Hallo zusammen,
ich bin noch recht neu im ÖD. Ich arbeite erst seit März 2022 bei einer Landespolizeibehörde in NRW als Tarifangestellte (EG 9a). Ich habe Abitur, eine abgeschlossene kaufm. Ausbildung sowie mehr als 10 Jahre Berufserfahrung in der freien Wirtschaft in diversen Unternehmen. Ich bin Mitte/Ende 30 und ich wüsste gern, welche Möglichkeiten ich "überhaupt" zwecks Weiterbildung oder Gehaltsanpassung in ferner Zukunft im ÖD habe. In der Personalabteilung konnte mir keiner wirklich weiterhelfen und generell habe ich das Gefühl, dass dies Thema eher unerwünscht ist bzw. keiner sich damit auskennt.
Bis jetzt bin ich aufmerksam geworden auf diese unterschiedlichen Punkte:
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berufsbegleitende Qualifizierung zur Verwaltungsfachwirtin: Sollte man hier das Auswahlverfahren bestehen, wäre diese Weiterbildungsmöglichkeit wirklich sehr interessant, doch was genau würde sie mir bringen? Irgendwie kann ich das selbst schlecht einschätzen und mir kann das auch keiner so genau sagen. Es ist ja kein Studium - hat man beruflich wirklich Vorteile bzw. welche Einkommensgruppe kann man damit gut erreichen? Mehr als die 9a? Denn sollte es am Ende eigentlich nicht wirklich einen Vorteil mit sich bringen, würde ich mir den Aufwand nicht antun. Und verstehe ich es richtig, dass man hier eh erst einige Jahre Berufserfahrung im ÖD vorweisen muss, um sich zu bewerben?
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duales Studium (Regierungsinspektorin): Wäre inhaltlich auch voll mein Ding und ich würde gerne eine Bewerbung für das laufende Auswahlverfahren einreichen, jedoch wäre der aktuelle Job dann ja futsch und man wäre erst einmal wieder mehrere Jahre auf ein sehr geringes Gehalt runter geschraubt. Wie man das finanziell stemmen soll, wenn schon die Miete den Nettolohn des dualen Studiums zu zwei Dritteln verschlingt - keine Ahnung. Vorteil am Ende: Verbeamtung + langfristig höhere Einkommenschancen, vorausgesetzt, man besteht das Auswahlverfahren und packt das Studium - hier hätte ich aber nur noch 1-2 Versuche, da man bei Einstellung das 39. Lebensjahr nicht vollendet haben darf
- lt. TV-L kann eine
Zulage zum Gehalt gewährt oder der
Stufenaufstieg beschleunigt werden. Schön und gut - doch lt. unserer Personalabteilung steht das zwar im TV, wird aber in der Behörde nicht angewandt. Niemals. -.- Kennt jemand das Problem?
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Verbeamtung als Quereinsteiger: Gibt es durchaus, z. B. bei der Bundeswehr, Kommunen usw. Aber nicht bei der Polizei bzw. nur in sehr sehr seltenen Ausnahmefällen, wurde mir jedenfalls gesagt. Scheidet also auch aus. Oder gibt es da doch irgendwo Möglichkeiten, abgesehen vom dualen Verwaltungsstudium. Ehrlich gesagt hatte ich hierauf ein bisschen gehofft, da mir bei Unterzeichnung des Vertrags zwischen den Zeilen gesagt wurde, dass dies im Kommen sei und man das immer mehr als gutes Mittel sieht, um fähige Mitarbeiter halten zu können..blabla... Aber bei erneuter Nachfrage: Nein, wird hier nie gemacht.
Ihr seht, viele Fragezeichen in meinem Kopf. Ich habe mich durch viele Seiten geforstet, mit dem Personalrat gesprochen, Vorgesetzte angefragt, die Fortbildungskataloge durchgeschaut, die Seiten des IM dazu gelesen, die Weiterbildungsträger angerufen, ziehe auch ein Fernstudium auf eigene Kosten in Erwägung und habe mich bereits für kleine Weiterbildungskurse angemeldet. Ich möchte keinesfalls irgendeine Führungsposition oder Ähnliches einnehmen, dafür bin ich nicht der Typ. Aber mehr Verantwortung und/oder Sicherheit (Beamtenstatus) und mehr auf dem Konto wäre schon nett
Und irgendwie weiß ich nicht, welche Möglichkeiten es evtl. noch so gibt und ob jemand vielleicht andere Erfahrungen mit den genannten Punkten hat oder sagen kann, was sich bei ihm gelohnt hat.
Danke vorab und liebe Grüße
lynx