Autor Thema: Versorgungsausgleich bei Ehe mit Nicht-Beamtem?  (Read 1850 times)

rose85

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Hallo zusammen,
ich befinde mich aktuell in Scheidung und soweit kommen wir auch gut miteinander zurecht. Alles, was die Kinder anging, konnten wir wie Erwachsene miteinander klären. Als nächstes steht der Versorgungsausgleich auf dem Plan. Als wir uns zuletzt gesehen haben, haben wir uns darauf geeinigt, ihn auszuschließen, weil es extrem viel Gerechne wäre. Er ist logischerweise bei einem anderen Träger, unsere Punkte sind schwer gegeneinander aufzurechnen. Ich habe online mal gelesen, es wäre günstiger, den Ausgleich einfach komplett auszuschließen. Nun hat er eine Neue, die ihm dafür scheinbar zuhause Feuer unter dem Hintern gemacht hat - er sollte sich nicht so ausnehmen lassen, ich will nur meine Pension nicht verlieren und er dürfte das auf keinen Fall ausschließen. Meine Frage ist: Hat sich hier mal jemand von einem "Durchschnittsverdiener" scheiden lassen und kann mir was zum Versorgungsausgleich sagen? Ich will ihn ja auch nicht über den Tisch ziehen, aber bin mir relativ sicher, dass wir zum Schluss bei +-0 rauskommen und um das schwarz auf weiß zu haben viel Geld bei Gericht zahlen müssten. Das kann man sich doch sparen, oder?

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Antw:Versorgungsausgleich bei Ehe mit Nicht-Beamtem?
« Antwort #1 am: 23.11.2022 17:01 »
Hallo zusammen,
ich befinde mich aktuell in Scheidung und soweit kommen wir auch gut miteinander zurecht. Alles, was die Kinder anging, konnten wir wie Erwachsene miteinander klären. Als nächstes steht der Versorgungsausgleich auf dem Plan. Als wir uns zuletzt gesehen haben, haben wir uns darauf geeinigt, ihn auszuschließen, weil es extrem viel Gerechne wäre. Er ist logischerweise bei einem anderen Träger, unsere Punkte sind schwer gegeneinander aufzurechnen. Ich habe online mal gelesen, es wäre günstiger, den Ausgleich einfach komplett auszuschließen. Nun hat er eine Neue, die ihm dafür scheinbar zuhause Feuer unter dem Hintern gemacht hat - er sollte sich nicht so ausnehmen lassen, ich will nur meine Pension nicht verlieren und er dürfte das auf keinen Fall ausschließen. Meine Frage ist: Hat sich hier mal jemand von einem "Durchschnittsverdiener" scheiden lassen und kann mir was zum Versorgungsausgleich sagen? Ich will ihn ja auch nicht über den Tisch ziehen, aber bin mir relativ sicher, dass wir zum Schluss bei +-0 rauskommen und um das schwarz auf weiß zu haben viel Geld bei Gericht zahlen müssten. Das kann man sich doch sparen, oder?

Ihr könnt ja mal rechnen, in welcher Höhe ihr Altersvorsorgeanwartschaften ihr in der Ehezeit erwirtschaftet habt.
Dann habt ihr schonmal Zahlen und könnt überlegen, ob ein Versorgungsausgleich lohnt.

was_guckst_du

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Antw:Versorgungsausgleich bei Ehe mit Nicht-Beamtem?
« Antwort #2 am: 24.11.2022 08:52 »
,,,der Versorgungsausgleich wird von Amts wegen sowieso durchgeführt...das geschieht automatisch und benötigt keinen Antrag..unter bestimmten Umständen kann dann auf den Versorgangsausgleich verzichtete werden (notarieler Antrag, bereits im Ehevertrag erfolgt oder durch Scheidungsfolgevereinbarung)...der Verzichtantrag kann aber auch vom Gericht abgelehnt (z.B. wegen Sittenwidrigkeit etc...)  werden...
Gruß aus "Tief im Westen"

Meine Beiträge geben grundsätzlich meine persönliche Meinung zum Thema wieder und beinhalten keine Rechtsberatung. Meistens sind sie ernster Natur, manchmal aber auch nicht. Bei einer obskuren Einzelfallpersönlichkeit antworte ich auch aus therapeutischen Gründen

BAT

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Antw:Versorgungsausgleich bei Ehe mit Nicht-Beamtem?
« Antwort #3 am: 24.11.2022 09:24 »
Wie wird das denn bei einem Beamten gemacht? Der muss doch alimentiert werden? Da wird doch nichts abgezogen von der Pension?

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Antw:Versorgungsausgleich bei Ehe mit Nicht-Beamtem?
« Antwort #4 am: 24.11.2022 09:41 »
Wie wird das denn bei einem Beamten gemacht? Der muss doch alimentiert werden? Da wird doch nichts abgezogen von der Pension?

na selbstverständlich wird da was abgezogen!

BAT

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Antw:Versorgungsausgleich bei Ehe mit Nicht-Beamtem?
« Antwort #5 am: 24.11.2022 09:45 »
Okay, nehme ich mal so hin. Ich wüsste nur nicht, wo da der Zugewinn war? Und würde die Pension auch höher ausfallen können?

Aber danke, das wird wohl alles ausführlich rechtlich geregelt sein.

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Antw:Versorgungsausgleich bei Ehe mit Nicht-Beamtem?
« Antwort #6 am: 24.11.2022 12:17 »
Okay, nehme ich mal so hin. Ich wüsste nur nicht, wo da der Zugewinn war? Und würde die Pension auch höher ausfallen können?

Aber danke, das wird wohl alles ausführlich rechtlich geregelt sein.

Die Alimentation richtet sich ja an den Beamten und seine Familie, also auch die Ehefrau. Zugewinn ist hier die Differenz der erwirtschaften Ansprüche an Altersversorgung.
Hätte der Beamte Anspruch auf Zugewinnsausgleich in der Altersversorgung bliebe die Pension unberührt, es würde sich ein Anspruch aus der Altersversorgungssystem des Ehepartners ergeben.

Wie das bei zwei Beamten funktioniert - keine Ahnung. Würde mich aber auch mal interessieren!


BAT

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Antw:Versorgungsausgleich bei Ehe mit Nicht-Beamtem?
« Antwort #8 am: 24.11.2022 13:39 »
Ist man als Frau mittlerer Art und Güte aufgrund der längeren Bezugsdauer nicht immer im Vorteil.  ;) Werden hier nicht Äpfel mit Birnen verglichen?

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Antw:Versorgungsausgleich bei Ehe mit Nicht-Beamtem?
« Antwort #9 am: 24.11.2022 16:42 »
Ist man als Frau mittlerer Art und Güte aufgrund der längeren Bezugsdauer nicht immer im Vorteil.  ;) Werden hier nicht Äpfel mit Birnen verglichen?

Guter Punkt. Gerecht wäre es demzufolge, wenn Frauen erst später in Rente gehen dürften oder weniger Rente bekämen. Auch müssten dann die Krankenkassenbeiträge höher sein, weil Frauen höhere Arzt- und Krankenhauskosten verursachen. Ist nur die Frage, ob man das als Gesellschaft will? Aber ich schweife ab....

rolf77

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Antw:Versorgungsausgleich bei Ehe mit Nicht-Beamtem?
« Antwort #10 am: 24.11.2022 21:53 »
Hallo,

Zunächst mal ist dein Verständnis vom Versorgungsausgleich grundsätzlich schonmal richtig. Beim Versorgungsausgleich werden die Rentenansprüche der Ehegatten miteinander ausgeglichen. Das Ganze kann recht teuer werden, wenn man das nicht einvernehmlich ausschließt. 1.000 Euro bist du dann auf jeden Fall los. Du kannst ja mal ausrechnen, wie hoch eure Scheidungskosten ungefähr wären, dann kannst du das besser abschätzen. Ich würde dir raten, nochmal mit deinem Ex zu reden und ihn zu überzeugen, darauf zu verzichten. Wenn ihr in einer Doppelverdiener-Ehe gelebt habt, dann dürfte der Versorgungsausgleich für euch ja kaum eine Rolle spielen. Ansonsten gibt es aber auch andere Wege, bei den Scheidungskosten zu sparen. Da musst du dich einfach mal umhören.