Autor Thema: Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe  (Read 20431 times)

pommes

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Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
« Antwort #120 am: 05.01.2022 15:57 »
Und das ist doch ein reines Arbeitgeberproblem. Die Zielgruppe hat schließlich keine Probleme, anderweitig Beschäftigung zu finden.
Auch wenn du natürlich (wie immer) Recht hast, so ist dennoch ein Arbeitsplatz mehr als das blosse Geldverdienen. Ich mag meinen Kolleg*innenkreis und mag auch meinen Arbeitsplatz.

Anderweitig Beschäftigung zu finden wäre kein Problem, aber es herrscht immer noch das Motto "die Hoffnung stirbt zuletzt".

WasDennNun

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Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
« Antwort #121 am: 05.01.2022 16:26 »
Wir können E11 nur noch mit alten Dipl.-Ing. Elektrotechnik / Informationstechnik besetzen, die in 10 Jahren bereits wieder in Rente gehen, und nur zu uns kommen, weil sie einen für "Alte" sicheren Job suchen.
So sieht es aus! Bei uns allerdings bei den EG13er

WasDennNun

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Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
« Antwort #122 am: 05.01.2022 16:29 »
Wenn man also da gigantische 6 oder 7 bezahlt dürfte es da keine Probleme geben.
Das Problem ist hier weder EG6 noch EG11, sondern die Bezahlung dafür.
Mit 1700 netto lockt man niemanden, der der lesen und schreiben kann und auch noch täglich zur Arbeit erscheint.
Unsere EG3-EG5 Stellen haben ebenfalls  stehts wesentlich mehr Bewerber als wir vergeben können.

WasDennNun

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Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
« Antwort #123 am: 05.01.2022 16:34 »
Bei uns wird es durch die Personaler prinzipiell blockiert Verbesserungen herbeizuführen.

In unserem Personalamt gilt ein Motto: Es gibt nur das absolute mindeste was den Leuten nach dem beschissenen TV zusteht.

Wenn die einen ITler für eine EG5 einstellen könnten, dann würden die auch die Stelle mit EG5 ausschreiben.

Bei uns werden auch regelmässig EG10 Stellen mit Master Anforderung ausgeschrieben und dann wundert man sich, dass sich keiner bewirbt, ausser ein paar völlig fachfremden Pfeiffen, bei denen man schon anhand der Bewerbung erkennan kann, warum die sich im öffentlichen Dienst bewerben...

Liegt halt daran, dass im Personalamt Verwaltungsleute sitzen und warum sollten Techniker mehr Geld bekommen und sie selbst nicht ?

Der politischen Führung ist es am Ende halt auch egal. Wird halt alles für viel Geld extern vergeben. Grundsteuer kann man ja einfach erhöhen und dem blöden Volk dann die nächsten Jahren erstmal mit "Ja Corona halt" erklären.
Tja und eine Horde von Menschen, die das durchgehen lassen.
Nachdem bei uns Personaler mit einer solchen Haltung bösgläubig gemacht wurden (also der Schaden beziffert wurde in Berichten, der durch die nicht Gewährung der Zulage/Stufe bei Einstellung und der damit nicht erfolgten Einstellung  entstanden und dem personaler angelastet wurde) und wir Konzepte dem FM vorgelegt haben, wie es günstiger geht, wenn der Personaler nicht so deppert wäre und man sich Personal nicht als externe einkauft, sondern selber hält, werden nun langsam einige Stellschrauben gedreht.

z.B. EG13 ausgeschrieben.

Kryne

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Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
« Antwort #124 am: 06.01.2022 15:23 »
Und das ist doch ein reines Arbeitgeberproblem. Die Zielgruppe hat schließlich keine Probleme, anderweitig Beschäftigung zu finden.

Es ist als Steuerzahler aber auch mein Problem.

Ich bin mir sicher in der Verwaltung meines Heimatortes wird es ähnlich ablaufen wie bei meinem AG.

Und in meinem Heimatort sind es meine Abfallgebühren, Abwassergebühren, Grundsteuer und co. die unnötigt aufgepumpt sind, weil man lieber teuer externe Dienstleistungen einkauft.

Konsequenzen gibt es für die Politik keine, weil man das den Bürgern überhaupt nicht begreifbar machen kann, was da verwaltungsintern abgeht.

WasDennNun

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Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
« Antwort #125 am: 06.01.2022 15:32 »
Konsequenzen gibt es für die Politik keine, weil man das den Bürgern überhaupt nicht begreifbar machen kann, was da verwaltungsintern abgeht.
Tja scheiß Opposition würde ich mal sagen, die es nicht schaffen dieses im Rat zu thematisieren.
Und scheiß interne Mitarbeiter, die es nicht schaffen als Verwaltung dieses dem Rat mitzuteilen und diese Bösgläubig zu machen.
Und scheiß Lokal Presse, die das nicht anprangert.

nooneknowzzz

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Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
« Antwort #126 am: 11.01.2022 09:14 »
Hat Jemand ne Empfehlung für einen Anwalt? Wir wurden bei unseren Höhergruppierungsantrag mit einer Ablehnung abgespeist und wollen dagegen vorgehen um die Wertigkeit unserer Stellen und Tätigkeiten zu rechtfertigen.
Die Anwälte in unserer Region (Friesland) sind leider relativ unmotiviert und kümmern sich tlw nicht. Suche daher einen motivierten Anwalt welcher sich darauf spezialisiert hat.

Irgendwelche Empfehlungen?

Vielen Dank für Eure Bemühungen!

Fragmon

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Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
« Antwort #127 am: 11.01.2022 09:21 »
Stelle uns doch mal deine Situation dar, so dass wir grob einschätzen können, ob sich der Weg lohnt.

nooneknowzzz

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Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
« Antwort #128 am: 11.01.2022 10:14 »
Stelle uns doch mal deine Situation dar, so dass wir grob einschätzen können, ob sich der Weg lohnt.

Kommune 90000-100000 Einwohner, 6 IT-Angestelle E9b + 1 Sachgebietsleitung EG11
Alle der Kollegen haben die gleiche Arbeitsplatzbeschreibung und die Tätigkeiten sind natürlich aufgeteilt. Aber wir befinden uns alle auf der gleichen Ebene. Alle Angestellten sind Fachinformatiker Systemintegration, wir haben keine Studierten in unserem Sachgebiet. Jeder Sacharbeiter hat seine eigene Aufgaben, welche meistens aus der Betreuung von 1-3 Fachbereichen (je nach Größe und Kompatibilität) und zusätzlichen Zuständigkeiten. In meinem Fall bin ich für die DB-Server, Datensicherung, Dokumentenmanagementsystem und ein paar kleineren Themen zuständig. Sämtliche "Planungen" (ich schreibe es mal bewusst in "") werden durch uns durchgeführt. Hier hängt sich die Perso und die Stellenbewertungskomission an den Gestaltungsspielraum der ausgeführten Tätigkeiten auf und ist der Meinung, dass dies nicht über E9b hinaus geht.

Wenn also zB ein neues DMS-System oder eine neue Datensicherungssoftware/Hardware benötigt wird, dann analysieren wir, was es am Markt gibt, testen die jeweiligen Lösungen und setzen dann nach Vergaberichtlinien die beste Software/Hardware ein. Es wird also die komplette Konzeption,Installation, Konfiguration, sowie Administation und Betreuung durch uns übernommen. Natürlich kommen dann auch Hardware/Software-Partner mit ins Boot, aber im groben und ganzen machen wir alles selbst.
Alle Kollegen haben somit zwar spezifische Tätigkeiten und die Vertretung erfolgt immer unter zwei Kollegen untereinander. Allerdings würde zB eine Person die für Firewall-Tätigkeiten zuständig sind ausfallen, müssen wir dies mit übernehmen und brauchen somit auch dort Kenntnisse und müssen alles zumindest rudimentär administrieren können.

Die Arbeitsplatzbeschreibung habe ich via Dropbox-Link angehangen - Dazu sei noch gesagt, dass die prozentualen Angaben meiner Meinung nach nicht korrekt sind und wir mehr Schwerpunkte im Bereich Konzeption/Planung haben
https://www.dropbox.com/sh/jrcreex89g4u6f2/AADnAmJZXn8jt5j91UrDHgwca?dl=0

Wir wurden mit der neuen EGO damals von in die E9 übergeleitet und seitdem haben sich die Tätigkeiten aber ständig geändert, weiterentwickelt und auch von der Menge vergrößert. Wir kommen auf Personal/PR-Ebene nicht weiter und möchten dies nun über einen Anwalt klären lassen, weil wir der Auffassung sind, dass die Tätigkeiten sehr wohl über E9b liegen.
Die "Ablehnung" kann ich gerne bei Bedarf mal via PN verschicken, falls Interesse an der Argumentation besteht.

Bastel

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Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
« Antwort #129 am: 11.01.2022 10:20 »
Was sind deine auszuübenden Tätigkeiten? Was wurde dir offiziell übertragen?

nooneknowzzz

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« Antwort #130 am: 11.01.2022 10:35 »
Was sind deine auszuübenden Tätigkeiten? Was wurde dir offiziell übertragen?

Die "zugewiesenen Aufgaben" haben wir im Team verteilt.

Ich bin somit zuständig für folgende Themen
- Vollumfängliche Betreuung von 2 Fachbereichen (Jobcenter 100 Personen und Gesundheitsamt ca. 40-60Personen + Kontaktnachverfolgung und Corona-Stab) inkl Hard- und Software. Dazu zählen alle technischen Tätigkeiten - Ausschließlich die fachlichen Einstellungen in der jeweiligen Fach-Software
Dazu zählen alle Client (Workstations und Telefone) und Server-Geräte, welche zur Ausübung des Jobcenters und des Gesundheitsamtes gehören.
- Datenbankserver (Konzeption/Planung, Installation, Konfiguration, Administration, Betreuung und Troubleshooting)
- Datensicherungssoftware (Konzeption/Planung, Installation, Konfiguration, Administration,Betreuung und Troubleshooting
- WLAN-Infrastruktur (Konzeption/Planung, Installation, Konfiguration, Administration,Betreuung und Troubleshooting)
- Monitoring-Lösungen (Konzeption/Planung, Installation, Konfiguration, Administration,Betreuung und Troubleshooting)
- Allgemeine Hotline bzw Fehlerbehebungen für User aller Fachbereiche/Anfragen + normales Troubleshooting. Wenn die Anfragen über meinen Wissensstand hinaus geht, dann wird an den jeweiligen Admin weitergeleitet, der diesen Fachbereich bzw die Software betreut


Die meisten Produkte verwalten und administrieren wir selbst und nur wenn wirklich kritische Fehler auftreten, welche sich zB durch eine Knowledgebase oder Support-Anfragen beim Hersteller nicht lösen lassen, ziehen wir externe Dienstleister hinzu. Haben also quasi ziemlich wenig outgesourced.

XTinaG

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Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
« Antwort #131 am: 11.01.2022 10:39 »
Wenn alle die gleiche Tätigkeitsdarstellung seitens des Arbeitgebers haben, klingt das eher nach einer Verabredung zur Unbotmäßigkeit als nach einem eingruppierungsrechtlichen Problem.

Bastel

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Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
« Antwort #132 am: 11.01.2022 10:44 »
Vermutlich kennt keiner seine auszuübenden Tätigkeiten und Sie machen einfach das was ihr Vorgesetzter Ihnen sagt. Wie so oft...

nooneknowzzz

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Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
« Antwort #133 am: 11.01.2022 10:50 »
Vermutlich kennt keiner seine auszuübenden Tätigkeiten und Sie machen einfach das was ihr Vorgesetzter Ihnen sagt. Wie so oft...

Die auszuübenden Tätigkeiten sind den jeweiligen Mitarbeitern sehr wohl bewusst, aber die Aufgaben wurden halt im Team verteilt nach persönlichen Erfahrungen mit den jeweiligen Gebieten auf die man sich speziaillisiert hat. Somit habe ich zusätzlich zu den Fachbereichen zB SQL-Server, Datensicherung und Monitoring als Aufgabe definiert.

Dies spiegelt sich allerdings nicht in den Arbeitsplatzbeschreibungen, da wir dort leider alle die gleiche haben. Hier stand früher quasi nur drin: "Macht Hardware und Software+ Anwendungsbetreuung". Ich bin schon froh, dass diese nun die Tätigkeiten darstellt, für welche wir zuständig sind.

Wir haben halt X-Aufgaben und die wurden auf die Leute in Absprache mit meinem Vorgesetztem verteilt. Eine offizielle "Anordnung" von der Perso oder einer anderen Abteilung gab es nicht. Ich weiß daher leider nicht, was ihr mir genau mit eurer Aussage sagen wollt. Die Aufgaben mussten verteilt werden und dies haben wir nach besten gewissen und Verstand getan.

Die über uns haben von der ganzen Technik keine Ahnung und daher ist das alles so geregelt nach dem Motto: Aufgaben sind da, müssen erledigt werden, macht euch Gedanken wie. Unser Sachgebietsleiter hat dann die Aufgabe die Zuständigkeiten zu verteilen und das haben wir intern geregelt.

XTinaG

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« Antwort #134 am: 11.01.2022 10:54 »
Also ist es, wie vermutet: Ihr habt Euch mit Eurem Vorgesetzten zur Unbotmäßigkeit verabredet. Daraus lassen sich keine Ansprüche ableiten. Vielmehr sollte man sich freuen, wenn man einer Abmahnung entgeht.