Vielen Dank für Eure Expertise! Einen Automatismus würde ich auch gar nicht erwarten.
Nebenbei bemerkt, im Studium sollte man grundsätzlich Methoden erlernen, wie Probleme gelöst werden und es bietet außerdem Raum für persönliche Weiterentwicklung, v.a. wenn man in Präsenz studiert.
Sicherlich ist das eine legitime Erwartung an ein mehrjähriges Studium. Aber hochwertige Zertifikate können diese Erwartungen auch erfüllen.
Naja, idR eben aber nur auf einem spezifischen "kleinem" Teilgebiet.
Außer wenn die Zeitmanagmentkurse oder anderen Kram in der Richtung meinst.
Generalist vs. Spezialist ist da ja eher das Thema, was bei Zertifikat vs. Studium zu betrachten wäre.
Das hängt von der Definition ab. Ist bspw. Softwareentwicklung ein kleines Teilgebiet oder eine wichtige Grundlagenkompetenz?
Bezogen auf den vorherigen Kommentar wollte ich die Konkurrenzfähigkeit von Studium und Zertifizierung betonen. Ganz konkret ist die Softwareentwicklung dafür ein gutes Beispiel.
Wenn in einem Studiengang nur spezifische Technologie vermittelt wird, ist es ein schlechter Studiengang.
Dem würde ich pauschal nicht zustimmen.
Beispielweise ist ein Bachelor "Data Science" sehr spezifisch ausgerichtet. Muss er auch sein, weil der zeitliche Rahmen für die Ausbildung fix ist.
Folglich fallen wichtige und interessante Themen für strategische Entscheidungen (z. B. Webentwicklung vs. App-Entwicklung, KI, Netzwerktechnik, Cloudsysteme) hinten runter. Das macht den Bachelor aber nicht schlechter.
Ich erwarte von einem Studierten, dass er eben weiß und versteht, warum und wie sich solche Technologien entwickeln, was die theoretischen Gründe sind, also welches Programmierparadigma etc. sich dahinter verbirgt.
Ich persönlich finde Deinen Anspruch an eine generalisierte, umfassende Ausbildung sehr erstrebenswert. Aber die Technologien und Trends sind einfach zu vielfältig und schnelllebig.
Darüber hinaus ist der Aufwand enorm, um ein derart breit angelegtes Wissen zeitnah aktuell zu halten.
Ich habe deine fehlerhafte Zitation geändert. Wollen ja Clarion nichts andichten
Sicher hast du in einigen Punkte Recht.
Frage: Softwareentwicklung ist gleich Coden/Programmieren?
Lernt man im BSC "Data Science" pythen skripte zu erstellen?
Oder Prozesse zu begleiten um Domain spezifische Modelle zu entwickeln?
Ich habe im Studium mich locker in 2 Programmiersprachen pro Semester einarbeiten müssen, kann ich deswegen besser Programmieren (ich würde sagen nö)
Habe ich dadurch begriffen was da so intern und extern abgeht und welches Paradigma wofür geeigneter ist (ich würde sagen jipp)
Natürlich können auch Studiengänge sich spezialisieren und spezifisch ausgerichtet sein (Data Science, Forensik, BioInformatik, ....), wenn dort aber nicht der Unterschied zwischen Median und Mittelwert (ok Basiswissen
) und andere Grundlagen der IT vermittelt wird, dann nützt die Spezialisierung doch ooch nichts, dann sollte man es Fachausbildung nennen und nicht Studium.
Und klingt bisserl blöde, soll nicht arrogant wirken: Aber für mich ist der Bsc noch nicht wirklich das was ich unter Studium versehen, sondern es ist eine (spezifische) Ausbildung.
Für mich sind Akademiker eben Menschen, die aufgrund ihrer Fähigkeiten und Ausbildung das Handwerkszeug haben in unterschiedlichen Wissendomänen unterwegs zu sein (sich schnell dort reinzudenken), der Handwerker/Spezialist ist bei der Ausführung / Umsetzung (im Tagesgeschäft) immer die bessere Wahl.
Der "Akademiker"/Generalist muss jedoch nicht ein breit angelegtes Wissen zeitnah in großer Tiefe aktuell halten, er muss davon oberflächig wissen und sich schnell dort in die Tiefe begeben können.
Und er muss mit dem Spezialististen, der dort Profi ist, reden und verstehen können.