Im Beamtenverhältnis werden keine Betreuungskosten erstattet, sondern die Alimentation so angepasst, dass Kinder der Amtsangemessenheit der Alimentation nicht schädlich sind. Die hier vorgeschlagene Karnickelprämie soll ebenfalls nicht Betreuungskosten erstatten, was steuer- und abgabenrechtlich vorteilhaft wäre, sondern pauschal gezahlt werden.
Dass 150 € mehr für was auch immer ein höheres und damit attraktiveres Angebot für den Tausch gegen Arbeitsleistung ist, steht außer Frage. Fraglich ist vielmehr, warum als Karnickelprämie? Warum sollte man ausgerechnet eine Zielgruppe ansprechen, die erwartbar weniger leistet als ein vergleichbarer Arbeitnehmer ohne Kinder? Und dann fällt die Zulage fort, weil das Kind erwachsen ist und der Arbeitnehmer sucht sich einen anderen Arbeitgeber? Warum sollte man Hausmeister Hermann Samenschleuder und Spülhilfe Gerda Gebärfreudig für ihre sechs Kinder zusätzlich 900 €/Monat zahlen, anstatt diese 900 € dafür zu verwenden, den dringend benötigten Ingenieur/Techniker/Facharbeiter/ITler zu gewinnen, ganz gleich, ob der Blagen in die Welt gesetzt hat oder nicht?