Autor Thema: Stellen mit 100 % Homeoffice  (Read 8372 times)

Kaiser80

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Antw:Stellen mit 100 % Homeoffice
« Antwort #15 am: 18.01.2022 08:31 »

Ich bin fest davon überzeugt, dass auch diese Regelung in Zukunft noch erweitert wird. In meinem Arbeitsbereich hat das HO die Produktivität deutlich erhöht. Unser komplettes Team ist seit Beginn der Pandemie im Dauer HO und wir kommen besser voran als vorher.
Nach (Anfang 2020) Stotterstart kann ich das für mich jedenfalls bestätigen. Nach 2-3 Wochen habe ich deutlich mehr in weniger Zeit geschafft.

Dennoch, so zumindest meine Meinung, muss das ganze HO/Mobile arbeiten langsam aber sicher mal flächendeckend auf "rechtssichere" Füße gestellt werden.
Wenn Beschäftigte zu Hause arbeiten wollen/dürfen/müssen, muss der Arbeitgeber ihnen eine den Ansprüchen des Arbeitsschutzes genügende Ausstattung sicherstellen. Hier müssen dann auch Bürostuhl, Schreibtisch, Beleuchtung ggf. bis hin zum Kopierer, Drucker und Telefon bereitgestellt werden. Unfallschutz, finanzielle Entschädigung für die Nutzung der Wohnung durch den AG, Recht auf Rückkehr ins Büro etc.
Sicher gibt es bereits entsprechende DV oder einzelvertragliche Regelungen (ggf. sogar in Tarifverträgen), aber egal mit wem ich spreche hört man meistens nur: "Ich hab nen Laptop vom Chef gekriegt und soll zu hause arbeiten. Und wenn wat ist dann soll ich ins Büro kommen."

Wenn man also die Regelungen erweitern will, dann müssen die auch gut gemacht sein!

Organisator

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Antw:Stellen mit 100 % Homeoffice
« Antwort #16 am: 18.01.2022 08:40 »
Dennoch, so zumindest meine Meinung, muss das ganze HO/Mobile arbeiten langsam aber sicher mal flächendeckend auf "rechtssichere" Füße gestellt werden.
Wenn Beschäftigte zu Hause arbeiten wollen/dürfen/müssen, muss der Arbeitgeber ihnen eine den Ansprüchen des Arbeitsschutzes genügende Ausstattung sicherstellen. Hier müssen dann auch Bürostuhl, Schreibtisch, Beleuchtung ggf. bis hin zum Kopierer, Drucker und Telefon bereitgestellt werden. Unfallschutz, finanzielle Entschädigung für die Nutzung der Wohnung durch den AG, Recht auf Rückkehr ins Büro etc.
Sicher gibt es bereits entsprechende DV oder einzelvertragliche Regelungen (ggf. sogar in Tarifverträgen), aber egal mit wem ich spreche hört man meistens nur: "Ich hab nen Laptop vom Chef gekriegt und soll zu hause arbeiten. Und wenn wat ist dann soll ich ins Büro kommen."

Wenn man also die Regelungen erweitern will, dann müssen die auch gut gemacht sein!

Ein wenig typisch deutsche Regelungswut. Für das Home-Office = Telearbeit gibt es ja schon die gewünschten Regelungen. Bestimmt auch ein Grund dafür, warum das kaum in Anspruch genommen wurde. Mobiles Arbeiten soll darüber hinaus eine Flexibilisierung ermöglichen, was durch starre Regelungen verhindert würde.
Inbesondere wenns dann an so ein kleinklein gehen würde, wie finanzielle Entschädigung fürs Nutzen des Mobilen Arbeitsplatzes. Am besten noch eine Strom-Pauschale nach Stunden abgerechnet?

Kaiser80

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Antw:Stellen mit 100 % Homeoffice
« Antwort #17 am: 18.01.2022 09:06 »

Wenn man also die Regelungen erweitern will, dann müssen die auch gut gemacht sein!

Ein wenig typisch deutsche Regelungswut. Für das Home-Office = Telearbeit gibt es ja schon die gewünschten Regelungen.
[/quote]
Nun, insbesondere bei Arbeits- und Unfallschutz ist die "Regelungswut" aus meiner Sicht schlicht notwendig. Oder sind die "auf Arbeit" nun mal auch egal?
Der AG ist ja in der Lage kosten für Strom, Heizung, Wasser, Abwasser oder Miete oder Investkosten zu sparen. Warum sollten diese Kosten auf den AN übergehen?
Eigentlich ging es mir darum aufzuzeigen, dass Regelungsbedarf besteht, Und zwar für den Fall, dass der AG HO/mA will oder der AN haben will.


Organisator

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Antw:Stellen mit 100 % Homeoffice
« Antwort #18 am: 18.01.2022 09:13 »

Nun, insbesondere bei Arbeits- und Unfallschutz ist die "Regelungswut" aus meiner Sicht schlicht notwendig. Oder sind die "auf Arbeit" nun mal auch egal?
Nö. Aber diese Regelungen gelten ja auch unverändert für das Homeoffice oder mobiles Arbeiten. Nur muss beim letzteren der AN in die Lage versetzt werden, diese Regelungen auch zu bewerten und einhalten zu können. Viele haben aber gar kein Interesse an einem Bürostuhl sondern wollen lieber auf dem Balkon arbeiten.

Der AG ist ja in der Lage kosten für Strom, Heizung, Wasser, Abwasser oder Miete oder Investkosten zu sparen. Warum sollten diese Kosten auf den AN übergehen?

Weil das Peanuts sind und die meisten AN lieber Mobiles Arbeiten ohne 30 € extra dafür im Monat haben wollen als gar kein MA. Ansonsten steht es ja jedem frei, ins Büro zu kommen und die genannten Kosten einzusparen. Viel wichtiger wäre eine Ausstattung mit leistungsfähiger Technik.


Johann

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Antw:Stellen mit 100 % Homeoffice
« Antwort #19 am: 18.01.2022 10:06 »
Wenn man also die Regelungen erweitern will, dann müssen die auch gut gemacht sein!

Meiner Meinung nach sollten abgesehen von Versicherungsfragen und minimalen Anforderungen an einen Heimarbeitsplatz möglichst viele individuelle Freiheiten möglich sein - sprich möglichst wenig fest geregelt sein.
Dass man nicht auf Dauer auf einem 13" Laptop arbeiten kann und seinen Rücken auf der Kücheneckbank kaputtsitzt, sollte natürlich beachtet werden.

Aber sonst fänd ich es ganz gut, wenn ich da möglichst große Gestaltungsspielräume habe, wie ich meinen Arbeitsplatz zuhause organisiere. Wenn ich bspw. nicht in der glücklichen Position bin, ein ganzes Zimmer für Arbeitszwecke mein Eigen zu nennen und lediglich in einer Ecke im Schlafzimmer Platz für einen kleinen Schreibtisch habe, wo sonst immer der Wäscheständer stand, sollte ich dort trotzdem meinen Arbeitsplatz aufstellen können.

In meinem Fall habe ich zwar ein kleines Bürozimmer und sogar einen privat angeschafften höhenverstellbaren Schreibtisch mit 1,80mx0,9m. Der ist aber vollgestellt von drei Monitoren und wenn der Arbeitgeber in seiner Regelungswut jetzt fest vorschreibt, dass er neben dem Laptop auch noch Monitor(e) und weitere Peripherie (Maus/Tastatur) stellt, die zwangsweise genutzt werden müssen, wüsste ich nicht, ob ich willig wäre, jeden Tag alles ab und wieder aufzubauen.

Meinentwegen muss der Arbeitgeber bei Bedarf (also Wunsch des Arbeitnehmers) Büroausstattung besorgen müssen, aber er sollte es nicht forcieren dürfen, wenn eine adäquate Ausstattung bereits vorhanden ist, die der Arbeitnehmer für seine Arbeitsbezogenen Tätigkeiten auch freiwillig zur Verfügung stellen will.

Mich freut es, dass der letzte Punkt in etwa so bei uns gerade fest geregelt wird und die Pandemiesituation zu ungefähr 80% zur Normalität wird. Ich bin gerne zuhause und alleine vom gesparten Sprit kann ich Strom, Gas und alle paar Jahre mal einen neuen Monitor, Maus, Tastatur oder Bürostuhl springen lassen. Dazu kommt noch der Faktor Zeit, der bei mir jeden Tag gut 2h beträgt und für mich viel Wert ist. Viel mehr als das bisschen Geld, was ich für die Büroausstattung ausgegeben habe.

XTinaG

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Antw:Stellen mit 100 % Homeoffice
« Antwort #20 am: 18.01.2022 10:06 »

Nun, insbesondere bei Arbeits- und Unfallschutz ist die "Regelungswut" aus meiner Sicht schlicht notwendig. Oder sind die "auf Arbeit" nun mal auch egal?
Nö. Aber diese Regelungen gelten ja auch unverändert für das Homeoffice oder mobiles Arbeiten. Nur muss beim letzteren der AN in die Lage versetzt werden, diese Regelungen auch zu bewerten und einhalten zu können. Viele haben aber gar kein Interesse an einem Bürostuhl sondern wollen lieber auf dem Balkon arbeiten.
Viele haben in entsprechenden Bereichen gar kein Interesse an schweren Arbeitsschutzschuhen. Tragen müssen sie sie trotzdem. Und das ist auch gut so.

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Antw:Stellen mit 100 % Homeoffice
« Antwort #21 am: 18.01.2022 10:21 »
Viele haben in entsprechenden Bereichen gar kein Interesse an schweren Arbeitsschutzschuhen. Tragen müssen sie sie trotzdem. Und das ist auch gut so.

Komisch, das hat beim mobilen Arbeiten noch niemand von mir verlangt ;)

Kaiser80

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Antw:Stellen mit 100 % Homeoffice
« Antwort #22 am: 18.01.2022 10:26 »
Also Jones Lang LaSalle bspw. gehen davon aus, das der AG das Homeoffice eben nicht dauerhauft von seinem AN kostenlos gestellt bekommt. Und die sind nicht ganz so ahnunslos was (Gewerbe-)Immobilien betrifft

Im Manager Magazin von 11/21 war auch ein Interview mit Norbert Reuter, dem ich durchaus in einigen Punkten zustimmen kann. (Das ich das mal über nen Gewerkschafter sage...)

Will sagen: Es gibt halt nicht nur dein weiss oder mein schwarz. Deshalb sollte man das Grau dazwischen mit gesetzlichen Rahmenbedingungen regeln. Ob da nun tatsächlich 30€/im Monat(sind immerhin 2 Kisten Kölsch ;)) rauskommt oder es um die Leistung der GUV bei Unfall geht etc. sind halt eben nicht immer Peanuts...

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Antw:Stellen mit 100 % Homeoffice
« Antwort #23 am: 18.01.2022 10:32 »
Will sagen: Es gibt halt nicht nur dein weiss oder mein schwarz. Deshalb sollte man das Grau dazwischen mit gesetzlichen Rahmenbedingungen regeln. Ob da nun tatsächlich 30€/im Monat(sind immerhin 2 Kisten Kölsch ;)) rauskommt oder es um die Leistung der GUV bei Unfall geht etc. sind halt eben nicht immer Peanuts...

Mit dem grau stimme ich dir zu. Ich halte es wie Johann und finde, man sollte möglichst viele Freiheiten einräumen. Will man detaillierte Regelungen, kann man die Telearbeit nutzen.
Ansonsten gelten die Leistungen der GUV im HomeOffice wie im Büro, wobei die Gefahr durch den wegfallenden Weg zur Arbeit noch deutlich gesenkt wird.

1G plus

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Antw:Stellen mit 100 % Homeoffice
« Antwort #24 am: 25.01.2022 18:30 »
Bei uns gibt es unterschiedlichste Modelle. Auch Kombinationen von Telearbeit und mobiler Arbeit, was dazu führt, dass gewisse Personen zu 100% von Zuhause arbeiten. Selbstverständlich ist Vorausgesetzt, dass die Tätigkeit so etwas zulässt. Das Arbeiten und wohnen, irgendwo, in der BRD, ist daher möglich.

Folgende Punkte gelten aber nach wie vor:
- Ist die Präsenz am Standort notwendig, dann hat man zu erscheinen.
- Die gewährte Arbeit von Zuhause kann jederzeit widerrufen werden.
- Fällt die Technik aus und es lässt sich nicht am Tag des Problem beheben, hat man am Folgetag in der Dienststelle zu erscheinen um seinen Dienst zu vollrichten. Bedeutet eig. dass man sich neue Hardware besorgt, wenn diese vorhanden ist.

Nach Berlin zu ziehen und in München zu arbeiten birgt daher ein gewisses Risiko, das entscheidet aber jeder für sich.

Seit Corona und auch danach (2050) werde ich, wie jetzt auch schon, nur 1x im Monat zur Dienststelle fahren und das auf freiwilliger Basis. Heißt, einstechen, den ganzen Tag an irgendwelchen Kaffee Runden teilnehmen, weil man sich ja so selten sieht und mir den Schwachsinn der anderen anhören, nur um im sozialen Gefüge etwas Unruhe zu stiften.
Ich möchte auch so...
in welchem Bereich arbeitest du?

WasDennNun

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« Antwort #25 am: 26.01.2022 08:00 »
...
Ich möchte auch so...
in welchem Bereich arbeitest du?
Einstellungstest nicht bestanden:
Sagt doch schon sein Name: in der EiTeee

Organisator

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Antw:Stellen mit 100 % Homeoffice
« Antwort #26 am: 26.01.2022 08:06 »
Ich möchte auch so...
in welchem Bereich arbeitest du?

Beim Nutzernamen EiTee würde ich auf Hochbau im Raum Stuttgart tippen.

EiTee

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Antw:Stellen mit 100 % Homeoffice
« Antwort #27 am: 26.01.2022 09:11 »
Ich sitze an der Pforte im BAMF und koche dort mein morgendliches Frühstücksei in schwarzem Tee.

Konnte kaum glauben was denn nun wieder passiert ist, einer in der Runde hat den Einstellungstest auf jeden Fall bestanden ;)