Finde das auch etwas zu hoch gehangen, und kann es nicht nachvollziehen.
Lehrer werden ohnehin was Arbeitszeit, Urlaub und Bezahlung angeht privilegiert.
Versuch mal als A13 Kommunalbeamter/Landesbeamter/Bundesbeamter in leitender Position auf 45 Tage Urlaub zu kommen.
Eine einheitliche Bezahlung ist allerdings notwendig, ich denke A11 ist wenn man die o.g Privilegien berücksichtigt angemessen.
Zudem müsste das Aufstiegssystem im mittleren Dienst reformiert werden, Analog z.B. zum TVÖD.
Ein verdienter Beamter im mittleren Dienst hat z.B. keine Möglichkeit eine Stelle anzutreten und den A II
nachzumachen/nachzuholen, ohne komplett aus seinem Aufgabengebiet auszuscheiden.
Dies würde zu Entlastung führen, z.B. bei Umsetzungen innerhalb von Abteilungen mit ähnlichem Aufgabengebiet, z.B. vom Sachbearbeiter zum Hauptsachbearbeiter, stellv. Teamleiter, Teamleiter etc.
Eine komplette Einarbeitung könnte verkürzt werden.
LG
Die Neiddebatte ist ein alter Hut und hilft uns auch nicht weiter. Was man von außen nämlich nicht sieht, ist dass nur die reine Unterrichtszeit als Arbeitszeit erfasst wird. Alles andere, auch Zeitaufwändiges, wie Schulentwicklung, Korrekturen und Abiturprüfungen mit Vor- und Nachbereitung, und eine Menge mehr, fallen nicht darunter. Ich habe mir in den ersten Dienstjahren mal die Mühe gemacht und die tatsächliche Arbeitszeit erfasst. Vor Kindern habe ich selten in den Ferien gearbeitet, das stimmt, aber dafür hatte ich drumherum grundsätzlich Sechstageswochen mit ungf. 50 Arbeitsstunden (Zeitstunden). Alles in allem kam ich so geradeso hin, wenn ich die Differenz als Überstundenausgleich verstehe. Und die Bezahlung finde ich auch nicht unangemessen, wenn man überlegt, wie fundiert 1. die Ausbildung ist und 2. wie breit aufgestellt wir agieren müssen. Es gibt Tage, an denen ich in den ersten beiden Stunden komplexen Literaturunterricht in einem Leistungskurs mache, danach mit einem Geschichts-Grundkurs zeitgeschlichte Einordnungsaebeit vornehme (etwa im Rahmen des Ukrainekrieges), direkt im Anschluss ohne Pause einen Streit zwischen Fünft- und Sechstklässlern darüber schlichten muss, ob man auf den Tischtennisplatten Tischtennis oder Tischball spielt (und wer spielen darf), und danach, immer noch ohne Pause, ins Jugendamt fahre, um als Klassenlehrer zu vermitteln oder zu berichten, um schließlich direkt in die Lehrerkonferenz zu fahren, wo Entscheidungen des Stundenrasters auf Jahre gefällt werden, und mich dann noch an die Korrektur der Klausuren aus dem Leistungskurs machen darf. Unterricht für den nächsten Tag ist dann noch nicht geplant, das Klassenfest oder die Klassenfahrt (bei der wir 24/7 im Dienst sind, was aber niemanden interessiert), auch noch nicht.
Ich klage nicht, weil ich die Bezahlung als angemessen empfinde. Dass das nicht von außen gesehen wird, wissen wir alle -- aber die Lösung für die oft begründete Unzufriedenheit mancher kann nicht in der Abwertung anderer liegen.