Allgemeines und Sonstiges > allgemeine Diskussion

Ideen ..., Ideenmanagement - Dienstweg, Vorgehensweise ...? Rüffel!

(1/9) > >>

micccaelllla:
Hallöchen,

ich bin grad noch immer fertig. Bin jetzt erst seit 6 Wochen in einer großen Behörde tätig. Vorher viele Jahre in der Privaten und auch mal in kleinen Kommunalverwaltungen.

Mir ist zu Beginn der Anstellung eine Sache aufgefallen, hatte dazu eine Idee und schrieb der entsprechenden Abteilungsleiterin eine kurze und freundliche Mail, was man von der Idee halten würde und ob man das vielleicht nicht auch so ... machen könnte ...

Heute Morgen hat mir mein direkter Vorgesetzter einen Einlauf verpasst. Was mir einfallen würde, ihn nicht vorher anzuhören, eine andere Abteilung gleich anzuschreiben wegen einer Sache, in der wir aber auch beteiligt sind, ob ich noch nie was vom Dienstweg gehört hätte, was das für ein Licht auf mich und die ganze Abteilung werfen würde, ich ale Neue hätte gleich DIE Idee und muss sie gleich publik machen, ob ich nicht den Gedanken gehabt hätte, dass das nicht schon bekannt wäre und ob es vielleicht Gründe geben könnte, warum man es noch nicht anders macht, vielleicht (noch) kein Geld, noch kein Ok von irgendwelchen anderen Behörden usw. usf. ...

Der Ton war definitiv schon "hart"!

Dienstweg hin oder her, aber dass ich wegen meinem geistigen Eigentum, wegen "meiner" Idee erst meinen Vorgesetzten fragen muss, war mir neu. Das war bisher in keiner Anstellung so! Nicht mal in der kleinen muffigen Kommunalverwaltung, wo ich mal war. Da war man über jede Idee und evtl. Verbesserungsvorschlag froh. In der Privaten wurde das noch viel mehr so gelebt.

Ich fühle mich jetzt echt "klein" und so ... "Darf ich hier überhaupt was sagen, Gedanken haben ...?"

Was meint ihr?

Wie ist das bei Euch? Auch erst zum Vorgesetzten und der entscheidet dann, ob eine Idee Sinn macht und weitergeleitet wird?

Gibt es bei Euch Ideenmanagements?

Dankeschön.

LG

XTinaG:
Geistiges Eigentum, das während der Arbeitszeit erschaffen wird, ist grundsätzlich das Eigentum des Arbeitgebers. Dieser legt auch die interne Organisation fest. Wer mit einem von beiden oder gar mit beidem nicht klarkommt, ist für abhängige Erwerbsarbeit offenbar ungeeignet.

Isie:
Wenn du erst vor 6 Wochen dort angefangen hast, hast du natürlich einen ganz anderen Blick auf die Dinge. Das kann man nutzen, aber dabei auch sehr schnell ins Fettnäpfchen treten. Deine Herangehensweise finde ich etwas naiv. Wenn es kein internes Vorschlagswesen gibt, ist es wohl nicht gewollt, Vorschläge außerhalb des Dienstweges zu bekommen. Entschuldige dich am besten und berichte dabei von deinen Erfahrungen aus deiner bisherigen Berufspraxis.

Bei uns gibt es ein Ideenmanagement, aber trotzdem sollte man dort nicht jede Idee herausposaunen, sondern vorher überlegen, ob man sie nicht zuerst intern anbringen sollte.

Zeussowitz:
Ich kann deinen Gedankengang verstehen und kenne dieses Gefühl ganz gut. Es ist schon merkwürdig, wenn plötzlich deine gewohnten Arbeitsweisen nicht mehr passen.

Im konkreten Fall ist aber das Vorgehen tatsächlich etwas plump. Ich halte es in einer neuen Position für obligat, dass man zunächst die schon länger in Prozesse eingebundenen Personen beteiligt. Im Zweifel hättest du fragen können, ob du den Vorschlag nach oben melden darfst, ob der eigene Chef in cc will oder es selbst übernehmen möchte.

Ich möchte als Führungskraft auch nicht, dass der (neue) Mitarbeiter an mir vorbei etwas mit meiner eigenen Führungskraft abstimmt, ohne das ich beteiligt bin. Das provoziert zwangsläufig das Gefühl, dass die eigene Autorität untergraben wird.

Deshalb würde ich auch vorschlagen, das Gespräch zu suchen, zu berichten wieso du es gewohnt bist so zu arbeiten und wie es gewünscht wäre für die Zukunft. Grundsätzlich kann der AG von deiner Expertise nur profitieren. Der Weg muss aber abgestimmt sein.

Gartenilse:
Uiuiui, blöd gelaufen  :-\

Bist etwas übers Ziel hinausgeschossen, dass der Vorgesetzte sich auf den Schlips getreten fühlt, kann ich verstehen! Dass Du mit Deiner zündenden Idee ankommen wolltest, aber auch!
Allerdings ist es NIE eine gute Idee, das unmittelbare Team sowie die Führungsebene zu übergehen, egal ob man noch ganz neu oder schon lange dabei ist. Evtl. bist Du ja die Fünfte, die diese Idee hat und es hat wirklich Gründe, warum was so und nicht anders läuft.
Aber davon mal abgesehen, versetze Dich mal in die Lage vom Chef. Aus Sicht der Abteilungsleitung hat er keine Ahnung, was bei ihm läuft, das ist ja nie so prickelnd und eigentlich wird sowas gern schnell mal als Führungsschwäche ausgelegt. nach dem Motto: nicht mal die Neue nimmt ihn Ernst und bespricht ihre Themen zuerst mit ihm...

Geistiges Eigentum, na ja, das Argument ist etwas schwach. Ist ja im rahmen der Tätigkeit und wäre Dir ohne die Stelle ja nicht eingefallen.
Am besten sollte es so laufen, dass Du im Team Deine Idee vorstellst, gern schon vorher mit dem Chef besprechen. Dann kann man - im Team - darüber diskutieren und wenn es eine gute Idee ist, diese weiterspinnen und bei entsprechender Spruchreife ab damit zur AL.
So lief es bis jetzt eigentlich bei allen meinen Stellen und ich habe viele Ideen! Ein Management dazu gibt´s bei uns nicht, "nur" eine offene Gesprächs- und Fehlerkultur (ja, ich arbeite furchtbar gerne hier!).

Gleich auf die nächste Ebene - an der verantwortlichen Führungskraft vorbei - ein NoGo.
Ganz unabhängig vom Potential (D)einer Idee!

Entschuldige Dich, erkläre es und wenn Du einen guten Chef hast, ist alles wieder in Butter. Dann besprecht Deine Idee nochmal.
Viel Erfolg!

Navigation

[0] Message Index

[#] Next page

Go to full version