Autor Thema: [Allg] Krankenversicherung für Nachwuchs  (Read 2608 times)

Bau9219

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[Allg] Krankenversicherung für Nachwuchs
« am: 03.11.2022 13:45 »
Hallo zusammen,
meine Frau arbeiten als kaufmännische Angestellte in einem mittelständischen Unternehmen. Ich arbeite in einer kleinen Kommunalverwaltung als Beamter im g.D. Wir erwarten im ersten Quartal des nächsten Jahres Nachwuchs. Die Sache mit der Elternzeit ist bei uns geklärt. Fragezeichen löst dahingegen die Frage nach der passender Krankenversicherung auf.
Ich habe mich mit meinen (Beamten-)Kollegen unterhalten: Sie haben die Meinung, dass solange das Kind gesund ist und nicht schwerwiegend erkrankt, die gesetzliche Versicherung bei der Ehefrau mit ggfs. einer privaten Zusatzversicherung (z.B. HUK oder Debeka) ausreichend ist und eine private Krankenversicherung (in meinem Fall Debeka) im Verhältnis teurer ist und die zusätzliche Leistungen der privaten Krankenversicherung i.d.R. nicht notwendig sind.
Wie habt ihr das ganze für den Nachwuchs organisiert? Wo liegen die Vor- bzw. Nachteile? Über einen Meinungsaustausch würde ich mich freuen.
« Last Edit: 05.11.2022 02:19 von Admin2 »

Drehleiterkutscher

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Antw:Krankenversicherung für Nachwuchs
« Antwort #1 am: 03.11.2022 13:59 »
Hallo,

bei der Debeka kostet die PKV für Kind etwa 30 Euro im Monat. Das ist dann schon der Beihilfeergänzungstarif.

Wenn das Kind eine Brille oder eine Zahnspange braucht, dann sind die 30 Euro schnell wieder drin. Wenn man Zusatzversicherungen abschließt, dann ist der Betrag auch gleich aufgefressen.

Ich habe mich aber damals aus einem anderen Grund für die PKV entschieden:

Nämlich für den Grund, dass die Versicherung wirklich benötigt wird - weil man Spezialisten braucht etc. oder spezielle Therapien, eben, wenn es ans Eingemachte geht.

Aber das muss jeder selbst abwägen.


Bastel

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Antw:Krankenversicherung für Nachwuchs
« Antwort #2 am: 03.11.2022 14:28 »
Jup, so sehe ich das auch. Je nach Wohnort ist es auch nicht leicht einen Kinderarzt oder Wunschkinderarzt zu bekommen. Da hilft die PKV ungemein...

Max Bommel

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Antw:Krankenversicherung für Nachwuchs
« Antwort #3 am: 03.11.2022 15:33 »
Grundsätzlich würde ich auch zur PKV raten, da es so oft schneller mit Terminen klappt. In deiner Konstellation solltest du aber auch bedenken, dass deine Frau dann keine Kind krank Tage nehmen kann, wenn das Kind in der PKV ist. Dass heißt, entweder du übernimmst das oder sie ohne Bezahlung.

AR76

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Antw:Krankenversicherung für Nachwuchs
« Antwort #4 am: 03.11.2022 16:07 »
Genau das ist einer der Punkte.

Die gesetzliche zahlt bei Kindern auch fast alles - auch die Zahngeschichten.

Bei uns war das Problem, dass ich die Kurze freiwillig hätte versichern müssen, da über die Gehaltsgrenze gekommen. Da stellte sich die Frage nicht mehr.

Bis dahin war sie gesetzlich versichert - ohne Probleme. Aber die fehlenden Krankentage tun weh.

Drehleiterkutscher

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Antw:Krankenversicherung für Nachwuchs
« Antwort #5 am: 03.11.2022 17:03 »
Also da ist meine Erfahrung ganz anders, gerade bei Zähnen...

Das mit dem Daheimbleiben teilen wir uns, der AG meiner Frau ist da recht großzügig.

Poincare

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Antw:Krankenversicherung für Nachwuchs
« Antwort #6 am: 04.11.2022 08:51 »
Wir haben die Kinder in ähnlicher Konstellation in der PKV versichert.

Nachteile:
  • Wenn meine Frau daheim bleibt bei krankem Kind: Kein Kinderkrankengeld --> wirkt sich bei uns bisher kaum aus
  • Mitunterbringung im Krankenhaus nur bis 6 Jahre bezahlt --> wir müssen mit einem Kind regelmäßig, die Klinik hat einfach kostenlos die Liege gestellt und man muss sich halt selber mit Essen versorgen
  • In einer Folgeelternzeit musste ich trotzdem PKV bezahlen, GKV wäre inklusive gewesen
  • Abrechungskramj (hält sich bisher in Grenzen)
  • Kur-Kosten (hatten wir bisher aber nicht in Anspruch genommen)

Vorteile:
  • Kinderarzttermin am gleichen Tag, bei verschiedenen Schwierigkeiten
  • Ein Kind über die Öffnungsaktion versichert, das später nicht mehr versicherbar wäre
  • Gefühlte, nicht belegbare Vorteile: Andere Behandlung im Krankenhaus (ein Kind muss leider regelmäßig...), Initiativkontakt durch Kinderarzt zum Mitteilen von Untersuchungsergebnissen, zusätzliche notwendige Untersuchungen im Krankenhaus kurzfristig möglich

Strich drunter machen kann man halt erst am Ende, meine Kinder kosten je ca. 50 Euro im Monat bei der DBV (100 Euro im Jahr BRE).

gerzeb

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Antw:Krankenversicherung für Nachwuchs
« Antwort #7 am: 04.11.2022 12:01 »
Wir haben beide Kinder über meine Frau in der GKV versichert. Für Krankenhausaufenthalte haben wir sie dann privat versichert. Meine Frau und entsprechend auch die Kinder sind bei der TK, welche sehr viel übernimmt. Aktuell auch die Zahnspange von unserem Großen. Einen Selbstbehalt zahlen wir (wenn ich mich nicht irre 20%), welchen wir nach erfolgreichem Abschluss der Behandlung jedoch erstattet bekommen.

Jockel

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Antw:Krankenversicherung für Nachwuchs
« Antwort #8 am: 04.11.2022 13:00 »
Ein Aspekt ist noch, dass die GKV ab einer bestimmten Besoldungshöhe die Familien(mit)versicherung ausschließt und ggf. nachträglich Leistungen nicht zahlt (Ist meinem Nachbarn passiert). Ich weiß nicht, wo die Grenzen liegen und ob das heute auch noch so ist, aber es ist nicht schön, wenn eine hohe Krankenhausrechnung von der GKV nicht bezahlt wird und man nur die Beihilfe hat, weil man ja dachte, man sei versichert. Dazu kommt noch, dass die Kids dann Eintrittsalter NULL bei der PKV haben. Unbezahlbar.

MisterS

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Antw:Krankenversicherung für Nachwuchs
« Antwort #9 am: 04.11.2022 13:41 »
Wir haben beide Kinder über meine Frau in der GKV versichert. Für Krankenhausaufenthalte haben wir sie dann privat versichert. Meine Frau und entsprechend auch die Kinder sind bei der TK, welche sehr viel übernimmt. Aktuell auch die Zahnspange von unserem Großen. Einen Selbstbehalt zahlen wir (wenn ich mich nicht irre 20%), welchen wir nach erfolgreichem Abschluss der Behandlung jedoch erstattet bekommen.

je nach Bundesland kann in dem Fall trotzdem Beihilfe Anspruch bestehen, für Leistungen die die Gesetzliche nicht übernimmt

Ein Aspekt ist noch, dass die GKV ab einer bestimmten Besoldungshöhe die Familien(mit)versicherung ausschließt und ggf. nachträglich Leistungen nicht zahlt (Ist meinem Nachbarn passiert). Ich weiß nicht, wo die Grenzen liegen und ob das heute auch noch so ist, aber es ist nicht schön, wenn eine hohe Krankenhausrechnung von der GKV nicht bezahlt wird und man nur die Beihilfe hat, weil man ja dachte, man sei versichert. Dazu kommt noch, dass die Kids dann Eintrittsalter NULL bei der PKV haben. Unbezahlbar.

bei Einkommen über der Bemessungsgrenze, aktuell 64.350 €. Darüber müssen die Kinder in die PKV.
 

gerzeb

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Antw:Krankenversicherung für Nachwuchs
« Antwort #10 am: 04.11.2022 15:02 »
Wir haben beide Kinder über meine Frau in der GKV versichert. Für Krankenhausaufenthalte haben wir sie dann privat versichert. Meine Frau und entsprechend auch die Kinder sind bei der TK, welche sehr viel übernimmt. Aktuell auch die Zahnspange von unserem Großen. Einen Selbstbehalt zahlen wir (wenn ich mich nicht irre 20%), welchen wir nach erfolgreichem Abschluss der Behandlung jedoch erstattet bekommen.

je nach Bundesland kann in dem Fall trotzdem Beihilfe Anspruch bestehen, für Leistungen die die Gesetzliche nicht übernimmt

Ein Aspekt ist noch, dass die GKV ab einer bestimmten Besoldungshöhe die Familien(mit)versicherung ausschließt und ggf. nachträglich Leistungen nicht zahlt (Ist meinem Nachbarn passiert). Ich weiß nicht, wo die Grenzen liegen und ob das heute auch noch so ist, aber es ist nicht schön, wenn eine hohe Krankenhausrechnung von der GKV nicht bezahlt wird und man nur die Beihilfe hat, weil man ja dachte, man sei versichert. Dazu kommt noch, dass die Kids dann Eintrittsalter NULL bei der PKV haben. Unbezahlbar.

bei Einkommen über der Bemessungsgrenze, aktuell 64.350 €. Darüber müssen die Kinder in die PKV.

Bundesland ist NRW bei mir. Hast du eine Ahnung davon wie es sich in unserem Fall verhält? Einen gewissen Selbstbehalt haben wir zu tragen, jedoch bekommen wir diesen bei erfolgreichem Abschluss durch die GKV erstattet. Dementsprechend dürfte es keine Beihilfeleistung geben, oder?

AR76

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Antw:[Allg] Krankenversicherung für Nachwuchs
« Antwort #11 am: 05.11.2022 18:45 »
Blödsinn - die müssen nicht in die PKV bei Überschreiten der Grenze und man zahlt auch nichts selber!

Sondern man muss Jahr für Jahr sein Einkommen nachweisen - bei Überschreiten der Grenze wird das RÜCKWIRKEND freiwillig versichert - was schon mal 2-3000 kosten kann.

Wird auch im Anschreiben so aufgeführt.

Habe daher - siehe oben! - jedes Jahr im Voraus das Einkommen berechnet für das Jahr und auch mögliche Gehaltssteigerungen mit eingerechnet. Und geschaut wie sich die Bemessungsgrenze entwickelt hat in den letzten Jahren. Familienzuschläge zählen übrigens nicht mit rein bei dem Einkommen.

Und als es knapp wurde, habe ich die Kleine in meine PKV mit aufgenommen für knapp 30 Euro (war 5 Jahre alt).