Also, man nimmt beim Beamten die letzten Bezüge für die Pension, da im Beamtentum die Gehaltsentwicklung wesentlich geringer innerhalb seiner Karriere ausfällt, als vergleichbar in der freien Wirtschaft. Auch ist das Brutto des Beamten ja deutlich geringer, da der Dienstherr den Pensionsbeitrag (müssten mittlerweile 15% sein) einfach einbehält, die Arbeitslosenversicherung (berechtigterweise) als überflüssig ansieht und die Krankenversicherung erst hinterher aus der Tasche des Beamten bezahlt wird. So tauchen diese Dinge nicht auf der Besoldungsmitteilung des Beamten auf und das Brutto ist geringer. Somit ergibt sich eine durchaus nachvollziehbare Rechtfertigung, für das Vorgehen bei den Pensionen, zumal ja von der Pension dann immer noch die teure Krankenversicherung bezahlt werden muss.
Warum die Durchschnittspension nicht mit der Durchschnittsrente zu vergleichen ist, wurde hier ja bereits erläutert (Beamtenkarriere in der Regel lückenlos etc.). Ob die Mindestpension tatsächlich immer noch so gezahlt wird, weiß ich allerdings nicht (bin schon etwas länger dabei), ich meine aber, zumindest in NRW hat sich da was geändert. Dennoch sollte man jetzt nicht großflächig unterstellen, der Beamte wäre nur auf seine Mindestpension nach 5 Jahren aus. Ich denke mal, die meisten haben die Absicht, die volle Pension zu erreichen und die gibt es z.B. in NRW erst nach mindestens 40 Jahren, wobei sich eine Pensionierung vor Erreichen der Regelaltersgrenze natürlich schlechter darstellt.
Ich weiß auch gar nicht, was man an der Pension kürzen sollte. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man dem A6er da noch irgendwas wegkürzen kann. Eine Hungerrente ist immer schlecht, aber gerade Staat und Land muss da Vorbild sein und muss eine angemessene Pension zahlen. Was bei dieser Neiddebatte immer vergessen wird, ist die Tatsache, dass die kleinste Pension angemessen sein muss und aus der ergeben sich dann auf Grund des Abstandsgebotes halt die höheren weiteren Pensionen. Man stelle sich mal vor, man würde die Renten der Manager bei VW auf ein Normalniveau kürzen und dies entsprechend auf den Kfz-Mechatroniker aus der Montage herunterbrechen. Ich denke, dann wird es mal wieder Zeit für einen Streik im VW-Werk, zumal der Mechatroniker dann vermutlich im Rentenalter unterhalb des Existenzminimums leben würde.
Genausowenig würde es sich der Manager aber gefallen lassen, wenn er auf das Niveau des Mechatronikers heruntergesetzt werden würde.
Eine dieser beiden Varianten fordert man nun aber bei den Beamten: entweder den bettelarmen A6er im Alter oder den A12er auf jetzigem A6er-Niveau (mal überspitzt dargestellt). Beides ist nicht möglich. Es gibt halt nicht nur A12er (und höher)-Pensionäre.
Dazu sei auch noch darauf verwiesen, dass es im Beamtentum keinerlei Betriebsrenten gibt.
Jedenfalls lässt sich feststellen, wenn sich die Propaganda dieser Zeitung durchsetzt, wäre das Beamtentum ausgehebelt und völlig verfassungswidrig. Ich denke, dass es sich dann auch mit dem Streikverbot erledigt haben sollte, denn dies ist an das Beamtenverhältnis geknüpft und das sehe ich dann nicht mehr. Dann wird es interessant, wenn Polizei und Feuerwehr (die Führungskräfte und die Berufsfeuerwehren sind Beamte) streiken oder vielleicht alle Ämter geschlossen haben, die Schule wochenlang ausfällt etc…..
Abschließend bin ich aber auch der Meinung, dass man überdenken sollte, welche Berufszweige zukünftig verbeamtet werden sollten und welche nicht….wobei das nicht zwingend billiger für den Staat wird, denn dann kann er die entsprechenden Abgaben nicht mehr woanders ausgeben, sondern muss diese mit dem Brutto auszahlen….