Beamte und Soldaten > Beamte der Länder und Kommunen
[BW] weitet Beihilferegel auf GKV aus
MoinMoin:
--- Zitat von: Woldemar am 01.08.2022 19:38 ---Diese behauptete "Mischkalkulation" kann es in der Form nicht geben, weil dann jeder niedergelassene Arzt zwingend einen gewissen Anteil PKV-Patienten benötigen würde.
So wie das System aktuell ausgestaltet ist, verdienen halt einige Ärzte besser als die Kollegen, weil sie schlicht das Glück haben eine gewisse Menge PKV-Patienten abrechnen zu dürfen. Das führt dann zu der bekannten Problematik, dass die Ärzte sich vorzugsweise dort niederlassen, wo sie viele PKV-Patienten finden können.
--- End quote ---
Nein, das dürfen sie ja gerne machen, nur dürfen sie dann keine Kassenzulassung bekommen.
Hier versagt leider die KassenÄrztlicheVerinigung auf ganzer Linie. Die bekommen Geld von der GKV für die damit sie die flächendeckende Versorgung gewährleisten.
Wenn sie es in einigen Regionen nicht hinbekommen, dann müsste man dort eigentlich das Geld, was in die KÄV fließt, kürzen.
Bzw. dann müssen die KÄV mehr anreize geben (auf den Inseln machen sie das ja auch schon)
(Mehr Geld für Landärzte z.B.)
--- Zitat ---Aus meiner Sicht also eher ein weiteres Argument gegen die PKV.
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Zumindest eins welches dagegen spricht ein reines PKV System ohne KÄV als Geldverteiler (zweistufiges System) zu wünschen.
Bastel:
--- Zitat von: MoinMoin am 01.08.2022 18:15 ---
Ach ja und soweit ich weiß, sind die Abrechnungssätze der PKV im Krankenhaus die gleichen wie die der GKV, also findet dort ja keine Subvention statt, sondern da wird halt "Luxus" on the Top verkauft (Einzelzimmer etc.) Taugt also auch nicht für die märchenhafte Argumentation der Quersubventionierung.
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Natürlich kann man über diesen von dir genannten Luxus den Rest querfinanzieren.
Rumo1895:
Eine Bürgerversicherung wäre schon das sinnvollste System - aber es profitieren halt zu viele vom Status Quo. Sei es die PKVen selbst (weil allein über Zusatzversicherungen könnten die sich kaum in der Breite und Personalausstattung tragen), sei es die jungen und gesunden PKV-Versicherten (und dazu gehören halt auch viele Beamte) die sich über schnelle Termine und großzügige Leistungen freuen (das Thema Überdiagnostik ist den meisten zwar bekannt aber spielt da keine große Rolle denk ich), sei es Teile der Leistungserbringer (Stichwort Privatstation, Stichwort Privatpraxis). Andererseits waren die politischen Rahmenbedingungen lange nicht so günstig für eine Reform des System.
MoinMoin:
--- Zitat von: Bastel am 02.08.2022 07:18 ---
--- Zitat von: MoinMoin am 01.08.2022 18:15 ---
Ach ja und soweit ich weiß, sind die Abrechnungssätze der PKV im Krankenhaus die gleichen wie die der GKV, also findet dort ja keine Subvention statt, sondern da wird halt "Luxus" on the Top verkauft (Einzelzimmer etc.) Taugt also auch nicht für die märchenhafte Argumentation der Quersubventionierung.
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Natürlich kann man über diesen von dir genannten Luxus den Rest querfinanzieren.
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Ja querfinanzieren, aber es ist mitnichten eine Quersubvention!
Dann sind ja IGeL Leistung auch eine Quersubvention der PKV GKV Porsche?
Und Zusatzversicherungen der GKVler, dass sie sich diesen Luxus gönnen, eine Eigensubvention?
Es geht doch um die bisher selbst in Fachkreisen unbewiesene Behauptung, dass ohne die PKV die GKV nicht sein könnte, weil die PKVler ja die GKV subventionieren.
Und wenn man es ganz wie Heinblöd betrachtet und eine Milchmädchenrechnung aufmacht:
Wenn die PKVler ihr Geld in die GKV stecken, dann kann die GKV mit diesem Geld die Lücke schließen, die den Ärzten dann angeblich fehlt, denn das Geld ist ja da, sonst würden die PKVler es ja nicht ausgeben können.
(es wird ja hier und da von geschätzten 8 Milliarden Einkommensdifferenz gesprochen, geschätzt, hochgerechnet, wissen tut es eben keiner, da keine echte Erhebung bei den Ärzten gemacht wird, weil die wollen sich ja nicht in die Karten schauen lassen.)
Da dieses Geld ja offensichtlich da wäre, wenn die PKVler in die GKV zahlen würden, dann könnte die GKV die Zahlungen pro Fall um ein paar Cent einheben und der Arzt würde die gleichen Umsätze haben.
Das dann die verständliche Bevorzugung der PKVler wegfällt ist natürlich tragisch.
Das PKVler bevorzugt werden ist allerdings auch logisch, es sind die besseren Kunden, da man weiß was man bekommt.
Müsste dann nicht das System Geld sparen, da die doppelte Verwaltung wegfällt (also keine Dienstleister für das Geld eintreiben mehr nötig, die der Arzt, von dem höheren PKV Betrag zahlen muss).
Also, offensichtlich gibt es keine evidente Studien über die sogenannte Quersubventionierung, sonst würde die PKV sie ja vorlegen.
Poincare:
Die Möglichkeit, dass aktuell möglicher- und unbewiesenerweise Privatpatienten dazu beitragen könnten, dass Ärzte gesetzlich versicherten Patienten ggf. Leistungen öfters oder besser anbieten könnten, hieße doch auf keinen Fall, dass es so bleiben muss wie es ist oder dass es so gut ist.
Um was zu verändern, muss man das finde ich nicht klären oder wegdiskutieren. Ich hätte bei der Verbeamtung sofort die GKV genommen, wenn sie nicht trotz 3 Kinder 300+ Euro im Monat Aufpreis gekostet hätte. Und jetzt sollen nachfolgende Generationen die Möglichkeiten bekommen, aber ich bleibe in der PKV eingesperrt, die (möglicherweise ganz vielleicht) an schwindenden Versichertenzahlen verhungern soll?
Ich weiß nicht, ob ich jetzt im Krankenhaus mehr eingebracht hab, da ich als Kassenpatient nie eine Rechnung gesehen habe. Ich weiß aber, dass ich gut 20 Euro für eine Krankschreibung zahle, auch wenn ich im Quartal schonmal da war, und auch wenn ich nur mit der Empfangsdame telefoniert habe und nie dort war. Aber wie ist das in der GKV? Keine Ahnung.
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