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Neue Stelle bei einem kommunalen Dienstleister bekommen und dazu einige Fragen

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HelloWorld89:
@SVAbackagain

1. Der TVÖD trifft zu Beamtengedöns naheliegenderweise keine Regelung.

-> Was heißt das genau in Bezug auf meine Frage? Verstehe ich es richtig, dass mit "besonderer Qualifikation" für A10 LBesG Beamte aus anderen Berufsgruppen gemeint sind, wie z. B. verbeamtete Lehrer, die sich aus welchen Gründen auch immer entscheiden in diesen Job zu wechseln und dass in dem Bereich, wo ich jetzt anfangen werde nicht verbeamtet wird, da keine Regelungen wie du es sagst getroffen werden?

2. Das spricht lediglich für eine mangelhafte Quellenwahl.

-> kann du mir bitte dann näher erklären was da Sache ist? Weil irgendwie blicke ich da nicht durch. Es sieht für mich danach aus, dass im ÖD Stellen gibt wo man mit einer Ausbildung höher eingruppiert werden kann, als so manch einer mit einem akademischen Abschluss. Beispiel: Bibliothekar mit Bachelor/ Master in E9 und IT Anwendungsentwickler direkt in E11

3. Zuschläge, die tariflich zustehen, stellen keine Überzahlung dar. Wenn der Arbeitgeber den Wunsch hat, Dich zu bestimmten Zeiten außerhalb der Arbeitszeit zu erreichen, muss er Rufbereitschaft anordnen und vergüten.

- > Wäre gut, wenn ich paar Tage vorher weiß, dass ich an einem Tag x länger arbeiten muss, Bereitschaftsdienst habe usw. weil dann könnte ich mein Leben besser organisieren. Das müsste ich mit meinem AG unbedingt klären.

4. Der öffentliche Dienst besteht aus weit mehr als 10.000 Arbeitgebern unterschiedlichster Art und Größe. Persönliche Erfahrungen besitzen somit zumeist lediglich anekdotische Relevanz. Bei Höhergruppierungen beim selben Arbeitgeber ist Berufserfahrung gleich welcher Güte irrelevant, bei Einstellungen hingegen kommt es auf einschlägige Berufserfahrung sowie förderliche Zeiten und der Bereitschaft des Arbeitgebers, diese zu berücksichtigen, an. Auf die Stufenlaufzeit hat keines der drei geschilderten Elemente Einfluss. Eine Stufenlaufzeitverkürzung kann nur bei weit überdurchschnittlicher Leistung erfolgen und hängt bei Erfüllung dieser Voraussetzung einzig vom Willen des Arbeitgebers ab.

-> Ok Danke. Hab das jetzt so verstanden, dass wenn ich beim selben Arbeitgeber von E10 auf sagen wir mal E11 steigen will, dann bleibt meine Stufe erhalten. Wenn ich jetzt aber Arbeitgeber wechseln würde, dann kommt es auf die Bereitschaft des Arbeitgebers an, diese Stufe zu berücksichtigen. 

5. Der öffentliche Dienst besteht aus weit mehr als 10.000 Arbeitgebern unterschiedlichster Art und Größe. Persönliche Erfahrungen besitzen somit zumeist lediglich anekdotische Relevanz.

-> was meinst du mit "Persönliche Erfahrungen besitzen somit zumeist lediglich anekdotische Relevanz"? Du meinst dass viele eine falsche Vorstellung von ÖD haben bzw. die Strukturen nicht mal richtig verstanden haben und Unfug an andere weitergeben?

Ich bedanke mich für eure Zeit und Mühe!

SVAbackagain:
1. Hier ist das Unterforum für die in der Beschreibung genannten Tarifverträge. Das hat mit Beamten absolut nichts zu tun. Für Beamtengedöns gibt es eigene Unterforen.

2. Du hattest behauptet: „Ich hab im Netz gesehen, dass man mit einem Bachelorabschluss normalerweise im ÖD in E9 bis E12 eingestuft wird und bei einem Master sogar E13 bis E15.“ Das ist falsch, mithin war die Wahl der Quelle mangelhaft. Es gibt keine E9. Tarifbeschäftigte sind entsprechend ihrer nicht nur vorübergehend auszuübenden Tätigkeit.

5. Was läßt Dich glauben, Erfahrungen von einem öffentlichen Arbeitgeber ließen sich auf andere öffentliche Arbeitgeber übertragen? Stadt Köln, Land Bayern, Bundesrepublik Deutschland mit Stadt Heimbach oder irgendeiner popeligen Stiftung öffentlichen Rechts mit 3 Mitarbeitern? Und würdest Du die gleiche Erwartung bei privatwirtschaftlichen Arbeitgebern haben?

clarion:
ITler sind eine rare und gesuchte Spezies nicht nur im ÖD, und der ÖD ist hier mit Sicherheit auch keine Sackgasse. Ob eine Verbeamtung möglich und sinnvoll ist, kann eh erst in ein paar Jahren geklärt werden.

Stress kannst Du auch im ÖD haben. Wenn die Server down sind oder das zu betreuenden Netz virenverseucht ist, dann wird der Druck auch im ÖD schnell sehr, sehr groß. Faulenzern gegenüber ist man nicht überall nachsichtig, besonders Berufsanfänger ggü nicht. Probezeitkündigungen kommen schon gelegentlich mal vor. Die Erwartung, eine ruhige Kugel zu schieben, ist sicherlich nicht die richtige  Arbeitseinstellung.

WasDennNun:

--- Zitat von: HelloWorld89 am 28.12.2022 22:00 ----> Dafür hat man im öD Jobsicherheit und weniger Druck oder etwa nicht? Außerdem gibt es doch Möglichkeiten im öD aufzusteigen z. B. von E10 auf E11 beim selben Arbeitgeber usw.

--- End quote ---
Nein, wenn du nicht Äpfel und Birnen vergleichst.
Meinst du das Siemens, VW oder sonstige große Firmen dich einfach raus schmeißen könnten?
Im öD hat man eine höhere Jobsicherheit (auch als LowPerformer), weil die Personaler die schlechtesten am Markt sind und die grössten Lowperformer (im Angestelltenbereich) sind.
Wenn Bereiche ausgelagert werden, dann verlieren auch im öD einige ihren Job, oder müssen umziehen oder ...

Im öD gibt es genauso Aufstiegsmöglichkeiten wie woanders, denn wenn es höherwertige/höher bezahlte Tätigkeiten gibt, dann kann man Aufsteigen.
Wenn es sie nicht gibt, dann nicht.
Oder meinst du im öD steigst du automatisch auf? Noop!

--- Zitat ---Zu 1.) Las es mit dem Beamten sein. Dass ist als ITler eine Sackgasse

-> Da hätte ich gerne gewusst warum das eine Sackgasse ist. Kannst du das genauer erläutern?

--- End quote ---
Es gibt weniger IT Stellen für Beamten. Als Angestellter steht dir die Welt offen.
Im Kommunalen Bereich erst Recht.
und um dort befördert zu werden musst du halt auch eine A11+Stelle ergattern, die wirst du im IT Bereich vielleicht bei Läden wie dem BZSt, BKA, ... finden aber nicht in der Kommune.

--- Zitat ---zu 2.) man ist entsprechend seiner auszuübenden Tätigkeiten eingruppiert, nicht nach Abschluss.

-> Gibt es Tätigkeiten im ÖD, die nur ein abgeschlossenes Studium voraussetzen und entsprechend eingruppieren? Ich kenne es z. B. von der Polizei, dass man da mit einem entsprechenden Bachelor in A9 als Kommissar einsteigt. Da würde eine Ausbildung nicht ausreichen. Bezogen auf meine Stelle ist es für mich komisch, dass eine Ausbildung für eine E10 Stelle ausreicht oder wie siehst du das? Selbst für eine TVöD-V E11 Stelle beim selben Dienstleister stand in der Stellenausschreibung, dass der Bewerber entweder eine abgeschlossene Ausbildung oder ein abgeschlossenes Studium mitbringen sollte.

--- End quote ---
Nein, gibt es nicht.
Du kannst eine EG15 Stelle übertragen bekommen ohne einen Schulabschluss zu haben,
bist dann aber wegen fehlender Voraussetzung in der Person eine EG niedriger.

Das die Masse der Personaler aber in Ihrem Beamtengedöns so vorgehen ist keine tarifliche Regelung, sondern Dummheit oder Unfähigkeit oder Neid der Personaler.
Also wird Plump so ein Quatsch behauptet:
E13 nur mit wiss. HS
E10 nur mit BSC

Bei den Beamten gibt es da andere Vorgaben.


--- Zitat ---zu 5.) Im öD ist es wie bei den vielen großen AGs, low performer werden nicht rausgekickt, sondern mit durchgezogen. Das Image von öDler ist idR schlecht.
Und wer eierschaukelnt durchs leben hängen will dürfte es im öD leichter haben als in der pW, da betriebsbedingte oder verhaltensbedingte Kündigungen seltener sind. Meistens wegen der grottenschlechten Personalabteilungen.

-> Das bedeutet, dass wenn man im ÖD nicht schafft Fuß zu fassen und z. B. schon in der Probezeit rausfliegt oder wenn man zu lange dort arbeitet, dann ist der Einstieg in die freie Wirtschaft kaum möglich. Wenn jemand im ÖD einmal ist, dann bleibt er da für immer.

--- End quote ---
Das kommt doch komplett darauf an wie du dich verkaufst.
Ich bin als Informatiker mehrfach zwischen öD und pW hin und her gewechselt.


--- Zitat ----> Zum Image: im ÖD gibt es doch viele Berufe und da kann man doch nicht alle über ein Kamm scheren?

--- End quote ---
korrekt.
[/quote]
-> Ich hab gehört, dass wenn Absolventen nach ihrem akademischen Abschluss keine Stelle in der freien Wirtschaft finden konnten, dass sie dann Dienstleister als Sprungbrett nutzen, um die ersten beruflichen Erfahrungen irgendwie zu sammeln. Diese Dienstleister verleihen dann die Absolventen weiter, wo es gerade Arbeit gibt, kriegen für die Weitervermittlung Geld und zahlen deutlich weniger Gehalt (im Vergleich zu anderen Firmen, die für die gleiche Tätigkeit ihre Angestellte besser vergüten). Dienstleister sind im Grunde Zeitarbeitsfirmen/ Leihbuden, wo nicht jeder lange aushält aber wenn keine Stelle im Berufsleben gefunden wird, dann führt kein Weg an ihnen vorbei. Ich gehe davon aus, dass bei diesem kommunalen Dienstleister die Sachlache anders wäre, weil dieser für Kommunen arbeitet und nach ÖD bezahlt wird.
[/quote]
Keine Ahnung wo du das gehört hast.
Klar gibt es Menschen die anstelle sich selbst intensiv zu bewerben, als Lohnsklave bei einer Zeitarbeitsfirma arbeiten.
Und sicherlich gibt es welche die darüber eine Festanstellung erhalten haben.

Aber ob dies für den Sektor IT zutrifft? kA
Jeder der nur halbwegs denken kann, macht doch so etwas eher als freier Mitarbeiter.
Wie verzweifelt (oder arg ortsgebunden) muss man denn sein, wenn man als ITler so einen Weg einschlägt.

SVAbackagain:
Inwiefern ist ein Arbeitnehmer bei einer Zeitarbeitsfirma ein „Lohnsklave“ und ein Arbeitnehmer bei einem anderen Arbeitgeber nicht?

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