Als jemand, der in einem Ministerium arbeitet, kann ich Dir das bestätigen: Das sind die letzten in der Kette, die "betriebsbedingt" Stellen einsparen und Kündigungen deswegen aussprechen. Ist im Sozialvergleich halt auch nicht so einfach, weil ein Arbeitsrichter immer die Frage stellen wird, ob bei gut 160 bis 180 Stellen des Bundes wirklich nirgendwo eine andere Stelle für den MA verfügbar sein soll. Kündigungen werden daher wenn überhaupt eher aufgrund persönlicher Gründe ausgesprochen.
Eine Haushaltssperre (für die es aus finanzielle Sicht überhaupt keinen Grund gibt, da die Einnahmen im Augenblick eher steigen) wirkt sich nur auf das Schaffen neuer Stellen aus. Bereits vorhandene Stellen können in der Regel nachbesetzt werden, da findet jeder gute Referatsleiter immer eine Begründung. Es gibt zwar langfristige Anforderungen, die Stellenanzahl im Bund zu senken, dies kann aber quasi problemlos über den Abgang in die Rente und der nicht mehr Nachbesetzung geregelt werden.
Aber Achtung: Eine echte Probezeit hast Du wahrschenlich nicht, da dies normaleweise über eine Abordnung mit dem Ziel der Versetzung gemacht wird. Und diese Abordnung kann von allen drei Parteien jederzeit widerrufen werden! Aber auch hier habe ich nur von Fällen gehört, wo der MA die widerrufen hat, der Bund eher selten. Da muss schon viel schieflaufen, das macht viel Arbeit.
Aber ein anderer kleiner Hinweis: Das Arbeiten ab Herbst im Ministerium kann sich grundlegend ändern. Es gibt gerade sehr intensive Gespräche auf ALZ Ebene (Abteilungsleiter der Z-Abteilungen) darüber.
Wenn Du keine Möglichkeit für Homeoffice hast und kein Grund dafür existiert, dass Du an einem bestimmten Ort arbeiten muss (wie z.B. im inneren Dienst oder der IT), dann kann es sein, dass sich dein Schreibtisch zeitweise in anderen Ministerien befinden wird. Es ist geplant, energetisch schlechte Häuser so weit es geht runterzufahren und die Arbeitsplätze mehrere Ministerien zusammen zu legen.
Da ich in einem solchen Haus sitze und nicht ausziehen kann, wird es wohl noch ruhiger werden, als es in der Anfangsphase von Corona eh schon war.