Ich kann an meinem Wohnort zwischen gut 50 Lieferdiensten wählen, 3 Vollsortimenter/Supermärkte bieten einen Lieferdienst an, zudem balgen sich Caritas, DRK, Johanniter, AWO usw. mit gleich mehreren Ortsvereinen um die Versorgung Hilfebedürftiger. Zudem wohnen meine Eltern, die meines Mannes sowie meine Schwester mit ihrer Familie in der Nähe. Und dann gibt es eben Orte in Deutschland, an die Lieferdienste nicht oder bestenfalls mal an nachfrageschwachen Tagen liefern, wo kein Supermarktlieferdienst hinfährt, wo es bestenfalls in der weit entfernten Kreisstadt eine der karitativen Organisationen gibt (und die Ehrenamtlichen Helfer keine ewig lange Fahrt auf sich nehmen). Orte, an denen auch das Internet nicht schnell genug ist für die Zwei-Faktor-Authentifizierung und wo sich die typische Webshop-Seite eher in Minuten als in Millisekunden aufbaut. Und Menschen, die weitab ihrer Familie wohnen und sich mit Nachbarn zerstritten haben. Bist Du unter solchen Umständen immer noch der Auffassung, eine Versorgung sei in Absonderung problemlos möglich? Der Staat hat die Freiheitsbeschränkung verfügt, also ist er auch dafür verantwortlich, wenn aufgrund eben dieser Freiheitsbeschränkung Selbstversorgung nicht mehr funktioniert. Dafür hat er Vorsorge mindestens durch eine Regelung zu treffen und das nicht etwa den ohnehin völlig überforderten Ortsbehörden zu überlassen.