Autor Thema: [Allg] Wechsel von Landesmittelbehörde in Bundesministerium  (Read 2406 times)

Skyy223

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 14
Hallo,

ich bin vor einigen Jahren von der Kommunalverwaltung (2.1) in eine Landesmittelbehörde gewechselt und muss sagen, dass das meiner "Karriere" im ö.D. einen großen Antrieb verschafft hat. So bin ich nun seit 2020 A12 und frage mich jetzt, wie es weitergeht, da ich erst Mitte 30 bin. Ich könnte auf einen Praxisaufstieg spekulieren (kein Masterabschluss), der nie kommen könnte bzw. dann in 30+ Jahren mit A13 in den Ruhestand gehen, was sicher nicht schlecht wäre (worstcase mit A12  in den Ruhestand gehen, dass da in 30+ Jahren nix mehr passiert will ich mal nicht denken). Ich muss aber zugeben, dass mich diese Zukunftsaussicht nicht sonderlich motiviert.

Nun habe ich evtl. die Möglichkeit in ein Bundesministerium zu wechseln, also nicht nur ein Wechsel von der Mittel- in die Oberstbehörde sondern auch vom Land zum Bund. Vorausgesetzt dieses Ministerium entscheidet sich für mich, stellt sich mir dann die Frage ob ich mich für das Ministerium entscheiden sollte. Das Aufgabengebiet möchte ich an dieser Stelle mal ausklammern, da mir sowohl mein jetziger Job (noch) Spaß macht als auch das neue Aufgabengebiet sehr spannend für mich wäre. Die Frage die ich mir aber nun stelle ist, was besser für meinen Lebenslauf bzw. meine Karriere wäre.

So kann ich im Bundesministerium vermutlich deutlich schneller eine A13 erhalten, was natürlich finanzielle Vorteile mit sich bringt aber einem Praxisaufstieg dadurch ja auch nicht näher kommen würde. Ambitioniert bin ich definitiv noch weiter zu kommen, da ich erst seit 9 Jahren arbeite und mit Mitte 30 bereits fast das Limit der 2.1 erreicht habe. Als mindestes Ziel wäre ein Aufstieg in die LG 2.2 anvisiert, vllt. ab da sogar bis in die B-Besoldungen (man muss ja Ziele haben...). Als sehr ambitioniertes Ziel würde ich in den nächsten 20 Jahren gerne zu einer EU-Institution wechseln, wobei mir da die Hürde der Konkurrenz natürlich bewusst ist.

Wäre der Wechsel hier angeraten oder tut sich da letztendlich nichts? Aus Sicht der Karrierechancen?
Ist mit Sicherheit etwas Glaskugel aber ich brauche mal Inputs von unbeteiligten um mich für einen Weg zu entscheiden; Entweder der Weg die Karriereleiter innerhalb der LG hoch (Kommunal -> Land -> Bund; Unterste -> Mittel -> Oberste Behörde) oder aber vllt. ganz verwerfen und wieder an die Uni für einen Master gehen (berufsbegleitend o.ä.). Inputs?
« Last Edit: 17.11.2022 00:29 von Admin2 »

Stefan35347

  • Moderator
  • Full Member
  • *****
  • Beiträge: 179
Antw:Wechsel von Landesmittelbehörde in Bundesministerium
« Antwort #1 am: 16.11.2022 11:17 »
So als echter Überflieger musst Du doch selbst abwägen können, was für Dich am besten oder "worst case" ist. ;)

Skyy223

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 14
Antw:Wechsel von Landesmittelbehörde in Bundesministerium
« Antwort #2 am: 16.11.2022 11:27 »
So wollte ich mich jetzt eigentlich nicht darstellen, da war viel Glück dabei! Zur rechten Zeit am rechten Ort.

BeamtenMikado

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 27
Antw:Wechsel von Landesmittelbehörde in Bundesministerium
« Antwort #3 am: 16.11.2022 11:44 »
Es ist doch logisch, dass es einer Bundesbehörde mehr Möglichkeiten gibt schnell aufzusteigen, da viel mehr höher besoldete Stellen existieren. Und einen Ansturm an qualifizierten Bewerbern hast du nirgendwo im öffentlichen Dienst. Man rutscht mit ein bisschen Fleiß so oder so bis a13 durch. Beim Bund schneller als beim Land.

BalBund

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 386
Antw:Wechsel von Landesmittelbehörde in Bundesministerium
« Antwort #4 am: 16.11.2022 12:14 »
Um mal ein paar Punkte einzuwerfen:

Im Bund hast Du mit Mitte 30 im Prinzip folgende Aufstiegsmöglichkeiten in den hD:

- externes Masterstudium, dann über den §24 BLV

- weiterhin so gut sein wie bisher, sprich A13g werden, zweimal die beste oder zweitbeste Note in der Regelbeurteilung bekommen und nach §27 BLV aufsteigen, dann wäre bei A15 ohne Studium Schluss

- Aufstiegsstudium nach §35 BLV

Da wir Deine LMB nicht kennen, ist es natürlich schwer einzuschätzen, ob Du dort ähnlich/bessere Chancen hättest.

Generell wäre es sicher leichter als hD Land in den hD Bund zu wechseln, da besonders in Bundesministerien für die beiden letztgenannten Möglichkeiten oftmals "interne" Wartelisten existieren, bei denen Du Dich ganz hinten anstellst als Wechsler. Finanziell dürfte sich der Wechsel in den Bund, insbesondere in Ministerien oder Bundesoberbehörden mit Zulagen aber auf jeden Fall lohnen.

Skyy223

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 14
Antw:Wechsel von Landesmittelbehörde in Bundesministerium
« Antwort #5 am: 16.11.2022 13:13 »
Vielen Dank!

Die Rechtsgrundlagen kannte ich zwar aber die Übersicht hilft nochmal sehr! edit: Dass beim Aufstieg via §27 BLV maximal A15 möglich wäre, wusste ich noch nicht.

Der Grund warum ich mit dem Wechsel hadere ist, dass ich bei dem Wechsel, wie du selbst schreibst, bei 0 anfange. Wenn ich bleibe, kann ich auf dem bereits erarbeiteten Status aufbauen. Aus diesem Grunde habe ich bei meinem Vorgesetzten um ein Mitarbeitergespräch gebeten, um die Wahrscheinlichkeiten besser einschätzen zu können.

Trotzdem kommt dabei natürlich so ein Gefühl der verpassten Chance auf, weswegen ich diesen Thread eröffnet habe.
« Last Edit: 16.11.2022 13:23 von Skyy223 »

Organisator

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 5,815
Antw:Wechsel von Landesmittelbehörde in Bundesministerium
« Antwort #6 am: 16.11.2022 13:44 »
Der Grund warum ich mit dem Wechsel hadere ist, dass ich bei dem Wechsel, wie du selbst schreibst, bei 0 anfange. Wenn ich bleibe, kann ich auf dem bereits erarbeiteten Status aufbauen. Aus diesem Grunde habe ich bei meinem Vorgesetzten um ein Mitarbeitergespräch gebeten, um die Wahrscheinlichkeiten besser einschätzen zu können.

Trotzdem kommt dabei natürlich so ein Gefühl der verpassten Chance auf, weswegen ich diesen Thread eröffnet habe.

Das Problem ergibt sich bei jedem Wechsel. ist eine Frage der Mentalität, ob man sich ein neues Standing aufbauen will...

Alphonso

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 167
Antw:Wechsel von Landesmittelbehörde in Bundesministerium
« Antwort #7 am: 16.11.2022 13:59 »
Die Gedanken kann ich verstehen, aber um mit der vorhandenen Motivation weiterzukommen, würde ich schleunigst einen berufsbegleitenden und akkreditierten Master hinterherschieben. Das Dürfte nach deiner Schilderung kein Problem sein. Damit stehen dir dann alle Türen offen für den Verbleib in der Landesbehörde aber auch die Bundesministerien. Vielleicht unterstützt dich deine Behörde finanziell oder mit Zeitanteilen dabei.

Skyy223

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 14
Vielen Dank für die Inputs!

andree23

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 6
Antw:Wechsel von Landesmittelbehörde in Bundesministerium
« Antwort #9 am: 27.12.2022 10:10 »
Es ist doch logisch, dass es einer Bundesbehörde mehr Möglichkeiten gibt schnell aufzusteigen, da viel mehr höher besoldete Stellen existieren. Und einen Ansturm an qualifizierten Bewerbern hast du nirgendwo im öffentlichen Dienst. Man rutscht mit ein bisschen Fleiß so oder so bis a13 durch. Beim Bund schneller als beim Land. ovo
Sie sollten sorgfältig überlegen, was in Ihrem besten Interesse ist, ich glaube, mit Ihren Fähigkeiten werden Sie in der Lage sein, alles zu tun, was Sie wollen.

Eukalyptus

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 213
.. Als sehr ambitioniertes Ziel würde ich in den nächsten 20 Jahren gerne zu einer EU-Institution wechseln, wobei mir da die Hürde der Konkurrenz natürlich bewusst ist.
..

Diesen Wechsel sollte man jetzt schon anvisieren (gern auch ohne den "Umweg" Bund), denn je älter, desto schwieriger. Mache dich mit den Bildungs- und sonstigen Voraussetzungen dafür vertraut um zu prüfen, ob das realistisch ist.