Autor Thema: Interne Bewerbung - Stelle liegt mir nicht - Wie weiter vorgehen?  (Read 3719 times)

Joachen321

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Hallo liebe Mitlesende,

ich habe ein Anliegen und würde dazu gerne eure Meinungen hören.

Nach einer internen Bewerbung bin ich jetzt seit ca. 2 Monaten als Tarifbeschäftigter von der Stufe 6 auf die Stufe 11 befördert worden. Aufgrund des großen Sprungs zwischen den Entgeltgruppen bin ich auch noch in einer Art "Probezeit" für 3 Monate. Also mit Zulage.

Ich stelle nur zusehens fest, dass die Stelle mir überhaupt nicht liegt. Ich bin fast den halben Tag nur damit beschäftigt in Besprechungen zu hocken, mich Abzustimmen und die eigentliche Arbeit wird eher zur Sekundarsache. Ich bin wirklich nicht zufrieden.
Am liebsten würde ich wieder auf meine alte Stelle zurück. Dort sind auch noch Stellen frei.

Bei Neueinstellung ist die Probezeit ja beidseitig. Wie sieht es hier aus? Kann ich mein Unbehagen ansprechen und dann hoffen wieder in meinen alten Posten zu landen? Oder könnte mich der Arbeitgeber in diesem Fall auch ganz rauswerfen?


XTinaG

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Eine Probezeit führt lediglich zu einer Verkürzung der Kündigungsfrist. Und das im TV-L auch nur bei befristeten Arbeitsverhältnissen.

Lars73

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Soweit die Aufgabe bisher nicht dauerhaft übertragen wurde, kann man grundsätzlich die dauerhafte Übertragung ablehnen. Dann wird man wieder nach der bisherigen Entgeltgruppe zu beschäftigen sein.

Joachen321

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Bei beiden Posten handelt bzw. handelte es sich um unbefristete Arbeitsverhältnisse.

So wie ich das jetzt verstanden habe, könnte ich der Übertragung vor Ende der "Probezeit" widersprechen und ich würde wieder in die E6 hineinfallen.

Und da im Augenblick noch Posten frei sind, wäre es nicht unwahrscheinlich, dass mit mein Arbeitgeber wieder in meinen alten Posten schickt.

Wäre das so korrekt?

Zeussowitz

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Unabhängig vom Tarifrecht… mach den Mund auf und rede. Sag, dass es nicht der erhoffte Schritt war und das du die Tätigkeit nicht mit dem dir eigenen Anspruch ausüben kannst. Dann kann man ins Gespräch kommen, wie es weitergeht. Eventuell kann man ja deinen Aufgabenzuschnitt etwas anpassen und deine Interessen stärker berücksichtigen. Nur sprechenden Menschen kann geholfen werden. Nicht sofort umdrehen und wegrennen.

pommes

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Auf jeden falls habe ich grossen Respekt vor deiner Entscheidung Arbeit die dir Spaß macht einem so grossen finanziellen Vorteil vorzuziehen! Hut Ab! (meine ich ernst)

WasDennNun

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Bei beiden Posten handelt bzw. handelte es sich um unbefristete Arbeitsverhältnisse.

So wie ich das jetzt verstanden habe, könnte ich der Übertragung vor Ende der "Probezeit" widersprechen und ich würde wieder in die E6 hineinfallen.

Und da im Augenblick noch Posten frei sind, wäre es nicht unwahrscheinlich, dass mit mein Arbeitgeber wieder in meinen alten Posten schickt.

Wäre das so korrekt?
Du hast die Tätigkeiten nur vorübergehend übertragen bekommen.
Sollten sie dir dauerhaft übertragen werden, dann kannst du das ablehnen.
Und du bleibst bei deiner alten EG.

Du solltest also umgehend deine Einschätzung deinem AG mitteilen, dann dürfte das alles kein Problem sein.

Joachen321

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Vielen Dank für die Antworten. Ich werde das natürlich bei meinem Vorgesetzen ansprechen und die Situation schildern.

Ich wollte halt nur ungern in das Gespräch gehen ohne zu wissen was an möglichen Konsequenzen auf mich zukommen würde.

Nochmal danke für die Antworten.

Zeussowitz

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Aber das kann dir doch niemand seriös beantworten.

Wenn du ein Arschloch erwischst, schmeißt er dich raus und bringt dich intern in Misskredit. Erwischst du eine echte Führungskraft wird es ein vernünftiges und bedauerndes Gespräch geben, mit der Absicht, eine für alle gewinnbringende Lösung zu finden. Die Bandbreite der möglichen Szenarien betrifft diese beiden Möglichkeiten und alle Abstufungen dazwischen. Daher weiß ich nicht, was genau du hören möchtest.

was_guckst_du

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Auf jeden falls habe ich grossen Respekt vor deiner Entscheidung Arbeit die dir Spaß macht einem so grossen finanziellen Vorteil vorzuziehen! Hut Ab! (meine ich ernst)

...oder man ist mit der neuen höherwertigen Tätigkeit einfach überfordert (der Sprung aus der EG 6 in die EG 11 bedeutet ja nicht nur erheblich mehr Geld)...
Gruß aus "Tief im Westen"

Meine Beiträge geben grundsätzlich meine persönliche Meinung zum Thema wieder und beinhalten keine Rechtsberatung. Meistens sind sie ernster Natur, manchmal aber auch nicht. Bei einer obskuren Einzelfallpersönlichkeit antworte ich auch aus therapeutischen Gründen

WasDennNun

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Aber das kann dir doch niemand seriös beantworten.

Wenn du ein Arschloch erwischst, schmeißt er dich raus und bringt dich intern in Misskredit.
Und wie soll das Arschloch ersteres bewerkstelligen, durch Handauflegen?

Zeussowitz

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Wir wissen alle, das es Möglichkeiten gibt, jemanden loszuwerden. Ob das rechtlich erstmal zulässig ist oder nicht, steht auf einem anderen Blatt. Worauf ich hinauswill ist, dass ich es immer schwierig finde, Menschen einen Ratschlag zu eigenem Verhalten zu geben, wenn die Lösung einfach nicht schwarz/weiß sein kann und von so vielen Nuancen abhängt, die einfach niemand aus der Entfernung beurteilen kann. Viel zu häufig wird erst gefragt, auf welche § man sich beziehen kann und was tarifrechtlich möglich ist, bevor überhaupt mal auf menschlicher Ebene versucht wird, eine Lösung zu besprechen. Es soll ja durchaus noch Vorgesetzte geben, die sowas wie Führungspersönlichkeit ausstrahlen. Mich stört diese grundsätzliche Haltung, dass man einfach aus dieser Paragrafenreiterei, die man natürlich im Alltag gewohnt ist, nicht rauskommt und den Eindruck vermittelt, keine Verantwortung für sich selbst übernehmen zu können.

Es trifft hier sicher grade den falschen, daher bitte ich um Verzeihung, wenn das alles etwas grob rüberkomme. Aber es nervt mich einfach wirklich  :)

pommes

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Auf jeden falls habe ich grossen Respekt vor deiner Entscheidung Arbeit die dir Spaß macht einem so grossen finanziellen Vorteil vorzuziehen! Hut Ab! (meine ich ernst)

...oder man ist mit der neuen höherwertigen Tätigkeit einfach überfordert (der Sprung aus der EG 6 in die EG 11 bedeutet ja nicht nur erheblich mehr Geld)...

Kann auch sein, ist aber ebenfalls zu respektieren. Man könnte ja auch ein überforderter, schlechter MA sein. Schätze jeder im öD weiß, dass dies funktioniert ^^

WasDennNun

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Es trifft hier sicher grade den falschen, daher bitte ich um Verzeihung, wenn das alles etwas grob rüberkomme. Aber es nervt mich einfach wirklich  :)
Keine Ahnung was dich nervt, aber dem TE konnte bei seiner Fragestellung hier sehr seriös geantwortet werden.
Auch unabhängig davon, dass man nicht weiß was für ein Umfeld an Chef etc er hat.
ER wollte seinen rechtlichen Rahmen abstecken und wusste offensichtlich was für eine "Probezeit" er hat.
Das wurde geklärt und er kann entspannter in das Gespräch gehen.

Max

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Kann ich mein Unbehagen ansprechen und dann hoffen wieder in meinen alten Posten zu landen?
Du solltest für dich erst klären ob du der Aufgabe gewachsen bist. Falls ja,  würde ich besprechen ob man den Aufgabenzuschnitt etwas mehr deinen Interessen anpassen kann anstatt direkt wieder zurück in die E6 zu gehen. Jeder rationale Arbeitgeber und Vorgesetzte ist froh,  wenn die Mitarbeiter ihre Stärken,  Schwächen, Ziele und Interessen klar kommunizieren, denn das erleichtert die bestmögliche Aufgabenverteilung enorm.
Wenn du direkt um den alten Job bittest könnte es dich für spätere höherwertige Aufgaben verbrennen.