Autor Thema: Der Low-Performer und Minderleister-Thread  (Read 8515 times)

LowPerformer

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Antw:Der Low-Performer und Minderleister-Thread
« Antwort #15 am: 02.11.2022 10:52 »
Hallo liebe Forum-Kollegen,

Also bei uns sieht es ähnlich aus...
Im Übrigen bist du kein LowPerformer, sondern du arbeitest wahrscheinlich in einem Bullshit-Job
"Bullshit-Job" vielleicht nicht, aber definitiv eine unglückliche Ausgestaltung der Stellen-/Tätigkeitsbeschreibung. Meine Aufgaben haben neudeutsch etwas mit "Compliance" zu tun, sie sind zweifelsohne wichtig und von Bedeutung für das ganze Ressort, aber eben nicht tagfüllend.

"LowPerformer" ist dann wohl wirklich die falsche Formulierung. Denn die Aufgaben, die zu erledigen sind, werden schnell und in guter Qualität erledigt.

Da ich mir die Zeit aber auch so gut vertreiben kann und ansonsten auch eine faule Sau bin (ja, ich mache da kein Geheimnis draus) sehe ich mich auch nicht genötigt an diesem Umstand irgendwas zu ändern.

Klingt nach der Beschreibung eher so, als würde der Job keine Daseinsberechtigung haben.
Doch, hat er absolut. Man kann den "Job" aber auch nicht einfach jemanden anderen übertragen; häufig fehlt es an Kompetenz und die Leute sind auf dem Arbeitsmarkt eher Mangelware.

Spid... bist du es?
die freien Zeitanteile würden wunderbar zur Deiner ehrenamtlichen Tätigkeit im Forum passen.
JesuisXSpidG hat sicherlich einen besseren Schreibstil.

Führungsversagen
Oder Planungsversagen beim Ausgestalten der Stelle.

Finanzer

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Antw:Der Low-Performer und Minderleister-Thread
« Antwort #16 am: 02.11.2022 11:07 »
Ein guter test,  ob der bullshitjobeigenschaft einer Tätigkeit ist, ob man diese vernünftig einer anderen Person erläutern kann.

Klingt im Falle von lowperformer hört es sich wirklich eher nach Organisationsversagen an.

Dakmer

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Antw:Der Low-Performer und Minderleister-Thread
« Antwort #17 am: 02.11.2022 13:44 »
Im Sinne, dass LowPerformer ein Mitarbeiter ist, der wenig oder schlechte Leistung erbringt, denke ich nicht, dass es dem Mitarbeiter angelastet werden kann, wenn er nicht genug Arbeit zugedacht bekommt.
Wenn ich also nur für 60 min. am Tag Arbeit habe und diese dann schnell und sehr gut erfülle, dann mache ich, was mir aufgetragen ist. Insofern hat die Führungskraft sehr low performed.
Da wird aber kaum eine Führungskraft sagen, ich kann auf 1-2 Mitarbeiter im Amt/Team/Bereich verzichten.
Ich empfinde zu wenig Arbeit als furchtbar langweilig und würde meine Zeit lieber nicht nur absitzen. Da vergeht der Tag viel schneller.

Kommunalgenie

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Antw:Der Low-Performer und Minderleister-Thread
« Antwort #18 am: 02.11.2022 19:53 »
Kann die Sachen grundsätzlich nachvollziehen. ist halt auch ne Frage wie man arbeitet. Ich kann auch für jedes Problem meiner Mitarbeiter eine Beratung mit allen möglichen Leuten ansetzen, vorher Kaffee kochen und eine ganze Weile mit debattieren und philosophieren verbringen und ups, schon ist es 12 und Mittagspause...
Ich kann mir aber auch das Problem kurz per Mail schildern lassen und dann eine Entscheidung treffen.
Ich kann ebenso anfangen als Führungskraft Sachbearbeiter Tätigkeiten zu übernehmen und kompliziertere Fälle zu lösen, ich kann diese aber auch an meine Mitarbeiter delegieren und mit dem Motto " fordern und fördern " verkaufen. Wenn Sie dann Hilfe brauchen, können sie immer noch kommen, aber die hälfte der Probleme können SB oft selbst lösen.
Ich kann mich früh einstechen und an jedem Büro anhalten und nach den Erlebnissen des gestrigen Abends fragen, ich kann aber auch mit einem einfachen Moin dran vorbeigehen.
Ich kann mich in etliche Beratungen setzen und mich berieseln lassen, ich kann aber auch fragen, ob ich noch gebraucht werde und bei Verneinung den Raum verlassen.
So zieht sich das halt durch den gesamten Alltag. Dadurch mache ich effektiv nicht mehr als die anderen Führungskräfte, kann aber deutlich öfter chillen....

Alphonso

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Antw:Der Low-Performer und Minderleister-Thread
« Antwort #19 am: 02.11.2022 21:22 »
Kann die Sachen grundsätzlich nachvollziehen. ist halt auch ne Frage wie man arbeitet. Ich kann auch für jedes Problem meiner Mitarbeiter eine Beratung mit allen möglichen Leuten ansetzen, vorher Kaffee kochen und eine ganze Weile mit debattieren und philosophieren verbringen und ups, schon ist es 12 und Mittagspause...
Ich kann mir aber auch das Problem kurz per Mail schildern lassen und dann eine Entscheidung treffen.
Ich kann ebenso anfangen als Führungskraft Sachbearbeiter Tätigkeiten zu übernehmen und kompliziertere Fälle zu lösen, ich kann diese aber auch an meine Mitarbeiter delegieren und mit dem Motto " fordern und fördern " verkaufen. Wenn Sie dann Hilfe brauchen, können sie immer noch kommen, aber die hälfte der Probleme können SB oft selbst lösen.
Ich kann mich früh einstechen und an jedem Büro anhalten und nach den Erlebnissen des gestrigen Abends fragen, ich kann aber auch mit einem einfachen Moin dran vorbeigehen.
Ich kann mich in etliche Beratungen setzen und mich berieseln lassen, ich kann aber auch fragen, ob ich noch gebraucht werde und bei Verneinung den Raum verlassen.
So zieht sich das halt durch den gesamten Alltag. Dadurch mache ich effektiv nicht mehr als die anderen Führungskräfte, kann aber deutlich öfter chillen....

So lässt es sich wohl gut zusammenfassen. Eine andere Person auf deiner Stelle würde u. U. das genaue Gegenteil schreiben und davon berichten, wie anstrengend der Job ist. Meine Frau hat so eine Führungskraft auf Arbeit. Von früh bis Feierabend praktisch nur in sinnlosen und ausufernden Terminen, in denen sie natürlich unentbehrlich *hust* ist und klagt dann über Überlastung :)

Schokobon

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Antw:Der Low-Performer und Minderleister-Thread
« Antwort #20 am: 02.11.2022 22:34 »
Mir ist aufgefallen, dass ich das nur bei Frauen kenne. Immer im Stress und in allen Dienstbesprechungen "unverzichtbar", 1000 Themen am Laufen und Chaos auf dem Schreibtisch.
Habe keine Erklärung dafür.

Britta2

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Antw:Der Low-Performer und Minderleister-Thread
« Antwort #21 am: 03.11.2022 04:56 »
Die verhassten und dennoch wahren Witze zum Thema Beamtenmikado.
Hier outete sich ein Nestbeschmutzer ... autsch. Böser Kollege "Low-Performer".
Ja, das ist eben der größte Unterschied zur PV. Jedes andere Unternmen wäre nach kurzer Zeit Pleite ...
Motivation ist ein schwieriges Thema im ÖD. Nur ein Job, der Freude macht, motiviert tatsächlich.
Das Problem liegt also ganz woanderss und dort ist es bekannt, wird aber höchstens durch Austausch solcher "Verräter" behandelt.

WasDennNun

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Antw:Der Low-Performer und Minderleister-Thread
« Antwort #22 am: 03.11.2022 05:18 »
Die verhassten und dennoch wahren Witze zum Thema Beamtenmikado.
Hier outete sich ein Nestbeschmutzer ... autsch. Böser Kollege "Low-Performer".
Ja, das ist eben der größte Unterschied zur PV. Jedes andere Unternmen wäre nach kurzer Zeit Pleite ...
Motivation ist ein schwieriges Thema im ÖD. Nur ein Job, der Freude macht, motiviert tatsächlich.
Das Problem liegt also ganz woanderss und dort ist es bekannt, wird aber höchstens durch Austausch solcher "Verräter" behandelt.
Dann warst du noch nicht in grösseren Firmen unterwegs, da gibt es auch ganze Abteilungen mit lowperformer und Siemens und Co existiert noch

JC83

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Antw:Der Low-Performer und Minderleister-Thread
« Antwort #23 am: 03.11.2022 08:04 »
Mir ist aufgefallen, dass ich das nur bei Frauen kenne. Immer im Stress und in allen Dienstbesprechungen "unverzichtbar", 1000 Themen am Laufen und Chaos auf dem Schreibtisch.
Habe keine Erklärung dafür.

Nach meiner Erfahrung betrifft das alle (m/w/d) gleichermaßen.

Neuerdings sitze ich kurzzeitig auf Grund anstehender Bürowechsel kurzzeitig mit meiner FK zusammen...
Es ist erstaunlich, wie sehr mich diese Konstellation vom Arbeiten abhält; neuerdings ist mein Arbeitstag plötzlich und unerwartet ruck zuck vorbei, während ich mich vorher größtenteils langweilte  ::)

Flying

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Antw:Der Low-Performer und Minderleister-Thread
« Antwort #24 am: 03.11.2022 08:36 »
Die verhassten und dennoch wahren Witze zum Thema Beamtenmikado.
Hier outete sich ein Nestbeschmutzer ... autsch. Böser Kollege "Low-Performer".
Ja, das ist eben der größte Unterschied zur PV. Jedes andere Unternmen wäre nach kurzer Zeit Pleite ...
Motivation ist ein schwieriges Thema im ÖD. Nur ein Job, der Freude macht, motiviert tatsächlich.
Das Problem liegt also ganz woanderss und dort ist es bekannt, wird aber höchstens durch Austausch solcher "Verräter" behandelt.

Völliger Unsinn - auch in der privaten Wirtschaft gibt es genug Low-Performer.
Und so wie der Threaderöffner schreibt, ist er ja nicht mal Low-Performer, sondern er erfüllt die ihm zugewiesenen Aufgaben nur sehr schnell und scheinbar ja trotzdem gut.

veeam

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Antw:Der Low-Performer und Minderleister-Thread
« Antwort #25 am: 03.11.2022 08:47 »
Spid... bist du es?
die freien Zeitanteile würden wunderbar zur Deiner ehrenamtlichen Tätigkeit im Forum passen.
JesuisXSpidG hat sicherlich einen besseren Schreibstil.

Für so eine Undercovermission kann man schonmal in leichter Sprache formulieren  :D

AndreasHL

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Antw:Der Low-Performer und Minderleister-Thread
« Antwort #26 am: 03.11.2022 19:57 »
Fazit nach über 40 Jahren im ÖD als Tarifbeschäftigter:

- der öffentliche Dienst ist schon vom Aufbau her ein krankes System. Beispiel: Mitarbeiter dürfen wegen Unfähigkeit nicht entlassen werden, sondern müssen weggelobt werden, meist mit einer höheren Bezahlung. Völlig irre.

Äußerung eines Personalsachbearbeiters in höherer Position: "Wir rechnen bei unserer Personalplanung damit, dass höchstens 5,5 Stunden am Tag wirklich gearbeitet wird." Das ist doch mal eine Aussage und nach meiner Meinung noch zu optimistisch.

Ich denke, 20 Prozent der Beschäftigten in den niedrigen Gehaltsstufen, also bis A9/EG9 sind überflüssig. Der Rest: ja höher, desto überflüssiger.

So, möge der Shitstorm beginnen...:-)



BAT

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Antw:Der Low-Performer und Minderleister-Thread
« Antwort #27 am: 03.11.2022 20:00 »

Äußerung eines Personalsachbearbeiters in höherer Position: "Wir rechnen bei unserer Personalplanung damit, dass höchstens 5,5 Stunden am Tag wirklich gearbeitet wird." Das ist doch mal eine Aussage und nach meiner Meinung noch zu optimistisch.


Das hat mit dem öD nichts zu tun, das ist in etwa Stand der Wissenschaft.

clarion

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Antw:Der Low-Performer und Minderleister-Thread
« Antwort #28 am: 04.11.2022 06:22 »
Die echten Lowperformer mit Spezialaufgaben wie Dienstwagenpflege oder Archivverwalter, die diese Aufgabe als einzige Aufgabe haben,  weil sie im Liniengeschäft nicht zu gebrauchen sind, sind überwiegend im einstelligen Entgeldgruppen oder Beamtenbesoldungen. Ist ja auch irgendwie logisch,.Wer nichts reißt, wird nicht befördert.

Wenn ich Freunde in der Privatwirtschaft so höre,, wo MA mittags nicht ausstempeln, stundenlang wegbleiben und der Chef bei Rückkehr nichts sagt, dann stelle ich fest, dass die Privatwirtschaft doch nicht so hart ist, wie die Vorurteile es besagen.  Wer bei uns Arbeitszeitbetrug macht, ist seinen Job auch bald los.

veeam

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Antw:Der Low-Performer und Minderleister-Thread
« Antwort #29 am: 04.11.2022 08:29 »
Fazit nach über 40 Jahren im ÖD als Tarifbeschäftigter:

- der öffentliche Dienst ist schon vom Aufbau her ein krankes System. Beispiel: Mitarbeiter dürfen wegen Unfähigkeit nicht entlassen werden, sondern müssen weggelobt werden, meist mit einer höheren Bezahlung. Völlig irre.

Um solchen Leuten ordentlichen zu kündigen gibt es ganz reguläre Mittel und Wege. Wenn ein Vorgesetzter und die Personalabteilung nicht gewillt sind diese zu gehen, scheinen alle Parteien gleichermaßen unfähig zu sein. In so einem Fall passen alle Betroffenen wiederum bestens zueinander :)