Autor Thema: Sozial und Erziehungsdienst/Kündigung der Tätigkeitsmerkmale  (Read 15211 times)


Flying

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Gibt neue Informationen:
https://www.haufe.de/oeffentlicher-dienst/entgelt/sozial-und-erziehungsdienst-tarifrunde-2022-aktueller-stand_150_559964.html

„Die Entgelte der Beschäftigten im kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst liegen vielfach bereits heute über denen anderer vergleichbarer Beschäftigtengruppen im kommunalen öffentlichen Dienst“, erläutert Karin Welge. „Vor allem Erzieherinnen und Erzieher bei einem kommunalen Träger sind de facto die in Relation zu ihrer Ausbildung am besten verdienende Beschäftigtengruppe mit einer mindestens dreijährigen Berufsausbildung. Beispielsweise erhält eine Erzieherin/ein Erzieher mit einer Berufserfahrung von acht Jahren rund 3.800 Euro monatlich und dazu noch die betriebliche Altersversorgung sowie etwaige Leistungsentgelte. Dies zeigt deutlich, dass die kommunalen Arbeitgeber für eine angemessene und auch wertschätzende Bezahlung stehen.“

Und doch fehlen zehntausende Stellen..
Das man es auch nach Jahren nicht schafft, hier einzusehen, dass da dringend interessante Arbeitsplätze her müssen.

Levana

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Zitat
Dies zeigt deutlich, dass die kommunalen Arbeitgeber für eine angemessene und auch wertschätzende Bezahlung stehen

Selten so gelacht. Zumal das mit der 3-jährigen Ausbildung nur teilweise stimmt. Je nach Bundesland gibt es Voraussetzungen wie eine vorherige Ausbildung als SPA o.Ä. Somit ist man schnell bei 5 Jahren Ausbildung ohne Ausbildungsvergütung. Alleine der Punkt schreckt viele schon ab. Da geh ich in andere Berufe die deutlich entspannter sind, ohne ständigen Lärm, Stress und Hektik. Ständiger Personalmangel on top.

Ich kenne viele Ausbildungen die nach 3 Jahren mehr bringen als ein Erzieher, selbst im Einstiegsgehalt.

Dass man beim Beispiel von 8 Jahre Berufserfahrung ausgeht, natürlich in Vollzeit, ist auch sehr witzig. Die meisten Erzieherinnen gehen nicht Vollzeit weil sie selber Familie haben oder einfach nicht 40h diesen Trubel aushalten. Und 8 Jahre Berufserfahrung (anerkannte wohlgemerkt) muss man erst einmal haben.

Es ist gar nicht gewünscht dass sich etwas ändert. Wer das als angemessene Bezahlung sieht war selber offensichtlich nie in dem Bereich tätig.


MalZu

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Zum Teil stimmt die Aussage, dass Erzieher ein hohes Entgelt erzielen. Bedeutsam mag sein, dass ein  S11 Diplom-Sozialarbeiter/ Sozialpädagoge BA. in Stufe 4 gerade 231 Euro Brutto mehr verdient als ein 8b St. 4 Erzieher. Insofern mögen die Hochschulabsolventen sich " entwicklen"! 

Levana

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Stimmt, nur sind die Stellen für studierte Kräfte immer rarer gesäht. Ich habe neben mir noch 2 Kollegen die studierte Fachkräfte sind, aber eben auf einer 8a Stelle sitzen. Sie finden kaum etwas anderes. Das mag in Städten anders sein als auf dem Land. Natürlich wird die Qualifikation gerne vom AG genommen für den "Preis".

BATKFMaui

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Stimmt, nur sind die Stellen für studierte Kräfte immer rarer gesäht. Ich habe neben mir noch 2 Kollegen die studierte Fachkräfte sind, aber eben auf einer 8a Stelle sitzen. Sie finden kaum etwas anderes. Das mag in Städten anders sein als auf dem Land. Natürlich wird die Qualifikation gerne vom AG genommen für den "Preis".

Unser Träger "lebt" davon! Und die Hochschulabsolventen zeigen sich teilweise glücklich, irgendwas gefunden zu haben!

Flying

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Stimmt, nur sind die Stellen für studierte Kräfte immer rarer gesäht. Ich habe neben mir noch 2 Kollegen die studierte Fachkräfte sind, aber eben auf einer 8a Stelle sitzen. Sie finden kaum etwas anderes. Das mag in Städten anders sein als auf dem Land. Natürlich wird die Qualifikation gerne vom AG genommen für den "Preis".

Wo denn?
Also ich komme vom Land und hier sind Sozialpädagogen (S12 oder vergleichbar in anderen Tarifen) ohne Ende ausgeschrieben.

MalZu

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Für Hochschulabsolventen ein extrem geringes Entgelt! Zum Vergleich: SD12 ( Ev. Kirche) entspricht etwa einer E9!

Vkz

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"Verbesserung der Eingruppierung der Beschäftigten im Bereich der Sozialarbeit durch Gleichstellung mit vergleichbaren Studienniveaus sowie Ausbringen neuer Merkmale für die Schulsozialarbeit "



Hat dazu jemand genauere Informationen ? Aktuell sind SSA in der S 11b eingruppiert.

Bob Kelso

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"Verbesserung der Eingruppierung der Beschäftigten im Bereich der Sozialarbeit durch Gleichstellung mit vergleichbaren Studienniveaus sowie Ausbringen neuer Merkmale für die Schulsozialarbeit "



Hat dazu jemand genauere Informationen ? Aktuell sind SSA in der S 11b eingruppiert.

Meine Vermutung: Wird sicherlich nicht "besser"! Dienstgeber: "Kein Geld, Krieg und ...!
Zudem engagiert sich die betroffene Berufsgruppe nicht! 

Vkz

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https://mehr-braucht-mehr.verdi.de/++file++623a16eed7ff6ad748465c61/download/20220322_Flugblatt_zweite_Verhandlungsrunde.pdf


Enttäuschender VKA-Auftritt in Potsdam
22.03.2022 - Weiter keine Bewegung für bessere Arbeit und Aufwertung im Sozial- und Erziehungsdienst: Jetzt schmieden wir Aktionspläne!

Nicht mal Ansätze für Kompromisslinien konnte die Vereinigung kommunaler Arbeitgeberverbände (VKA) zeigen, die ver.di-Vorschläge für bessere Arbeitsbedingungen und eine Aufwertung der rund 330 000 Beschäftigten in Kitas, in der Ganztagsbetreuung, in der Sozialen Arbeit und in der Behindertenhilfe wurden vom Tisch gewischt: Auch die zweite Verhandlungsrunde ist ohne Annäherung beendet worden.

Der ver.di-Vorsitzende Frank Werneke kündigte an, dass in den nächsten Tagen die ver.di-Mitglieder informiert werden und das weitere Vorgehen beschließen. Es werde sicher zu heftigen Reaktionen kommen: „Mit ihrem Verhalten sind die Arbeitgeber für die Zuspitzung des Konflikts verantwortlich.“ Jetzt sind die ver.di-Mitglieder dran: Wir müssen den öffentlichen Arbeitgebern zeigen, dass wir uns nicht mit warmen Worten abspeisen lassen, sondern konkrete Verbesserungen erwarten.

Die Verhandlungen gehen am 16. und 17. Mai weiter. Bis dahin ist die VKA aufgefordert, mit ver.di konstruktive Lösungsvorschläge zu erarbeiten.

ABCXYZ

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https://www.vka.de/pressemitteilungen/2022-03-22-ueberzogene-forderungen-erschweren-tarifeinigung-im-kommunalen-sozial-und-erziehungsdienst-1587

Entsprechend der Presseinformation der VKA hätten die kommunalen Arbeitgeber in der 2. Verhandlungsrunde "Vorschläge zur Eingruppierung von Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern sowie von Kita-Leitungen vorgelegt".

Ich habe bisher leider keine Quelle gefunden, die diesbezüglich mal konkret wird. Hat jemand hier genauere Informationen?

Gramusel

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In der Tat wäre es interessant darüber näheres zu erfahren. Ich finde die ganze Berichterstattung über die Tarifrunde von beiden Seiten mehr als dürftig.  ::)

BAT

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Hört ihr nicht unser klatschen?  ;)

RheinPirat

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https://www.dbb.de/artikel/sozial-und-erziehungsdienst-aufwertung-und-entlastung-erreicht.html

Ein ordentliches Ergebnis wurde m.E. erreicht. Insbesondere die zwei zusätzlichen freien Tage sowie den Zulagenaspekt und die Möglichkeit daraus noch einmal bis zu zwei zusätzliche freie Tage zu generieren, finde ich interessant.

Leider geht mal wieder - wie auch schon 2015 - die Führungskräfteebene komplett leer aus. Sicherlich stehen diese nicht an vorderster Front, aber sind dennoch unmittelbar dem Arbeitsfeld ausgesetzt, sei es durch Entscheiden schwieriger Einzelfälle, Grundsatzentscheidungen, Koordination des überlasteten Arbeitsfeldes usw.

Wieso sollte ich noch FK im Sozial- und Erziehungsdienst werden? Die Gehaltsspreizung nimmt immer mehr ab, wie bereits 2015. Das ist als kein Aufwiegeln unterschiedlicher Beschäftigungsgruppen zu verstehen, hat dennoch einen faden Beigeschmack. Zumal es immer hieß, in der Tarifrunde 2020 (die aufgrund Corona jetzt erst fortgesetzt wurde), werden die FK besonders bedacht. Und nichts ist Geschehen.