Autor Thema: Einschätzung zur Hamburg Zulage  (Read 52131 times)

Warnstreik

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Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
« Antwort #75 am: 02.11.2023 14:47 »
Heute bei einem offenen Abendgespräch mit Andy Grote (Innensenator) für die Hamburger Bevölkerung wurde die Hamburg- bzw. Stadtstaaten-Zulage vielfach thematisiert. Sowohl SPD Funktionäre als auch weitere Gäste interessierten sich sehr für das Thema und die Flugblätter. Im Einzelgespräch habe Andy wohl zugesichert, dass es einen Tarifabschluss mit mindest. 10% für uns gebe.
(Anmerkung: ich war in Hamburg nicht dabei. Ich berichte ggf. Morgen aus Potsdam heraus.)

Da hat sich aber der kompetenteste aus unserem Senat zu Wort gemeldet.

Eine Prozentzahl ohne Laufzeit und Startzeitpunkt anzukündigen hat natürlich schon etwas witziges...    Aber die 10% rückwirkend zum Oktober mit Laufzeit 12 Monate nehmen wir natürlich gerne.

OpaJürgen

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Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
« Antwort #76 am: 02.11.2023 17:42 »
Dank dir für die regelmäßigen Updates und deinen Einsatz für die Sache, Sozialarbeiter!

Und ich denke leider auch, dass - falls die Zulage überhaupt kommt - eine solche sich max. im Rahmen 150-200€ bewegen wird, da nur 300€ gefordert wurden (notwendig wären mMn vor dem Hintergrund der hohen Wohnkosten sicherlich eher 500€).

Hätte eine Stadtstaatenzulage für die AG (bzw. alle Seiten) nicht auch den Vorteil, dass man hierdurch Berlin im TV-L halten könnte, die doch - soweit ich das richtig verstanden habe - wegen Ihrer eigenmächtig eingeführten 150€-Zulage ausscheiden werden?

Sozialarbeiter

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Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
« Antwort #77 am: 02.11.2023 20:32 »
Mit Berlin wird es wohl erst nach der Tarifrunde wieder Gespräche über eine Rückkehr in die volle und stimmberechtigte Mitgliedschaft des Arbeitgeberverbandes geben.

Heute ging es in Potsdam v.a. die sogenannten Erwartungen bzw. Weiteren Themen neben der Zentralforderun.

AG Sprech:
AG Hamburg und AG Sachsen überbieten sich darin, wer nun der schlimmere Bad Cop in der Verhandlung ist.
Entlastungsbewegungen seien tarifpolitische Fehlentwicklungen. Es sei vollkommen normal, wenn öD Beschäftigte Wohngeld beziehen müssen. Das müsse man entstigmatisieren. Viele Probleme wurden gar nicht verstanden und mussten wieder und wieder neu erklärt werden. Die Randgebiete der Stadtstaaten wollen nicht, dass die Stadtstaaten für kommunale Tätigkeiten konkurrenzfähig bezahlen. Und im übrigen brauche es in Zukunft keine Investitionen in Personal. Im Gegenteil müsse man beim Personal Einsparungen treffen. Tarifverträge seien zudem grundsätzlich keine erstrebenswerte Sachen (Stichwort TVStud) und Koalitionsverträge nicht bindend für Regierungen (ich glaube in 11 Koalitionsverträgen steht eine positive Ausrichtung für TVStud drin).
Mail-Aktion zur TV-L Tarifrunde:
Solidarisch zeigen und die Verantwortlichen in Hamburg via Mail auffordern auf eine bessere Bezahlung hinzuwirken: https://wastunfuerhamburg.de/

Ich empfehle den Thread zur Hamburg Zulage unter der Rubik Allgemeines, den ich seit 1-2 Jahren stetig füttere.

Sozialarbeiter

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Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
« Antwort #78 am: 02.11.2023 20:38 »
Die Hälfte der Kita Eigenbetriebe in Berlin waren heute geschlossen bzw. Im Streik zur Kundgebung in Potsdam.

https://www.rbb24.de/wirtschaft/beitrag/2023/11/brandenburg-potsdam-zweite-runde-tarifverhandlungen-oeffentlicher-dienst-warnstreik-verdi.html

Hamburger und Bremer sind auch angereist und haben ein lautstarkes Zei hin auf der Ver.di Kundgebung gesetzt. Ich behaupte einfach mal, dass wir neben den Berliner Kitabetrieben, welche einfach zahlenmäßig super viele waren, am präsentesten von allen sichtbar waren,
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OpaJürgen

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Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
« Antwort #79 am: 03.11.2023 11:55 »
Danke für die Infos. Das sind ja wirklich bittere Aussagen, die mit der Wirklichkeit wenig bis garnichts zu tun haben bzw massiv enttäuschen. Wohngeld als fester Bestandteil des Lohns quasi, für die Länder natürlich praktisch, da der Bund von diesem die Hälfte zahlt. Und die Behauptung, dass Investitionen ins Personal nicht notwendig seien, hinterlässt einen nur fassungslos im Anbetracht der grassierenden Unterbesetzung und der Stimmungslage bei den Beschäftigten. Dass es auch faktisch einfach nur Unsinn ist, zeigt sich ja gerade in Hamburg. Laut eigener Aussage der Justizbehörde konnten aufgrund der Höhergruppierung der (bisher nur tariflichen) Geschäftsstellen im Zuge des BAG-Urteils die Bewerberzahlen spürbar gesteigert werden. Wie kann man sich da hinstellen und behaupten, mehr Geld im Personalbereich sei nicht notwendig? Nunja, man kann nur hoffen, dass es sich um Verhandlungsgeplänkel handelt und sich die AN-Seite dem entsprechend entschieden entgegenstellt.

daseinsvorsorge

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Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
« Antwort #80 am: 03.11.2023 13:23 »


AG Sprech:
AG Hamburg und AG Sachsen überbieten sich darin, wer nun der schlimmere Bad Cop in der Verhandlung ist.
Entlastungsbewegungen seien tarifpolitische Fehlentwicklungen. Es sei vollkommen normal, wenn öD Beschäftigte Wohngeld beziehen müssen. Das müsse man entstigmatisieren. Viele Probleme wurden gar nicht verstanden und mussten wieder und wieder neu erklärt werden. Die Randgebiete der Stadtstaaten wollen nicht, dass die Stadtstaaten für kommunale Tätigkeiten konkurrenzfähig bezahlen. Und im übrigen brauche es in Zukunft keine Investitionen in Personal. Im Gegenteil müsse man beim Personal Einsparungen treffen. Tarifverträge seien zudem grundsätzlich keine erstrebenswerte Sachen (Stichwort TVStud) und Koalitionsverträge nicht bindend für Regierungen (ich glaube in 11 Koalitionsverträgen steht eine positive Ausrichtung für TVStud drin).

Warum wollen so viele AN dieses Gebahren der AGs  nicht wahrhaben ?

Sozialarbeiter

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Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
« Antwort #81 am: 03.11.2023 13:57 »
Die Wartezeiten für uns, die nicht direkt in der Verhandlung sitzen, werden aus Hamburg aus aktiv genutzt für Vernetzungsgespräche, Pressegespräche. Die Ver.di Kampagnenseite hat einige Updates bekommen. Viele für mich Hamburger Gesichter sind nun zu sehen.
Es gibt in der nächsten Ausgabe der Ver.di Publik natürlich auch wieder einen großen Beitrag mit Unterstützung aus Hamburg heraus.

Zur Verhandlung. Heute Vormittag wurden die Themen von Gestern (die weiteren Erwartungen weiter vertieft. Jetzt ist Mittagspause. Am Nachmittag geht es dann um die Hauptforderung, wobei die AG Seite sehr kryptisch mitteilte nicht über konkrete Zahlen sprechen zu wollen und auch kein konkretes Angebot vorlegen zu wollen.

Edit:
Was ich aus Hamburg mitbekomme, das dort die AG Seite unglaublich nervös geworden ist. Es werden viele Schreiben vom Personalamt, von Amtsleitungen, Schulleitungen mit falsch Informationen verschickt. (zB Einseitige Anordnung von Notdiensten, man müsse sich von Streiks abmelden, personalrechtliche Konsequenzen und Abmahnungen wenn x und y passiert. Das war in der letzten Tarifrunnde nicht ansatzweise so.
« Last Edit: 03.11.2023 14:10 von Sozialarbeiter »
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daseinsvorsorge

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« Antwort #82 am: 03.11.2023 15:18 »

Edit:
Was ich aus Hamburg mitbekomme, das dort die AG Seite unglaublich nervös geworden ist. Es werden viele Schreiben vom Personalamt, von Amtsleitungen, Schulleitungen mit falsch Informationen verschickt. (zB Einseitige Anordnung von Notdiensten, man müsse sich von Streiks abmelden, personalrechtliche Konsequenzen und Abmahnungen wenn x und y passiert. Das war in der letzten Tarifrunnde nicht ansatzweise so.

Das Beste ist und bleibt; sich zum Streik/vom Streik abmelden. Aber es gibt genügend ANs, die sich dadurch verunsichern lasen. Allein dafür hätte Hamburg einen Extratstreiktag verdient.

Warnstreik

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Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
« Antwort #83 am: 03.11.2023 15:22 »
Die Wartezeiten für uns, die nicht direkt in der Verhandlung sitzen, werden aus Hamburg aus aktiv genutzt für Vernetzungsgespräche, Pressegespräche. Die Ver.di Kampagnenseite hat einige Updates bekommen. Viele für mich Hamburger Gesichter sind nun zu sehen.
Es gibt in der nächsten Ausgabe der Ver.di Publik natürlich auch wieder einen großen Beitrag mit Unterstützung aus Hamburg heraus.

Zur Verhandlung. Heute Vormittag wurden die Themen von Gestern (die weiteren Erwartungen weiter vertieft. Jetzt ist Mittagspause. Am Nachmittag geht es dann um die Hauptforderung, wobei die AG Seite sehr kryptisch mitteilte nicht über konkrete Zahlen sprechen zu wollen und auch kein konkretes Angebot vorlegen zu wollen.

Edit:
Was ich aus Hamburg mitbekomme, das dort die AG Seite unglaublich nervös geworden ist. Es werden viele Schreiben vom Personalamt, von Amtsleitungen, Schulleitungen mit falsch Informationen verschickt. (zB Einseitige Anordnung von Notdiensten, man müsse sich von Streiks abmelden, personalrechtliche Konsequenzen und Abmahnungen wenn x und y passiert. Das war in der letzten Tarifrunnde nicht ansatzweise so.

Solche Gebahren sollte man als Gewerkschaft sammeln und entweder einstweilige Verfügungen (Ansprechpartner in HH ist ja zentral die FHH) erwirken oder/und im Nachgang den juristischen Weg einschlagen und mal prüfen ob da zumindest Nötigungen vorliegen.

Danke für deine Berichte :-)

cyrix42

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Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
« Antwort #84 am: 03.11.2023 16:09 »
Ja was tragen denn eigentlich die AG-Vertreter zu den Verhandlungen bei? Bisher hört es sich immer so an, als ob die Gewerkschaften ihre Forderungen und „Erwartungen“ formulieren, die AG-Seite sagt „Nö“; und das war‘s. Müsste nicht auch die AG-Seite sagen, wo ihr der Schuh drückt, wo man also ihrer Meinung nach in einer geeigneten Weise reagieren sollte?

Sozialarbeiter

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Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
« Antwort #85 am: 03.11.2023 19:38 »
Ich schreibe die Tage nochmal was. Muss mich jetzt auch erstmal sortieren. Die Streiks gehen morgen schon los. Die Sportplatzwarte machen den Anfang und bringen den Spielbetrieb ein wenig durcheinander ;)

https://www.abendblatt.de/sport/article239942598/Fussballspiele-in-Hamburg-gefaehrdet-Platzwarte-streiken.html
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« Antwort #86 am: 07.11.2023 20:11 »
Heute war der Auftaktstreik. Zum Ende hin hatten wir über 4.000 Teilnehmer. Die Beteiligung der ASD war großartig mit über 2/3 aller ASD Abteilungen in Beteiligung und über 200 mitstreitende ASDler.

Insgesamt haben wir unseren Auftaktstreik (ca. 2.000) aus der letzten Tarifrunde verdoppelt und jetzt schon die Spitze der letzten Tarifrunde (ca. 3.400) geknackt.

Hamburger Morgenpost, Hamburger Abendblatt, RTL, SAT1, Radio 90,3, NDR, Hamburg Journal und viele weitere Medien berichten. Natürlich auch viel in Social Media, Instagram etc.


Achja, und um nochmal auf Potsdam zurückzukommen. Die AG Vertreter tragen tatsächlich nichts zur Verhandlung bei. Sie hören sich Argumente an, teilen schön aus (das ist Arbeit zweiter Klasse / eine Zulage für Sozialarbeitende geht nicht, dann würden wir das Lohngefüge zu Lehrenden kaputt machen / Der Anspruch ohne im öD ohne Transferleistungen zu leben sei zu hoch, entstigmatisieren Sie Wohngeld),
und müssen selbst viele Frage stellen. Teilweise ziehen sie sich zurück, um dann von ihren Personalämtern und Tarifreferenten unsere Angaben bestätigt zu bekommen (ja, offenbar haben wir diese Probleme, die sich ansprechen tatsächlich).
Lösungen auf die Problem und Herausforderungen der Zeit? Nada, nichts, keine. Es ging bisher ausschließlich darum unsere Vorschläge abzulehnen.
Einen tabellenwirsame Erhöhung könne es auch erst im Herbst 2024 geben. „At Front“ erstmal eine Einmalzahlung. Aber nicht unbedingt für die Beamten und Versorgungsempfänger.
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« Antwort #89 am: 09.11.2023 14:19 »
https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/++co++9cd22590-7e08-11ee-81f0-67183a0d5a8c

Hier ein 5:33 Minutenvideo auf der bundesweiten Kampagnen-Ver.di-Seite explizit zum Thema Stadtstaaten Zulage.
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