Allgemein:
Es ist Quatsch, dass hier auf dem Familienzuschlag rumgehackt wird, nur weil das Prinzip der Alimentation nicht verstanden wurde. Es ist auch nicht so, dass der (oben erwähnte) A13er mit drei Kindern fleißig Kohle einstreicht und das in seine Hobbys steckt, während der arme A16er am Hungertuch nagt. Ersterer hat einen enormen finanziellen Aufwand, drei Kinder großzuziehen, was durch Familienzuschläge und Kindergeld sicherlich nicht abgedeckt ist.
Oder auch völlige Willkür bei den Beträgen für die Kinder selbst.
Das dritte Kind bekommt den höchsten Satz:
829,75€
Abgesehen davon, dass man dem Land durchaus vorwerfen kann, hier nur das Mindestmaß zu bieten, damit es irgendwie passt, ist hinreichend dargelegt worden, warum es für das 3. Kind mehr gibt. Das hat mit der Klage für eine amtsangemessene Alimentation
kinderreicher Familien zu tun. Mit drei Kindern wird der normale Kombi/das normale Lastenrad knapp. Auch ist es deutlich schwerer und teurer eine 5-Zimmer-Wohnung oder ein Haus zu finden, wenn man den Kindern eigene Zimmer bieten möchte, als dies mit vier Zimmern der Fall ist.
Ich stimme Dir zu, dass Kinder 4, 5 ... dann wieder aus der Betrachtung rausfallen.
Bei Grundstückserwerb gab es noch keine regionale Besoldungsdifferenzierung zwischen den Mietenstufen, sodass die BeamtInnen auch nicht "bewusst auf Besoldungsbestandteile verzichtet hätten, um im attraktiven Vorort zu leben".
[...]
Das hier in der Diskussion immer das Sauerland mit Düsseldorfer und Kölner Höchstpreislagen verglichen werden, verkürzt die Diskussion mMn. Ich mag mir gar nicht ausmalen, wie viele BeamtInnen zukünftig mit offiziellem Erstwohnsitz in einer Großstadt leben werden, und das Familienheim im Umland nur noch als Zweitwohnsitz anmelden.
Die jeweiligen Beamtinnen und Beamten sind in der jahrzehntelangen Tradition der Pendlerpauschale in Verbindung mit billigem Sprit ins Umland gezogen und haben sich den Traum vom "Wohnen im (Monokultur-)Grünen" verwirklicht, während sie die Städter in ihrem "teuren und dreckigen" Lebensumfeld belächelt haben.
Dass sie zwei Ratenkredite (Immobilienfinanzierung + teils mehrere Fahrzeuge und Sprit über das Arbeitsleben) in Anspruch genommen haben, sollte genau so klar gewesen sein, wie die Tatsache, dass endliche Rohstoffe (insb. Öl und deren Folgeprodukte Benzin und Diesel) über ein Arbeitsleben von 40-45 Jahren sehr viel teurer werden.
Man kann nicht die eine Subvention (Pendlerpauschale) und günstige Miet- und Kaufpreise teils über Jahrzehnte mitnehmen und dann am Ende noch mal mehrere hundert Euro nachfordern, weil die Städter nun auch mal subventioniert werden.
Und Zweiteres ist doch auch Quark. Selbst eine sehr kleine Wohnung in Mietstufe 5-7 zu mieten übersteigt den Zugewinn beim Familienzuschlag. Man kann sich auch nicht einfach so irgendwo mit Erstwohnsitz anmelden. Du brauchst hierfür eine Wohnungsgeberbescheinigung.