...Das empfinde ich als unsolidarisch.
Und ich empfinde es als unsolidarisch, wenn das "ungeschriebene Gesetz" nicht aufgehoben wird, dass Tarifabschlüsse 1 zu 1 auf beamtenrechtliche Dienstverhältnisse zu übertragen sind.
Dies führt letztendlich nämlich dazu, dass den öffentlichen Arbeitgebern, die zugleich auch Dienstherren sind und damit aktive und pensionierte Beamte alimentieren müssen, noch mehr vom Kuchen abhanden kommt, der an Tarifbeschäftigte verteilt werden könnte.
Beamte sind noch viel unsolidarischer, und der vermeintliche Schulterschluss bei Tarifverhandlungen ist nichts mehr als Schauspielerei. Die 1 zu 1 Übertragung nimmt man gerne als Standarderhöhung mit und setzt dann gerichtlich und in den Hinterzimmern für die eigene Zunft weitergehende Alimentationserhöhungen durch, weil man sich auf in der heutigen Zeit eher einseitig wirkende althergebrachte Grundsätze des Berufsbeamtentums berufen kann. So kommen hunderttausende Beamte in den Genuss einer Besserstellung, obwohl sie bei genauerem Blick nicht einmal hoheitliche Aufgaben wahrnehmen und im Nachbarbüro ein Tarifbeschäftigter die gleiche Arbeit bei weniger Netto vom Brutto übernimmt, während er keine Karnickelprämie für den Nachwuchs erhält oder monatelang auf Arzttermine warten muss, Sehhilfe + Zahnersatz zum Großteil aus der eigenen Tasche bezahlen muss und vom meistens geringeren Nettolohn private Altersvorsorge betreiben muss usw.
Viel wichtiger wäre daher eine Reform des Gesamtsystems. Beamtenverhältnisse sind nur noch an den wichtigsten Schaltstellen zu befürworten und dürfen keinen Fehlanreiz darstellen, um der Privatwirtschaft wichtige Arbeitskräfte abzuwerben, die sich dann wohlsituiert und nicht ausgelastet im Öffentlichen Dienst einrichten möchten und nur sinnlos die Staatsquote weiter mit Bullshitjobs nach oben schrauben, was wiederum verstärkte Bürokratie und anderen Schwachsinn nach sich zieht.