Autor Thema: TV-L: Wie motiviert ihr euch zur Arbeit bei der schlechten Gehaltsentwicklung?  (Read 9202 times)

JesuisSVA

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In der Frage geht es nicht um die Wahl des Arbeitsplatzes, es geht darum, wie man
weiterhin unter den eher mäßigen Gehaltsbedingungen des TV-L eure Arbeit vernünftig
weiter verrichten könne und
Zitat
die Motivation nicht völlig zu verlieren?

ichEinfachUnverbeamtet

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Ich kann mich im HO großartigen Serien widmen (HoC, BCS, BB usw.), Lesen und vorm "Arbeiten" gehe ich ins Gym.
Leider habe ich aktuell nur 2x pro Woche HO. Ich spare mir meine "Arbeit" dann fürs Büro auf. Ich habe derzeit vielleicht 10-15 Stunden pro Woche tatsächlich zu tun- wenn es hoch kommt.

Bin in E11/4 - "Förderung" nach E12 geplant iVm Stufenverkürzung zur Stufe 5...
D.h. ich kassiere in naher Zukunft knappe 73 k für einen Teilzeitjob

 ;D Abgesehen von der EG geht es mir ähnlich. 3 Tage Telearbeit und - ich möchte es mal so formulieren - wenig bis gar nichts zu tun. Die wenige Arbeit ist aber ein hausgemachtes Problem, also nicht meins. Ich werde nicht betteln gehen ;)

Bis auf das gelegentliche Jammern auf hohem Niveau kann ich mich im öD nicht beklagen... In der pW müsste ich sicher mehr arbeiten  :P

JC83

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Ich kann mich im HO großartigen Serien widmen (HoC, BCS, BB usw.), Lesen und vorm "Arbeiten" gehe ich ins Gym.
Leider habe ich aktuell nur 2x pro Woche HO. Ich spare mir meine "Arbeit" dann fürs Büro auf. Ich habe derzeit vielleicht 10-15 Stunden pro Woche tatsächlich zu tun- wenn es hoch kommt.

Bin in E11/4 - "Förderung" nach E12 geplant iVm Stufenverkürzung zur Stufe 5...
D.h. ich kassiere in naher Zukunft knappe 73 k für einen Teilzeitjob

 ;D Abgesehen von der EG geht es mir ähnlich. 3 Tage Telearbeit und - ich möchte es mal so formulieren - wenig bis gar nichts zu tun. Die wenige Arbeit ist aber ein hausgemachtes Problem, also nicht meins. Ich werde nicht betteln gehen ;)

Bis auf das gelegentliche Jammern auf hohem Niveau kann ich mich im öD nicht beklagen... In der pW müsste ich sicher mehr arbeiten  :P

Ich habe so langsam den Eindruck, dass "unsere" Zustände auf exorbitant viele Leute im öD zutreffen...

simmelbert

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War jetzt einige Jahre in der TVL E10 angestellt. Entwicklungsmöglichkeiten bei uns gleich 0. An manchen Tagen ist 0,0 zu tun was furchtbar für mich ist. Habe jetzt eine neue Stelle bei einer großen deutschen Krankenversicherung. Ebenfalls öffentlicher Dienst aber Haustarifvertrag. Sind mal eben +40% Gehalt.

Brennholzverleiher

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Ich kann mich im HO großartigen Serien widmen (HoC, BCS, BB usw.), Lesen und vorm "Arbeiten" gehe ich ins Gym.
Leider habe ich aktuell nur 2x pro Woche HO. Ich spare mir meine "Arbeit" dann fürs Büro auf. Ich habe derzeit vielleicht 10-15 Stunden pro Woche tatsächlich zu tun- wenn es hoch kommt.

Bin in E11/4 - "Förderung" nach E12 geplant iVm Stufenverkürzung zur Stufe 5...
D.h. ich kassiere in naher Zukunft knappe 73 k für einen Teilzeitjob

Kannste dir nicht ausdenken... ;)
Dito
Aktuell 2 Tage HomeOffice, die für Haushalt, private Termine usw. genutzt werden. Die Arbeit wird dann an den restlichen 3 Tagen im Amt erledigt. Unterm Strich leiste ich dadurch aber nicht weniger (und natürlich auch nicht mehr) als es noch kein HomeOffice gab.

Und erfahrungsgemäß kann ich sagen, dass es solche Stellen ab einer gewissen Unternehmensgröße auch in der Wirtschaft gibt.

Ich habe gekündigt und bin in die warme und sichere Wirtschaft (Sicher in der IT heißt, dass ich in 2 Wochen wieder einen Job habe, sollte was mit meinem alten Arbeitsplatz passieren). Mir sind in meinem Umfeld keine Fälle bekannt, in der sich eine Fachkraft (ITler und Ingenieure) sorgen um ihren Job machen musste. Klar, Betriebsauflösungen gibt es immer, auch ohne Corona und Krieg, weil man wieder unfähiges Management eingestellt hat, aber da hätte ich eher Angst vor, wenn Fachkräfte irgendwann nicht mehr benötigt werden.
Das stimmt natürlich. Bei der aktuellen Marktlage kann man sich, z. B. als Softwareentwickler, sogar die Stellen nach Programmiersprachen oder sonstigen Vorlieben auswählen. Allerdings blicke ich mit Bedenken in die Zukunft. Wenn unsere Regierung fertig mit der vollständigen Zerstörung deutschlands ist, bleibt abzuwarten, wie der Markt dann aussieht und wie viele ITer tatsächlich noch benötigt werden.

Und ich finde ab E 13 S 3/4 ist der ö. D. auch finanziell nicht soooo schlecht. Laut einer Studie lag das durchschnittliche Bruttogehalt in der IT bei 64.200 EUR und dort kommt man im ö. D. als ITer auch hin. 
« Last Edit: 14.09.2022 09:38 von Brennholzverleiher »

WasDennNun

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Und ich finde ab E 13 S 3/4 ist der ö. D. auch finanziell nicht soooo schlecht.
Korrekt, aber eher selten zu finden und wird dann (leider) auch nur für wH Absolventen geöffnet.
Zitat
Laut einer Studie lag das durchschnittliche Bruttogehalt in der IT bei 64.200 EUR und dort kommt man im ö. D. als ITer auch hin.
Und man bekommt auch ITler, wenn man förderliche Zeiten und Stufenzulage gewährt, da die dann eben in diesen Regionen (anfangen).
Wer meint einen nicht Berufsanfänger als ITler mit unter 55T€ einstellen zu können, der sucht nur einfache SysAds als ersatz für die umgelernten VerwaltungsITbeamten

thesisko

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Ich habe ein ganz anderes Problem. Meine Stelle wird nur noch EG9a bezahlt. Man muss für meine Job wirklich viel Leidenschaft und mitbringen und bereit sein, dass man nur so 60% einer Vergütung aus der Privatwirtschaft erhält. Jetzt ist meine Frau als Beamtin bei uns zuhause der finanzielle Leistungsträger und ich konnte es mir bisher leisten weniger zu bekommen, als möglich. Jetzt flattert eine Kostensteigerung nach der anderen ins Haus und wir müssen uns immer weiter einschränken.
Zurecht sagt sie jetzt, warum wir das weiter tun soll. Aktuell habe ich ein Angebot bei einer VW Tochter. Deutlich mehr Geld, bei nur 36h in der Woche. von 6 bis 20 Uhr kann ich unter Berücksichtigung betrieblicher Belage und des Arbeitszeitgesetzes frei entscheiden, wann ich die Leistung erbringe. Stundenkonto, Gleitzeittage, VW Fahrzeuge zu Mitarbeiterkonditionen, mobiles Arbeiten,...........

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Ich habe ein ganz anderes Problem. Meine Stelle wird nur noch EG9a bezahlt. Man muss für meine Job wirklich viel Leidenschaft und mitbringen und bereit sein, dass man nur so 60% einer Vergütung aus der Privatwirtschaft erhält. Jetzt ist meine Frau als Beamtin bei uns zuhause der finanzielle Leistungsträger und ich konnte es mir bisher leisten weniger zu bekommen, als möglich. Jetzt flattert eine Kostensteigerung nach der anderen ins Haus und wir müssen uns immer weiter einschränken.
Zurecht sagt sie jetzt, warum wir das weiter tun soll. Aktuell habe ich ein Angebot bei einer VW Tochter. Deutlich mehr Geld, bei nur 36h in der Woche. von 6 bis 20 Uhr kann ich unter Berücksichtigung betrieblicher Belage und des Arbeitszeitgesetzes frei entscheiden, wann ich die Leistung erbringe. Stundenkonto, Gleitzeittage, VW Fahrzeuge zu Mitarbeiterkonditionen, mobiles Arbeiten,...........

Na wie schön, da hast du nicht nur ein Problem, sondern auch gleich die Lösung!

WasDennNun

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und die einzigen Unterschiede zu meinem AG:
39,5 h und nicht 36
weniger Geld
kein Mitarbeiter Auto

nun, das halte ich aus.
Aber VW Töchter sind ja auch wie eine Behörde, von daher wird man sich nicht umgewöhnen müssen

fare well

TVWaldschrat

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und die einzigen Unterschiede zu meinem AG:
39,5 h und nicht 36
weniger Geld
kein Mitarbeiter Auto

nun, das halte ich aus.
Aber VW Töchter sind ja auch wie eine Behörde, von daher wird man sich nicht umgewöhnen müssen

fare well

Die Frage ist ja, was der AG einem sonst bieten sollte, wenn nicht Geld oder Geldwerte-Vorteile?

Edit: Und natürlich Work-Life-Balance, aber die ist ja durch reduzierte Arbeitszeit schon besser als im öD :)
« Last Edit: 15.09.2022 12:17 von TVWaldschrat »

Leonhardt

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Ich habe ein ganz anderes Problem. Meine Stelle wird nur noch EG9a bezahlt. Man muss für meine Job wirklich viel Leidenschaft und mitbringen und bereit sein, dass man nur so 60% einer Vergütung aus der Privatwirtschaft erhält. Jetzt ist meine Frau als Beamtin bei uns zuhause der finanzielle Leistungsträger und ich konnte es mir bisher leisten weniger zu bekommen, als möglich. Jetzt flattert eine Kostensteigerung nach der anderen ins Haus und wir müssen uns immer weiter einschränken.
Zurecht sagt sie jetzt, warum wir das weiter tun soll. Aktuell habe ich ein Angebot bei einer VW Tochter. Deutlich mehr Geld, bei nur 36h in der Woche. von 6 bis 20 Uhr kann ich unter Berücksichtigung betrieblicher Belage und des Arbeitszeitgesetzes frei entscheiden, wann ich die Leistung erbringe. Stundenkonto, Gleitzeittage, VW Fahrzeuge zu Mitarbeiterkonditionen, mobiles Arbeiten,...........

Also bei so einem Angebot würde ich auch sofort gehen... Worauf wartest du?

WasDennNun

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Die Frage ist ja, was der AG einem sonst bieten sollte, wenn nicht Geld oder Geldwerte-Vorteile?

Edit: Und natürlich Work-Life-Balance, aber die ist ja durch reduzierte Arbeitszeit schon besser als im öD :)
Mein AG bietet mir ein geringeren Lohn als ich vorher hatte, dafür 7 min Fahrrad weg zum Job
(Macht also gut 5h pro Woche weniger Zeitaufwand für die Arbeit, da wäre auch eine 36h Woche negativ  ;D )
Ein tolles Kollegium (also die direkt mit mir arbeiten), ok hatte ich vorher auch
Eine sinnstiftende Aufgabe (oje, hoffentlich liest Spid das nicht), habe vorher doch relativ viel für die Rundablage bzw. nur für die Akquise des nächsten Projektes gearbeitet, ist irgendwann ermüdend

also unterm Strich wie du schreibst: Zeitaufwand, Geld und Work-Life-Balance müssen in einem ausgewogenem Verhältnis liegen und da bei mir glücklicherweise Geld nicht mehr die höchste Prio hat....
Vor 20 Jahren hätte ich meinen jetzigen Job wahrscheinlich nicht gemacht, da war das Geld wg. Kind/Kegel wichtiger

Organisator

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Die Frage ist ja, was der AG einem sonst bieten sollte, wenn nicht Geld oder Geldwerte-Vorteile?

Edit: Und natürlich Work-Life-Balance, aber die ist ja durch reduzierte Arbeitszeit schon besser als im öD :)

Ein angenehmes Arbeitsumfeld und sinnstiftende Tätigkeit. Wenn man 40 Stunden nur Mist machen muss, hilft auch mehr Geld nicht dauerhaft.

JesuisSVA

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Was ist eine „sinnstiftende Tätigkeit“? Man liest das immer wieder, aber was soll das sein?

Kaiser80

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Die Frage ist ja, was der AG einem sonst bieten sollte, wenn nicht Geld oder Geldwerte-Vorteile?

Edit: Und natürlich Work-Life-Balance, aber die ist ja durch reduzierte Arbeitszeit schon besser als im öD :)

Ein angenehmes Arbeitsumfeld und sinnstiftende Tätigkeit. Wenn man 40 Stunden nur Mist machen muss, hilft auch mehr Geld nicht dauerhaft.
Wir wir grade wieder merken: Ist doch alles total individuell.
Ich (Anfang 40) verabschiede mich nach nunmehr fast 14 Jahren wg Perspektivlosigkeit und Langeweile aus dem öD zu einem öD "nahen" privatrechtlichen AG...
WAZ reduziert sich, deutlich mehr mobiles arbeiten möglich (der Fahrtweg wär aber auch nur 15min länger), Lohn steigt >15%, ZVK wird übernommen, private KV, Dienstwagen zur Privatnutzung. Nur bei den 6,65 VL war nix zu machen ;D. Das wichtigste war aber ein herausfordernde Aufgabe und (Tatsache) sehr hohe Identifikation mit dem zukünftigen AG. Es spricht also alles für den Wechsel. Und doch, nach 14 Jahren war das für mich richtig richtig schwer das kollegiale Umfeld zu verlassen. Ohne das Arbeitsumfeld, wäre ich bestimmt schon früher gewechselt.