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Vorgesetzter ist fachlich kaum geeignet - Probezeit verlängern möglich?

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mirabelle:
Liebe Mitglieder, 

ich benötige euer Schwarmwissen.

Wie in vielen anderen Ämtern auch, herrscht bei uns permanent Unterbesetzung. Zudem belastet die ständige Job Fluktuation und planlose Aufgabenumverteilung den Arbeitsalltag.
Nach dem Umzug in ein neues Gebäude nahe der Hauptstadt sollte alles besser werden. Tatsächlich bewerben sich für den höheren Dienst nun mehr (ob die bleiben, werden wir sehen), aber der gehobene Dienst bröckelt immer mehr weg und der mittlere Dienst wurde weggespart.
Wir sind im Gesundheitsüberwachungsbereich tätig und seit 1,5 Jahren ohne Chef. Vor 4,5 Monaten wurde zumindest endlich eine Chefin gefunden, nur leider erfüllt diese kaum die Grundvoraussetzung für die Stelle.

Es war verlangt: ein mind. Abschluss, Leitungserfahrung und einschlägige Berufserfahrung im Fachbereich, da auch Inspektoratsleitung übernommen werden soll.

Den mind. Abschluss hat die Vorgesetzte erst 1 Monat vor Dienstantritt erhalten, es ist keine Leitungserfahrung vorhanden und fachlich glänzt die Person auch nicht gerade. Unsere Referenten machen Chefs Arbeit mit. Es herrscht auch nach 4,5 Monaten keine Struktur, wenn Fragen gestellt werden bleiben die meist offen, jeder macht nach bestem Wissen irgendwas (Hauptsache die Öffentlichkeit  bekommt nichts mit). Von den Sachbearbeitern (von 8 Planstellen sind nur 6 besetzt, davon nur 3,8 voll einsetzbar wegen Teilzeit, sonst. priorisierten Aufgaben gem. Td, ect.) wird erwartet, dass sie sich für alles freiwillig melden, was liegen geblieben ist. Richtig verteilt wird nichts.

Sprich, uns geht es mit dieser Leitung nicht besser als vorher und einige von uns fragen sich, ob wir unter diesen Umständen erwirken können, dass wenigstens die Probezeit verlängert wird, damit Chefin entweder endlich beweist, dass sie Captain sein kann, oder die fachlichen Mängel doch noch auffallen. Sonst haben wir langfristig eine Quoten-Gallionsfigur, aber keinen kompetenten Vorgesetzten.
Der Personalrat macht uns wenig Hoffnung (weil in mehrerer Hinsich Minderheit- weiblich, Mutter, Religion ect.) und 50% der Kollegen haben Angst diese Probleme anzusprechen, da sie selbst noch in Probezeit sind.

Aber das kann doch nicht sein, dass fachlich unzureichendes Personal dauerhaft Leitungspositionen übernimmt, nur damit irgendwer da sitzt? Geht bei uns was schief, können tatsächlich Menschen schwer geschädigt werden.

Habt ihr einen Rat oder besser einfach die Klappe halten und Dienst nach Vorschrift machen?
Die Chefin muss ja nicht zwangsläufig gefeuert werden (weil rein menschlich völlig okay), aber soll sich bitte fachlich beweisen. Nach medienwirksamen Skandalen brauchen wir jemanden, der Struktur schafft und weiß wovon er spricht.

Grüße an alle.

JesuisSVA:
Da die Probezeit in einem unbefristeten Arbeitsverhältnis nach TV-L keinerlei Wirkung hat, erschließt sich der Sinn eines solchen Ansinnens nicht.

Organisator:
Ich sehe hier hauptsächlich AG Probleme, auf die die Beschäftigten kaum Einfluss haben. Allenfalls bei der Leitungsebene darüber auf Probleme hinweisen.

WasDennNun:
Das KSchG ist nicht auszuhebeln.
Nach 6 Monaten gilt es, irgendeine "Probezeit" wie du es dir denkst, gibt es nicht.
Wenn der AG eine unfähige Besetzung sich auswählt, dann ist es leider so.

Evtl. kann man ihr einen SB posten nach Kündigung anbieten und dann vorübergehend die Leitung übertragen um sie dann bei Bewährung doch dauerhaft zu übertragen.

mirabelle:
Sowas Ähnliches dachte ich mir schon.... von AG Seite kommt da keine Hilfe. Es ist naheliegend, dass die Dame sich bewarb, weil sich Verwandte von ihr und der oberen Leitung in derselben Firma befinden, sonst hätte sie nie gedacht, dass jemand auf ihrem Level mangels Konkurrenz genommen wird. Unsere eigenen Referenten haben sich mangels Leitungserfahrung eben nicht beworben und jetzt arbeiten sie ihr alles vor.
Das kann abgesprochen sein, muss es aber nicht, schließlich ist ein Hinweis auf freie Stellen an sich nichts Verkehrtes und das die Leitung die Dame privat kannte ist auch nicht zu beweisen.

Würde es etwas bringen beim Ministerium Beschwerde einzulegen? Also bzgl. der mangelnden fachlichen Kompetenzen?

Sowas gäbe es in keinem anderen Verein. Es ist so ärgerlich. Wenn ich mir überlege, was von mir immer alles für Abschlüsse und Erfahrungen verlangt worden sind...

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