Autor Thema: Verbeamtung nach A10 als TB E11 sinnvoll?  (Read 3550 times)

Swift

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Verbeamtung nach A10 als TB E11 sinnvoll?
« am: 11.09.2022 19:19 »
Hallo,

aktuell bin ich seit Februar 2021 bei einer Bundesbehörde im IT-Bereich als TB in Entgeltgruppe E11/2 tätigt. Im Februar kommenden Jahres befinde ich mich in E11/3.

Ich bin 29 Jahre alt (im April kommenden Jahres werde ich 30), ledig (Hochzeit bahnt sich allerdings an) und (noch) kinderlos. Dazu bin ich vorerkrankt und müsste mit dem gedeckelten 30% Risikozuschlag bei der PKV als Beamter rechnen. Ich spiele nun mit dem Gedanken, mich bei uns verbeamten zu lassen, wäge seit geraumer Zeit Vor- und Nachteile ab, komme jedoch noch auf keinen grünen Nenner, ob es sich wirklich lohnt etc. Daher spreche ich aktuell mit vielen Kollegen und Bekannten, würde in folge dessen auch sehr gerne eure Meinung dazu hören.

Einen entsprechenden Antrag auf Verbeamtung habe ich gestellt. Hier wurde mir mitgeteilt, dass ich von E11/2 (bzw. bald /3) in A10/1 gestuft werden. Nach knapp 5 Monaten würde ich in A10/2 landen, da mir ca. 1 Jahr und 7 Monate Erfahrung angerechnet werden würden (meine Zeit als studentische Aushilfskraft in derselben Behörde und Abteilung kann leider nicht mit berücksichtigt werden, da ich hier als Aushilfskraft nicht im gehobenen Dienst eingruppiert war).

Ich versuche daher nun A10/2 mit E11/3 zu vergleichen, wodurch ich finanziell gesehen erst einmal aufgrund der PKV (ich rechne hier inklusive Risikozuschlag aktuell mit 400€/Monat) und des wegfallenden Weihnachtsgeldes (auf den Monat heruntergerechnet) etwas schlechter dastehe.

Im Antwortschreiben meines Antrags auf Verbeamtung wurde direkt geprüft, ob ich statt in A10 in A11 kommen kann, was nicht der Fall ist. Die durchschnittliche Beförderungszeit nach A11 ist laut dem Schreiben 6.5 Jahre, nach Aussage der Sachbearbeiterin realistischer Weise eher bei 4-5 Jahre, da ich als Beamter auf Probe in den ersten 3 Jahren nicht nach A11 befördert werden kann.

Ich frage mich nun, ob sich die Vorteile einer Verbeamtung (erhöhte Pension vs. Rente unter Berücksichtigung von VBL, volle Lohnfortzahlung, Vorteile einer PKV) im Hinblick auf die Einstufung in A10 mit zügiger Erfahrungsstufe 2 im Vergleich zum aktuellen TB-Verhältnis auch auf längere Sicht lohnt, wenn man die Beförderungsjahre nach A11 berücksichtigt.

Mir ist natürlich bewusst, dass mir keiner diese Entscheidung abnehmen kann, würde mich aber über Eindrücke und Meinungen freuen :-)

Beste Grüße

WasDennNun

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Antw:Verbeamtung nach A10 als TB E11 sinnvoll?
« Antwort #1 am: 11.09.2022 21:08 »
Wenn du Freude dabei hast, dass besondere Dienst und Treueverhältnis einzugehen.
Du dir sicher bist, dass du nicht noch andere AG kennenlernen willst.
Wenn Kinder gewünscht und erwartet werden.

Dann könnte es sich nicht nur seelisch sondern auch monetäre lohnen.

Organisator

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Antw:Verbeamtung nach A10 als TB E11 sinnvoll?
« Antwort #2 am: 12.09.2022 08:15 »
Wenn es augenscheinlich nur um finanzielle Aspekte geht, würde ich als ITler unbedingt Tarifbeschäftigter bleiben. So ist z.B. die IT-Zulage beim Bund nur für Tarifbeschäftigte möglich. Das Beamtensystem ist auch für ITler zu starr.


Bastel

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Antw:Verbeamtung nach A10 als TB E11 sinnvoll?
« Antwort #3 am: 12.09.2022 08:25 »
Bei 3+X Kinder kann sich auch in diesem Fall die Verbeamtung lohnen ;D

Organisator

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Antw:Verbeamtung nach A10 als TB E11 sinnvoll?
« Antwort #4 am: 12.09.2022 14:38 »
Bei 3+X Kinder kann sich auch in diesem Fall die Verbeamtung lohnen ;D

Stimmt schon, aber gerade als ITler ist man schnell auf E12 / E13-Stellen. +IT-Zulage. Und wie man die Beförderungalage liest, ists allenfalls A11 in einigen Jahren. Dazu noch die statusbedingten Nachteile... näääää

Eukalyptus

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Antw:Verbeamtung nach A10 als TB E11 sinnvoll?
« Antwort #5 am: 12.09.2022 15:20 »
... So ist z.B. die IT-Zulage beim Bund nur für Tarifbeschäftigte möglich. Das Beamtensystem ist auch für ITler zu starr.

Ich kenne mehrere Beispiele von Bundesbeamten, die Empfänger der IT-Zulage Bund sind.

Organisator

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Antw:Verbeamtung nach A10 als TB E11 sinnvoll?
« Antwort #6 am: 12.09.2022 15:32 »
... So ist z.B. die IT-Zulage beim Bund nur für Tarifbeschäftigte möglich. Das Beamtensystem ist auch für ITler zu starr.

Ich kenne mehrere Beispiele von Bundesbeamten, die Empfänger der IT-Zulage Bund sind.

Dann irre ich mich wohl.

xap

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Antw:Verbeamtung nach A10 als TB E11 sinnvoll?
« Antwort #7 am: 12.09.2022 16:10 »
ITZBund sowie BDBOS erhalten die Beamten qua Gesetz eine entsprechende Zulage. Die TB erhalten diese nur zusätzlich, obwohl es keinen Rechtsanspruch gibt. Und Personalbindungs- sowie -gewinnungsprämien gibt es sowohl im Beamten als auch Tarif Bereich.

BeamterBund

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Antw:Verbeamtung nach A10 als TB E11 sinnvoll?
« Antwort #8 am: 12.09.2022 19:03 »
Wenn du im gehobenen Dienst bleiben möchtest würde ich dir die Verbeamtung empfehlen. Erst recht wenn es keine IT Zulage gibt. Gerade die Absicherung, falls dein Gesundheitszustand sich verändert, ist unschlagbar (dauerhaft volle Bezüge, beim Angestellten nur bis 6 Wochen)

Wichtig wäre noch zu wissen welche Stellen es bei dir gibt A9 bis A11 und A11 bis A13z ??? Dann hast vielleicht Glück und wirst schnell durchbefördert.

Bezüglich der PKV würde ich mir mal die Debeka ansehen und einen Vertreter nach Hause bestellen. Vielleicht geht’s auch ohne Risikozuschlag.

Wenn du deinen Arbeitgeber kurzfristig wechseln möchtest, ohne dass dir dein Dienstherr reinredet lasse es mit der Verbeamtung.


BeamterBund

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Antw:Verbeamtung nach A10 als TB E11 sinnvoll?
« Antwort #9 am: 12.09.2022 19:09 »
... So ist z.B. die IT-Zulage beim Bund nur für Tarifbeschäftigte möglich. Das Beamtensystem ist auch für ITler zu starr.

Ich kenne mehrere Beispiele von Bundesbeamten, die Empfänger der IT-Zulage Bund sind.

Und die wäre? Ich glaube du verwechselst da etwas…Die IT Zulage ist nur für TB.
Das was ITZ Bund /BDBOS anbieten ist doch „ nur“ eine Stellenzulage, wie bspw. Polizeizulage oder Zulage Nachrichtendienste etc.


NvB

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Antw:Verbeamtung nach A10 als TB E11 sinnvoll?
« Antwort #10 am: 12.09.2022 19:45 »
Ich verstehe nicht, wie man als ITler auch nur ansatzweise beim Staat arbeiten kann... Alle in meinem Freundeskreis haben in irgendeinem Bereich der IT studiert. Und seit Berufsbeginn, alle 2 bis maximal 3 Jahre, den Arbeitgeber gewechselt. Klar... Absolute Flexibilität ist Pflicht. Aber mit jedem Arbeitgeberwechsel haben durch die Bank alle 30-50% Gehaltssteigerungen hinter sich. Keiner! Wirklich keiner hat bei Rund 7-13 Jahren Berufserfahrung unter 100k Jahresgehalt. 3 Bekannte haben sogar 90% Homeoffice bei einer 30 Stunden Woche.

Sorry, aber mach es nicht. Außer du bist fachlich schlecht und jeder 15 Jährige hat bessere Kenntnisse als du, dann machst du als IT Beamter alles richtig.

Eukalyptus

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Antw:Verbeamtung nach A10 als TB E11 sinnvoll?
« Antwort #11 am: 12.09.2022 23:16 »
... So ist z.B. die IT-Zulage beim Bund nur für Tarifbeschäftigte möglich. Das Beamtensystem ist auch für ITler zu starr.

Ich kenne mehrere Beispiele von Bundesbeamten, die Empfänger der IT-Zulage Bund sind.

Und die wäre? Ich glaube du verwechselst da etwas…Die IT Zulage ist nur für TB.
Das was ITZ Bund /BDBOS anbieten ist doch „ nur“ eine Stellenzulage, wie bspw. Polizeizulage oder Zulage Nachrichtendienste etc.

Da muss ich tatsächlich präziser werden. Die Fachkräftezulage (nicht "..IT") kann für Tarifbeschäftigte im Bereich IT, aber auch anderen Bereichen des Bundes gewährt werden. Voraussetzung ist eine bevorstehende Abwanderung, die Zulage wird zur Bindung der Fachkraft gewährt und kann bis zu 1000 Euro monatlich für bis zu 5 Jahre betragen.

Beamte können dagegen in bestimmten Verwendungen (z.B. ITZ Bund, BSI, Bundeswehr auf bestimmten IT-Dienstposten) eine Stellenzulage (z.B. für A10 beim BSI 200 Euro) erhalten, siehe Anlage IX BBesG.

Eukalyptus

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Antw:Verbeamtung nach A10 als TB E11 sinnvoll?
« Antwort #12 am: 12.09.2022 23:21 »
Ich verstehe nicht, wie man als ITler auch nur ansatzweise beim Staat arbeiten kann... Alle in meinem Freundeskreis haben in irgendeinem Bereich der IT studiert. Und seit Berufsbeginn, alle 2 bis maximal 3 Jahre, den Arbeitgeber gewechselt. Klar... Absolute Flexibilität ist Pflicht. Aber mit jedem Arbeitgeberwechsel haben durch die Bank alle 30-50% Gehaltssteigerungen hinter sich. Keiner! Wirklich keiner hat bei Rund 7-13 Jahren Berufserfahrung unter 100k Jahresgehalt. 3 Bekannte haben sogar 90% Homeoffice bei einer 30 Stunden Woche.

Sorry, aber mach es nicht. Außer du bist fachlich schlecht und jeder 15 Jährige hat bessere Kenntnisse als du, dann machst du als IT Beamter alles richtig.

Es gibt noch andere Werte als Geld - Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist ein Faktor der für viele wichtiger ist, und je älter (oder je mehr Kinder man hat..) desto mehr weiß man das zu schätzen. Schön für deine drei Bekannten mit dem Gehalt >100k und der 30h-Woche, dass ihr Arbeitgeber so großzügig ist. Hoffentlich ist er auch so flexibel mal für einige Tage Urlaub in einer heissen Projektphase zu gewähren, wenn das Kind krank ist.

NvB

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Antw:Verbeamtung nach A10 als TB E11 sinnvoll?
« Antwort #13 am: 13.09.2022 00:13 »
Ich verstehe nicht, wie man als ITler auch nur ansatzweise beim Staat arbeiten kann... Alle in meinem Freundeskreis haben in irgendeinem Bereich der IT studiert. Und seit Berufsbeginn, alle 2 bis maximal 3 Jahre, den Arbeitgeber gewechselt. Klar... Absolute Flexibilität ist Pflicht. Aber mit jedem Arbeitgeberwechsel haben durch die Bank alle 30-50% Gehaltssteigerungen hinter sich. Keiner! Wirklich keiner hat bei Rund 7-13 Jahren Berufserfahrung unter 100k Jahresgehalt. 3 Bekannte haben sogar 90% Homeoffice bei einer 30 Stunden Woche.

Sorry, aber mach es nicht. Außer du bist fachlich schlecht und jeder 15 Jährige hat bessere Kenntnisse als du, dann machst du als IT Beamter alles richtig.

Es gibt noch andere Werte als Geld - Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist ein Faktor der für viele wichtiger ist, und je älter (oder je mehr Kinder man hat..) desto mehr weiß man das zu schätzen. Schön für deine drei Bekannten mit dem Gehalt >100k und der 30h-Woche, dass ihr Arbeitgeber so großzügig ist. Hoffentlich ist er auch so flexibel mal für einige Tage Urlaub in einer heissen Projektphase zu gewähren, wenn das Kind krank ist.

Also Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist als Beamter gut? Bei einer 41 Stundenwoche in Anwesenheitspflicht ist die schlechter als bei einer 30 Stundenwoche die 90% im Homeoffice stattfindet.

Und ja, mag sein, dass es noch andere Werte als Geld gibt. Am Ende des Tages bestimmt aber die Kohle auf deinem Konto, welche Einschnitte du verkraften kannst und welche nicht.  Und das kann man mit >10k Brutto besser als mit 5k ;-)

WasDennNun

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Antw:Verbeamtung nach A10 als TB E11 sinnvoll?
« Antwort #14 am: 13.09.2022 06:24 »
Ich verstehe nicht, wie man als ITler auch nur ansatzweise beim Staat arbeiten kann... Alle in meinem Freundeskreis haben in irgendeinem Bereich der IT studiert. Und seit Berufsbeginn, alle 2 bis maximal 3 Jahre, den Arbeitgeber gewechselt. Klar... Absolute Flexibilität ist Pflicht. Aber mit jedem Arbeitgeberwechsel haben durch die Bank alle 30-50% Gehaltssteigerungen hinter sich. Keiner! Wirklich keiner hat bei Rund 7-13 Jahren Berufserfahrung unter 100k Jahresgehalt. 3 Bekannte haben sogar 90% Homeoffice bei einer 30 Stunden Woche.

Sorry, aber mach es nicht. Außer du bist fachlich schlecht und jeder 15 Jährige hat bessere Kenntnisse als du, dann machst du als IT Beamter alles richtig.
Es gibt durchaus Gründe.
Nähe der Arbeitsstelle zur Wohnung.
Weniger Projektstress, ausser man stresst sich selbst.
Wenn man aus dem gröbsten raus ist mit Kind und Kegel und Haus und Hof, dann sind 10-20k mehr oder weniger nicht mehr relevant, ausser man will viel vererben oder hat teure Hobbies.