Autor Thema: [Allg] PKV - Wie entwickeln sich die Beiträge (Erhöhungen)?  (Read 5053 times)

Hanna95

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Hallo zusammen,

ich lasse mich voraussichtlich im Herbst verbeamten und daher stellt sich mir natürlich auch die Frage der Krankenversicherung. Ich habe mir bereits diverse Angebote von PKVs eingeholt, die von 280 Euro bis 350 Euro im Monat reichen. Ich höre immer wieder von anderen, dass sie deutlich weniger zahlen. Ich habe keinen Risikoaufschlag. Sind die Preise heutzutage einfach so hoch für neue Kunden?

Außerdem kam mir die Frage auf, wie sich das mit den Beitragserhöhungen verhält. Die Kosten können ja soweit ich weiß regelmäßig erhöht werden. Aber gibt es da eine Grenze oder kann es sein, dass man in 10, 20, 30 Jahren einen extrem hohen Beitrag zahlen muss? Also können aus z. B. 300 Euro Monatsbeitrag irgendwann mal 600 Euro oder mehr werden? Das wäre ja bei einer Besoldung von A9 oder A10 total unverhältnismäßig, wie soll das dann noch bezahlt werden? Vielleicht kann mir ja jemand mit Erfahrung und Ahnung weiterhelfen und erklären, wie sich der Beitrag verändert bzw. verändern darf.

Vielen Dank im Voraus!
« Last Edit: 05.08.2022 03:18 von Admin2 »

Drehleiterkutscher

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Hallo,

das sind normale Beiträge. Die Kollegen haben vermutlich alte Tarife, diese waren um einiges günstiger.

Grüße

PhRTurtle

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Hallo Hanna95,
die Beiträge sehen bei mir (vor 2 Jahren neu in die PKV als Neu-Beamter) in etwas genauso hoch aus. Je nach Leistungsumfang. Dabei würde ich auch zum Teil darauf achten wieviel an Beitragsrückstellungen fürs Alter im Tarif vorgesehen sind. Prinzipiell nutzt die PKV einen gewissen Teil der monatlichen Beiträge um vorzusorgen, dafür, dass du später in höherem Alter mal mehr an Leistungen abrufen wirst, als jetzt als junge Beamtin die in der Regel wesentlich mehr einzahlt als sie an Leistungen in Anspruch nimmt.
Da gab es früher "Spartarife" die zwar günstige Raten in jungen Jahren hatten, dann aber quasi mit dem Bedarf und steigendem Alter mit teurere geworden sind. Um eine gewisse Teuerung kommt aber niemand herum Stichwort Inflation, aber auch die regelmäßigen (wie hoch auch immer) Tariferhöhung im öffentlichen Dienst rechtfertigen ja einen gewissen Anstieg auch der Versicherungskosten.

Dazu kommt noch, dass der Vergleich auf lange Sicht eh schwierig ist, die GKV bemisst sich ja prozentual am Brutto, das wird bis zur Beitragsbemessungsgrenze ja auch immer "teurer" in absoluten Beträgen wenn du mehr verdienst. Wenn du eh im höheren Dienst verbeamtet wirst in einem Amt das die BBG ohnehin erreicht ist der PKV Beitrag solang er darunter liegt, erstmal sogar günstiger.


Persönlich habe ich mich für einen momentan etwas teureren Tarif entschieden mit prozentual aber etwas höherer Altersrückstellung und Umfang.

SpeedyG

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Was soll denn eine Kostenangabe ohne zu wissen mit welchem Tarif du dich absicherst und wie alt du bist?! Die PKV berechnet sich nach deinem Alter und den gewünschten Leistungen.

Pupecki

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Freunde und Kollegen im Alter zw. 30 und 34 liegen genau in der von dir genannten Spanne. Nach deinem Namen müsstest du 27 oder 28 Jahre alt sein. Da hätte ich jetzt geschätzt, dass die Spanne etwas geringer wäre - vlt. 260 bis 320 €. Ein Kollege der 38 ist, zahlt fast 400 €.

Bietet dein Dienstherr die pauschale Beihilfe an?

calmac

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Anfang 40, 340€ PKV für das Luxus-Porsche-Paket (1-Bett Zimmer, Chefarzt, Tagegeld > 50€, alles drin).

Verwaltungsbetriebswirt

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IN der PKV werden die Versicherten in Alterskohorten zusammengefasst. Dadurch ist in jungen Jahren die Versicherung günstiger, da du mit gleichaltrigen das Risiko teilst. Je Älter die Gruppe wird, desto eher steigen die Kosten. Um den Anstieg abzupuffern werden in der PKV Rücklagen aus den Beiträgen gebildet. Bei einem Niedrigzinsumfeld muss mehr bezahlt werden, da der Zins zu niedrig ist um die Mehrkosten zu decken. Die Erhöhungen sind nicht willkürlich und gesetzlich geregelt. Da müsstest du nachschauen, wenn es dich interessiert. Das erklärt aber die oft als hoch empfundenen Erhöhung, da die PKV erst ab einer definierten Schwelle die Beiträge anheben dürfen. Im Alter kann man einmalig den Tarif wechseln, wenn der alte Tarif zu teuer geworden ist.
Der Wert, ab wann die PKV als zu teuer gilt ist auch gesetzlich geregelt.
Zusammengefasst: Alterskohorte, konkrete Gesundheitskosten der Kohorte und Zinsumfeld bestimmen den Beitrag. Und natürlich die Kosten der Versicherungsgesellschaft.

A9A10A11A12A13

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Ich habe meine Monatsbeiträge jährlich in eine Zeitleiste eingetragen. In jungen Jahren gab es enorme Steigerungen die interpoliert ergaben, dass ich in zwanzig Jahren meinen Wohnsitz ins Krankenhaus ummelden müsse, weil meine Alimentation nur noch alleine für die PKV ausreichen würde. Dieser Fall ist nicht eingetreten. U.a. weil ich auch einige Jahre keine Rechnung eingereicht habe. Mittlerweile muss ich erst befürchten nach ca. 30 Beitragsjahren ins Krankenhaus ziehen zu müssen, was nicht angenehm werden wird, weil ich nur das "Armuts-Bulli-Päckchen" habe: Mehrbettzimmer, Lakeien-Erniedrigung,...
« Last Edit: 05.08.2022 00:47 von A9A10A11A12A13 »

Max

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Also können aus z. B. 300 Euro Monatsbeitrag irgendwann mal 600 Euro oder mehr werden?
Nicht nur können,  sondern mit Sicherheit werden aus 300 Euro Beitrag irgendwann 600 Euro.


A9A10A11A12A13

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Fortsetzung von "Armuts-Bulli-Päckchen": Mehrbettzimmer, Lakeien-Erniedrigung,...

Meine höchste jährliche Beitragssteigerung betrug über 17%, in den letzten fünf Jahren betrug die jährliche Steigerung ca. 8%, über die Gesamtlaufzeit jährlich über 5%.

Also wenn jetzt mit 350€ gestartet wird, wirst du bei meiner bisherigen 5% Jahressteigerung nur 1.440,65 € in dreißig Jahren bezahlen. Wenn du noch wenigstens in den Jahrzehnten drei Mal befördert wirst, bekommst du zumindest das doppelte Gehalt um die vierfach höheren Beiträge zu bezahlen. Das ist aber nur die Single-Tarif-Vorschau.

Aber ich erzähle nur einem vom Pferd, bei der derzeitigen galoppierenden Inflation.

Archivsekretärin

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Natürlich wird aus 300 € "irgendwann" mal 600 €. Ich hab 2017 mit 230€ angefangen und bin jetzt bei 360€...

Du scheinst aber zu vergessen, dass deine Besoldung auch steigt (wenn auch lächerlich langsam!)

Meine PKV (DBV) hat für ca 1 Jahr sogar mal den Beitrag gesenkt.

Bastel

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Eventuell verlangsamt sich das ganze jetzt mit den langsam steigenden Zinsen...

xap

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Diskussionen wie hoch eine Versicherungsrate in 30 Jahren absolut ist, sind müßig wenn man nicht die regelmäßigen Besoldungserhöhungen dagegen hält. Eine bis dahin verdoppelte PKV Rate relativiert sich, da die Besoldung ziemlich sicher bis dahin auch linear angestiegen sein wird. 600€ in 30 Jahren haben halt nicht den Gegenwert von heute. Deswegen muss man davor auch keine Angst haben. Wichtige Parameter fehlen übrigens im allen Beispielen hier. Es macht z. Bsp. schon einen Unterschied ob man 350€ im mD stemmen muss oder im hD. Weiterhin vermisse ich die Angabe, ob Anspruch auf 50 oder 70% Beihilfe besteht. Für 50 wäre die Rate wohl iO, für 70 grundsätzlich zu hoch wenn nicht irgendwelche Risikozuschläge bestehen. Luxus wie Krankenhaustagegeld ist z Bsp m. E. als Beamter komplett überflüssig, da man volle Entgeltfortzahlung genießt.

MoinMoin

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Antw:PKV - Wie entwickeln sich die Beiträge (Erhöhungen)?
« Antwort #13 am: 05.08.2022 09:51 »
Also können aus z. B. 300 Euro Monatsbeitrag irgendwann mal 600 Euro oder mehr werden?
Nicht nur können,  sondern mit Sicherheit werden aus 300 Euro Beitrag irgendwann 600 Euro.
Was nach 30 Jahren auch nur 2,5%ige Inflation bedeutet  8)
Als Angestellter in der PKV ist ja das maximum dessen was man zahlen muss, der GKV Höchstbetrag (Basistarif oder so heißt ja das Ding).
Ist das bei den Beamten auch so?

Poincare

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Ich habe es so verstanden, dass ich als Beamter zur Not in die Basisversicherung der PKV Wechseln kann, dann bezahle ich i. d. R. den Höchstbetrag der GKV für GKV Leistungen, mit 70% Beihilfe in der Pension jedoch nur 30% davon. Als freiwillig versicherter Beamte in der GKV (ohne Pauschalbeihilfe) wären es ca. 17% der Pension mit Pflegeversicherung. Aktuell ist der GKV Höchstsatz ca. 800 Euro (?), davon 30% sind 240 Euro. Ich müsste also ca. 1500 Euro Pension kriegen, damit ich in der GKV (freiwillig) teurer fahre als im Basistarif.
Das ist stark vereinfacht, Basistarif ist nicht genau das gleiche und es kann sich noch viel ändern, aber ein akutes Armutsrisiko im Alter sehe ich darin nicht, nur die Gefahr, PKV-Luxus aufgeben zu müssen.