Eine Schlichtung ist ein Versuch der Einigung auf Basis eines externen Vorschlags, wenn man selbst nicht weiter kommt. Wie das ausgeht weiß keiner. Schlichtung ist auch nicht kurz vor Ultima Ratio. Man kann danach auch wieder an den Verhandlungstisch zurückkehren oder auch uneins auseinandergehen und z.B. im Rahmen der Urabstimmung über einen unbefristeten Streik abstimmen lassen.
Ein Generalstreik ist das aber noch lange nicht. Dieser zielt darauf die Wirtschaft insgesamt zum Erliegen zu bringen um politische bzw. arbeitsrechtliche Ziele durchzusetzen (Rente mit 60 z.B. oder 4-Tage-Woche). Das will hier aktuell keiner. Auch ist nicht zu sehen, dass z.B. alle DGB-Gewerkschaften geschlossen streiken wollten.
Die aktuellen Positionen sind weit auseinander.
Quelle:
https://taz.de/Archiv-Suche/!5921537&s=tarifverhandlung&SuchRahmen=Print/Gewerkschaftsforderung: 10,5% ab 01.01.2023, Laufzeit 12 Monate, Minimum 500 €
Angebot AG:
Einmalzahlung 2023: 2.000 €
01.01.2023-30.09.2023 - Nullrunde
01.10.2023 4%, mindestens 180 €
Das ist eine Lohnerhöhung von 1% p.A. + Einmalzahlung
Einmalzahlung 2024: 1.000 €
01.06.2024 3%, mindestens 120 €
Das ist eine Lohnerhöhung 1,75 % p.A. + Einmalzahlung
nimmt man die Mitte aus beiden Positionen, ergeben sich ungefähr:
Laufzeit: 18 Monate
ab 01.01.2023: 6%, mindestens 340 € + Einmalzahlung von 2.000 Euro
ab 01.01.2024: 6% + Einmalzahlung von 1.000 Euro
Da würden die AG ganz schon schlucken.
Ich denke aber nicht, dass ein Schlichter so einen Spruch wagt, da dass die Gewerkschaften sicherlich annehmen, die AG aber ablehnen würden.
Tippe eher auf: Laufzeit 24 Monate
ab 01.01.2023: 7%, mindestens 300 € + Einmalzahlung von 2.000 Euro
ab 01.01.2024: 3% + Einmalzahlung von 1.000 Euro
Da müssten beide Seiten wohl zähneknirschend zustimmen.