BAT, ich verstehe nicht ganz worauf du hinaus willst. Als Arbeitgeber sucht man doch den besten Mitarbeiter und nicht den, der möglichst vor der Amtstüre wohnt.
Wie könnte man durch "Planung" pendeln vermindern?
Das steht auch außer Frage. Wobei ich zumindest Zweifel an der Kompetenz von Personen, die mit Zweitwohnsitzen und langen Pendelstrecken operieren. Das Gesamtbild muss ja stimmen.
Gesamtgesellschaft: wenn die Anzahl an best performern gleich bleibt, bringt die Konzentration dieses Pools auf bestimmte Unternehmen ja nichts, sie werden ja nicht mehr. Vielmehr stehen entweder lange Pendelstrecken, steuerlich bezuschusst und ökologisch nicht sinnvoll an, oder über 100 % HO sind diese demnächst eher in Bangalore als in Backnang im Einsatz.
Planung? Ganz einfach das Pendeln nicht steuerlich begünstigen. Hätten wir das seit 20 oder 30 Jahren, würde es doch gar nicht so lange Pendelstrecken und den Wunsch nach HO geben.
Puh - das ist aber mal eine Ansage. Was sind denn für dich lange Pendelstrecken? Ich habe mich damals, wie es das Jobcenter vorschreibt, in einem Radius von 50 km beworben und habe am äußersten davon auch eine Stelle erhalten. Ich habe also einfache Wegstrecke 50 km, das macht pro Monat 2.000 km Arbeitsweg. Bei den aktuellen Apritpreisen bedeutet das für mich, je nachdem ob ich das kleine Auto oder den Familienwagen nehme, zwischen 200 und 350 Euro Spritkosten pro Monat - das finde ich richtig heftig.
Warum ziehe ich nicht in die Nähe meiner Arbeit? Meine Frau hat bei uns im Ort ihren Job, dann müsste sie pendeln. In die Mitte ziehen wäre demnach auch ein reines Nullsummenspiel, weil wir dann beide pendeln müssten. Warum suche ich mir keinen Job in meinem Ort? In diesem 6.000 Einwohner Ort gibt es keine Vollzeitstellen für Digitalisierungsprojekte im Public Sector.
Der Wunsch nach HO hat bei meiner Frau und mir hat bei uns viel mit Flexibilität für uns und unsere Arbeitgeber zu tun. Wir haben die beiden Jahre Pandemie zusammen mit insgesamt drei Tagen Arbeitsunfühigkeit und 0 Tagen Kind krank überstanden. Hätten wir kein HO, dann wäre das so nicht möglich gewesen. Im HO arbeiten wir auch, wenn es uns mal nicht gut geht - können uns ja höchstens gegeneitig anstecken. Seit einem halben Jahr geht unser Kind in die Krippe. Während dieser Zeit war sie insgesamt 12 Tage krank zu Hause. Zusätzlich war die Krippe wegen Coronaausbruch bei den Mitarbeitern 7 Tage geschlossen. im HO haben wir uns mit der Betreuung abgewechselt und unsere Termine um die Kinderbetreuung herum gelegt. Müssten wir beide oder einer ins Büro, dann wären das bei uns 19 Tage Kind krank gewesen, an denen einer von uns ausgefallen wäre.