Autor Thema: Langzeitkonto AZV Übertragung auf Tarifangestellte per DV  (Read 2620 times)

Beluev

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Hallo,
Kann man die Regelung aus der AZV für Beamte zu Langzeitkonten per DV einfach  auf Tarifangestellte übertragen? Ich meine § 7a. Beamte können ihre Arebitszeit pro Woche um bis zu drei Stunden erhöhen und diese sparen auf einem Langzeitkonto.
Ich sehe eigentlich keine Mgl. das auf Angestellte zu übertragen. Ich sehe auch keine echten Vorteil bei der Regelung..
Gibt es jemand, in dessen Dienststelle das schon umgesetzt wird? Wie ist die Meinung im Forum dazu.

XTinaG

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Ein Langzeitkonto kann für Tarifbeschäftigte nach TVÖD/TV-L ausschließlich einzelvertraglich vereinbart werden. Es gibt diesbezüglich keine Öffnung für eine Dienstvereinbarung.

Beluev

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Ist eine DV dann ggf. nicht rechtens?
Ginge es denn individuell, die Arbeitszeit auf bei Angestellten für bis zu drei Stunden zu erhöhen? Also statt 39 bis zu 42 Stunden? Das widerspricht doch dem TvöD, oder?

XTinaG

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Der TVÖD enthält ja eine explizite Öffnungsklausel zur individuellen Vereinbarung eines Langzeitkontos, ohne daß die Tarifvertragsparteien Einschränkungen dazu gemacht hätten. Zudem würde in analoger Regelung zur AZV ja nicht die regelmäßige Arbeitszeit erhöht, sondern ein Zeitguthaben erwirtschaftet.

Beluev

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Was mich daran stört, ist, dass in der AVZ die Übertragung von Mehrarbeit und IÜberstunden auf das Langzeitkonto gedeckelt ist auf 40 Stunden pro Jahr. Außerdem gibt es in unserer DS einige Bereiche in denen regelmässig zig Stunden der Kappung unterliegen, da Mehrarbeit bzw. Überstunden einfach nicht angeordnet werden. Wenn man nun diese Option schafft, werden die Betroffenen sich drauf einlassen und man spart am Ende einfach Personal. Ich fürchte, es machen dann einige, weil sie nicht die Option haben, nur ihre 39/41 Stunden zu arbeiten, da sie dauerhaft mehr Arbeit haben, als sie schaffen können. Bei einigen würden dann wegen der Deckelung noch immer Stunden gekappt.
Wäre es nicht besser, die genehmigte/ angeordnete Mehrarbeit ohne Deckelung auf ein Langzeitkonto verschieben zu können? Das wäre hinsichtlich der Arbeitsspitzen auch flexibler.
Das Absurde in meiner DS ist, dass gleichzeitig so viele Stunden gekappt werden und der Personalrat nichts dagegen unternimmt.

XTinaG

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Wenn keine Arbeitsstunden angeordnet werden, gibt es auch keinen Grund, welche zu leisten. Ob Arbeit geschafft wird oder liegen bleibt, ist ein reines Arbeitgeberproblem. Der Arbeitnehmer geht einfach nach Hause.

Beluev

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Ja, eigentlich ist es toll, dass unsere Belegschaft, nicht einfach heimgeht und die Aufgaben erledigt. Aber leider dulden sie die Kappung (auch weil immer kommuniziert wird, dass es so korrekt sei…un dder Personalrat denkt das teilweise auch). Es wäre sicher gut, wenn das einfach alle mal zwei Wochen durchziehen. Leider haben wir auch viele befristet Angestellte, die das sicher nicht machen würden. Und wie gesagt, einen Personalrat, der nicht aktiv wird.

WasDennNun

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Ja, eigentlich ist es toll, dass unsere Belegschaft, nicht einfach heimgeht und die Aufgaben erledigt. Aber leider dulden sie die Kappung (auch weil immer kommuniziert wird, dass es so korrekt sei…un dder Personalrat denkt das teilweise auch). Es wäre sicher gut, wenn das einfach alle mal zwei Wochen durchziehen. Leider haben wir auch viele befristet Angestellte, die das sicher nicht machen würden. Und wie gesagt, einen Personalrat, der nicht aktiv wird.
Der Personalrat hat doch Recht, wenn er darauf hinweist, dass die Kappung rechtens ist.
Wenn jemand verhindern will, dass seine Stunden entsprechend der DV gekappt werden, dann sollte er sie entweder nicht aufbauen oder er sucht das Gespräch mit dem Linienvorgesetzten zwecks Abbauplan. Da kann man sich ja den Personalrat als Beisitzer hinzunehmen.
Bei uns erhält der PR regelmäßig Kenntnis von übervollen Stundenkonten und führt entsprechende Gespräche, zunächst mit der Person, ob sie es selber im Griff hat, falls nein, dann mit der Führung was sie gedenkt dagegen zu tun, falls fruchtlos ,mit der Hausleitung, dass die doch ihren versagenden Referatsleitung in den A treten sollen.
Ergebnis nach geraumer Zeit: Wenn Stunden verfallen, dann weil der Betroffene das so will. (Gründe? kein Bock zuhause zu sein?)

Also wählt einen anderen PR, wenn er da nicht für euch in die Bütt geht.

Beluev

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Das trifft auf man he zu, auf viele nicht. Ich habe selbst erlebt, dass meine FK eine Anordnung für Mehrarbeit beantragt hat und die Verwaltung es ablehnte, mit Hinweis auf die Rahmenarbeitszeit. Der PR bekommt das gar nicht mit und er kümmert sich auch nicht. Diskussionen zum Thema, dass Plusstunden, wie Sie sagen, nicht unbedingt dienstlich notwendig sein müssen, enden damit, dass eine FK das ja nicht unterscheiden könne. Das sehe ich anders. Den Kollegen, die pflichtbewusst ihre mit Fristen unterlegten Arbeiten also nur durch Mehrarbeit machen können, werden hier die Stunden genauso gekappt, wie denen, die einfach nicht heimgehen.

Beluev

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Ach ja, das wählen eines anderen PRs ist kaum möglich. Es gibt ein Listenwahlrecht und da sind seit Jahrzenten dieselben auf den ersten plätzen und dominieren so den PR.

WasDennNun

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Ach ja, das wählen eines anderen PRs ist kaum möglich. Es gibt ein Listenwahlrecht und da sind seit Jahrzenten dieselben auf den ersten plätzen und dominieren so den PR.
Eigene Liste aufstellen

WasDennNun

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Das trifft auf man he zu, auf viele nicht. Ich habe selbst erlebt, dass meine FK eine Anordnung für Mehrarbeit beantragt hat und die Verwaltung es ablehnte, mit Hinweis auf die Rahmenarbeitszeit. Der PR bekommt das gar nicht mit und er kümmert sich auch nicht. Diskussionen zum Thema, dass Plusstunden, wie Sie sagen, nicht unbedingt dienstlich notwendig sein müssen, enden damit, dass eine FK das ja nicht unterscheiden könne. Das sehe ich anders. Den Kollegen, die pflichtbewusst ihre mit Fristen unterlegten Arbeiten also nur durch Mehrarbeit machen können, werden hier die Stunden genauso gekappt, wie denen, die einfach nicht heimgehen.
Wenn ich merken würde, dass ich meine Fristarbeiten nicht schaffe, dann schicke ich dem Vorgesetzten eine entsprechende Liste in welcher Prio man das ab arbeitet und welche Aufgaben sicher und welche nur eventuell und welche auf keinen Fall während der Regelarbeitszeit schaffen wird.
Und dann schafft man halt die einen und die anderen nicht, wenn der VG nicht Mehrarbeit beantragt.

Wo ist da das Problem?

Alternative: Man scheffelt Stunden und beantragt Zeitausgleich von 4 Wochen in 3 Monaten, dann kan die Leitungseben auch reagieren.

und wie gesagt, unser PR erhält regelmäßig die Liste mit den Personen, dessen Zeitguthaben über der Kappungsgrenze ist.
Und wenn man meint, nur weil man befristet ist und man deswegen sich verarschen lassen muss, dann ist man halt in ein überflüssiger ersetzbarer Knecht und hat Pech gehabt, wenn man ein luschen PR hat.
Dann kann man aber eben auch entsprechend frech agieren.


Beluev

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Prinzipiell stimme ich zu. Leider machen es viele mit sich machen. Eigene Liste ist ein Ansatz. Aber dadurch kann man leider nicht verhindern, dass der alte Kern bis zur Pension weiter machen wird…

WasDennNun

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Prinzipiell stimme ich zu. Leider machen es viele mit sich machen. Eigene Liste ist ein Ansatz. Aber dadurch kann man leider nicht verhindern, dass der alte Kern bis zur Pension weiter machen wird…
Also stimmst du zu, dass diese Problem ein reine Arbeitnehmer selbstversklavungsproblem ist.

Beluev

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Teilweise. Es gehören zwei dazu. Der Arbeitgeber hat eine Fürsorgepflicht. Und ich finde es unmoralisch, die Arbeitnehmer auszunutzen. Und das auch noch im staatlichen Arbeitsverhältnis.