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Tarifverhandlungen - Wunschvorstellungen vs. Realität

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Masterofdesaster:
Da der Vorgänger Chat wegen wiederholter Verstöße geschlossen wurde anbei ein neuer Versuch. In der Hoffnung, dass diesmal alle beim Thema bleiben…

Masterofdesaster:
Zum Start noch mal meine Prognose:

Ich verstehe gar nicht warum so viele so negativ denken. Habe nun schon einige Tarifrunden miterlebt. Ich habe keine Zweifel, dass wir mindestens das IGM Ergebnis erzielen! Wir gehen doch nicht mit 10,5 für 12 Monate rein (eigentlich sogar eher Richtung 15% wenn man den Sockel berücksichtigt), um dann nicht mindestens 8,5 für 2 Jahre zu erreichen!?!?!?! Also ganz ehrlich, so schwach ist nicht mal VERDI  ::)
Ich bin mir zu 90% sicher, das wir das IGM Ergebnis toppen werden. 24 Monate und in Summe 9-11% (die 10er Marke wird für beide Seiten die Schmerzgrenze sein). Daher ggf. 9,8% und damit Sieg für die AG. Und Verdi kann das auch sehr gut verkaufen….
Damit haben wir immer noch einen starken Reallohnverlust, aber damit müssen leider alle leben…

mrkanister:
Ich fände einen Abschluss zwischen 8 und 10% auf maximal zwei Jahre akzeptabel.

Was ich mir wünschen würde, wäre, dass für Gewerkschaftsmitglieder ein zusätzlicher Bonus ins Spiel kommt.
Momentan lassen sich viele, oftmals diejenigen die dann am lautesten schreien, von den Beiträgen der Mitglieder aushalten. Das empfinde ich als unsolidarisch.

skiveren:
Wir werden unterhalb der IGM abschließen..
Man muss junge Leute warnen in den öffentlichen Dienst zu gehen..!
Tut das nicht!
Erhebliche Einkommensverluste in den nächsten Jahren wirds geben.
In den Jahren sprudelner Steuereinnahmen gabs schon Tariferhöhungen unterhalb der Inflationsrate...Urlaubsgeld wurde gestrichen.., "Weihnachtsgeld" gekürzt..
Die Presse/Medien werden den Hass auf den öffentlichen Dienst ab Januar 2023 schon schüren..
RTL/SAT1/ZDF/ARD/Frankfurter Allgemeine..Bild sowieso..die freuen sich schon Falschmeldungen zu verbreiten..
Unwahrheiten berichten...
Hass schüren > Ordnungsämter >Sozialämter > Wohngeldämter das werden die oben genannten schon machen..
Das ist sicher..
"Wetten dass "!

Tagelöhner:

--- Zitat von: mrkanister am 03.12.2022 22:44 ---...Das empfinde ich als unsolidarisch.

--- End quote ---

Und ich empfinde es als unsolidarisch, wenn das "ungeschriebene Gesetz" nicht aufgehoben wird, dass Tarifabschlüsse 1 zu 1 auf beamtenrechtliche Dienstverhältnisse zu übertragen sind.

Dies führt letztendlich nämlich dazu, dass den öffentlichen Arbeitgebern, die zugleich auch Dienstherren sind und damit aktive und pensionierte Beamte alimentieren müssen, noch mehr vom Kuchen abhanden kommt, der an Tarifbeschäftigte verteilt werden könnte.

Beamte sind noch viel unsolidarischer, und der vermeintliche Schulterschluss bei Tarifverhandlungen ist nichts mehr als Schauspielerei. Die 1 zu 1 Übertragung nimmt man gerne als Standarderhöhung mit und setzt dann gerichtlich und in den Hinterzimmern für die eigene Zunft weitergehende Alimentationserhöhungen durch, weil man sich auf in der heutigen Zeit eher einseitig wirkende althergebrachte Grundsätze des Berufsbeamtentums berufen kann. So kommen hunderttausende Beamte in den Genuss einer Besserstellung, obwohl sie bei genauerem Blick nicht einmal hoheitliche Aufgaben wahrnehmen und im Nachbarbüro ein Tarifbeschäftigter die gleiche Arbeit bei weniger Netto vom Brutto übernimmt, während er keine Karnickelprämie für den Nachwuchs erhält oder monatelang auf Arzttermine warten muss, Sehhilfe + Zahnersatz zum Großteil aus der eigenen Tasche bezahlen muss und vom meistens geringeren Nettolohn private Altersvorsorge betreiben muss usw.

Viel wichtiger wäre daher eine Reform des Gesamtsystems. Beamtenverhältnisse sind nur noch an den wichtigsten Schaltstellen zu befürworten und dürfen keinen Fehlanreiz darstellen, um der Privatwirtschaft wichtige Arbeitskräfte abzuwerben, die sich dann wohlsituiert und nicht ausgelastet im Öffentlichen Dienst einrichten möchten und nur sinnlos die Staatsquote weiter mit Bullshitjobs nach oben schrauben, was wiederum verstärkte Bürokratie und anderen Schwachsinn nach sich zieht.

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