Autor Thema: Tarifverhandlungen - Wunschvorstellungen vs. Realität  (Read 107987 times)

Platten

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Antw:Tarifverhandlungen - Wunschvorstellungen vs. Realität
« Antwort #135 am: 07.12.2022 13:14 »
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Meine Meinung: Das Verhältnis von Einkommen zu Ausgaben passt nicht mehr. Auch bei deutlich sparsamerer Lebensweise als vielleicht früher.
Da scheinenste ja Daten für zu hben.
Also wieviel Arbeitsstunden muss man heute imGegensatz zu vor 10, 20, 30 Jahren für Ernährung, Miete, Urlaub, Auto, Bekleidung,… aufwenden?

Nein, da habe ich keine Daten für. Ist mir auch zu mühsam, die Zeit nehme ich mir nicht. Aber ich kann sagen, dass ich schon immer (für meinen Teil sind das rund 35 Jahre) ca. 40 Std.-Wochen habe. Davon rund 22 Jahre in der fW und 13 im öD. Das hat sich also nicht geändert.
Ich bemerke aber - und das ist eindeutig seit Kriegsbeginn verstärkt - dass der Monat noch deutlich mehr Tage hat, wenn das Geld alle ist. Tendenz deutlich zunehmend.

ich weiß, wurde bereits mehrfach erzählt, aber wenn man seine Lebensgewohnheiten in Bezug auf die Ausgaben kennt, weiß man, wenn sich etwas verändert hat. Auch ohne die oben geforderte Beweisführung.

Ich sehe das Problem nicht erst seit Beginn des Krieges bestehen. Auch wenn es sich damit noch massiv beschleunigt hat.

Von vor 30 Jahren kann ich zwar keine persönlichen Erfahrungen wiedergeben, aber ich kann sagen,  dass mein Vater als Alleinverdiener mit zwei Kindern und Frau ein Haus, zwei Autos und auch die Jahresurlaube immer finanzieren konnte. Und das als "einfacher" Facharbeiter.

Wer glaubt bitte noch an die Räuberpistolen von der geringen (bis nicht vorhandenen) Inflation und "extremen" Reallohnsteigerungen der letzten Jahre?

heike2106

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Antw:Tarifverhandlungen - Wunschvorstellungen vs. Realität
« Antwort #136 am: 07.12.2022 13:15 »
Man möchte doch eigentlich am liebsten Ende 2023 oder 24 in Rente gehen.

Die prozentuale Steigerung bringt einem eh nichts mehr, aber dafür nochmal schön die Einmalzahlung abkassieren, die es eigentlich nicht gäbe.
Das sind die Gewinner, in der jetzigen Situation.


Herbert Meyer

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Antw:Tarifverhandlungen - Wunschvorstellungen vs. Realität
« Antwort #137 am: 07.12.2022 13:28 »
Man möchte doch eigentlich am liebsten Ende 2023 oder 24 in Rente gehen.

Die prozentuale Steigerung bringt einem eh nichts mehr, aber dafür nochmal schön die Einmalzahlung abkassieren, die es eigentlich nicht gäbe.
Das sind die Gewinner, in der jetzigen Situation.

1.500 bzw. 3.000 Euro sind aber auch eher ein Trostpreis an der Kirmesbude. Damit erzielt niemand in der Rente einen höheren Lebensstandard.

öfföff

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Antw:Tarifverhandlungen - Wunschvorstellungen vs. Realität
« Antwort #138 am: 07.12.2022 13:29 »
Unterschiedliche Arbeitgeber zahlen unterschiedliche Entgelte und sind somit unterschiedlich attraktiv.
Korrekt, das ist der Ist-Zustand. Die TV-L Arbeitgeber finden das doof. Hoffentlich schaffen sie irgendwann den Ausgleich.

Bastel

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Antw:Tarifverhandlungen - Wunschvorstellungen vs. Realität
« Antwort #139 am: 07.12.2022 13:50 »
Unterschiedliche Arbeitgeber zahlen unterschiedliche Entgelte und sind somit unterschiedlich attraktiv.
Korrekt, das ist der Ist-Zustand. Die TV-L Arbeitgeber finden das doof. Hoffentlich schaffen sie irgendwann den Ausgleich.

Warum sollten sie irgendwas schaffen, dass sie nicht wollen?

itseme

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Antw:Tarifverhandlungen - Wunschvorstellungen vs. Realität
« Antwort #140 am: 07.12.2022 13:58 »


Von vor 30 Jahren kann ich zwar keine persönlichen Erfahrungen wiedergeben, aber ich kann sagen,  dass mein Vater als Alleinverdiener mit zwei Kindern und Frau ein Haus, zwei Autos und auch die Jahresurlaube immer finanzieren konnte. Und das als "einfacher" Facharbeiter.

[/quote]

Grundsätzlich ist das schon richtig.
Was allerdings viele vergessen ist, dass das Verlangen nach Luxus in keiner Verhältnis zu damals besteht.
Der Ottonarmalvater von damals, der als Alleinverdiener deine oben genannten Dinge finanzieren konnte hat sich in der heutigen Zeit gewandelt.

Der Luxus damals war vielleicht Internet, riesige Videokameras und vielleicht schon ein Telefon im Auto.

Was haben wir denn heute?

Wieviele Leute verhalten sich denn inzwischen so:
- mehrfach die Woche beim Bäcker oder Tanke einen Kaffee / Brötchen holen
- Smartphone alle zwei Jahre neu für die ganze Familie
- normales TV ? Amazon, Netflix, Disney, Sky
- Handyverträge für die ganze Familie
und Vieles Vieles mehr.

Ich sage nicht, dass man sich sowas nicht leisten darf oder soll, das Verständnis bzw. das Verlangen es als Standart zu erachten hat sich gewandelt.

Früher war es etwas besonderes ein oder zweimal Essen zu gehen...heute fast Standard mit Brunch hier, Frühstück dort, Mittagstisch oder Abendessen.

Nur weil man heutzutage durch die Medien und die Technik permanent sieht was alles geht heißt es nicht, dass sich das jeder leisten kann, soll, muss.

Und wenn mein Gehalt eben nicht für 5 mal Kino und das neueste Smartphone reicht, muss es eben anders gehen oder einen Minijob / bzw. Weiterbildung mit besseren Jobwechsel in Frage stellen.

jumbohoax

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Antw:Tarifverhandlungen - Wunschvorstellungen vs. Realität
« Antwort #141 am: 07.12.2022 14:26 »
Dem ist nichts hinzuzufügen. Die Ansprüche sind extrem gestiegen. Wer fuhr denn vor 30 Jahren Mercedes, BMW und Audi? Der normale Arbeiter/Angestellte jedenfalls nicht. Der hatte ´nen Kadett.

Organisator

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Antw:Tarifverhandlungen - Wunschvorstellungen vs. Realität
« Antwort #142 am: 07.12.2022 14:32 »
Grundsätzlich ist das schon richtig.
Was allerdings viele vergessen ist, dass das Verlangen nach Luxus in keiner Verhältnis zu damals besteht.
Der Ottonarmalvater von damals, der als Alleinverdiener deine oben genannten Dinge finanzieren konnte hat sich in der heutigen Zeit gewandelt.

So siehts aus. Damals fuhr man zu viert im Käfer auf den Campingplatz und empfand das als wohltuenden Urlaub. Luxus war da der Campingplatz in Italien. Und wohnte in einem ungedämmten 80qm Haus mit Einfachverglasung. Luxus war da die Garage.

Bastel

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Antw:Tarifverhandlungen - Wunschvorstellungen vs. Realität
« Antwort #143 am: 07.12.2022 14:46 »
Dann ist das Bürgergeld wohl doch für viele Familien mit 2 oder 3 Kindern die bessere Alternative.

alterschlingel

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Antw:Tarifverhandlungen - Wunschvorstellungen vs. Realität
« Antwort #144 am: 07.12.2022 14:52 »
Ich sehe dies für meinen Teil nicht so. Habe beide immer noch ein Apfeltelefon 7 (gibt jetzt kein update mehr !), extrem günstige Flattarife (5,- p.P im Monat). Essen gehen aufgrund der Kosten für 5 fast nie.

Coffee to go - nö danke. Haben eine Maschine zu Hause.
Bäcker - seltenst.
Einkauf - Lidl, Aldi und co.
Autos - älter als 8 Jahre und 160.000 km. Muss noch länger laufen. Rep. möglichst vie selbst.

Einmal im Jahr mit der Familie an die Nordsee (Ferienhäusschen mit Selbstverpflegung) = 2000,- € + Einkäufe
Keine Skiurlaube
Möglichst viel selbst renovieren und sanieren (mit kleinem Budget !)
lediglich Amazon prime TV - 7,- € im Monat.
Klamotten häufig aus der Bucht o.Ä.
Möbel sehr oft aus e. Kleinanz. (sehr gute Wahl oft !)

Nach meinem Empfinden kein luxuriöses Leben.
Brauche ich auchnicht, bin so zufreiden.


Silentgalaxy

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« Antwort #145 am: 07.12.2022 14:55 »
Überbietet ihr euch jetzt wie arm ihr alle lebt ? Reallohnverlust ist da und muss dementsprechend ausgeglichen werden. Fertig.

Bastel

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Antw:Tarifverhandlungen - Wunschvorstellungen vs. Realität
« Antwort #146 am: 07.12.2022 15:03 »
Ich sehe dies für meinen Teil nicht so. Habe beide immer noch ein Apfeltelefon 7 (gibt jetzt kein update mehr !), extrem günstige Flattarife (5,- p.P im Monat). Essen gehen aufgrund der Kosten für 5 fast nie.

Coffee to go - nö danke. Haben eine Maschine zu Hause.
Bäcker - seltenst.
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Autos - älter als 8 Jahre und 160.000 km. Muss noch länger laufen. Rep. möglichst vie selbst.

Einmal im Jahr mit der Familie an die Nordsee (Ferienhäusschen mit Selbstverpflegung) = 2000,- € + Einkäufe
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Brauche ich auchnicht, bin so zufreiden.

Zumindest lebt eine Hartzi Familie nicht schlechter.


alterschlingel

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« Antwort #147 am: 07.12.2022 15:06 »
Nein, ich über- oder unterbiete mich hier mit niemandem, ist auch nicht in meinem Interesse.
Ich widerspreche nur der Darlegung,man lebe in äußerstem Luxus. Ist nicht möglich.

Wie ich schrieb, benötige ich den mit deutlich über 50 auch nicht mehr - die Prio´s haben sich deutlich verändert.
Ich wüde einfach nur gerne nicht jeden 20. im Monat die Krise bekommen, weil das Konto absehbar leer ist.

Genug gejammert. Steige jetzt in meinen Maybach und lasse mich von der Amtsstube heimfahren  8)

ACDSee

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Antw:Tarifverhandlungen - Wunschvorstellungen vs. Realität
« Antwort #148 am: 07.12.2022 15:10 »
Was immernoch von allen Seiten vollständig verkannt wird, ist dass ein Tarifvertrag ein Minimum regelt. Dieses Minimum ist auch echt gut. Aber es ist halt ein Minimum. Der Fehler liegt m.E. darin, dass die Arbeitgeber dieses Minimum im Regelfall als maximal möglichen Handlungsspielraum interpretieren. Dann muss man sich halt auch nicht wundern, wenn sich die Belegschaft auch nur aus MIttelmaß bzw. Lowperformern rekrutiert.

Queen of Spades

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Antw:Tarifverhandlungen - Wunschvorstellungen vs. Realität
« Antwort #149 am: 07.12.2022 15:20 »
Ich sehe dies für meinen Teil nicht so. Habe beide immer noch ein Apfeltelefon 7 (gibt jetzt kein update mehr !), extrem günstige Flattarife (5,- p.P im Monat). Essen gehen aufgrund der Kosten für 5 fast nie.

Coffee to go - nö danke. Haben eine Maschine zu Hause.
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Da würde ich mich weghängen! Klingt sehr traurig