Tarifrunde 2023

Begonnen von Jeans, 23.09.2022 17:07

« vorheriges - nächstes »

frankeee85

https://focus.de/187868567

Begrüße ich ausdrücklich diesen unbefristeten Streik der Post-Mitarbeiter. Sollte ein Vorbild für unsere Verhandlungen sein.

emdy

Eine absolut angemesse Reaktion! Ich begrüße das auch! Wir haben hier in Deutschland sowieso keine Streikkultur. Wenns keiner merkt kann man es auch gleich sein lassen. Die Forderung führt laut Post zu jährlichen Mehrausgaben von 1 Mrd. Euro. Bei 8 Mrd. Euro Gewinn natürlich absolut nicht machbar... Ist klar.

Und ja, zu einem unbefristeten Streik kann es grundsätzlich im öffentlichen Dienst auch kommen. Ich hoffe doch die Mitglieder sind nicht zu bräsig und devot.

Pensionär

Schlichtung wäre nach der dritten Verhandlungsrunde oder nach einem unbefristeten Streik auch eine Variante.

Johann

Bei der Post ist das auch mehr als überfällig.

Während die Löhne seit Jahren stagnierend vor sich herumdümpeln und Zusteller, die direkt bei der Post waren und in den Ruhestand gehen, lediglich durch Sub-Firmen ohne Tarifzwang für fast Mindestlohn ersetzt werden und die Portokosten ständig teurer werden, leisten sich die Anteilseigner und ganz vorne mit dabei der Staat immer höhere Dividenden und die Vorstände immer höhere Boni und Grundvergütungen.

Ich hoffe die kurzfristige Verhandlungsrunde morgen platzt und es geht in den mehrwöchigen Streik mit sehr gutem Ergebnis. Das würde tatsächlich auch anderen Branchen helfen, ihre Lohnforderungen durchzusetzen.

emdy

Man fragt sich schon, warum die Bundesnetzagentur bei den Gewinnen der Post ständig die Portokostenerhöhungen durchwinkt.

Wenn der Chef der Post schon Apple heißt reichts mir langsam mit der Gewinnmaximierung. Kleiner Spaß am Rande.

Brian Blake

Die Gewinne werden überwiegend im Ausland gemacht und nicht mit dem Briefgeschäft in Deutschland.

xap

Na und? Inwiefern spielt das eine Rolle?

Brian Blake

Das bezog sich lediglich auf das Durchwinken der Portoerhöhung durch die Bundesnetzagentur, die nach einem geregelten Verfahren abläuft und sicherlich nicht dazu führt, dass das Briefgeschäft eine Goldgrube ist.

Matze1986

Ich begrüße einen potentiellen Streik der Poste ebenfalls.

Jetzt aber eine Frage zur Streikkasse:
Hätte Ver.di denn eigentlich genug Reserven um auch den Beschäftigten im öD einen solchen Streik zu finanzieren? Oder reicht es da dann nur für ein zwei Tage und man knickt ein?

BalBund

Die Streikkasse reicht für 20 Tage, wenn man einen spürbaren Aufstand proben will. Ob das reicht, bleibt abzuwarten.

Der Einwand mancher, dass man dann eben Flughäfen bestreikt geht leider fehlt, damit die VKA hier einknickt braucht es den "Volkszorn" in den Gemeinden wo Müll liegen bleibt, Parks nicht auf den Frühling vorbereitet werden, Bäder geschlossen bleiben. Das ist kleinteilig und damit teuer, aber nur so bekommt man den Druck aufgebaut.

Mit anderen Worten: Wenn es zur Urabstimmung kommt ist die Messe Mitte/Ende Mai gelesen weil die Kassen leer sind. Ob es dann ausgesessen wurde (in der Politik ja immer populärer) oder eine Einigung oberhalb des letzten Angebots, was wir im März erwarten dürfen kommt, hmm ich frag mal meine Glaskugel.

Rollo83

Zitat von: BalBund am 10.03.2023 09:23
Die Streikkasse reicht für 20 Tage, wenn man einen spürbaren Aufstand proben will. Ob das reicht, bleibt abzuwarten.

Der Einwand mancher, dass man dann eben Flughäfen bestreikt geht leider fehlt, damit die VKA hier einknickt braucht es den "Volkszorn" in den Gemeinden wo Müll liegen bleibt, Parks nicht auf den Frühling vorbereitet werden, Bäder geschlossen bleiben. Das ist kleinteilig und damit teuer, aber nur so bekommt man den Druck aufgebaut.

Mit anderen Worten: Wenn es zur Urabstimmung kommt ist die Messe Mitte/Ende Mai gelesen weil die Kassen leer sind. Ob es dann ausgesessen wurde (in der Politik ja immer populärer) oder eine Einigung oberhalb des letzten Angebots, was wir im März erwarten dürfen kommt, hmm ich frag mal meine Glaskugel.

Meine Glaskugel sagt, das nächste Angebot wird angenommen auch wenn es schlecht ist und natürlich weit weg ist von den 10,5% auf 12 Monaten.

herbstsonne83

Interessant dürfte auch sein, in wie weit der Familienzuschlag sich jetzt ändert. Dieser ist wohl abhängig vom Ausgang der Tarifverhandlungen. Der Bund hat ja dahingehend Spielräum die 15% Abstandswahrung zur Grundsicherung auch anderweitig über Beihilfe und Familienzuschlag zu regeln.
Auch denke ich, dass das nächste Angebot nur mit Mühe und Not 8% erreicht, eher 7,5%, dazu 2000€ Prämie und die Wochenarbeitszeit bleibt weiter bei 41Std. Der ganze Spaß mit Laufzeit bis 31.12.2024 und rückwirkende Zahlungen zum 1.1.23 wird es wohl wie beim letzten Mal auch nicht geben. Zumindest nicht bei uns in der Behörde. Und eh die Beamten was von dem Geld sehen wird es wohl Herbst sein... wie fast immer :/

Pensionär007

Zu befürchten wäre auch, dass zu viele Gewerkschaftsmitglieder einem schlechten Angebot zustimmen werden. Zum Beispiel geblendet durch die, m.M.n. vollkommen unsinnigen Einmalzahlungen. Das man dadurch nur weitere Lohneinbußen zementiert, versteht leider nicht jeder

Pensionär007

Unabhängig der prozentualen Erhöhungen sollte im ersten Steigerungsschritt auch unbedingt ein Mindestbetrag von 300 Euro monatlich ausgehandelt werden.

Bastel

Zitat von: Pensionär007 am 10.03.2023 11:52
Unabhängig der prozentualen Erhöhungen sollte im ersten Steigerungsschritt auch unbedingt ein Mindestbetrag von 300 Euro monatlich ausgehandelt werden.

Nein.