Autor Thema: TV-L: Wie motiviert ihr euch zur Arbeit bei der schlechten Gehaltsentwicklung?  (Read 9214 times)

Kaiser80

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Eine sinnstiftende Aufgabe (oje, hoffentlich liest Spid das nicht),
Hat er... ;D

Organisator

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Was ist eine „sinnstiftende Tätigkeit“? Man liest das immer wieder, aber was soll das sein?

Das individuelle Gefühl, dass die Arbeit und die Arbeitsergebnisse Sinn haben. Sorgt bei mir für Zufriedenheit und Motivation. Mehr als ein paar Hunderter mehr Einkommen pro Monat.

(ehe jetzt jemand meckert: Funktioniert aber nur dann, wenn man ein für sich individuell passendes Einkommensniveau erreicht hat)

JesuisSVA

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Also sowas wie „Heute mal wieder Kriegswaffen für 90 Mrd. Euro in den Nahen Osten verhökert, ein gutes Gefühl!“ oder „Endlich konnte ich mit dem Erjagen dieser Nashörner was für die Erektion von Asiaten tun, das motiviert mich!“ im Gegensatz zu „Schon wieder das hart erwirtschaftete Geld der Steuerzahler an Leistungsempfänger ausgezahlt, wie sinnlos!“?

Organisator

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Also sowas wie „Heute mal wieder Kriegswaffen für 90 Mrd. Euro in den Nahen Osten verhökert, ein gutes Gefühl!“ oder „Endlich konnte ich mit dem Erjagen dieser Nashörner was für die Erektion von Asiaten tun, das motiviert mich!“ im Gegensatz zu „Schon wieder das hart erwirtschaftete Geld der Steuerzahler an Leistungsempfänger ausgezahlt, wie sinnlos!“?

Jeder zieht seine Motivation aus unterschiedlichen Arbeitsergebnissen. Manche finden es auch toll (und sinnstiftend), arme Leistungsempfänger in ihrem Lebensunterhalt zu unterstützen. Oder finden es toll, ein Feuer gelöscht oder einen Tisch reapiert zu haben, statt den ganzen Tag im Büro rumzusitzen.

JesuisSVA

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Das bedeutet ja, dass jmutmaßlich jede Tätigkeit eine sinnstiftende Tätigkeit ist. Nur halt nicht für jeden. Das machte aber auch das Inserieren mit „Wir bieten: … - eine sinnstiftende Tätigkeit“ zu ziemlichen Unsinn.

Organisator

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Das bedeutet ja, dass jmutmaßlich jede Tätigkeit eine sinnstiftende Tätigkeit ist. Nur halt nicht für jeden. Das machte aber auch das Inserieren mit „Wir bieten: … - eine sinnstiftende Tätigkeit“ zu ziemlichen Unsinn.

Das sehe ich ganz genau so. Sinnstiftend ist höchst individuell, insofern wäre das bei einer Stellenausschreibung nur eine Phrase.

WasDennNun

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Das bedeutet ja, dass jmutmaßlich jede Tätigkeit eine sinnstiftende Tätigkeit ist. Nur halt nicht für jeden. Das machte aber auch das Inserieren mit „Wir bieten: … - eine sinnstiftende Tätigkeit“ zu ziemlichen Unsinn.

Das sehe ich ganz genau so. Sinnstiftend ist höchst individuell, insofern wäre das bei einer Stellenausschreibung nur eine Phrase.
Eben, wenn da steht, wenn das für sie ein sinnstiftende Tätigkeit ist, dann sind sie bei uns richtig.
Wäre es korrekter, aber ebenso eine Unsinnige Phrase.

TVWaldschrat

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Das bedeutet ja, dass jmutmaßlich jede Tätigkeit eine sinnstiftende Tätigkeit ist. Nur halt nicht für jeden. Das machte aber auch das Inserieren mit „Wir bieten: … - eine sinnstiftende Tätigkeit“ zu ziemlichen Unsinn.

Das sehe ich ganz genau so. Sinnstiftend ist höchst individuell, insofern wäre das bei einer Stellenausschreibung nur eine Phrase.
Eben, wenn da steht, wenn das für sie ein sinnstiftende Tätigkeit ist, dann sind sie bei uns richtig.
Wäre es korrekter, aber ebenso eine Unsinnige Phrase.

Diese Formulierung würde für enorm geringes Selbstbewusstsein des Stellenausschreibungserfassungsbeamten/angestellten sprechen ;)

WasDennNun

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Das bedeutet ja, dass jmutmaßlich jede Tätigkeit eine sinnstiftende Tätigkeit ist. Nur halt nicht für jeden. Das machte aber auch das Inserieren mit „Wir bieten: … - eine sinnstiftende Tätigkeit“ zu ziemlichen Unsinn.

Das sehe ich ganz genau so. Sinnstiftend ist höchst individuell, insofern wäre das bei einer Stellenausschreibung nur eine Phrase.
Eben, wenn da steht, wenn das für sie ein sinnstiftende Tätigkeit ist, dann sind sie bei uns richtig.
Wäre es korrekter, aber ebenso eine Unsinnige Phrase.

Diese Formulierung würde für enorm geringes Selbstbewusstsein des Stellenausschreibungserfassungsbeamten/angestellten sprechen ;)
Oder für einen reflektierten Menschen, der nicht eine Stellenbeschreibung mit 40% hohle Floskeln füllt.

Organisator

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Das bedeutet ja, dass jmutmaßlich jede Tätigkeit eine sinnstiftende Tätigkeit ist. Nur halt nicht für jeden. Das machte aber auch das Inserieren mit „Wir bieten: … - eine sinnstiftende Tätigkeit“ zu ziemlichen Unsinn.

Das sehe ich ganz genau so. Sinnstiftend ist höchst individuell, insofern wäre das bei einer Stellenausschreibung nur eine Phrase.
Eben, wenn da steht, wenn das für sie ein sinnstiftende Tätigkeit ist, dann sind sie bei uns richtig.
Wäre es korrekter, aber ebenso eine Unsinnige Phrase.

Und vor allem unnötig, da sie weder etwas über den AG verrät noch über die Anforderungen dessen an die Bewerber. Wenn der AG erklärt, warum er die Tätigkeit als sinnstiftend sieht, dann wäre ggf. noch etwas gewonnen.

GofX

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Das bedeutet ja, dass jmutmaßlich jede Tätigkeit eine sinnstiftende Tätigkeit ist. Nur halt nicht für jeden. Das machte aber auch das Inserieren mit „Wir bieten: … - eine sinnstiftende Tätigkeit“ zu ziemlichen Unsinn.

Das sehe ich ganz genau so. Sinnstiftend ist höchst individuell, insofern wäre das bei einer Stellenausschreibung nur eine Phrase.

Der Arbeitgeber geht wohl davon aus, dass eine "Mehrheit" so entscheiden würde, dass die angebotene Tätigkeit "sinnstiftend" ist. Uhd mit dieser "Mehrheit" sind nicht nur die Idioten gemeint, die sich in einer Kommentarfunktion oder einem Internet-Forum darüber aufregen, sondern auch die 95%, die sich erstmal gar nicht dazu äußern und z. B. nur auf direkte Befragung reagieren würden.

Dass nun einer von einer Million z. B. "Nase popeln" sinnstiftender als "IT in der Verwaltung am Laufen halten" empfindet, wird dabei einach mal als uninteressant aussortiert. Auch wenn es heutzutage scheinbar Pflicht ist, jede noch so kleine Minderheit berücksichtigen zu müssen.

JesuisSVA

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Ob der Arbeitgeber von irgendwas ausgeht, kann ja dahingestellt bleiben. Fakt ist, ob etwas sinnstiftend ist, ist eine höchst individuelle und subjektive Einschätzung. Eine Tätigkeit ist nicht sinnstiftend an sich, sie ist für jemanden sinnstiftend.

JC83

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Die Frage ist ja, was der AG einem sonst bieten sollte, wenn nicht Geld oder Geldwerte-Vorteile?

Edit: Und natürlich Work-Life-Balance, aber die ist ja durch reduzierte Arbeitszeit schon besser als im öD :)

Ein angenehmes Arbeitsumfeld und sinnstiftende Tätigkeit. Wenn man 40 Stunden nur Mist machen muss, hilft auch mehr Geld nicht dauerhaft.
Wir wir grade wieder merken: Ist doch alles total individuell.
Ich (Anfang 40) verabschiede mich nach nunmehr fast 14 Jahren wg Perspektivlosigkeit und Langeweile aus dem öD zu einem öD "nahen" privatrechtlichen AG...
WAZ reduziert sich, deutlich mehr mobiles arbeiten möglich (der Fahrtweg wär aber auch nur 15min länger), Lohn steigt >15%, ZVK wird übernommen, private KV, Dienstwagen zur Privatnutzung. Nur bei den 6,65 VL war nix zu machen ;D. Das wichtigste war aber ein herausfordernde Aufgabe und (Tatsache) sehr hohe Identifikation mit dem zukünftigen AG. Es spricht also alles für den Wechsel. Und doch, nach 14 Jahren war das für mich richtig richtig schwer das kollegiale Umfeld zu verlassen. Ohne das Arbeitsumfeld, wäre ich bestimmt schon früher gewechselt.

Interessant. Kannst du das gg.f etwas näher erläutern, soweit halbwegs anonymisiert möglich?
(Also Quali, vorherige Tätigkeit, jetzige Tätigkeit etc)

Johann

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Also sowas wie „Heute mal wieder Kriegswaffen für 90 Mrd. Euro in den Nahen Osten verhökert, ein gutes Gefühl!“ oder „Endlich konnte ich mit dem Erjagen dieser Nashörner was für die Erektion von Asiaten tun, das motiviert mich!“ im Gegensatz zu „Schon wieder das hart erwirtschaftete Geld der Steuerzahler an Leistungsempfänger ausgezahlt, wie sinnlos!“?

Ich kann jedenfalls sagen, was nicht sinnig war bei meiner vorherigen Tätigkeit: Regierung beschließt für wenige Monate eine Mehrwertsteuersenkung, die effektiv gar nix bringt, aber bei mir, der das ERP-System betreute, enormen Aufwand. Den steckt man dann rein, nur um nach wenigen Monaten alles rückabzuwickeln. Da kann man auch an den Strand gehen und ein Loch buddeln, es wieder zuschütten und wieder ausgraben. Am Ende hat man Arbeit verrichtet, aber es war sinnlos.

Oder man baut ins ERP-System Funktionen ein, die irgendein Anwender haben wollte (und vom Chef delegiert wurden), die recht zeitintensiv sind, nur um dann anhand von Zeitstempeln zu sehen, dass geforderte, super-duper wichtige Funktion nie genutzt wurde.

Das was ich da gemacht habe, war zwar nur für interne Zwecke gedacht und betraf in den einzelnen Teilbereichen vielleicht eine niedrige zweistellige Zahl von Nutzern, aber die jetzige Stelle gefällt mir doch besser. Da habe ich in etwa 3000 Institutionen, die ich mit meiner Entwicklung erreiche und das Gefühl habe, ihnen wirklich Arbeit abzunehmen, weil da echt viel drüber läuft. Nicht so wie die Funktionen vorher, die alle 3 Jahre mal ausgeführt werden und dann 10 Minuten Excel-Auswertung ersparen.

Kaiser80

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Interessant. Kannst du das gg.f etwas näher erläutern, soweit halbwegs anonymisiert möglich?
(Also Quali, vorherige Tätigkeit, jetzige Tätigkeit etc)
PN