Autor Thema: Bürgergeld vs. Morgens aufstehen?  (Read 96814 times)

skiveren

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Antw:Bürgergeld vs. Morgens aufstehen?
« Antwort #270 am: 30.09.2022 22:45 »
Ich sehe das Problem weiterhin darin, dass durch das Bürgergeld das große Manko von ALG2 nicht gelöst wurde... Arbeitswillige, welche Arbeit suchen und gerade keine finden und Arbeitsunwillige werden in einen Topf geworfen. Es wäre die Möglichkeit gewesen, hier wieder aufzutrennen und Leistungsbezüge abzustufen.
Diese Möglichkeit hat man sicherlich mit voller Absicht nicht genutzt.
Die Sozialleistungen in Deutschland sind weltweit auf einem wirklich unfassbar hohen Level. Der Sozialhaushalt macht über 50% des gesamten Bundeshaushalts aus und wird wohl weiter steigen durch die weiterhin größtenteils unqualifizierte und unregulierte Zuwanderung. Diese Entwicklung über die letzten Jahre mit unermesslichen Steuereinnahmen hat natürlich auch die Ansprüche der entsprechenden Bezieher weiter gesteigert. Unterstützt wird dies durch politische Gruppen, welche immer noch denken, dass Geld auf Bäumen wächst oder im Keller einfach der Drucker angeht.
Sollten wir wirklich weiter in eine Rezession wandern, wird es Bürgergeld in diesem Umfang nicht lange geben können, um das soziale Miteinander zu retten. Das werden irgendwann auch die größten Umverteiler und Gleichmacher in unserer Regierung erkennen müssen.
Genauso ist es..

Frau

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Antw:Bürgergeld vs. Morgens aufstehen?
« Antwort #271 am: 01.10.2022 07:27 »
Zitat
Das verstehende Lesen scheint nicht Ihre Stärke zu sein. Aus diesem Grund reicht es wohl auch nicht über das Gehalt einer frisch ausgelernten Bürokraft hinaus. Das Klischee, dass im Personalbereich überwiegend Menschen ohne Sachverstand sitzen die das Tarifwerk nicht korrekt verstehen und anwenden können, selbst wenn man es ihnen vorlegt, bestätigen Sie so selbstlos wie die Unfähigkeit auf gestellte Fragen und Sachverhalte einzugehen.

Interpretieren Sie gerne weiterhin alles nicht gesagte zwischen die verbindlichen Textzeilen, die Sie wiederum erstklassig ignorieren. Gehen Sie gerne weiterhin nicht auf Sachverhalte ein und reißen die Inhalte aus dem Kontext. Wenn Sie nicht einmal in der Lage sind den Satz des Kindergartenniveaus und dessen Bezug auf die von Ihnen getätigte Aussage zu verstehen, macht es keinen Sinn sich weiterhin auszutauschen.

Wer hat hier von Austausch mit dir geschrieben ::)? Ich habe nur meine Meinung geschrieben. Dein Schreibstil ist arrogant, herablassend und unfähig, du versuchst persönlich angreifend andere Meinungen hier im Forum herabzusetzen und unterstellst Zuschreibungen, die nicht stimmen.

Dein Spiel hat bei mir kein Erfolg.

Bob Kelso

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Antw:Bürgergeld vs. Morgens aufstehen?
« Antwort #272 am: 02.10.2022 23:12 »
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« Last Edit: 02.10.2022 23:27 von Bob Kelso »

Woldemar

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Antw:Bürgergeld vs. Morgens aufstehen?
« Antwort #273 am: 03.10.2022 00:33 »
Ich sehe das Problem weiterhin darin, dass durch das Bürgergeld das große Manko von ALG2 nicht gelöst wurde... Arbeitswillige, welche Arbeit suchen und gerade keine finden und Arbeitsunwillige werden in einen Topf geworfen.

Mich persönlich ärgert die Vorstellung jemanden anlasslos alimentieren zu müssen, ebenfalls. Jedoch: Was glaubst du denn, wie viel Einsparpotential dort enthalten wäre?

Wir haben 2021 runde 44 Mrd.€ rund um "Hartz IV" ausgegeben.

Unter den Bezieher hat es deutschlandweit rund 40% Langzeitarbeitslose, unter denen man wohl die "Sozialschmarotzer" suchen müsste. Wie viele werden es abzgl. der kranken, alleinerziehenden oder (zu) alten am Ende sein? Die Hälfte dieser 40%? Fände ich viel, aber gehen wir ruhig mal vom "worst case" aus...

In diesem Fall sprächen wir von also von 20% von 44 Mrd.€, mithin 9 Mrd.€, die der Steuerzahler für diese Klientel aufwendet. Nun kannst du diese Leute - bei aller gerechten Empörung - ja nicht einfach auf 0 setzen ("Existenzminimum" und so). Streichen wir denen also meinetwegen den kompletten Regelsatz, damit sie bloß keine Zigaretten oder Alkoholika davon kaufen können und schicken sie zur Tafel oder ins Sozialkaufhaus. Ersparnis: 3 Mrd.€...oder anders gesagt: 6 Mrd€ unvermeidbare Kosten für Unterkunft, Eingliederungsbemühungen und Verwaltung.

Dem gegenüber standen 2021 sagenhafte 1.040 Mrd.€ Einnahmen der öffentlichen Hand.

Was ich damit sagen will: Das Thema ist ein nachvollziehbarer Aufreger, aber im Grunde sprechen wir hier über "peanuts". Die Kohle reicht ja nicht einmal für ne durchschnittliche "too big to fail Intervention" :-(

Zitat
Der Sozialhaushalt macht über 50% des gesamten Bundeshaushalts aus

Der hat aber fast nichts mit dem hier diskutierten Bürgergeld zu tun.

Opa

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Antw:Bürgergeld vs. Morgens aufstehen?
« Antwort #274 am: 03.10.2022 06:51 »
Die Hälfte dieser 40%? Fände ich viel, aber gehen wir ruhig mal vom "worst case" aus...
Das sind sachliche Überlegungen, die in einem angenehmen Kontrast zu den vielen gefühlten Wahrheiten in diesem Thread stehen. Tatsächlich wurde bereits vor dem durch höchstrichterliche Rechtsprechung bewirkten Sanktionsmoratorium nur eine kleine Minderheit der Leistungsberechtigten wegen Pflichtverletzungen sanktioniert.

Etwas Erhellung bietet ein Bericht der BA aus dieser Zeit:
https://statistik.arbeitsagentur.de/DE/Statischer-Content/Grundlagen/Methodik-Qualitaet/Methodenberichte/Grundsicherung-Arbeitsuchende-SGBII/Generische-Publikationen/Methodenbericht-Jaehrliche-Sanktionsverlaufsquote.html?__blob=publicationFile

Dem lässt sich entnehmen, dass nur knapp 9% der Leistungsberechtigten überhaupt einmal von einer Sanktion betroffen war. Beim überwiegenden Teil dieser Sanktionen (drei Viertel) ging es darum, dass ein Termin beim Jobcenter nicht wahrgenommen wurde. In einem Viertel der Fälle wurde eine zumutbare Arbeit oder Maßnahme abgelehnt oder eine sonstige Pflichtverletzung festgestellt. (Jährliche Sanktionsverlaufsquote; die Sanktionsquote liegt deutlich niedriger).

Der von dir beschriebene Personenkreis fällt sicher eher unter die Gruppe derer, die mehr als einmal im Jahr eine Sanktion auslösen. Hier weist der Bericht eine Quote von ca. 1% aus.

Da die Sanktionen mit Einführung des Bürgergelds ja nicht komplett wegfallen, sondern lediglich der gesetzliche Rahmen an die Vorgaben des BVerfG angepasst wird, muss dieser Personenkreis weiter mit Kürzungen nach Fehlverhalten rechnen.
« Last Edit: 03.10.2022 07:03 von Opa »

Bob Kelso

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Antw:Bürgergeld vs. Morgens aufstehen?
« Antwort #275 am: 03.10.2022 12:45 »
Beamtenbund-Chef: Wir müssten eigentlich 20 Prozent mehr fordern
Der DBB-Vorsitzende Ulrich Silberbach über die anstehenden Tarifverhandlungen, Homeoffice für Beamte und die Gründe, warum er von der Regierung enttäuscht ist.

https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/ulrich-silberbach-beamtenbund-chef-wir-muessten-eigentlich-20-prozent-mehr-fordern-li.272291?utm_medium=Social&utm_source=Facebook&fbclid=IwAR25f0h71Nxuz8GZSxsGq6BOVptWNwhkJycpSr2s_qmGjyKjU6pE4-1WwyI#Echobox=1664774583

Britta2

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Antw:Bürgergeld vs. Morgens aufstehen?
« Antwort #276 am: 03.10.2022 14:18 »
Die Angestellten im ÖD wären also mit 10% glücklich und die Beamten wollen 20% und jaulen immer noch?
Wenn die Beamten 20% bekommen - verzichten sie dann auch auf einen Teil ihrer noblen Pensionen plus sonstige Vergünstigungen und zahlen sie endlich auch in die Rentenkasse der Normalsterblichen mit ein? Wohl eher nicht.

FGL

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Antw:Bürgergeld vs. Morgens aufstehen?
« Antwort #277 am: 03.10.2022 14:38 »
[...] und zahlen sie endlich auch in die Rentenkasse der Normalsterblichen mit ein? Wohl eher nicht.
Das tun sie doch längst. Sogar ohne dafür Leistungsansprüche zu erwerben.

Unknown

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Antw:Bürgergeld vs. Morgens aufstehen?
« Antwort #278 am: 03.10.2022 15:27 »
Die Angestellten im ÖD wären also mit 10% glücklich und die Beamten wollen 20% und jaulen immer noch?
Wenn die Beamten 20% bekommen - verzichten sie dann auch auf einen Teil ihrer noblen Pensionen plus sonstige Vergünstigungen und zahlen sie endlich auch in die Rentenkasse der Normalsterblichen mit ein? Wohl eher nicht.
Da ist er wieder, der Neid auf die Beamten. Wenn ich nur das fordere dürfen die Beamten aber das nicht bekommen.
Wieso sollten die Beamten auf ihre noble Pension verzichten? Letztendlich haben die Beamten es bereits vom BVerfG bestätigt bekommen, dass sie zu niedrig alimentiert werden. Wie hoch ist dein Neid erst, wenn die Besoldung irgendwann endlich mal ansteigt? Beißt du dann vor Wut und Neid in die Tischkante?

Tagelöhner

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Antw:Bürgergeld vs. Morgens aufstehen?
« Antwort #279 am: 03.10.2022 16:23 »
Die Neiddebatte dürft ihr dann mit der Bildzeitung führen, wenn immer weniger noch produktive/wertschöpfende Arbeitskräfte in Deutschland noch mehr für Beamtenalimentation und Zinskosten aufbringen müssen, während ihnen selber monatlich immer mehr vom Bruttogehalt weggenommen wird und sie bis 70 bei einer dann in Aussicht gestellten unverhältnismäßig kleinen Minirente arbeiten sollen  ;D

Das wird noch ein Spaß :-)

Bob Kelso

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Antw:Bürgergeld vs. Morgens aufstehen?
« Antwort #280 am: 03.10.2022 17:38 »
Interview mit Ulrich Silberbach!
interessant sind seine Ausführungen zur Attraktivität des öD.

E15TVL

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Antw:Bürgergeld vs. Morgens aufstehen?
« Antwort #281 am: 03.10.2022 17:48 »
Die Angestellten im ÖD wären also mit 10% glücklich und die Beamten wollen 20% und jaulen immer noch?
Wenn die Beamten 20% bekommen - verzichten sie dann auch auf einen Teil ihrer noblen Pensionen plus sonstige Vergünstigungen und zahlen sie endlich auch in die Rentenkasse der Normalsterblichen mit ein? Wohl eher nicht.
Selbst als Nicht-Beamter muss ich gestehen, dass du dich mit diesem Kommentar ins intellektuelle Aus katapultiert hast.

Opa

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Antw:Bürgergeld vs. Morgens aufstehen?
« Antwort #282 am: 03.10.2022 18:16 »
Die Angestellten im ÖD wären also mit 10% glücklich und die Beamten wollen 20% und jaulen immer noch?
Wenn die Beamten 20% bekommen - verzichten sie dann auch auf einen Teil ihrer noblen Pensionen plus sonstige Vergünstigungen und zahlen sie endlich auch in die Rentenkasse der Normalsterblichen mit ein? Wohl eher nicht.
Herr Silberbach spricht für den dbb als Tarifpartner des TVöD. Es geht also um die Angestellten und mit Beamten hat das allenfalls indirekt zu tun, falls der Tarifabschluss auf die Besoldung übertragen werden sollte.

Bastel

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Antw:Bürgergeld vs. Morgens aufstehen?
« Antwort #283 am: 03.10.2022 18:17 »
Die Neiddebatte dürft ihr dann mit der Bildzeitung führen, wenn immer weniger noch produktive/wertschöpfende Arbeitskräfte in Deutschland noch mehr für Beamtenalimentation und Zinskosten aufbringen müssen, während ihnen selber monatlich immer mehr vom Bruttogehalt weggenommen wird und sie bis 70 bei einer dann in Aussicht gestellten unverhältnismäßig kleinen Minirente arbeiten sollen  ;D

Das wird noch ein Spaß :-)

Der A8 Polizist der mit seiner Familie unter Hartz4 Niveau lebt, macht sich auch gut auf der Titelseite. 

Tagelöhner

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Antw:Bürgergeld vs. Morgens aufstehen?
« Antwort #284 am: 03.10.2022 18:20 »
Der A8 Polizist der mit seiner Familie unter Hartz4 Niveau lebt, macht sich auch gut auf der Titelseite.

Die Bild weiß dann schon zu differenzieren, welche Hoheitsträger noch von Bedeutung für die Aufrechterhaltung der staatlichen Kernaufgaben der Bundesrepublik sind und welche nicht. Schlecht dürfte die Debatte allerdings für alle 0815-Beamtenjobs ausgehen, die im Nachbarbüro genauso gut bereits von Angestellten ausgeübt werden und bei denen sich jeder Ottonormalsterbliche fragt, warum die Ausübung dieser überhaupt ein Beamtenverhältnis begründen können.