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[BW] weitet Beihilferegel auf GKV aus

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calmac:
Beispiel: Grippaler Infekt mit AU beim Hausarzt.
1. Termin, 04.07.22
2. Termin, 19.07.22

GKV:
- Pauschale pro Behandlungsfall (12,84) --> EBM 3211
- AU (3,38) --> EBM 01620
Summe: 16,22

PKV:
- 2x Beratung (10,72)
- 2x Untersuchung (10,72)
- 1x AU (5,36)
Summe: 48,24 €

NB: Es gibt Behandlungsfälle, die wochenlang dauern. Sie sind alle mit dem 12,84 abgegolten.

clarion:
@calmac,

ich sehe es gerade bei meinen gesetzlich versicherten Eltern, die nun im Alter das eine oder andere Medikament brauchen. Beide sind gut eingestellt. Verschrieben wird immer nur für ein Quartal und wenn sie dann neue Medikamente brauchen, wird in der Praxis angerufen und ich muss dann los und das Rezept vom Arzt holen und zur Apotheke. Die Anweisung lautet auch jedes Mal, die KV-Karte mitzubringen. Das ist genauso leicht verdientes Geld wie bei PKV-Versicherten.

Wenn ich zum Arzt oder zur Ärztin gehe, wollen die Weißkittel, der PKV sei dank, mich hingegen immer persönlich sehen, obwohl ich meistens nur Routinekram habe.

Die Krönung war bei meiner Coronainfektion als wir zu Zehnt zur angegebenen Uhrzeit draußen vor der Praxis auf den Abstrich warteten. Bei mir bequemte sich die voll vermummte Hausärztin selbst heraus und die anderen neun bekamen den Abstrich von der eben voll vermummten Sprechstundenhilfe, einfach lächerlich.

MoinMoin:
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Dateien/5_Publikationen/Ministerium/Berichte/Gutachten_WIG2_-_EBM_GOAE_bf.pdf
Falls du es breiter Darstellen möchtest.

--- Zitat von: calmac am 02.08.2022 16:04 ---Beispiel: Grippaler Infekt mit AU beim Hausarzt.
1. Termin, 04.07.22
2. Termin, 19.07.22

GKV:
- Pauschale pro Behandlungsfall (12,84) --> EBM 3211
- AU (3,38) --> EBM 01620
Summe: 16,22

PKV:
- 2x Beratung (10,72)
- 2x Untersuchung (10,72)
- 1x AU (5,36)
Summe: 48,24 €

NB: Es gibt Behandlungsfälle, die wochenlang dauern. Sie sind alle mit dem 12,84 abgegolten.

--- End quote ---
Also was willst du damit sagen?
Das die PKV ein Geldquell für den Arzt ist, weil er mehr abkassieren kann und deswegen die PKV günstiger als die GKV ist?

Das der GKVler die 16,22 bekommt, während für die PKV der Arzt noch Geld ausgeben muss, damit er es bekommt und wenn er Pech hat nichts bekommt (was ja beides eingepreist ist) .....

Und wenn es der 19.6. und der 4.7. gewesen wäre, dann wären es 32,44 GKV

Es ist unbestritten, dass der Arzt durch oder pro PKVler idR zunächst mehr Einnahmen hat (s.o. den link)

Ein Krankenhaus hat es nicht (dort nur wenn der PKVler eine "Zusatzversicherung" abgeschlossen hat, was auch der GKVler kann)

Aber zu behaupten, dass damit die GKVler subventioniert werden von den PKVlern ist eben die Märchenthese aus der Wundertüte.

Ich denke, dass mit dem Geld was die PKVler via PKV in das System stecken, könnte ein reines GKVler (oder reines PKVler) System geschaffen werden, ohne das die Ärzte weniger auf dem Konto haben.
Das Geld wäre ja nicht weg, würde nur einen anderen Weg nehmen.
So kostet das Duale System definitiv Geld:
Weil der Arzt zwei Systeme bezahlen muss: PKV Abrechnung und GKV Abrechnung, da würde er schon mal sparen.
Irgendwo habe ich eine RateMalRosenthal Schätzung gelesen, das ~50T€ pro Jahr die Praxis weniger hätten, wenn sie nicht nach GOÄ sondern EBM abrechnen müssten.
Keine Ahnung was die Abrechnungsdienstleister so nehmen und wie viele Ausfälle der Arzt hat.

MoinMoin:
Die Kernfrage ist doch:
Warum ist die PKV auf der Beitragsseite günstiger, obwohl sie auf der Ausgabenseite mehr ausgibt?
Eine paar Thesen:
Da sie früher die teuren Alten in die GKV verschoben haben?
Weil besser verdienende Gesünder sind?
Weil PKVler weniger zum Arzt rennen?
Weil sie besser behandelt werden und deswegen Gesünder sind?

Also ich habe verdammt viel Geld gespart, dadurch das ich in der PKV bin.
Verstehe trotzdem nicht wieso man diese 2 Systeme auf Gedeih und Verderb parallel betrieben soll.
Lobby halt..

Maja01:

@MoinMoin

Diese Bertelsmann-Studie kam 2020 zu genau diesen Schlüssen.

https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/themen/aktuelle-meldungen/2020/februar/duales-system-kostet-mitglieder-der-gesetzlichen-krankenversicherung-bis-zu-145-euro-pro-jahr

„Im dualen System der deutschen Krankenversicherung können sich Privatversicherte dem solidarischen Risikoausgleich entziehen. Dies geht zulasten der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Denn Privatversicherte verdienen nicht nur deutlich besser, sie sind im Durchschnitt auch gesünder als gesetzlich Versicherte. Würden alle Versicherten in die GKV einbezogen, könnten die Beiträge spürbar sinken. Zudem würde dies den sozialen Zusammenhalt stärken. […] Wenn alle Bundesbürger gesetzlich versichert wären, würde die Gesetzliche Krankenversicherung jährlich ein finanzielles Plus in Höhe von rund neun Milliarden Euro erzielen. Der Beitragssatz könnte entsprechend je nach Szenario um 0,6 bis 0,2 Prozentpunkte sinken. […] Jedes momentan in der GKV versicherte Mitglied und sein Arbeitgeber könnten demnach zusammen pro Jahr durchschnittlich 145 Euro an Beiträgen sparen, wenn auch Gutverdiener, Beamte und einkommensstarke Selbstständige am Solidarausgleich der GKV teilnähmen. Würden die durch den Wegfall der PKV anfallenden Honorarverluste der Ärzte ausgeglichen, wären es 48 Euro jährlich.“


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