Autor Thema: Bürgergeld vs. Morgens aufstehen?  (Read 97541 times)

MalZu

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Antw:Bürgergeld vs. Morgens aufstehen?
« Antwort #210 am: 27.09.2022 14:52 »
Dann fallen auch so Sätze wie, da drehe ich im Winter lieber die Heizung auf Anschlag und gönne mir ein Vollbad auf Kosten der Bürger

Gschichten ausm Paulanergarten.

Ein Einladung: Hospitieren Sie doch in den betreffenden Stellen.
Zum Anderen ist es bermerkenswert, wie Sie mit Wahrheiten / Realitäten (welche Ihnen offensichtlich nicht gefallen) umgehen: Sie bezichtigen diese Kommentatoren  der Lüge!

WasDennNun

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Antw:Bürgergeld vs. Morgens aufstehen?
« Antwort #211 am: 27.09.2022 16:06 »
Dann fallen auch so Sätze wie, da drehe ich im Winter lieber die Heizung auf Anschlag und gönne mir ein Vollbad auf Kosten der Bürger

Gschichten ausm Paulanergarten.
Nicht unbedingt, aber ein einfaches: Ich kenne den Heizkostenbedarf Ihrer Wohnung vom letztem Jahr, die Gradzahltage und dann schauen wir mal wieviel ich ihnen an KW auszahlen werden.
Dumm gelaufen, wenn ich dann beschließe, dass sie keine angemessenen Heizkosten hatten, würde da Transparenz reinbringen.

was_guckst_du

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Antw:Bürgergeld vs. Morgens aufstehen?
« Antwort #212 am: 27.09.2022 16:22 »
...ab 01.01.2023 gibt es die sogen. Vertrauenszeit...

...das bedeutet z.b für den Selbständigen, der ab Januar wegen Corona, zu hoher Energiekosten etc. Pleite geht, zu dem Zeitpunkt aber noch in seiner tollen Penthauswohnung mit Rheinblick für 3.500 kalt im Monat wohnt, diese Miete für 2 Jahre übernommen wird...

...der Kollege aus dem Jobcenter meinte lapidar: ab januar stehen die Jobcenter jeden zweiten Tag auf Seite 1 der "BILD"...
Gruß aus "Tief im Westen"

Meine Beiträge geben grundsätzlich meine persönliche Meinung zum Thema wieder und beinhalten keine Rechtsberatung. Meistens sind sie ernster Natur, manchmal aber auch nicht. Bei einer obskuren Einzelfallpersönlichkeit antworte ich auch aus therapeutischen Gründen

Zinc

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Antw:Bürgergeld vs. Morgens aufstehen?
« Antwort #213 am: 27.09.2022 16:25 »
Dann fallen auch so Sätze wie, da drehe ich im Winter lieber die Heizung auf Anschlag und gönne mir ein Vollbad auf Kosten der Bürger

Gschichten ausm Paulanergarten.
Nicht unbedingt, aber ein einfaches: Ich kenne den Heizkostenbedarf Ihrer Wohnung vom letztem Jahr, die Gradzahltage und dann schauen wir mal wieviel ich ihnen an KW auszahlen werden.
Dumm gelaufen, wenn ich dann beschließe, dass sie keine angemessenen Heizkosten hatten, würde da Transparenz reinbringen.

Nach dieser Logik werden doch die exorbitanten Betriebskostennachzahlungen alle übernommen, da selbst bei angemessener Nutzung (sprich dieselbe Nutzung wie im letzten Jahr) viel höherer Kosten entstehen. Es wird ja bereits mit Prämien geworben, die man erhalten soll, wenn man paar Prozent zum Vorjahr einspart. 

Garfield

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Antw:Bürgergeld vs. Morgens aufstehen?
« Antwort #214 am: 27.09.2022 18:27 »
Dann fallen auch so Sätze wie, da drehe ich im Winter lieber die Heizung auf Anschlag und gönne mir ein Vollbad auf Kosten der Bürger

Gschichten ausm Paulanergarten.

Ein Einladung: Hospitieren Sie doch in den betreffenden Stellen.
Zum Anderen ist es bermerkenswert, wie Sie mit Wahrheiten / Realitäten (welche Ihnen offensichtlich nicht gefallen) umgehen: Sie bezichtigen diese Kommentatoren  der Lüge!

Wer in den betreffenden Stellen Erfahrungen hat weiß tatsächlich wie gerne die Menschen Hartz IV beziehen. Aber die Geschichten der vielen Sozialschmarozer sind im deutschen Bürgertum ja nie langweilig. Was früher "Hartz IV und der Tag gehört dir" war ist jetzt halt "Bürgergeld vs. morgens aufstehen".

Ich freue mich schon darauf, wenn mir jemand das Ganze dann mal in 1-2 Jahren anhand von Zahlen belegt. All diese Arbeitsflüchtlinge, die danach von 500 Euro im Monat wie Gott in Frankreich leben, muss man dann ja statistisch belegen können.

BAT

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Antw:Bürgergeld vs. Morgens aufstehen?
« Antwort #215 am: 27.09.2022 20:23 »

, die danach von 500 Euro im Monat wie Gott in Frankreich leben

Wer hätte das behauptet?

Frau

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Antw:Bürgergeld vs. Morgens aufstehen?
« Antwort #216 am: 27.09.2022 22:05 »
Übrigens, die Angstellten im ÖD bedürfen genauso unsere Hilfe und Solidarität der Gesellschaft, denn diese Angestellten leisten sehr viel damit unsere Staat halbwegs läuft, für relativ schlechte Bezahlung, gerade in den unternen Gehaltsgruppen. Diese Angestellten sorgen übrigens auch dafür, dass die Bezieher von AlG 2 ihre Leistungen überwiesen bekommen usw. Es ist ein knochenharter Job, gerade erst recht, seitdem die Flüchtlingswelle aus der Ukraine ausgebrochen ist.

Das ist eine sehr engstirnige Sichtweise auf das eigene Umfeld.

Und in der Verwaltung von Knochenjob zu sprechen wogegen die wirklich körperlich fordernden Berufe ebenfalls mit steigendem Renteneintrittsalter zu kämpfen haben (ich könnte guten Gewissens keine Horde von 67 jährigen Dachdeckern zuhause arbeiten haben) finde ich schon sehr anmaßend. Ja, Arbeit ist fordernd, Arbeit ist erschöpfend und Arbeit macht auch nicht jeden Tag gleich viel Spaß, aber das ist überall so.

Deine Antwort ist sehr engstirnig, arbeitest du im ÖD?

Frau

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Antw:Bürgergeld vs. Morgens aufstehen?
« Antwort #217 am: 27.09.2022 22:16 »
Sehe ich anderes, es ist relativ keine schlechte Bezahlung, da ja bekannter- und nachgewiesenermaßen die unteren Gehaltsgruppen im öD überdurchschnittlich bezahlt werden, bezogen auf die vergleichsgruppen in der pW.
Was nicht heißen soll, dass sie nicht mehr Geld verdienen sollen oder verdient hätten.

Das kenne ich aber anders. Nämlich dass Beschäftigte der unternen Gehaltsgruppen in der PW mehr verdienen, als im ÖD.

Deine Meinung darf aber gerne relativ sein. Im Vergleich zu AlG2 bzw. dem kommenden Bürgergeld werden die unteren Gehaltsgruppen im ÖD nicht überdurchschnittlich, sondern zu wenig bezahlt.

In meinem Bereich erhält z.B. ein befristet beschäftigter Integrationslotse, ohne ausreichend deutsche Sprachkenntnisse, ohne deutschen Schulabschluss und ohne deutschen Berufsabschluss mit kaum vorhandener Berufserfahrung in Deutschland bei gleicher Arbeitszeit und gleicher Lohnsteuerklasse 250,00 Euro Netto weniger als langjährig, jahrzehnte lange Berufserfahrung einer/m Angestellten. Da stimmen die Relationen einfach nicht. Genauso wie bei Beziehern von AlG 2.

Ich betone ausdrücklich, dass es mir nicht um Abwertung eines Flüchtlings, Migranten usw. geht, sondern um angemessene Vergütung und Wertschätzung der erbrachten Ausbildung/en und Berufserfahrung von Angestellten im ÖD.

WasDennNun

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Antw:Bürgergeld vs. Morgens aufstehen?
« Antwort #218 am: 28.09.2022 06:46 »
Dann fallen auch so Sätze wie, da drehe ich im Winter lieber die Heizung auf Anschlag und gönne mir ein Vollbad auf Kosten der Bürger

Gschichten ausm Paulanergarten.
Nicht unbedingt, aber ein einfaches: Ich kenne den Heizkostenbedarf Ihrer Wohnung vom letztem Jahr, die Gradzahltage und dann schauen wir mal wieviel ich ihnen an KW auszahlen werden.
Dumm gelaufen, wenn ich dann beschließe, dass sie keine angemessenen Heizkosten hatten, würde da Transparenz reinbringen.

Nach dieser Logik werden doch die exorbitanten Betriebskostennachzahlungen alle übernommen, da selbst bei angemessener Nutzung (sprich dieselbe Nutzung wie im letzten Jahr) viel höherer Kosten entstehen. Es wird ja bereits mit Prämien geworben, die man erhalten soll, wenn man paar Prozent zum Vorjahr einspart.
Warum sollten diese nicht übernommen werden, sie sind ja unverschuldet entstanden, wenn der Verbrauch sich nicht ändert und somit angemessen.

veeam

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Antw:Bürgergeld vs. Morgens aufstehen?
« Antwort #219 am: 28.09.2022 08:44 »
Deine Antwort ist sehr engstirnig, arbeitest du im ÖD?

Seit 17 Jahren und ich bin ein sehr breites Entgeltgruppenspektrum durchlaufen, kann also sowohl von den untersten, den durchschnittlichen und den oberen EGs aus eigener Erfahrung reden. Wie sieht es bei Ihnen aus?

Und wo ist meine Antwort Engstirnig? Diese Entgegenbringung ist Kindergartenniveau. Da meine Antwort mehr als ausführlich war, sollte es ein leichtes sein entsprechende Passagen zu zitieren und zu widerlegen.



Das kenne ich aber anders. Nämlich dass Beschäftigte der unternen Gehaltsgruppen in der PW mehr verdienen, als im ÖD.

Deine Meinung darf aber gerne relativ sein. Im Vergleich zu AlG2 bzw. dem kommenden Bürgergeld werden die unteren Gehaltsgruppen im ÖD nicht überdurchschnittlich, sondern zu wenig bezahlt.


Meine Frau hat 10 Jahre in einer Kanzlei gearbeitet, diese Kanzlei zählte schon zu den besser bezahlenden in unserer Region. Sie war auch nicht nur einfache Tippse sondern führte dort die Buchhaltung und Mahnabteilung. Jetzt kommt sie als Quereinsteigerin in den ÖD, wird eingruppiert wie die frisch ausgelernten Azubis und erhält bereits in Erfahrungsstufe 1 mehr Gehalt als nach 10 Jahren in einer Kanzlei.

Das sieht bei Steuerfachangestellten, Reinigungskräften, Bürogehilfen usw. nicht anders aus.

Organisator

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Antw:Bürgergeld vs. Morgens aufstehen?
« Antwort #220 am: 28.09.2022 09:09 »
Das sieht bei Steuerfachangestellten, Reinigungskräften, Bürogehilfen usw. nicht anders aus.

Was dazu führt, dass outsourcebare Aufgaben wie z.B. die Reinigung nicht mehr von eigenen Kräften übernommen werden können, da es unwirtschaftlich (teuer) wäre.

Ist aber im Klienteldenken der Gewerkschaften verhaftet, sie vertreten eben die vorhandenen Mitarbeiter. Dass wie im genannten Beispiel diese bald nicht mehr da sein werden und keine neuen kommen ist logisch, verdi und Konsorten scheinbar egal.

WasDennNun

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Antw:Bürgergeld vs. Morgens aufstehen?
« Antwort #221 am: 28.09.2022 09:27 »
Sehe ich anderes, es ist relativ keine schlechte Bezahlung, da ja bekannter- und nachgewiesenermaßen die unteren Gehaltsgruppen im öD überdurchschnittlich bezahlt werden, bezogen auf die vergleichsgruppen in der pW.
Was nicht heißen soll, dass sie nicht mehr Geld verdienen sollen oder verdient hätten.

Das kenne ich aber anders. Nämlich dass Beschäftigte der unternen Gehaltsgruppen in der PW mehr verdienen, als im ÖD.
Dann kennen sie nicht die Realität, oder vergleichen nicht gleiche Ausbildungsbereiche miteinander. Gucken sie mal bei Rechtsanwaltsgehilfen, Verwaltungsangestellten etc. wo da der öD und die pW monetär liegen.
Oder kennen nur den berühmten Einzelfall.
Es gibt uA eine EU Studie hierzu, die meine Aussage darstellt.
http://ec.europa.eu/economy_finance/publications/economic_paper/2013/pdf/ecp508_en.pdf

Kaiser80

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Antw:Bürgergeld vs. Morgens aufstehen?
« Antwort #222 am: 28.09.2022 09:36 »

Meine Frau hat 10 Jahre in einer Kanzlei gearbeitet, diese Kanzlei zählte schon zu den besser bezahlenden in unserer Region. Sie war auch nicht nur einfache Tippse sondern führte dort die Buchhaltung und Mahnabteilung. Jetzt kommt sie als Quereinsteigerin in den ÖD, wird eingruppiert wie die frisch ausgelernten Azubis und erhält bereits in Erfahrungsstufe 1 mehr Gehalt als nach 10 Jahren in einer Kanzlei.

Das sieht bei Steuerfachangestellten, Reinigungskräften, Bürogehilfen usw. nicht anders aus.

Ich kann das bestätigen.
Ich möchte aber auch hinzufügen, dass aus meiner Erfahrung mit Ausnahme der grossen Kanzleien die RAe einfach miserabel bezahlen. Und die STB nochmal ne Schippe weniger...
Ich bin 2004 in den öD gewechselt, zu der Zeit hatte ich beim Wald und Wiesen Steuerberater 996€ netto in Stkl 1 in Vollzeit. Da war das öD gehalt für mich unermesslicher Reichtum

BAT

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Antw:Bürgergeld vs. Morgens aufstehen?
« Antwort #223 am: 28.09.2022 09:40 »
Nur mal zum Vergleich, wir haben hier teils globale Volltretungsvollacht bei den Zivilgerichten für Kräfte in E9b bzw. E9c. Also quasi Anwaltstätigkeiten, knapp über "mittlerem Dienst".

Was dann so von den Anwälten aber auch dem Personal kommt, ist qualitativ so bescheiden, dass eine geringere Vergütung für das dortige Klientel absolute gerechtfertigt erscheint. Verlieren tun wir fast nie bei Gericht.

mpai

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Antw:Bürgergeld vs. Morgens aufstehen?
« Antwort #224 am: 28.09.2022 10:40 »

Meine Frau hat 10 Jahre in einer Kanzlei gearbeitet, diese Kanzlei zählte schon zu den besser bezahlenden in unserer Region. Sie war auch nicht nur einfache Tippse sondern führte dort die Buchhaltung und Mahnabteilung. Jetzt kommt sie als Quereinsteigerin in den ÖD, wird eingruppiert wie die frisch ausgelernten Azubis und erhält bereits in Erfahrungsstufe 1 mehr Gehalt als nach 10 Jahren in einer Kanzlei.

Das sieht bei Steuerfachangestellten, Reinigungskräften, Bürogehilfen usw. nicht anders aus.


Ich kann das bestätigen.
Ich möchte aber auch hinzufügen, dass aus meiner Erfahrung mit Ausnahme der grossen Kanzleien die RAe einfach miserabel bezahlen. Und die STB nochmal ne Schippe weniger...
Ich bin 2004 in den öD gewechselt, zu der Zeit hatte ich beim Wald und Wiesen Steuerberater 996€ netto in Stkl 1 in Vollzeit. Da war das öD gehalt für mich unermesslicher Reichtum
In der Wirtschaft ist doch immer alles besser, so wird hier doch gerne geschrieben.  ;)