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[BY] Arbeiten an Ministerien - Erfahrungen

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--- Zitat von: Hobbygärtner am 05.12.2021 14:56 ---Meine Frage: Wie ist es am Ministerium tatsächlich? Man hört so vieles, und vermutlich auch so viel, was absolut falsch ist. Ist die Beförderungssituation wirklich besser? Gibt es Homeoffice (zumindest für 2 Tage/Woche bei mehr als 100km Anfahrt + kinderlos?), wie sieht es mit Beurteilungen und auch mit Einstellungschancen (ich will hier, ü100km von München entfernt wohnen bleiben) und irgendwann einmal Teilzeit aus? Und: Wie ist das Arbeitsaufkommen? (faktische dauerhafte Ü50-Std-Woche oder eben ganz normale Überstundenbereitschaft?)

--- End quote ---
Wie es im Ministerium ist, kommt auf das jeweilige Haus und auch den Einsatzbereich an. Die beruflichen Rahmenbedingungen sind im öffentlichen Bereich sicherlich konkurrenzlos gut. Die Stellenkegel ermöglichen grundsätzlich vergleichsweise raschen beruflichen Aufstieg. Wie mit Homeoffice nach der Pandemie (weiter)verfahren wird, bleibt abzuwarten. Derzeit arbeiten die bayerischen Kollegen, die ich erlebe, regelmäßig im Homeoffice. Teilzeit ist grundsätzlich kein Problem. Überstunden fallen im gehobenen Dienst nicht zwingend übermäßig an. Haushaltsrecht ist für den gehobene Dienst ein typisches Arbeitsgebiet in den meisten Ressorts (Titelverwalter). 100 km mehrfach die Woche gehen auf Dauer wahrscheinlich nur gut, wenn Du weiterhin ledig bleibst.

Hobbygärtner:
Guten Abend,

vielen lieben Dank auch dir für deine Antwort!
Ich habe mich mal bei einer in Frage kommenden Stelle erkundigt.
Die Antwort war folgendermaßen: Die Entfernung und Wohnsitz in weiter Entfernung sind kein Problem, Homeoffice gäbe es dort für etwa die hälfte meiner Arbeitszeit.

An sich klang das tatsächlich sehr sehr gut. Beiläufig erwähnte die dortige Auskunft, dass "evtl. es ein wenig schneller gehen könnte bei Beförderungen als an der Mittelbehörde". Dabei hörte sich das nicht wirklich nach einer Untertreibung an, sondern eben so, als seien die Wartezeiten dennoch sehr vergleichbar mit denen der Mittelbehörde, bzw. nur geringfügigst besser. Interessant wäre natürlich, ob es da große Unterschiede in den Ministerien an sich gibt...

Christian:
Von einer Personalabteilung sollte man in jedem Fall keine konkreten Aussagen erwarten.

Ich habe auch schon gehört, dass die Vorteile im gD überschaubar sind. Ist aber wohl von Ressort zu Ressort auch unterschiedlich. In der StK sind die Wartezeiten deutlich kürzer als woanders.

Hobbygärtner:
Guten Abend Christian,

vielen lieben Dank für deine Antwort und die Einschätzung!
Ich finde es wirklich interessant, dass sich da die Informationen zu decken scheinen. Nachdem an meiner früheren Lernbehörde (Mittelbehörde des Freistaates) die Beförderungszeiten am Ministerium als "Non-Plus-Ultra" in den Himmel gelobt wurden, war ich durchaus etwas verblüfft über die dortige, erdende Aussage. Dass ich dem, was die Personalstelle einem (externen) Bewerber mitteilt, nicht höchste Bedeutung beimessen sollte, dachte ich mir schon - meist ist das ja eher doch seeehr beschönigend. Gerade deshalb war ich eher verblüfft über die "doch eher realistisch bodenständige" Äußerung.

Christian:
Man erhält vor allem keine Einschätzungen, auf die man sich berufen kann.
Die Beförderungszeiten findet man aber heraus, indem man Kollegen fragt bzw. sich anschaut, wie lange sie sich im jeweiligen Amt befinden.

Im gD dürfte das primäre Interesse im Aufstieg bestehen. Diese Chancen halte ich bei frühem Einstieg im Ministerium für deutlich größer, wenngleich es keine Garantie gibt.

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