthaft denkst, nicht entlastet zu werden (im Gegensatz zu den regionalen Ergänzungszuschlägen für 2022 bzw. den neuen Familienzuschlägen auch schon seit wie vielen Jahren?)?. Dazu ist zu bedenken, dass wir hier nur von Differenzen zwischen den neuen Familienzuschlägen sprechen. Mindestens Mietstufe 1 zählt ja für alle.
Wenn ich damals A10 oder 11 gehabt hätte (bin heute in A08) wäre ich jetzt in der Nähe meiner VG und hätte schön die Mietstufe 5 oder 6 noch als Bonus sozusagen erhalten.
Dann hättest Du aber auch schon seit Anfang an deutlich höhere Mieten zahlen müssen. Die neu berechneten Familienzuschläge sind ja keine Einbahnstraße für mehr Kohle ggü. der niedrigeren Wohnstufen.
Daher ist das Konzept gänzlich an dem Zweck vorbei. Wem soll das Gesetz helfen? Und wer bekommt jetzt mehr? Das ganze Konzept bringt nur Stunk und Neid zwischen Kollegen...
Nö. Dir steht es doch frei, zum Dienstort umzuziehen, wenn Dir danach ist. Ich rate Dir nur, vorher die Rechnung genau durchzugehen und zu schauen, ob sich das alles lohnt.
Die damals schon viel hatten und sich eine Wohnung in der Stadt leisten könnten haben jetzt noch Mehr (es sei ihnen gegönnt) und diejenigen die ins Umland mussten sind jetzt die gekniffenen.
Das ist Quatsch. Vielleicht ist jemand anders in A06 in eine WG gezogen und hat sich erst danach in einem Randstadtteil Kölns/Düsseldorfs/... eine kleine Wohnung gesucht. Ich habe eine ganze Ausbildung, ein ganzes Studium und ein ganzes Ref hindurch in einer teuren Großstadt in NRW gewohnt. Das war der "Luxus", den ich mir gegönnt habe, weil ich weder geraucht, noch dauernd gefeiert oder auswärts gegessen habe. Dein Luxus war es, früh eine Familie zu gründen und den hast Du dann in der Eifel realisiert.
Auch das nun einfach von a5 -a10 die Erfahrungsstufen 1 und 2 gestrichen wurden und jetzt alle in Erfahrungsstufe 3 anfangen ist nicht in Ordnung ohne die anderen, die diese Stufen durchlaufen haben entsprechend zu berücksichtigen.
Hier stimme ich Dir zu. Das Wegstreichen der unteren Erfahrungsstufen ist eine Frechheit.
Also denkt alle daran nicht die Kollegen können was für die Situation sondern das Land.
Bund und Länder können vor allem etwas für die Tatsache, dass man in Städten horrende Mieten zahlt. Man hat den sozialen und genossenschaftlichen Wohnungsbau absterben lassen, weil man lieber Immobilieninvestoren und große Wohnungskonzerne auf der Spenderliste haben wollte, für selbstbewohntes Wohneigentum horrende Grunderwerbssteuern kassiert hat und dem völlig nutzlosen Berufsstand der Immobilienmakler im Schnitt gute 7,14% für ein paar Fotos und 0815-Beschreibungen sowie Massenbesichtigungen in Boom-Towns nicht per Gesetz einen Riegel vorgeschoben hat.
Und das versucht das Land dann auf diese Art und Weise auszugleichen.